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Schlagwort: Action (Seite 46 von 85)

Morbius

Inhalt

Seit Jahren ist Dr. Morbius auf der Suche nach einem Mittel gegen seine Blutkrankheit, unter der auch sein bester Freund leidet. Als ihm dann endlich der Durchbruch gelingt und ihn die Welt der Wissenschaft zu feiern beginnt, treten gravierende Nebenwirkungen auf…

Fazit

Kurz und schmerzlos, aber insgesamt auch nix Besonderes. So würde mein reduziertes Fazit zu „Morbius“ ausfallen. Im Gegensatz zu den meisten seiner Mitstreiter ist diese Comic-Umsetzung mit knapp 1,5 Stunden recht kompakt, jedoch auch wenig innovativ ausgefallen.

Man präsentiert uns größtenteils bekannte Versatzstücke und bemüht ich kaum um neue Impulse. Vermutlich lag es schon an dessen Vorlage, denn alles fühlt sich stets „auf Nummer Sicher“, aber nie ansatzweise gewagt an. Der Plot ist simpel und nutzt einfach nicht das volle Potential seiner Schauspieler – denn gerade Jared Leto wirkt hier recht schwach und hat (beispielsweise als Joker) schon wesentlich besser in ähnlichen Rollen performt.

Gut gefiel mir allerdings die recht düstere Grundstimmung, die selbst im schillerndsten Tageslicht noch funktionierte. Das Setting hatte stets einen unbehaglichen Unterton, wirkte rau, trostlos, aber irgendwo auch realistisch. Die Optik war nicht so grell bunt – was natürlich hervorragend zu unseren fragwürdigen „Helden“ passte und an Kollegen wie „Venom“ erinnerte – mit dessen zweiten Teil man auch eine gewisse Kurzweiligkeit teilt.

So wenig voller neuen Ideen, doch so launig ging es voran. Es gab kaum spürbare Durchhängen und die einfach gestrickte Geschichte ging jederzeit prima voran. Die solide technische Seite machte Spaß und gab ebenfalls kein Grund zur Klage. Sicherlich stand der „Krawall“ nicht so sehr im Vordergrund, doch beim Finale ließ man es ganz angenehm krachen und stimmte uns versöhnlich.

„Morbius“ hat neben Kalibern wie „Spider-Man“ einen schwierigen Stand – zumal wenn der Betrachter aufgrund diverser Verschiebungen nun zuletzt „No Way Home“ begutachten und höchstwahrscheinlich für sehr gut befinden durfte. Mit dessen Effektgewitter und frischen Ansätzen kann unser Doktor zwar nicht mithalten, doch unterm Strich ist ein brauchbarer Film herausgekommen. Wer düstere und weniger „laute“ Comic-Adaptionen mag, kann gerne mal reinschauen. Einen Gang ins Kino vermag ich höchstens aus Solidaritätsgründen zur Branche empfehlen, ansonsten reicht eine spätere Sichtung bei einem Streaming-Dienst völlig aus.

7/10

Fotocopyright: Sony Pictures Home Entertainment

Escape – Die Flucht

Inhalt

Ostdeutschland vor der Wende. Eric ist Sportler mit Leib und Seele, doch dem Druck und den Ansichten seines Trainers nicht mehr gewachsen. Bei den olympischen Spielen plant er die Flucht nach Amerika…

Fazit

Auf der einen Seite ist „Escape“ ein Trash höchster Güte, auf der anderen Seite ein naiver Actionfilm der frühen 90iger, wie wir ihn einfach lieben. Die Handlung basiert zwar lose auf wahren Begebenheiten (Flucht aus der DDR, Aufstrebende Neonazi-Aktivitäten im Osten), bringt diese ernstzunehmenden Themen jedoch seltsam, aber äußerst unterhaltsam rüber.

Man kann diesen Streifen nicht ernst nehmen, weshalb sich hierdurch seine wahre Stärke entfaltet. Die überzogene Charakterzeichnung, das zum Teil grausige Agieren der Darsteller und die herrlich grottige deutsche Synchronisation machen Laune. Man fühlt sich ab der ersten Minute in einem B- oder gar C-Movie, hat jeglichen Anspruch ganz nach unten gefahren und kann so einfach genießen.

Das Treiben mag stellenweise arg sinnbefreit sein, ist aber im Grunde nie langweilig. Auf dem Schirm ist immer etwas los und der Zuschauer bleibt am Ball. Die Action war nicht nur ordentlich dosiert, sondern auch handwerklich einwandfrei gemacht. Sicherlich vom „Krawall-Faktor“ auch nicht mit großen Blockbustern vergleichbar, aber für dessen Verhältnisse einwandfrei inszeniert.

Lundgren zeigt sich von seiner besten Seite, gefiel als urdeutscher Hühne – der unter allen Figuren deutlich hervorsticht und uns augenzwinkernd eine Idee von amerikanischen Visionen gibt. Überhaupt wurde nicht mit Klischees und Anspielungen gegeizt. Seien es schräge Akzente, dümmliche Sprüche oder dem inflationären Einsatz der Nationalfarben (teilweise sogar in falscher Reihenfolge präsentiert) – es blieb kein Auge trocken und der Unterhaltungswert war abseits der rabiateren Momente ebenfalls voll gegeben.

