Inhalt

Das Multiversum ist aus dem Gleichgewicht geraten und Dr. Strange wird um Hilfe gebeten. Er stürzt sich in die Schlacht und muss immer damit rechnen, dass sich vertraute Charaktere in anderen Dimensionen möglicherweise auch anders als gewohnt verhalten…

Fazit

Der erste Teil von Dr. Strange genießt zurecht einen recht ausgezeichneten Ruf unter Filmfreunden. Ich habe ihn im Laufe der Jahre auch mehrere Male gesehen und stets für gut befunden. Die Erwartungen an die Fortsetzung waren hierdurch recht hoch, doch erste Reviews haben mich zum Glück auf ein eher durchwachsenes Erlebnis eingestimmt und Recht damit behalten.

„Doctor Strange in the Multiverse of Madness“ war ein buntes Potpourri an verrückten Charakteren, wilden Zeitsprüngen und atemberaubender Action – was nicht allein genügte, um immense Begeisterungsstürme zu entfachen. Das Gesehen schritt zwar weitestgehend launig und mit nur wenigen echten Längen voran, aber irgendwie fehlte dabei stets der gewisse Kick. Das Pacing war gut, die Gefechte famos in Szene gesetzt, die vielen Handlungssprünge hingegen Fluch und Segen zugleich.

Durch häufige Szenenwechsel konnte zwar ein gewisse Tempo hochgehalten werden, erzählerisch was dies manchmal ein bisschen anstrengend. Auch wenn das Treiben insgesamt eigentlich gar nicht so verwirrend war, hatte ich fortwährend das Gefühl, essentielle Dinge zu verpassen bzw. nicht korrekt zu interpretieren. Da ich sowieso kein Experte im Marvel-Umfeld bin, war die Befürchtung umso schlimmer – obwohl man der grundlegenden Geschichte nach Selbsteinschätzung vermeintlich passabel folgen konnte.

Die Idee mit den verschiedenen Universum war grundsätzlich nicht verkehrt, aber nicht so launig wie beim letzten „Spider-Man“ umgesetzt worden. „Dr. Strange“ war hier viel „verkopfter“ und spulte das chaotische Treiben nicht so launig herunter. Die neu besetzten Kult-Figuren machten zwar Laune, wurden aber zu schnell abserviert und waren somit nur ein kleiner Gag am Rande. Hier hätte ich Potential für weitere Schauwerte – beispielsweise in Form von noch ausgefalleneren Schlachten – gesehen.

Der Film lebte natürlich von seinem Hauptdarsteller, der seine Sache erneut ganz ordentlich und mit viel Charisma absolviert hat. Gerne hätte ich noch ein paar weitere flotte Sprüche von ihm vernommen, gar den Humorfaktor ein wenig weiter nach Oben geschraubt. Höchstwahrscheinlich gab es viele Insider-Gags, die mir aufgrund der angesprochenen Unkenntnis leider verwehrt blieben. Ansonsten haben mir ein paar Nebendarsteller (die ich aus Spoiler-gründen nicht verraten möchte) recht viel Spaß gemacht.

Fans des Charakters kommen bei „Doctor Strange in the Multiverse of Madness“ sicherlich auf ihre Kosten und allen Anderen bietet sich ebenfalls ein solides Kinoerlebnis, doch mehr war es letztlich für mich dann einfach nicht. Man konnte den Titel angenehm wegschauen, aber lange wird er wohl nicht im Gedächtnis verweilen. Ich werde ihm im Heimkino natürlich eine weitere Chance einräumen, im Moment schließe ich mich dem allgemeinen Tenor der Kritiken an. Der Film war nett, hatte gute Momente, ein paar Durchhänger und kommt nicht ganz an den Erstling heran. Größer, lauter, schriller muss eben nicht immer automatisch auch besser bedeuten.

6,5/10

Fotocopyright: Disney