Inhalt

Allvater Odin liegt im Sterben und seine Tochter Hela sieht endlich ihre Stunde gekommen. Sie jagt ihre Brüder Thor und Loki davon, unterjocht Asgard mit aller Härte. Nur wollen die Vertriebenen nicht kampflos aufgeben und planen die Wiederkehr in die Heimat…

Fazit

Der neuste Ableger steht vor der Tür und zur Einstimmung gab es am gestrigen Abend noch einmal den „Tag der Abrechnung“ – der zwar ohne Natalie Portman daher kam, trotzdem in bester Serienmanier trotzdem bestens funktionierte.

Erneut griffen die Autoren ganz tief in die Kiste der nordischen Mythologie und verbauten bekannte Figuren, Begrifflichkeiten und Gegenstände in eine rasant erzählte Handlung mit viel Kurzweil und tollen Effekten. Action, Dialog und Humor hielten sich nahezu perfekt die Waage und ließen kaum Längen aufkeimen.

Im Gegensatz zu den übertrieben auf Krawall gebürsteten „Avengers“-Teilen, stimmte hier nicht nur die Laufzeit, sondern auch das grundsätzliche Pacing. Kein Part kam zu kurz, kein Part nahm unangenehm die Überhand. Ich schätze hier die klare Struktur und die übersichtliche Einteilung in Anfang, Mittel- und Endpart. Das mag vielleicht blöd klingen und grundsätzlich auf die meisten Streifen zutreffen, doch hier war ich für den geordneten Ablauf sehr dankbar.

Es gab kein langgezogenes Finale, sondern ordentlich getrennte Bestandteile. Man arbeitete gut dem großen Endkampf entgegen, ließ aber Charakterzeichnung nicht zu kurz kommen und setze die Gefechte stets wohl dosiert und im richtigen Maße ein. Die Effekte waren dabei extrem hochwertig und gaben keinen Grund zur Klage. Die fremden Welten wirkten auf ihre Weise glaubhaft und schlichtweg stimmig konzipiert. Es hat auch nicht mal gestört, dass dieser Titel komplett außerhalb unseres Planeten gespielt hat – schließlich hatten die Vorgänger auch schon genügend „irdische“ Schauplätze.

Chris Hemsworth und Tom Hiddleston gaben erneut ein sympathisches Bruderpaar ab, während eine ungewohnt aufreizende Cate Blanchett ihnen allerdings die Schau gestohlen hat. Sie kam bösartig und zugleich anziehend daher – was für eine ausgezeichnete Umsetzung ihrer Figur sprach. Daneben hat mir ein Jeff Goldblum als halber Bowie-Verschnitt ebenfalls hervorragend gefallen. Vor allem der Humor traf meist voll ins Schwarze und viele Gags gingen wunderbar auf.

Für mich gehören die meisten Marvel-Filme eher zur Kategorie „einmal anschauen und wieder vergessen“, doch gerade die „Thor“-Saga bildet da eine nette Ausnahme. Ich habe alle Teile schon mehrfach gesehen und fühlte mich stets gut unterhalten – was ich von den teils arg langatmigen Mitstreitern nicht immer behaupten kann. „Tag der Abrechnung“ ist nicht nur ein passables Bindeglied inmitten der Reihe, sondern ein wirklich unterhaltsamer und optisch eindrucksvoller Titel mit hohem Spaßfaktor.

8/10

Fotocopyright: Disney