„Escape“ ist wahrlich nicht das beste Werk von Lundgren, in meiner Gunst aber relativ weit oben. Natürlich lieferte man uns hier einen gewaltigen Schrott ab, aber extrem unterhaltsam war er auf jeden Fall. Ich hatte diesen Film seinerzeit auf VHS gesehen und konnte letztens im EuroShop einfach nicht daran vorbei gehen, musste die Blu-Ray für den schmalen Taler selbstredend in den Warenkorb legen. Fans der „guten alten Action-Zeit“ fühlen sich heimisch, jüngere Zuschauer schalten wahrscheinlich ab. Ich jedenfalls brauche solche Titel hin und wieder.

7/10

Fotocopyright: EuroVideo Medien GmbH

Ghostwire Tokyo (PC)

Inhalt

Nach einem schweren Unfall wird unser Ego von einer unbekannten Macht durchdrungen und dient fortan als Wirt für den fremden Geist. Glücklicherweise ist dieser unserem Protagonisten gut gesinnt und hilft ihm bei der Rettung seiner Schwester – die sich irgendwo im mittlerweile geheimnisvoll-verlassenen Tokyo befindet…

Gameplay

Entgegen aller Erwartungen ist „Ghostwire Tokyo “ kein Grusel- oder Survivalspiel, sondern ein recht klassisches Open-World-Abenteuer geworden. Das namensgebende Tokyo dient hierbei als riesige Kulisse und möchte von uns erforscht werden.

Anhand einer Karte und selbst definierbare Wegpunkten, decken wir nach und nach neue Bereiche frei und treiben die Suche nach der Schwester voran. Die Stadt ist zunächst von einem tödlichen Nebel eingehüllt, doch mit dem Säubern von verwunschenen Toren machen wir die Viertel wieder passierbar.

Gespielt wird aus der Ego-Perspektive und die Steuerung gestaltet sich per Controller oder Maus/Tastatur-Kombination recht einfach. Anstelle von Waffen lernt unser Protagonist diverse Zaubersprüche und feuert so Wasserfontänen oder Feuerbälle auf seine Gegner. Die Aktionen werden uns recht schnell näher gebracht und können durch einen Talentbaum weiter optimiert werden (mehr Schaden, höhere Reichweite, etc.).

Eine der größten Aufgaben bestand allerdings nicht nur darin, die besagten Tore inmitten der Häuserschluchten zu finden, vielmehr diese auch irgendwie zu erreichen. Die Pforten befanden sich nämlich nicht nur auf dem Boden, sondern teilweise auf hohen Gebäuden – die irgendwie erklommen werden mussten.

Spielzeit

Mein letzter Speicherstand vor dem Endboss zeigte knapp 7 Stunden an – was für ein Spiel dieser Gattung doch recht überschaubar ausfiel. Ich muss jedoch sagen, dass ich mich lediglich auf die Hauptstory konzentriert und keinerlei Nebenmissionen begonnen und meinen Talentbaum auch nicht maximal ausgebaut habe. Dazu wurde auf leichtem Schwierigkeitsgrad gezockt – bei dem die Endgegner keinerlei Probleme darstellten, sogar teilweise ohne jeglichen Schaden zu erleiden niedergerungen werden konnten.

Präsentation

Die Grafik hinterließ gemischte Gefühle. Zugunsten schicker Raytracing-Effekte musste ich das Geschehen von 4k auf Full-HD herunterschrauben und war mir trotzdem unschlüssig. Fotorealistische Gebäude und Plakate standen einfach gestrickten und überwiegend sehr leeren Straßen entgegen, nach optischen Leckerbissen folgten immer mal wieder triste und gleichförmige Abschnitte. Insgesamt noch gut, aber keine neue Referenz – und mangels Lebhaftigkeit eben nicht mit beispielsweise „Cyberpunk 2077“ vergleichbar.

Die deutsche Vertonung war hingegen sehr gelungen und die meist eher dezent eingesetzte Musik sehr atmosphärisch. Manche Dialoge wiederholten sich gelegentlich, doch als besonders schlimm empfand ich diesen Umstand nicht.

Positiv

  • tolles Setting
  • interessante Handlung
  • schönes Charakterdesign
  • teils sehr stimmige Präsentation
  • gute deutsche Sprachausgabe
  • realtiv frei von Bugs
  • gute Wegfindung / ausgezeichnete Karte

Neutral

  • Überschaubare Dauer der Hauptkampagne
  • wenig Grusel
  • zu kurze „Walking-Passagen“
  • hin und wieder kurze Performance-Einbrüche

Negativ

  • wenig verschiedene Gegnertypen
  • Kulisse fühlte sich sehr leer an
  • vermeintlich viele Fleißaufgaben

Fazit

Die ersten Ankündigungen hatten mich seinerzeit in die Irre geführt. Erwartet hatte ich zunächst ein bizarres Grusel-Abenteuer, bekommen habe ich dann letztlich ein erschreckend bodenständiges Open-World-Spiel mit Anleihen aus der japanischen Mythologie. Schlecht ist der Titel dann zwar nicht gewesen, doch das volle Potential konnte nicht ausgeschöpft werden.

