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Schlagwort: Action (Seite 44 von 84)

The House of the Dead 2 (Sega Dreamcast)

Inhalt

Eine Truppe von Geheimagenten soll mysteriöse Ereignisse in einem kleinen Städtchen untersuchen und trifft dabei auf allerlei Zombies und anderes Ungetier…

Gameplay

Auch beim zweiten Teil des erst kürzlich neu aufgelegen Erstlings (Review) handelt es sich um einen astreinen Lightgun-Shooter der alten Schule, sprich: ein relativ kurzes, aber knackiges Arcade-Game mit hohem Spaßfaktor.

Im Gegensatz zum Vorgänger sind Locations und Gegnervielfalt allerdings weitaus umfangreicher geworden und das Geschehen fühlt sich dank Fahreinlagen auch spielerisch großflächiger an – auch wenn man natürlich nur vorgefertigten Wegen folgt und nur selten echte Abzweigungen einschlagen kann.

Abseits dessen, bleibt es beim Altbewährten. Gute Reaktionen zeigen, alles abknallen und das Nachladen nicht vergessen. Bossgegner haben bestimmte Schwächen, die euch vor Kampfantritt aber aufgezeigt werden und nicht selbst erkundet werden müssen.

Spielzeit

Genau gestoppt habe ich die Spielzeit nie, würde aber rund 45-60 Minuten für einen lockeren Durchgang inklusive der kultigen Zwischensequenzen veranschlagen. Das ist nicht viel, doch bei gebotenen Wiederspielwert absolut zu vertreten und im Standardbereich des Genres.

Präsentation

Seinerzeit war die Technik schon durchwachsen und kein absoluter Hingucker, aber der Stil hat sich bis heute gehalten. Vor allem die abwechslungsreichen Garfiksets und die hübsch gestalteten Kreaturen können noch heute auf ganzer Linie überzeugen. Die schlechte Lokalisation war hingegen gewollt und unterstreicht das Serientypische B- oder gar C-Movie-Flair.

Bei aktueller Emulation gab es bei mir ein paar Bildfehler, doch spielbar blieb das Geschehen immer. Meistens flackerte es etwas am Rande, doch im Fokusfeld war alles in Ordnung.

Positiv

  • stimmige Präsentation
  • viele unterschiedliche Locations
  • großartiges Monsterdesign
  • guter Spielflow
  • spaßige Boss-Kämpfe

Neutral

  • technisch leicht angestaubt
  • magerer Spielumfang
  • krude Rahmenhandlung

Negativ

  • keine Waffenauswahl
  • schlecht abgemischte Vertonung

Fazit

Stolze 180 Mark habe ich für dieses Spiel inklusive der hochwertig verarbeiteten Lightgun auf die Ladentheke des örtlichen Videospiele-Händlers gelegt und den Kauf trotz vergleichbar mageren Umfangs nicht bereut. Auch wenn die Gun heute nur noch in der Vitrine Verwendung findet, macht das Game auch auf diversen Emulationen (zuletzt auf dem Steam Deck durchgezockt) eine Menge Spaß und zeigt durch gelegentliches Abtauchen auch keine Abnutzungserscheinungen auf.

„The House of the Dead 2“ ist sicherlich nicht perfekt, gehört für mich aber definitiv zur Elite des Genres und übertrifft die anderen Teile der Reihe um Längen. Zwar lassen sich Allesamt recht gut zocken, doch hier stimmt die Abwechslung (wenn man das bei solchen Spielen mit eingeschränkten Handlungsmöglichkeiten sagen darf) und das geniale Gegnerdesign. Schade, dass es ziemlich kurz ist – aber so ists halt immer mal wieder ein kleines Highlight zum kurzweiligen Abreagieren.

Grafik: 7/10
Sound: 6,5/10
Gameplay: 6/10
Gesamt: 8/10

Fotocopyright: Sega

Eraser: Reborn

Inhalt

Rina ist die Frau eines hochrangigen Gangsterbosses und plant den Ausstieg. Gemeinsam mit einem Team von Zeugenschützern soll ihr Tod vorgetäuscht und sie aus dem Land gebracht werden. Dummerweise hat ihr Gatte beste Verbindungen zu den Behörden und deckt den Schwindel auf…

Fazit

„Eraser“ (Review) mit Arnold Schwarzenegger war kein Highlight, aber ein unterhaltsamer Actionfilm, der über die Jahre nichts von seinem netten Flair verloren hat. „Eraser: Reborn“ ist nun allerdings keine direkte Fortsetzung – sondern wie es das „Reborn“ bereits andeutet – eine Art von modernem Remake, dem es an essentiellen Dinge fehlte.

