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Seit Jahren ist Dr. Morbius auf der Suche nach einem Mittel gegen seine Blutkrankheit, unter der auch sein bester Freund leidet. Als ihm dann endlich der Durchbruch gelingt und ihn die Welt der Wissenschaft zu feiern beginnt, treten gravierende Nebenwirkungen auf…

Fazit

Kurz und schmerzlos, aber insgesamt auch nix Besonderes. So würde mein reduziertes Fazit zu „Morbius“ ausfallen. Im Gegensatz zu den meisten seiner Mitstreiter ist diese Comic-Umsetzung mit knapp 1,5 Stunden recht kompakt, jedoch auch wenig innovativ ausgefallen.

Man präsentiert uns größtenteils bekannte Versatzstücke und bemüht ich kaum um neue Impulse. Vermutlich lag es schon an dessen Vorlage, denn alles fühlt sich stets „auf Nummer Sicher“, aber nie ansatzweise gewagt an. Der Plot ist simpel und nutzt einfach nicht das volle Potential seiner Schauspieler – denn gerade Jared Leto wirkt hier recht schwach und hat (beispielsweise als Joker) schon wesentlich besser in ähnlichen Rollen performt.

Gut gefiel mir allerdings die recht düstere Grundstimmung, die selbst im schillerndsten Tageslicht noch funktionierte. Das Setting hatte stets einen unbehaglichen Unterton, wirkte rau, trostlos, aber irgendwo auch realistisch. Die Optik war nicht so grell bunt – was natürlich hervorragend zu unseren fragwürdigen „Helden“ passte und an Kollegen wie „Venom“ erinnerte – mit dessen zweiten Teil man auch eine gewisse Kurzweiligkeit teilt.

So wenig voller neuen Ideen, doch so launig ging es voran. Es gab kaum spürbare Durchhängen und die einfach gestrickte Geschichte ging jederzeit prima voran. Die solide technische Seite machte Spaß und gab ebenfalls kein Grund zur Klage. Sicherlich stand der „Krawall“ nicht so sehr im Vordergrund, doch beim Finale ließ man es ganz angenehm krachen und stimmte uns versöhnlich.

„Morbius“ hat neben Kalibern wie „Spider-Man“ einen schwierigen Stand – zumal wenn der Betrachter aufgrund diverser Verschiebungen nun zuletzt „No Way Home“ begutachten und höchstwahrscheinlich für sehr gut befinden durfte. Mit dessen Effektgewitter und frischen Ansätzen kann unser Doktor zwar nicht mithalten, doch unterm Strich ist ein brauchbarer Film herausgekommen. Wer düstere und weniger „laute“ Comic-Adaptionen mag, kann gerne mal reinschauen. Einen Gang ins Kino vermag ich höchstens aus Solidaritätsgründen zur Branche empfehlen, ansonsten reicht eine spätere Sichtung bei einem Streaming-Dienst völlig aus.

7/10

Fotocopyright: Sony Pictures Home Entertainment