Mit meinen knapp 7 Stunden bin ich sicherlich sehr durch das Geschehen „durchgerannt“, hatte aber ehrlich gesagt auch keine Lust auf viele Fleißaufgaben. Nach kurzer Zeit war die Map so heftig mit potentiellen Baustellen zugepflastert, so dass ich mir nur noch Schnellreise-Spots und Marker für die Hauptaufgaben eingeblendet und den Rest bewusst ignoriert habe.

Stellenweise hat das Ballern richtig Spaß gemacht, manchmal gab es trotz kompakten Laufzeit schon leichte Durchhänger. Es war im Grunde immer das Selbe zu tun und interessante Ausreißer (z.B. atmosphärische „Walking-Einlagen“) waren viel zu selten und viel zu kurz. Das Abklappern der Tore war repetitiv und hätte für meinen Geschmack ruhig einen Ticken weniger auftreten dürfen.

Die launige Story hat mich dann doch bis zum bitteren Ende bei Laune gehalten und versöhnlich vor dem Abspann verweilen lassen, aber eine uneingeschränkte Empfehlung kann ich leider nicht aussprechen. Gerne hätte ich auf eine offene Spielwiese verzichtet und dafür den Fokus auf mehr gescripteten Grusel gelegt, mehr im Reich der mysteriösen Fabelwesen abgetaucht. So wurden durchaus tolle Ansätze mit vielen Wiederholungen immer wieder getrübt.

Ein gutes Spiel, aber nicht der erhoffte Hit.

Grafik: 8/10
Sound: 8/10
Gameplay: 7/10
Gesamt: 7,5/10

Fotocopyright: Bethesda Softworks

Ambulance

Inhalt

Um die kostspielige Operation seiner Frau zu bezahlen, sieht Will keine andere Chance, als dem waghalsigen Auftrag seines Halbbruders Danny nachzukommen. Gemeinsam mit ein paar anderen Veteranen möchte dieser eine Bank ausrauben, doch leider läuft der Plan völlig aus dem Ruder…

Fazit

Ein wenig „Dead Presidents“, ein bisschen „Heat“ und ein Hauch von „Speed“ und fertig ist der neue Actionkracher von Kultregisseur Michael Bay. Man erkennt viele bekannte Elemente, doch der fast schon vertraute Mix fühlte sich unterm Strich nicht übel an und machte nicht nur mit seiner optisch herausragenden Inszenierung eine Menge richtig.

Die Ausgangslage ist nahezu altbacken, funktionierte aber prima. Statt Vietnam dienten unsere „Helden“ nun zeitgemäß in Afghanistan und sind vor allem wegen mangelnder Anerkennung nach ihrer Heimkehr in die Heimat ziemlich desillusioniert. Zwar nicht so eindringlich wie es uns einst schmerzhaft-genial bei „Dead Presidents“ geschildert wurde, doch spürbar als Motivation zu vernehmen – und für mich als Außenstehender somit vollkommen akzeptabel.

Wie bei so vielen Filmen auch, verriet der Trailer zu „Ambulance“ eigentlich viel zu viel. Statt Szenen leicht anzuteasern fühlte er sich nach der Sichtung des fertigen Werkes erst recht wie eine exakte Zusammenfassung an und brachte die wesentlichen Dinge bereits mehr als auf den Punkt. Man hat (vielleicht abgesehen von eigentlichen Finale) bereits alle Highlights zu Gesicht bekommen und Abseits dessen gab es nichts grundlegend gravierendes zu berichten – zynisch gesprochen.

Der Film war nicht schlecht gemacht, servierte aber irgendwo viel Standardkost – ohne irgendwo besonders aus der Rolle zu fallen. Man hätte einige Passagen wie übertrieben lange Dialoge und vor allem den Schlusspart ein wenig straffen und noch immer eine mehr als durchschnittliche Laufzeit erreichen können. Es gab mittendrin jedenfalls einige Durchhänger, die letztlich auch eine höhere Bewertung verhinderten – und leider auch keine Momente, die auch nur ansatzweise nachhaltig in Erinnerung bleiben werden.

Man saß gelegentlich gehörig zwischen den Stühlen. Für ein Drama gab es dann zu wenig Sozialkritik und für einen knallharten Actionstreifen hätte ich ein paar zusätzliche Ideen gehabt. Für meinen Geschmack hätten die Gangster einen Ticken professioneller auftreten und mehr wie eine krasse Spezialeinheit mit Kriegserfahrung wirken dürfen. So wären einige Actionszenen sicherlich noch etwas knisternder ausgefallen und die Spreu hätte sich nicht so schnell vom Weizen getrennt (in diesem Falle unsere beiden Hauptdarsteller allein auf weiter Flur – und deren Mitstreiter gefühlt nach Sekunden verschwunden).