Zunächst fällt auf, das Grundsetting und Plot recht ähnlich ausfielen, einige Szenen sogar 1 zu 1 vom Original übernommen wurden. Modern ist hier allerdings eher die auf Hochglanz polierte Optik und die makellosen Darsteller – bei denen selbst die Bösewichte wie aus einem Katalog für Models stammen. Es fehlt dem Treiben allerdings nicht nur hier an Kontur, sondern auch an vielen anderen Stellen.

Die Action war hervorragend choreografiert und in tolle Bilder verpackt worden, wirkte jedoch harmlos und blutleer. Es gab keine harten Shoot-Outs und alles schien ein bisschen auf TV-Tauglichkeit getrimmt. Vielleicht dürfen wir ja hier noch eine Serienauswertung erwarten.

Wenn ich ehrlich bin, muss ich bei „Eraser“ eigentlich zuerst an die legendäre „Railgun“ denken, von der bei der Neuauflage allerdings jede Spur fehlt. Vermutlich wäre dies etwas zu viel des Guten gewesen, immerhin versucht man sich im Vergleich auch wesentlich bodenständiger und authentischer zu geben. Damit wäre der Verlust also zu verschmerzen – jedoch hätte man als Ausgleich mehr als seltsame „Tierwesen“ integrieren dürfen.

Technisch ist „Reborn“ am Puls der Zeit und überzeugt mit perfekt belichteten Aufnahmen, einer durchwegs makellosen Optik, schönen Locations und ebenso hübschen Darstellern – doch letztlich fehlt es dem Ganzen etwas an Seele, Alleinstellungsmerkmalen und Härte. Das Teil lässt sich zwar gut wegschauen, wirkte aber wie ein Pilotfilm für kommende Fernsehproduktionen. Unterm Strich nicht übel, doch ich bleibe lieber beim (ebenfalls nicht ganz runden) Original.

6/10

Fotocopyright: Warner Bros (Universal Pictures)

Xenoblade Chronicles (Nintendo Switch/Wii/3DS)

Inhalt

Vor langer Zeit haben zwei gigantisch große Wesen gegeneinander gekämpft und sind bei ihrem Duell im All erstarrt. Nun sind auf ihren Körpern etliche Zivilisationen herangewachsen und Kriege ließen nicht lange auf sich warten. Zwar herrscht nun aktuell weitestgehend Frieden im Land, doch Menschen und Maschinen führen kein geordnetes Zusammenleben. In diesen Wirren wächst der Knabe Shulk heran – der scheinbar für hehre Aufgaben bestimmt ist…

Gameplay

„Xenoblade Chronicles“ ist ein klassisches JRPG, mit Allem, was dazu gehört. Das Spiel findet in einer bizarr und dennoch wunderschön gestalteten 3D-Umgebung statt und wartet mit vielen Kämpfen auf. Diese lassen sich am treffendsten als Mischung aus Echtzeit UND Rundentaktik beschreiben.

Eure Figuren wirbeln ohne Pause um die Gegner herum, schlagen automatisch zu und warten immer wieder, bis Spezialfähigkeiten erneut aufgeladen sind. Es gilt die Schwächen der Feinde ausfindig zu machen und die passenden Aktionen anzuwenden. Ganz harte Brocken müssen sogar mit ganzen Aktions-Ketten ausgeschaltet werden, für die der Spieler quasi Angriffe seines Teams durchkonzipieren muss. Beispielsweise bringt man das Gegenüber ins Wanken, bringt ihn dann zu Fall, um dann den entscheidenden K.O.-Schlag auszuführen.

Das Kampfsystem ist am Anfang etwas unübersichtlich und wird im Laufe der Zeit immer komplexer, doch irgendwann blickt man gut durch und das Treiben macht Laune. Nicht zuletzt durch eine tolle, wendungsreiche und vor allem unverbrauchte Geschichte und den grandiosen, abwechslungsreichen Schauplätzen blieb man sowieso am Ball.

Spielzeit

Eigentlich bin ich ja immer der „Wochenend-Spieler“ und begrüße überschaubare Spielzeiten, doch „Xenoblade“ hatte mich seinerzeit knapp 80 Stunden an den Schirm gefesselt. Ich habe über ein ganzes Jahr verteilt an dem Werk weitergezockt und nicht selten an vielen Tagen nach der Arbeit mal locker ein Stündchen investiert – auch wenn mittlerweile schon andere Games parallel im Fokus standen. Für manche Zocker mag diese Zahl gar nicht so krass klingen – für mich gehörte der Titel zu den Rekordhaltern.

Präsentation

Ich habe den Titel hauptsächlich auf der Wii gezockt (und auch dort durchgespielt), mir die Varianten auf 3DS und Switch ebenfalls zu Gemüte geführt. Technisch war das Spiel schon bei seinem Release auf der Wii vergleichsweise durchwachsen, konnte aber mit seinem wunderschönen Design und anständig proportionierten Figuren glänzen.

