Inhalt

1805. Kapitän Jack Aubrey erhält den Auftrag das französische Schiff Acheron abzufangen, doch stellt sich damit einer schier unmöglichen Aufgabe gegenüber. Das zu verfolgende Schiff ist nicht nur viel schneller, sondern auch wesentlich stabiler konstruiert. Dennoch nehmen sie die Herausforderung an…

Fazit

„Master & Commander“ gehört von seiner Thematik sicherlich nicht zu meinem bevorzugten Genre und trotzdem hat er mich damals wie heute ordentlich beeindrucken können. Zum Einen vermittelt er einen guten Eindruck vom Leben an Bord eines solchen Schiffes, zum Anderen sind die Aufnahmen teils atemberaubend schön und holen den rauen Charme der See perfekt ins heimische Wohnzimmer.

Im Gegensatz zu vielen Konkurrenten sind die eindrucksvollen Aufnahmen ein Ergebnis geschickter Handarbeit und damit wesentlich besser als beispielsweise das CGI aus „Der Sturm“ gealtert. Die gewaltigen Schiffe schauen grandios aus und die verwackelten Bilder erzeugen eine fast schon hypnotische Wirkung. Man kann sich vollends auf das Treiben einlassen und die harten Bedingungen der Seefahrer anschaulich begreifen.

Zu Recht galt schon die DVD als Referenz im Ton-Bereich und die mir vorliegende Blu-Ray lässt auch hier die Muckis spielen. Abseits der imposanten Wellengänge überraschen Details wie knarrende Holzbalken unter Deck oder den sanften Wogen der Wellen. Mit einer guten Anlage ein echter Genuss.

Die Handlung an sich ist simpler als zunächst befürchtet – was für mich eher als Vorteil zu verbuchen war. Geschichtsmuffel müssen sich hier nicht groß einlesen, um dem Abenteuer in vollen Zügen folgen zu können und auch das Lesen vieler Untertitel oder Beitexte bleibt uns erspart. Der Plot ist schnell verstanden und gibt bis zum pfiffigen Ende keinen Grund zur Klage. Die Erzählung war auch überwiegend sehr kurzweilig und trotz leichter Überlänge unverhofft kompakt.

Man nahm sich Zeit, um seine Figuren ausführlich zu zeichnen, ohne es dabei zu übertreiben. Sprich: man gab jedem Charakter genügend Raum zur Entfaltung, ohne Andere dabei zu vernachlässigen oder Langweile aufkeimen zu lassen. Manche Dinge wurden dabei nur angedeutet – was im Gesamtbild aber nur konsequent und gut entschieden wurde. Man konnte sich hin und wieder seinen eigenen Teil denken.

Im Nachhinein ist es wirklich schade, dass seinerzeit keine Fortsetzung mehr erschienen ist. Setting und Figuren hätten durchaus Potential zu weiteren Geschichten gehabt und ich wäre bei ähnlich toller Aufmachung sowieso wieder dabei gewesen. So bleibt ein interessanter Genrefilm mit tollem Cast, beeindruckender Technik und einem munteren Verlauf. Wer sich auch nur annähernd auf das Thema einlassen kann, sollte hier einen Blick riskieren.

8/10

Fotocopyright: 20th Century Fox