Ich mag die Produktionen von Bay eigentlich ganz gerne und hatte hier mit Grundidee, Technik und Darstellern absolut keine Probleme, doch der berühmte Funke wollte einfach nicht überspringen. Vielleicht fehlte mir auch ein wenig die Naivität seiner alten Klassiker oder dann doch etwas mehr Härte oder Gänsehautmomente an der richtigen Stelle. Über die eher oberflächliche Sozialkritik hätte ich zu Gunsten des Filmfluss gerne hinwegschauen können, doch gelegentliche Längen waren einfach nicht von der Hand zu weisen. Unterm Strich sicherlich ein grundsolider Genrevertreter, aber eben auch nicht mehr.

7/10

Fotocopyright: Sony

Operation schwarze Krabbe

Inhalt

Der große Krieg ist fast vorüber und es schaut nicht gut für den Wiederstand aus. Die letzten Reserven werden nun mobilisiert und unter ihnen auch die verzweifelte Mutter und Kämpferin Caroline Edh. Gemeinsam mit ein paar anderen Soldaten soll sie den Feind mit einer waghalsigen Aktion überraschen…

Fazit

Die Dreharbeiten waren sicherlich nicht einfach, doch die Mühen haben sich zumindest optisch gelohnt. Der Film vermittelt dank grandioser und zum Teil beängstigend wirkenden Kulissen eine Endzeitstimmung, wie ich sie schon lange nicht mehr erleben durfte. Dabei wirkte alles rau, kühl, nass und beängstigend glaubhaft. Dazu kamen körnige Bilder und realistisch gemachte Schusswechsel, wie man sie beispielsweise aus Hollywood nur selten erhält.

Noomi Rapace bewies einmal mehr ihre enorme Wandlungsfähigkeit und überzeugte hier quasi in einer Doppelrolle. In Rückblenden als liebevolle Mutter, in der aktuellen Zeit als knallharte Soldatin mit klarem Ziel vor den Augen. Leider kämpfte sie hierbei – wie auch der gut agierende Rest – gegen eine gewöhnungsbedürftige und nicht immer vollends befriedigende Erzählstruktur an.

Die Macher verrieten uns hier nämlich gar nicht, welche Parteien sich überhaupt im Krieg befinden oder um was es bei der ganzen Sache eigentlich geht. Der Zuschauer wird ins kalte Wasser geworfen und stand selbst am Ende noch ziemlich ratlos da. Man muss für sich sortieren, was man gerade gesehen hat und die vielen Eindrücke verarbeiten – sich idealerweise selbst ein Reim auf einige Dinge machen.

Ich möchte nicht spoilern, nur auf diese Umstände hinweisen – denn möglicherweise findet nicht Jeder eine solche Inszenierung gut. Was auf der einen Seite durchaus innovativ wirkte, stellte sich in meinen Augen manchmal selbst ein Bein. Man hätte uns ruhig ein paar zusätzliche Brotkrummen hinwerfen können, denn die gebotenen Elemente ließen fast schon zu viel Interpretationsfreiraum. Das ist okay, aber in seiner präsentierten Form schon leicht verbesserungswürdig.

Mit „Operation schwarze Krabbe“ hat Netflix einen ungewöhnlichen und teils schauerlich schönen Kriegsfilm im Sortiment. Er ließ viele Fragen offen, unterhielt größtenteils dennoch sehr gut. Die frischen Ideen vermag ich zu loben, doch gleichzeitig wieder einiger Punkte auf dem Wertungskonto zu berauben. Untern Strich trotzdem ein guter und innovativer Streifen, der mich eben nicht zu hundertprozentig überzeugen konnte.

7/10

Fotocopyright: Netflix

The Adam Project

Inhalt

2050. Um großes Unglück zu verhindern, reist Adam in die Vergangenheit zurück und landet versehentlich im falschen Jahr. Dort trifft er auf sein jüngeres Ich und versucht gemeinsam mit ihm, die Dinge wieder ins Lot zu bringen…

Fazit

Filme über das Zeitreisen gibt es wie Sand am Meer. Auch der Ansatz mit dem Aufeinandertreffen mit der eigenen Familie ist nicht unbedingt neu und wurde seinerzeit mit „Zurück in die Zukunft“ mehr als perfektioniert. Nun schickt Netflix einen Titel mit ähnlicher Prämisse ins Rennen – und dieser kann trotz einiger netter Ansätze leider nicht vollends überzeugen.

Die Rahmenhandlung ist also nicht neu, was bei entsprechend guter Umsetzung aber locker zu verkraften gewesen wäre. Damit will ich allerdings nicht behaupten, dass „The Adam Project“ schlecht gewesen wäre, vielmehr, dass er gehörig Potential auf der Strecke gelassen hat und in vielen Momenten zu stark auf „Nummer sicher“ gesetzt hat.

Der Film war ordentliche Familienunterhaltung, aber insgesamt arg harmlos und seicht gestrickt. Die schön choreografierten Actionszenen waren optisch ein echter Hingucker, von der Härte hingegen ziemlich lasch. Auch bei den Gags hatte man immer wieder das Gefühl, dass man mehr machen, jedoch weniger umsetzen durfte.

Wie es zu vermuten war, hat man viele Elemente schon einmal gesehen oder konnte deren Ausgang recht einfach vorhersehen. Man versuchte erst gar nicht ein komplexes Konstrukt zu errichten und setzte klar auf Popcorn-Unterhaltung, was immerhin über weite Strecken auch recht gut funktionierte. Man konnte den Kopf ausschalten und sich leichtgängig bespaßen lassen.