Die vielen unterschiedlichen Landschaften wurden optisch sehr variantenreich in Szene gesetzt und die vielen abwechslungsreichen Gegnertypen detailreich ausgearbeitet. Auf der Switch lief das Geschehen gefüllt am rundesten (weniger kleinere Ruckler bei umfangreichen Gebieten mit enormer Weitsicht), aber selbst auf dem pixeligeren 3DS konnte man das Epos prima genießen.

Die englische Sprachausgabe war sehr gut und einige Dialoge wirklich filmreif umgesetzt. Highlight war aber der orchestrale Soundtrack, der über die komplette Spielzeit nie leiser gestellt werden musste und immer wieder Schauer über den Rücken jagte.

Positiv

  • stimmiges Weltendesign
  • tolles Charakterdesign
  • ansprechendes Setting
  • spannende Geschichte
  • Innovatives Kampfsystem
  • lange Spieldauer

Neutral

  • technisch eher durchwachsen

Negativ

  • Kampfsystem erfordert Einarbeitung
  • einige Kämpfe etwas kniffelig & langwierig
  • seltene Orientierungsprobleme in unüberschaubaren Locations

Fazit

Das erste „Xenoblade“ aus der „Chronicles“ Reihe gehört für mich nicht nur zu den besten Rollenspielen, sondern auch zu den besten Spielen überhaupt. Zwar konnten die direkten Nachfolger (bzw. der direkte Nachfolger und sein Stand-Alone-Addon) ebenfalls von sich überzeugen, doch sich nicht so sehr wie dieser Teil in meinem Hirn einbrennen können.

Am Anfang habe ich geflucht, da Kampfmechanik und Interaktion mit Gegnern etwas unübersichtlich wirkten und manche Gefechte gar kein Ende finden wollten. Irgendwann ging die Steuerung und das Ausloten der effektiven Attacken dann aber ins Blut über und das Gameplay hat richtig aufgedreht. Davon abgesehen hatten mich das allgemeine Design, sowie die stimmig konzipierte Welt in ihren Bann gezogen und mit den sympathischen Helden viele Stunde verbringen lassen.

Ich gebe zu, dass ich hin und wieder wegen schweren Boss-Duellen oder Orientierungsproblemen das Handtuch hinwerfen wollte, doch letztlich hat mich der Ehrgeiz immer wieder gepackt und nach kurzer Pause wurde der Controller wieder in die Hand genommen. Wer epische Rollenspiele mag und nichts gegen eine kleine Lernkurve hat, kommt hier voll auf seine Kosten. Ich kenne die Versionen für Wii, Switch und (New-)3DS und kann sie eigentlich alle für sich empfehlen. Schaut einfach nach, welche Variante für euch am geeignetsten bzw. günstigsten ist – es lohnt sich allemal.

Grafik: 7,5/10
Sound: 9/10
Gameplay: 9/10
Gesamt: 9,5/10

Fotocopyright: Monolith Soft/Nintendo

Ein Mordsteam

Inhalt

Die Leiche einer Frau bringt zwei ungleiche Polizisten in den Ermittlungen zusammen. Während der Eine mit Stil und Bedacht vorgeht, geht der Andere direkt auf die Menschen zu und kennt keinerlei Scheu…

Fazit

Bei Filmen wie diesem hat man zu Beginn eine gewisse Erwartungshaltung und bekam am Ende auch genau das, was man sich erhofft hat. Eine austauschbares, aber trotzdem unterhaltsames „Buddy“-Movie – bei dem Figuren und Pacing soweit gepasst haben.

Wirklich Neues servieren uns die Macher zwar nicht, doch setzten bewährte Elemente routiniert in Szene und boten eine rundherum gute Unterhaltung. Es machte Spaß, den beiden Hauptfiguren bei ihren Ermittlungen zu folgen und deren bissigen Wortgefechten zu lauschen. Dabei fand ich sehr gut, dass die beiden Persönlichkeiten nicht zu stark überzeichnet wurden und jeder für sich tiefere Charakterzüge vorzuweisen hatte.

Die Mischung aus Krimi, Action und Humor war genau richtig. Das Geschehen behielt stets eine gewisse Grundspannung und wurde nicht durch unpassende Blödeleien verwässert. Es gab zwar schonmal was zum Lachen, aber höchstens mit und nicht über die Figuren. Man ließ die Handlung nie zu einer plumpen Satire werden und behielt kontinuierlich ein ordentliches Niveau bei.

Französische Filme sind zumeist etwas speziell und treffen gerade beim Witz nicht immer meinen Geschmack. Während ich beispielsweise mit „Ziemlich beste Freunde“ überhaupt nichts anfangen konnte, hatte ich hier allerdings richtig Spaß und wurde bis zum Ende prima bei der Stange gehalten. Natürlich hat man Alles schon irgendwo einmal gesehen, doch bei diesen „Mords-Team“ hat die Mischung einfach gepasst. Ein grundsolider, guter Film.

7/10

Fotocopyright: Universum Film

The Lost City – Das Geheimnis der verlorenen Stadt

Inhalt

Ein schräger Geschäftsmann ist verzweifelt und entführt eine Bestseller-Autorin. Diese kennt sich zumindest in ihrem Romanen bestens mit versunkenen Städten aus und genau aus diesem Gebiet wird ihre Expertise benötigt. Sie wird an eine Ausgrabungsstätte gebracht und soll dem Team beim Übersetzen alter Texte behilflich sein. Zum Glück ist aber bereits ein Rettungstrupp auf dem Weg zu ihr….

Fazit

Schon der Trailer hat mich enorm zum Lachen gebracht und prima auf dieses Werk eingestimmt. Natürlich wurden darin die richtig dicken Highlights bereits vorweggenommen, doch war das Gebotene abseits dessen absolut kein Reinfall und eine entspannt-unterhaltsame Angelegenheit.

Die Geschichte war eher so lala und höchstens als Rahmen für seine markanten Figuren und die überwiegend gelungenen Gags zu betrachten. Während die Handlung an sich kaum Überraschungen bereit hielt, wussten die Figuren umso mehr zu Glänzen und kontinuierlich bei Laune zu halten.

Die Rollen wurden perfekt besetzt und mit den richtigen Parametern umgesetzt. Die Darsteller nahmen sich nicht zu ernst und scheinen sichtlich Spaß an ihren zuteilten Charakteren und der Gesamtsituation zu haben. Besonders Pitt war absolut grandios und sorgte für ein breites Grinsen im Gesicht. Schade, dass sein Part etwas kurz ausfiel – aber immerhin deutlich umfangreicher als beispielsweise noch bei „Deadpool 2“.

Auch die Chemie beim Rest hat gepasst. Daniel Radcliffe gab einen tollen Bösewicht, Sandra Bullock kam besonders hübsch zur Geltung und ein Channing Tatum war prädestiniert für seinen Part. Man nahm ihm sein Spiel vollkommen und irgendwie wirkte er trotz oder grade wegen seiner Tollpatschigkeit so sympathisch.

Auf dem Schirm war immer was los und das Tempo durchwegs hoch. Es gab keinerlei schmerzliche Längen, von einem leicht behäbigen Start mal abgesehen. Sobald es in exotische Gefilde ging, hat das Abenteuerfieber gepackt und bis zum bitteren Ende nicht mehr vom Haken gelassen. Eine wunderschöne Optik und ein eingängiger Soundtrack taten dabei ihr Übriges.

„The Lost City“ überbrückt die Wartezeit auf den neuen „Indiana Jones“ mit Bravour. Weil er seine Sache etwas lockerer anging und mit Übertreibungen agierte, gefiel er so gut. Sicherlich mag unterm Strich kein neues Meisterwerk vor unseren Augen über die Leinwand huschen – aber ein grundsolider Titel mit jeder Menge Kurzweil und tollen Darstellern.

7,5/10

Fotocopyright: Paramount

Thor 3 – Tag der Abrechnung

Inhalt

Allvater Odin liegt im Sterben und seine Tochter Hela sieht endlich ihre Stunde gekommen. Sie jagt ihre Brüder Thor und Loki davon, unterjocht Asgard mit aller Härte. Nur wollen die Vertriebenen nicht kampflos aufgeben und planen die Wiederkehr in die Heimat…

Fazit

Der neuste Ableger steht vor der Tür und zur Einstimmung gab es am gestrigen Abend noch einmal den „Tag der Abrechnung“ – der zwar ohne Natalie Portman daher kam, trotzdem in bester Serienmanier trotzdem bestens funktionierte.

Erneut griffen die Autoren ganz tief in die Kiste der nordischen Mythologie und verbauten bekannte Figuren, Begrifflichkeiten und Gegenstände in eine rasant erzählte Handlung mit viel Kurzweil und tollen Effekten. Action, Dialog und Humor hielten sich nahezu perfekt die Waage und ließen kaum Längen aufkeimen.