Rynolds hat seine Sache gewohnt gut und mit seiner bekannt-sympathischen Art erledigt. Sein jüngeres Ego hat ihn dabei prima ergänzt und für echt witzige Momente gesorgt. Die Chemie der Beiden hat gepasst und hätte auch in anderer Film-Konstellation super funktioniert. Mit Zoe Saldana, Jennifer Garner und Mark Ruffalo konnte man zudem ein paar etablierte Stars für brauchbare Nebenrollen engagieren.

Ich habe es schon oft geschrieben und kann es hier wiederholen. Im Kino hätte man sich sicherlich etwas über die Qualität des von „The Adam Project“ geärgert, doch bei Netflix drückt man ein Auge zu. Man erhält einen soliden Streifen ohne echte Highlights, aber glücklicherweise auch ohne Durchhänger oder Showstopper. Alles nicht wirklich aufregend, immerhin kurzweilig und zuweilen sogar recht spaßig. Ordentliche Hausmannskost und ein prima Snack für Zwischendurch.

7/10

Fotocopyright: Netflix

Elden Ring (PC)

Inhalt

Die Königin ist verschwunden und das Gesindel sieht seine Zeit gekommen. Halbgötter begeben sich auf die Welt und stiften das große Chaos. Nur die sogenannten „Befleckten“ – dessen Rolle auch der Spieler übernimmt – können die Ordnung wieder herstellen und sich letztlich den Titel „Eldenfürst“ einverleiben…

Gameplay

Wer die die „Dark Souls“-Reihe oder auch „Bloodborne“ kennt, hat eine gute Vorstellung vom „Elden Ring“-Gameplay. Der Spieler wählt zu Beginn eine Charakterklasse (beispielsweise Vagabund, Samurai, Magier, etc.) und wird nach kurzer Einführung in eine riesige Welt hineingeworfen.

In dieser Welt gibt es verschiedene Regionen mit unterschiedlichen Bossen, deren Bezwingung uns dem Titel als „Elden Fürst“ näher bringen. Um das Spiel abzuschließen reichen im Grunde nur ein paar Siege – doch ob man direkt gegen die dicken Brocken eine Chane hat, steht auf einem anderen Blatt. Hier zahlt sich das Aufleveln der Figur natürlich aus.

Während andere Titel uns recht strickt den Weg vorgeben, lässt uns „Elden Ring“ die Wahl. Können wir mal einen Widersacher nicht plätten, wandern wir einfach woanders hin und versuchen dort unser Glück. Auf der Reise gibt es viel zu entdecken und natürlich die Möglichkeit, stets etwas stärker zu werden.

Die Kämpfe sind natürlich das Highlight an diesem Werk. In gewohnter Serien-Manier müssen wir die Feinde beobachten, deren Attacken lernen und zur richtigen Zeit ausweichen oder kontern. Bei forscher Vorgehensweise können aber selbst die kleinsten Monster zu einem echten Problem werden und zum baldigen Tode führen. Geduld und Frustresistenz sind oftmals unabdingbar – die Freude nach einem Triumph hingegen wieder unbezahlbar.

Die Steuerung fühlt sich zuweilen etwas träge an – zumal, wenn man viele Gegenstände mit sich trägt oder die falsche Ausrüstung gewählt hat. Mit der Zeit findet man allerdings einen guten Mittelweg und die leicht zögerlichen Bewegungen gehen ins Blut über und fühlen sich eher glaubhaft, denn unbezähmbar an.

Spielzeit

Aufgrund seiner offenen Strukturen und vom Können des Spieler abhängig variiert die Spielzeit von „Elden Ring“ natürlich sehr stark. Der eine Zocker klappert nur die notwendigen Ziele ab, der Andere lässt sich von seiner Neugier treiben und dreht jeden Stein herum. Ich habe mich rund 43 Stunden mit dem Teil beschäftigt und sicherlich noch nicht alle verstecken Katakomben oder Bosse zu Gesicht bekommen, aber wenigstens die Geschichte durchgezogen. Selten hatte ich dabei kleinere Durchhänger, da das von Frust geprägte Konzept motivierte und der Entdecker-Drang erstaunlich hoch war.

Präsentation & Performance

Die Technik ist leider nicht die große Stärke dieses Titels, wobei sich einige beschaulichen Elemente erst mit laufender Spielzeit herauskristallisiert haben. So sieht die Grafik auf den ersten Blick (trotz 4k Auflösung und maximalen Details) recht mau aus, doch das detailreiche Setting wusste dann dennoch zu überzeugen. So gab es neben schönen Animationen vor allem eindrucksvolle Architektur und tolle Himmelskonstellationen (Tag/Nacht-Wechsel) zu bestaunen. Alles nicht in bester Qualität, aber eben für sich stimmig und der Atmosphäre absolut förderlich.