Im Gegensatz zu den übertrieben auf Krawall gebürsteten „Avengers“-Teilen, stimmte hier nicht nur die Laufzeit, sondern auch das grundsätzliche Pacing. Kein Part kam zu kurz, kein Part nahm unangenehm die Überhand. Ich schätze hier die klare Struktur und die übersichtliche Einteilung in Anfang, Mittel- und Endpart. Das mag vielleicht blöd klingen und grundsätzlich auf die meisten Streifen zutreffen, doch hier war ich für den geordneten Ablauf sehr dankbar.

Es gab kein langgezogenes Finale, sondern ordentlich getrennte Bestandteile. Man arbeitete gut dem großen Endkampf entgegen, ließ aber Charakterzeichnung nicht zu kurz kommen und setze die Gefechte stets wohl dosiert und im richtigen Maße ein. Die Effekte waren dabei extrem hochwertig und gaben keinen Grund zur Klage. Die fremden Welten wirkten auf ihre Weise glaubhaft und schlichtweg stimmig konzipiert. Es hat auch nicht mal gestört, dass dieser Titel komplett außerhalb unseres Planeten gespielt hat – schließlich hatten die Vorgänger auch schon genügend „irdische“ Schauplätze.

Chris Hemsworth und Tom Hiddleston gaben erneut ein sympathisches Bruderpaar ab, während eine ungewohnt aufreizende Cate Blanchett ihnen allerdings die Schau gestohlen hat. Sie kam bösartig und zugleich anziehend daher – was für eine ausgezeichnete Umsetzung ihrer Figur sprach. Daneben hat mir ein Jeff Goldblum als halber Bowie-Verschnitt ebenfalls hervorragend gefallen. Vor allem der Humor traf meist voll ins Schwarze und viele Gags gingen wunderbar auf.

Für mich gehören die meisten Marvel-Filme eher zur Kategorie „einmal anschauen und wieder vergessen“, doch gerade die „Thor“-Saga bildet da eine nette Ausnahme. Ich habe alle Teile schon mehrfach gesehen und fühlte mich stets gut unterhalten – was ich von den teils arg langatmigen Mitstreitern nicht immer behaupten kann. „Tag der Abrechnung“ ist nicht nur ein passables Bindeglied inmitten der Reihe, sondern ein wirklich unterhaltsamer und optisch eindrucksvoller Titel mit hohem Spaßfaktor.

8/10

Fotocopyright: Disney

The House of the Dead 3 (PC)

Inhalt

Um einen Wissenschaftler zu retten, dringen 2 Spezialagenten in einen von Zombies verseuchten Laborkomplex ein und müssen sich neben den Untoten auch allerlei anderen fehlgeschlagenen Experimenten herumschlagen…

Gameplay

Auch Teil 3 bleibt der typischen Serientradition treu und präsentiert sich als astreiner Lightgun-Shooter ohne Schnörkel. Außer dem Zielkreuz und den Tasten zum Ballern bzw. Nachladen gibt es nicht viele Kommandos zu erlenen und gute Reaktionen sind grundsätzlich gefragt.

Da sich das Handling mit klassischen Zappern jedoch als schwierig gestaltet, konnte die von mir getestete PC-Version aber recht gut mit der Maus absolviert werden und gab keinen Grund zur Klage.

Spielzeit

Die eine Spielzeit beträgt zirka eine halbe Stunde, wobei Zwischensequenzen und Scoreboards uns dann insgesamt um die 45 Minuten bei Laune hielten. Im Gegensatz zu anderen Titeln, hielt sich die Anzahl an Abzweigungen bescheiden zurück. Wir können nur an wenigen Stellen bestimmen, worin unsere Akteure als Nächstes aufbrechen sollen – beim Labor an sich lediglich die Reihenfolge der Etagen auswählen – absolvieren müssen wir sowieso alle.

Präsentation

Technisch ist das Spiel sicherlich angestaubt, doch sein Artdesign weiß noch immer zu gefallen. Der Comiclook passt ganz gut zum trashigen Auftritt der Figuren und eine schwache englische Synchronisation unterstreicht dieses Flair. Immerhin sollte der Titel auch auf betagteren Rechnern flüssig laufen und mit kurzen Ladezeiten aufwarten.

Positiv

  • kurzweiliges Gunplay
  • gute Spielbarkeit
  • schönes Gegnerdesign
  • trashige Inszenierung
  • kleiner „Snack“ für Zwischendurch

Neutral

  • kurze Spielzeit
  • vergleichsweise wenige Abzweigungen
  • Technisch eher durchwachsen

Negativ

  • wenig unterschiedliche Gegnertypen
  • schwache Sprachausgabe
  • kleinere Grafikfehler

Fazit

Man muss dieser Art von Spielen etwas abgewinnen können, um deren Vor- und Nachteil zu verstehen und ihnen letztlich etwas abzugewinnen. „The House of the Dead 3“ war seinerzeit ein konsequenter, unaufgeregter Nachfolger eines der besten Lighgun-Shooters aller Zeiten und blieb seinen wesentlichen Grundzügen treu.

Der Titel spielt sich gut weg und bleibt nicht lange in Erinnerung – was jedoch seiner Wiederspielbarkeit in regelmäßigen Abständen („alle Jahre wieder“) irgendwo zu Gute kommt. Ich mag die Reihe und habe damit regelmäßig meinen Spaß, auch wenn dies immer nur von kurzer Dauer ist. Bei Genrefreunden gehört dieses Werk definitiv in die Sammlung, obwohl die nüchterne Bewertung eigentlich dagegen spricht. Das Ding macht schon echt gut Laune – nur eben nicht für einen längeren Zeitraum am Stück.

Grafik: 6/10
Sound: 6/10
Gameplay: 5/10
Gesamt: 6,5/10

Fotocopyright: SEGA

Doctor Strange in the Multiverse of Madness

Inhalt

Das Multiversum ist aus dem Gleichgewicht geraten und Dr. Strange wird um Hilfe gebeten. Er stürzt sich in die Schlacht und muss immer damit rechnen, dass sich vertraute Charaktere in anderen Dimensionen möglicherweise auch anders als gewohnt verhalten…

Fazit

Der erste Teil von Dr. Strange genießt zurecht einen recht ausgezeichneten Ruf unter Filmfreunden. Ich habe ihn im Laufe der Jahre auch mehrere Male gesehen und stets für gut befunden. Die Erwartungen an die Fortsetzung waren hierdurch recht hoch, doch erste Reviews haben mich zum Glück auf ein eher durchwachsenes Erlebnis eingestimmt und Recht damit behalten.

„Doctor Strange in the Multiverse of Madness“ war ein buntes Potpourri an verrückten Charakteren, wilden Zeitsprüngen und atemberaubender Action – was nicht allein genügte, um immense Begeisterungsstürme zu entfachen. Das Gesehen schritt zwar weitestgehend launig und mit nur wenigen echten Längen voran, aber irgendwie fehlte dabei stets der gewisse Kick. Das Pacing war gut, die Gefechte famos in Szene gesetzt, die vielen Handlungssprünge hingegen Fluch und Segen zugleich.

Durch häufige Szenenwechsel konnte zwar ein gewisse Tempo hochgehalten werden, erzählerisch was dies manchmal ein bisschen anstrengend. Auch wenn das Treiben insgesamt eigentlich gar nicht so verwirrend war, hatte ich fortwährend das Gefühl, essentielle Dinge zu verpassen bzw. nicht korrekt zu interpretieren. Da ich sowieso kein Experte im Marvel-Umfeld bin, war die Befürchtung umso schlimmer – obwohl man der grundlegenden Geschichte nach Selbsteinschätzung vermeintlich passabel folgen konnte.

Die Idee mit den verschiedenen Universum war grundsätzlich nicht verkehrt, aber nicht so launig wie beim letzten „Spider-Man“ umgesetzt worden. „Dr. Strange“ war hier viel „verkopfter“ und spulte das chaotische Treiben nicht so launig herunter. Die neu besetzten Kult-Figuren machten zwar Laune, wurden aber zu schnell abserviert und waren somit nur ein kleiner Gag am Rande. Hier hätte ich Potential für weitere Schauwerte – beispielsweise in Form von noch ausgefalleneren Schlachten – gesehen.

Der Film lebte natürlich von seinem Hauptdarsteller, der seine Sache erneut ganz ordentlich und mit viel Charisma absolviert hat. Gerne hätte ich noch ein paar weitere flotte Sprüche von ihm vernommen, gar den Humorfaktor ein wenig weiter nach Oben geschraubt. Höchstwahrscheinlich gab es viele Insider-Gags, die mir aufgrund der angesprochenen Unkenntnis leider verwehrt blieben. Ansonsten haben mir ein paar Nebendarsteller (die ich aus Spoiler-gründen nicht verraten möchte) recht viel Spaß gemacht.

Fans des Charakters kommen bei „Doctor Strange in the Multiverse of Madness“ sicherlich auf ihre Kosten und allen Anderen bietet sich ebenfalls ein solides Kinoerlebnis, doch mehr war es letztlich für mich dann einfach nicht. Man konnte den Titel angenehm wegschauen, aber lange wird er wohl nicht im Gedächtnis verweilen. Ich werde ihm im Heimkino natürlich eine weitere Chance einräumen, im Moment schließe ich mich dem allgemeinen Tenor der Kritiken an. Der Film war nett, hatte gute Momente, ein paar Durchhänger und kommt nicht ganz an den Erstling heran. Größer, lauter, schriller muss eben nicht immer automatisch auch besser bedeuten.