Normalerweise verliere ich keine großen Worte zur Performance. Entweder zocke ich auf Konsole oder bei passenden Einstellung auf dem PC und habe eher selten Probleme. Bei „Elden Ring“ gab es große Diskussionen und entsprechend negative Stimmen auf diversen Plattformen. Auf meinem Gaming-Notebook (Ryzen 7, 16GB, Geforce 3060) lief das Spiel fast immer rund, jedoch hat es sich manchmal kommentarlos auf den Desktop verabschiedet. Zweimal zuckte meine Figur nur in Zeitlupe über den Schirm, was sich mit einem Neustart direkt beheben ließ. In Anbetracht der langen Spielzeit geht das für mich in Ordnung und führt zu keinerlei Abwertung. Wie schon mehrfach erwähnt, ist das Ding riesig und für diese Verhältnisse schon zu Release sehr rund ausgefallen. „Horizon 2“ musste ich dagegen früh abbrechen, weshalb dieser Test noch auf sich warten lässt.

Positiv

  • riesige und stimmige Spielwelt weckt Entdecker-Drang
  • tolles Art-Design
  • schöne, düstere Atmosphäre
  • fordernde Gefechte
  • herausragendes und vielfältiges Gegner-Design
  • vergleichsweise einsteigerfreundlich
  • etliche Waffen und Skills zum Ausprobieren

Neutral

  • frustige Momente (gehören zum Konzept)
  • Storytelling innerhalb des Spiel eher zweckmäßig
  • technisch nicht auf dem aktuellsten Stand
  • Steuerung gewöhnungsbedürftig

Negativ

  • etwas träge Steuerung
  • der rote Faden geht oft verloren
  • keine echte Pausen-Funktion (nur über Tricks)
  • Kameraprobleme
  • kleinere Bugs

Fazit

Bis zum bitteren Ende habe ich mich nicht vom Hype mitreißen lassen – doch als wenige Tage vor der Veröffentlichung die ersten Lobeshymnen von der Fachpresse einschlugen, konnte ich dann doch nicht widerstehen und habe das verbuggte „Horizon Forbidden West“ erst einmal zur Seite gelegt.

Ich habe alle „Dark Souls“-Teile, sowie „Bloodborne“ gespielt, sogar „Demon Souls“ auf der Playstation 5 nachgeholt, doch würde mich nicht als Hardcore-Fan bezeichnen – denn abgeschlossen habe ich nur ein Bruchteil davon. Das knifflige Gameplay ist mir nach einem langen Arbeitstag meist zu anstrengend und ich zocke die Titel dann immer mal nebenher weiter, statt einmal konzentriert am Ball zu bleiben.

Technisch hat mich „Elden Ring“ zunächst ein wenig erschrocken, doch bei genauerem Hinsehen dann doch ziemlich wieder versöhnlich gestimmt. Die toll designte Spielwelt lud zum Abtauchen und vor allem zum ausgiebigen Erkunden ein. Man erahnt irgendwelche Gebilde in der Ferne und möchte dann auch irgendwie dorthin kommen – nur um unterwegs wegen einem anderen Highlights wieder die eingeschlagene Route zu verlassen. Hier hatte mich das Ding dann voll am Haken und die Stunden vergingen wie im Flug – obwohl nicht immer klar war, ob die Hauptstory nun ein Stück weiterging oder nicht. Normalerweise bin ich sehr „storygetrieben“, doch hier fesselte das Entdeckerprinzip ungewöhnlich extrem.

So sehr ich das freie Erkunden auch begrüßt habe, so sehr habe ich manchmal einen roten Faden in Form oder Quest-Markern oder Ähnliches vermisst. Zwar gab es eine Karte, auf der man bestimmte Punkte selbst markieren konnte, doch eine Art von Navigationssystem hätte ich trotzdem gerne gehabt. Profis könnten es sich ja ausblenden und ignorieren. Man hatte durchaus Phasen, in denen man unbedingt stärker aufs Ende hinarbeiten wollte, dann aber das nächste Ziel nicht mehr klar auf den Schirm hatte und dann doch wieder planlos herumirrte. Dabei gab es zwar immer wieder was Neues zu entdecken, aber zumindest eine einfachere Option zum gezielten Fortgang wäre schön gewesen.

Unterm Strich mag „Elden Ring“ für mich nicht das „Spiel des Jahrhunderts“ sein (dafür sind „The Witcher 3“ oder „Cyberpunk 2077“ einfach zu stark), aber keineswegs so eine Enttäuschung wie es aktuell noch „Forbidden West“ ist. Das Spiel bietet eine Menge an Frust und Spielstunden, wird „Souls“-Veteranen sicherlich gefallen und auch ein paar Neuankömmlinge garantiert auf seine Seite ziehen. Für mich bleibts ein sehr guter, aber auch nicht absolut überragender Titel, den ich allen geeigneten Konsumenten gerne weiterempfehle und die vielen Spielstunde keineswegs bereue.