6,5/10

Fotocopyright: Disney

The Last of Us (Playstation 3)

Inhalt

Während einer schlimmen Epidemie hat Joel seine Tochter verloren und sich dem Alkohol zugewendet. Während ein Großteil der Menschen zu Zombie-ähnlichen Kreaturen mutierte, hält er sich in einer abgeschotteten Kolonie mit Gelegenheitsjobs über Wasser und lebt so vor sich hin. Als er eines Tages jedoch ein Mädchen von A nach B eskortieren soll, merkt er schnell, dass es sich hierbei um keinen gewöhnlichen Auftrag handelt…

Gameplay

Der Spieler übernimmt die Rolle von Joel, der aus der Third-Person-Perspektive gesteuert wird. Das Handlung fühlt sich dabei wie eine Mischung aus „Uncharted“ und „Resident Evil“ an. „Uncharted“ wegen der Belegung der Buttons, „Resident Evil“ wegen der zuweilen etwas trägen Bewegungen des Charakters – was eine durchaus realistische Anmutung mit sich bringt.

Per Tastendruck öffnet sich ein simples Crafting-Menü, in dem wir beispielsweise Medipacks oder Fallen herstellen können – vorausgesetzt die richtigen „Zutaten“ befinden sich im Inventar. Dummerweise pausiert das Geschehen währenddessen nicht und so manch brenzlige Situation kann deshalb auch ganz schön hektisch werden.

Die Level sind gradlinig aufgebaut und führen uns in unterschiedliche Gebiete. Von verlassenen Ortschaften bis hin zu gewaltigen Wolkenkratzern, U-Bahn-Stationen oder Turnhallen. Alles ist abwechslungsreich und zielführend gestaltet. Man irrt eigentlich nie planlos in der Gegend herum und findet immer rasch den nächsten Ausgang. Wie auch bei „Uncharted“ wird uns manchmal eine gewisse Entscheidungsfreiheit vorgegaukelt, doch letztlich führen alle Abzweigungen zum richtigen Ergebnis.

Joel kann verschiedene Waffen mit sich tragen und an Werkbänken effektiv aufmotzen. Dabei sei jedoch auch erwähnt, dass gerade der Waffenwechsel ähnlicher Typen (z.B. Handfeuerwaffen oder Gewehre) ebenfalls nicht so extrem schnell von der Hand geht. Man sollte sich im Vorfeld für die aktuell beste Wumme (idealerweise die, für die am meisten Munition vorhanden ist) auf einen Schnellzugriff legen – sonst werden die Gefechte umso hitziger.

Obwohl das Spiel verschiedene Schwierigkeitsgrade vorzuweisen hat, habe ich mir selbst auf der leichtesten Stufe stellenweise schon arg schwer getan. So gab es ein paar kniffelige Stealth-Passagen – oder einfach zeitkritische Momente, wo schnelle Reaktionen (Crafting, Waffenwechsel) gefragt waren.

Spielzeit

Für die Kampagne auf einfachster Schwierigkeitsstufe habe ich rund 20 Stunden benötigt – was für mich vollkommen in Ordnung ging. Es gab keinerlei Längen oder Abnutzungsspuren und aufgrund seiner überschaubaren Mechaniken hätte das Game nicht unbedingt ausgedehnter ausfallen dürfen.

Präsentation

Grafisch holte der Titel seinerzeit alles aus der betagten Hardware der PS3 heraus und macht auch heute noch eine tolle Figur. Eine pixelige, aber streckenweise dennoch fast fotorealistische Optik (für damalige Verhältnisse) sorgte für offene Münder und ein cineastisches Spielgefühl. Zwar leiden gerade die Zwischensequenzen unter starker Kompression und auch deutlich spürbare Ruckler sind zu bemerken – dennoch ist die Illusion fast perfekt.

Das Spiel kam komplett auf deutsch daher und lieferte neben einem stimmungsvollen Soundtrack auch eine tolle Vertonung. Die Sprecher gaben sich bemüht, die Emotionen unserer Figuren zu betonen und die Charakterentwicklung positiv zu begleiten.

Positiv

  • überragende audiovisuelle Präsentation
  • filmreife Atmopshäre
  • tolle Charakterzeichnung
  • spannende Handlung
  • leicht verständliches Crafting-System
  • erzählerisch keine Durchhänger

Neutral

  • schlauchartige Levelabschnitte
  • simple Rätseleinlagen
  • etwas träge Steuerung

Negativ

  • teils starke Performanceeinbrüche
  • Zwischensequenzen qualitativ mittelprächtig
  • schwierige Passagen (auch auf leichtem Schwierigkeitsgrad)

Fazit

Die Entwickler von „Naughty Dog“ haben mit „Uncharted“ und „The Last of Us“ nicht nur die Playstation 3 Ära, sondern auch mein gesamtes Gamer-Leben nachhaltig geprägt. Die Reihen waren nicht nur optisch echte Hingucker, sondern vor allem auch spielerisch über jeden Zweifel erhaben. Noch immer funktionieren die präsentierten Geschichten, was sich bei „The Last of Us“ in einer spannenden Beziehung zwischen den Hauptprotagnisten bemerkbar macht und den Spieler richtig mitreißen konnte.

Die Macher hatten seinerzeit alles aus der betagten Hardware herausgekitzelt, obwohl dies mit einigen Performanceeinbrüchen erkauft wurde. Ich habe das Werk zwar auch in seiner Remastered-Fassung für die PS4 vorliegen, aber irgendwie wollte ich das alte Spielgefühl mit dem alten Controller und ohne die optischen Verbesserungen noch einmal aufleben lassen – und das hat am vergangenen Wochenende unerwartet gut funktioniert.

Sei es auf der PS3 oder der PS4 – „The Last of Us“ ist ein aufregendes Erlebnis, welches technisch, spielerisch und vor allem erzählerisch vollkommen zu überzeugen weiß. Ein paar frustige Stellen inklusive. Damals hätte ich wahrscheinlich die Höchstwertung gezückt, doch aus aktueller Sicht reicht es „nur“ noch für 9 von 10. Ein Pflichttitel ists aber allemal.

Grafik: 9,5/10
Sound: 9/10
Gameplay: 8/10
Gesamt: 9/10

Fotocopyright: Naughty Dog / Sony Interactive Entertainment

The Contractor

Inhalt

Ein ehemaliger Soldat wird aufgrund seiner überragenden Auszeichnungen zwar ehrenhaft, aber ohne Bezüge aus der Armee entlassen. Rasch werden die finanziellen Sorgen groß und die Rechnungen wachsen seiner Familie über den Kopf. Eigentlich wollte er sich nicht auf die Arbeit bei privaten Sicherheitsunternehmen einlassen, doch ein ehemaliger Kamerad kann ihn dennoch davon überzeugen. Gemeinsam werden sie dann auch auf eine Mission nach Berlin geschickt, bei der jedoch alles aus dem Ruder läuft…

Fazit

Nach vielen eher mittelprächtigen Filmen und einigen wirklich herben Enttäuschungen („The Batman“), war „The Contractor“ endlich mal wieder ein Kinoereignis nach meinem Geschmack. Nicht nur, dass Chris Pine absolut spitzenmäßig agierte und ungewohnt reif daher kam, sondern weil Inszenierung und Aufbau hier einfach wie die Faust aufs Auge gepasst haben.

Der Streifen begann eher kleinlaut und verhalten, führte seine Charaktere mustergültig ein – um dann nach einem extrem spannenden Mittelpart in einem furiosen – aber nicht allzu ausufernden – Finale zu münden. Das Balancing war perfekt ausgelotet, auch was dabei die Darstellung der einzelnen Versatzstücke betraf.

Alles war einen kleinen Ticken drüber, aber nie zu weit, um dem Zuschauer zu verlieren. Es gab Szenen, die kurz zum Schmunzeln animierten, dennoch nicht den recht glaubhaften Fokus aus dem Blickfeld drängten. Die Mischung hat gepasst, die Lockerheit und vor allem die Kurzweil regierten. Man blieb bis zum bitteren Ende gespannt am Ball und konnte sich mit dem präsentierten Abgang durchaus anfreunden, evtl. auf weitere Titel der Reihe hoffen – so viel sei verraten.

Technisch hat mir das Werk ganz vorzüglich gefallen. Nicht nur die schicken Aufnahmen unserer Hauptstadt, vor allem die geschmeidig gemachten Action-Szenen haben vollends überzeugen können. So war man auch hier um einen realistischen Touch bemüht und präsentierte fast schon dokumentarisch gestellte Schusswechsel. Deren nüchterne Machart wirkte eindrucksvoll und authentisch zugleich.

Spätestens mit „The Contractor“ sollte Chris Pine auch den letzten Kritiker von sich überzeugt haben. Noch nie habe ich den „Jungspunt“ in besserer Form erlebt, obwohl seine Figur uns hier stellenweise absichtlich das Gegenteil präsentieren möchte. Er ging vollends auf in seiner Rolle und lieferte uns eine packende und bis zuletzt famose Vorstellung. Nörgeln mag man vielleicht aufgrund der im Grunde recht flachen und wenig innovativen Handlung – doch wenn bekannte Elemente so stimmig miteinander verknüpft werden, dann bitte Mehr davon!

8,5/10

Fotocopyright: Leonine/Amazon

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