Grafik: 7,5/10
Sound: 7/10
Gameplay: 8/10
Gesamt: 8,5/10

Fotocopyright: FromSoftware Inc./BANDAI NAMCO Entertainment

L.A. Confidential

Inhalt

Las Vegas in den 50igern Jahren. Ein brutaler Mord an 6 Menschen erschüttert die Stadt und vor allem die Polizeibehörde, die selbst einen Kollegen unter den Opfern zu beklagen hat. Der aufstrebende Frischling Edmund „Ed“ Exley übernimmt den Fall und stellt dabei Mauschelleien in den eigenen Reihen fest…

Fazit

„L.A. Confidential“ ist schon seit Jahren zu einem modernen Klassiker avanciert. Er ist nicht nur mit etlichen Stars besetzt und verschwenderisch ausgestattet, sondern bietet auch eine echt interessante und ordentlich verschachtelte Story.

Schon nach wenigen Minuten hat uns das imposante Setting in seinen Bann gezogen und eine enorme Spannungskurve aufgebaut. Dem Zuschauer war natürlich klar, dass die Dinge weitaus komplexer sind, als sie auf den ersten Blick noch schienen und sich im Laufe der Zeit tiefgründige Verzweigungen entfalten.

Dabei war alles so toll erzählt, dass man weder den roten Faden, noch die allgemeine Übersicht verlor. Man konnte sich anhand der markanten Charaktere und den einprägsamen Ereignissen jederzeit gut orientieren und sogar ein wenig mit rätseln. Dabei hob sich das Geschehen gerade durch seine dargestellte Epoche und den damit verbundenen Gegebenheiten wunderschön von der breiten Masse ab. In der heutigen Zeit würde das Gebotene in seiner Form jedenfalls nicht funktionieren.

Das Aufgebot an bekannten Namen war riesig und der Spaß entsprechend groß. Alle harmonierten perfekt miteinander und sorgten für gute Laune. Die Rollenverteilung war prima und wirklich Jeder bekam seine individuelle Bühne. Ob Guy Pearce und Russel Crowe als gegensätzliche Ermittler oder ein Kevin Spacey als schmieriger Typ mit dem Herz am rechten Fleck oder ein Danny DeVito als Schmierenfink – es war ein Spaß den etablierten Darstellern bei ihrer Arbeit zuzuschauen und sich stellenweise in ihre Handlungsweisen hineinzudenken.

Optisch wurde das Treiben hervorragend in Szene gesetzt. Elegant und edel, aber nicht zu Glatt. Der Look entsprach meinen Vorstellungen der damaligen Zeit und wirkte ansprechend. Auch die größtenteils eher unauffällige Musik rückte zur richtigen Zeit bemerkenswert in den Vordergrund. An der deutschen Synchronisation gab es ebenfalls nicht zu bemängeln.

Für mich ist „L.A. Confidential“ ein Paradebeispiel für einen waschechten Hollywoodfilm. Er bringt alles mit, was sich der Filmfreund wünschen kann und leistete sich nirgendwo größere Patzer. Alle Zahnrädchen griffen hervorragend ineinander und trotz leichter Überlänge wurde es nie langweilig. Die Atmosphäre war zum Schneiden dicht und Unterhaltungsfaktor enorm hoch. Definitiv auch ein Film zum mehrfachen Anschauen.

8,5/10

Fotocopyright: New Regency Financed

Kimi

Inhalt

Aufgrund einer schlimmen Angststörung verlässt Kimi eigentlich nie ihre Wohnung. Sie arbeitet von zu Hause und erledigt sogar Arzttermine via Videoschalte. Tagtäglich wertet sie beruflich Aufzeichnungen eines Sprachassistenten aus und korrigiert dabei kleinere Programmfehler, bis sie eins Tages dabei ein Verbrechen belauscht…

Fazit

„Kimi“ war nicht schlecht, aber ehrlich gesagt habe ich mir von Steven Soderbergh wesentlich mehr erwartet. Wir haben wirklich alle Elemente in diesem Film schon einmal irgendwo gesehen – und leider zumeist auch wesentlich spannender erzählt.

„Kimi“ besaß seine eigene Gangart, an die man sich erst einmal gewöhnen musste. Der Titel ist über weite Strecken sehr langsam, fast schon dokumentarisch gestaltet und lag anscheinend großen Wert auf das Verstehen seiner Charaktere. Erst im letzten Drittel zog das Tempo etwas an und es gab sogar so etwas wie zaghafte Action zu bestaunen.

Ansonsten war der Verlauf gemächlich, zum Glück aber nie komplett langweilig. Man blieb am Ball und wollte wissen, wie sich die Handlung noch entwickelt – doch die Hoffnung auf richtig krasse Schauwerte hatte man innerlich schon früh begraben.

Zoë Kravitz hat wirklich gut gefallen und konnte in ihrer Rolle absolut überzeugend rübergebracht. Der Ursprung ihrer Ängste wurde zwar nicht vollends beleuchtet, doch aufgrund der diesbezüglich geschickten Inszenierung trotzdem schön an den Mann gebracht. Man konnte förmlich fühlen, wie sehr sie sich in vielen Situationen überwinden musste,

Manchmal ist gut zusammengeklaut besser als neu erfunden, doch bei „Kimi“ traf diese Filmweisheit leider nicht zu. Man hat den Streifen sicherlich gut wegschauen können, aber die Begeisterung hielt sich arg in Grenzen. Als moderne Adaption von „Blow Out“ oder „Das Fenster zum Hof“ hat mir „Disturbia“ wesentlich besser gemundet, wobei die Ansätze natürlich verschieden sind. Unterm Strich ein netter Film, aber kein echtes Highlight.

6/10

Fotocopyright: Warner

The Order: 1886

Inhalt

London im Jahre 1866. Die modernen Ritter der Tafelrunde haben es nicht nur mit Werwölfen, sondern auf dem Verrat aus den eigenen Reihen zu tun. Als Sir Galahad nehmen wir so manche Gefahren auf uns und decken eine waschechte Verschwörung auf…

Gameplay

Dank seiner krassen und bewusst auf Film getrimmten technischen Präsentation wirkt „The Order“ nahezu wie ein interaktiver Spielfilm, der jedoch ein paar weitere Eingriffe als sonst bei solchen Werken üblich erlaubt.

Wir steuern unsere Hauptfigur aus der Third-Person Ansicht und navigieren sie durch sehr schlauchartig aufgebaute Umgebungen. Bestimmte Gegenstände können aufgehoben und betrachtet werden, geschossen wird – wie üblich – über Kimme und Korn mittels der Schultertasten. Die Schusswechsel fühlen sich grundsätzlich richtig gut an, leiden jedoch unter einer zuweilen schwammigen und wohl gewollt auf Realismus getrimmten Steuerung. So konnte man insbesondere die Streuung mancher Waffen nicht ganz nachvollziehen oder nur schwerlich feststellen, ob man den Gegner in der Ferne richtig getroffen hat.

Hin und wieder warten Quicktime-Events auf uns, bei denen wir zur richtigen Zeit die eingeblendete Taste antippen, gedrückt halten oder mehrfach aufs Gamepad hämmern müssen. Gerade für die größeren und cineastisch inszenierten Kämpfe ist dies an der Tagesordnung und unabdingbares Mittel zum eigentlichen Storytelling.

Bei seinen Kollegen (wie beispielsweise „Uncharted“) hat man sich überdies ein simples Klettersystem abgeschaut, welches erlaubt sich an extra hervorgehobenen Punkten an Wänden festzuhalten und sich kraxelnd fortzubewegen. Aufgrund der Schlichtheit kann man hier als Spieler jedoch nicht viel falsch machen.

Spielzeit

Die Collectors Edition war damals nicht günstig und ein Gegenwert von rund 6-7 Stunden im Vergleich eher mau. Hierfür gab es jedoch keine Leerläufe, höchstens mal kurzzeitigen Frust über verpatzte Baller-, Schleich, oder Quicktime-Einlagen. Mittlerweile ist der Titel deutlich günstiger zu bekommen und von daher relativiert sich das Verhältnis zur Spielzeit wieder ganz gut.

Präsentation

Die Präsentation ist die größte Stärke an diesem Titel und noch immer einen Kniefall wert. Zwar mag man sich zu Beginn über die heftigen Balken am oberen und unteren Bildrand beschweren, doch die vermeintlich eingesparte Rechenkraft kommt der überragenden Grafik zu Gute. Dank Filter und einiger Kniffe wirken Kulissen und Figuren fast lebensecht. Zwar hätte die Optik insgesamt etwas schärfer daherkommen können, doch wäre das von der Performance her vielleicht gar nicht machbar gewesen.

Der Soundtrack war sehr gut und die deutsche Vertonung bot bekannte Synchronstimmen, die u.A. auch schon in der „Uncharted“-Reihe gefallen haben.

Positiv

  • erstklassige audiovisuelle Präsentation
  • interessante Story
  • filmreife Inszenierung
  • prachtvolles Art-Design
  • kernige Schusswechsel
  • fühlt sich angenehm erwachsen an

Neutral

  • eingeschränkte Interaktion mit der Umgebung
  • schlauchartiger Levelaufbau
  • nervige Schleich-Passage

Negativ

  • vergleichsweise viele Quicktime-Events
  • manchmal hakelige Steuerung bei den Gefechten
  • sehr kurz

Fazit

Überragende Technik trifft auf mittelprächtiges Gameplay. Im Kern ist „The Order“ ein gradliniges und wenig gehaltvolles Spiel, doch dank seiner beindruckenden Optik rückte dies bei mir schnell in den Hintergrund. Bereits nach wenigen Sekunden hat mich der interaktive Film von sich überzeugen können – und obwohl ich manchmal geflucht habe, auch bis zum bitteren Ende an den Schirm gefesselt.

Das tolle Storytelling, die spannende Handlung und das extravagante Design wussten zu überzeugen und schreien schon seit Jahren nach einer Fortsetzung. Zwar gab es immer mal wieder Gerüchte, doch Fakten blieb man uns bis zur Veröffentlichung dieses späten Reviews noch schuldig.

Wer mit einer prinzipiell eher simplen und gradlinigen Ballerbude leben und sich in eine beeindruckende Welt versetzen mag, liegt hier goldrichtig. Das Ding ist sicherlich nichts für Jedermann und für Vieles auch höchstens eine lahme Tech-Demo, doch mir hats unterm Strich sehr gut gefallen.

Grafik: 9,5/10
Sound: 8,5/10
Gameplay: 6,5/10
Gesamt: 8/10

Fotocopyright: Sony Interactive Entertainment

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