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Schlagwort: Action (Seite 50 von 85)

Starship Troopers

Inhalt

Seit Jahren befinden sich die Menschen mit den „Bugs“ im Krieg und kämpfen um die Vorherrschaft in der Galaxie. Nach der Schule möchten Rico und seine Freunde deshalb unbedingt zur Armee, auch wenn die Eltern etwas dagegen haben. Als dann während der Grundausbildung die Erde verehrend angegriffen wird, bleibt für die Freunde nur noch der endgültige Entschluss bei den Streitkräften zu bleiben und Rache für ihre verlorenen Familien zu nehmen…

Fazit

Aufgrund seiner damaligen Indizierung (mittlerweile ist der Streifen ungeschnitten frei ab 16) habe ich seinerzeit noch auf ein Review verzichtet und möchte es nun endlich nachholen. Nach all den Jahren war die Befürchtung groß, das der Titel vor allem technisch vollkommen überholt sei, doch diese Sorgen konnten sich am vergangenen Wochenende glücklicherweise nicht bewahrheiten.

Optisch ist „Starship Troopers“ noch immer eine Materialschlacht erster Güte und schaut mit imposanten Bodengefechten gegen dutzende Bugs oder weitläufigen Aufnahmen aus dem Weltall noch immer sehr beeindruckend aus. Das Design der Widersacher ist dabei ebenso gelungen, wie die Aufmachung der Raumschiffe oder die Uniforme der Soldaten – die sicherlich nicht unabsichtlich eine frappierende Ähnlichkeit zu Modellen aus der Vergangenheit erwecken. Natürlich ist die Zeit nicht gänzlich spurlos an den Effekten vorbeigegangen, doch andere Mitstreiter mit ähnlichem Datum schauen bei Weiten nicht mehr so hochwertig aus.

Im Kern ist das Werk sowieso keine seelenlose CGI-Orgie, sondern eine abgrundtief böse Satire, die nicht unbedingt an Aktualität verloren hat. Mit extrem überzeichneten Bildern wird das Militär stilisiert und Durchhalteparolen verbreitet. Man kann die Motivationen unserer Hauptfiguren verstehen und vor allem, warum sie sich trotz bescheidener Vorzeichen zum Dienst an der Waffe melden. Mit witzigen Einspielern wird jedoch nicht nur für die Schlacht geworben, sondern immer wieder verbreitet, wie souverän die Regierenden sich geben – auch wenn die Verluste aus den eigenen Reihen sehr hoch sind.

Für Casper van Dien hätte es der Durchbruch werden können, doch leider folgten nur viele eher mittelprächtige Einträge in seiner Filmografie. Er hat den stürmischen Rico jedenfalls mit Hingabe verkörpert und sich locker für weitere Großprojekte empfohlen. Mit Denise Richards und Neil Patrick Harris bewies man ebenfalls ein geschicktes Händchen und lieferte ein Team, welches in jeder Lage perfekt miteinander harmonierte. Die eingestreuten Romanzen mögen oberflächlich daher kommen, bilden aber nicht den Hauptpfeiler der Handlung und störten nicht weiter.

Allgemein war der Erzählfluss angenehm hoch und zeigte keinerlei Durchhänger. Ruhigere Passagen wechselten sich mit deftigen Schlachten ab und dazwischen gab es kultverdächtige „One-Liner“ oder einprägsame Ausrufe ala „Sanitäter!“. Der Film fesselte einfach an den Schirm und leistete sich – neben seiner opulenten audiovisuellen Präsentation – auch bei Storytelling keine Patzer. Sicher mögen die häufigen Überschneidungen der Hauptcharaktere etwas gekünstelt wirken, dem Gesamtkomplex war es jedenfalls sehr zuträglich.

Mit „Starship Troopers“ schuf Paul Verhoeven einen echten Klassiker, der noch immer auf allen Ebenen funktioniert und für beste Unterhaltung sorgt. Mit seiner neuen Alterseinstufung hat man auch endlich den wahren Kern der Sache erkannt und über die zerrissenen Körper und Blutfontänen hinwegsehen können. Vielleicht mag die „Kaufhaustauglichkeit“ den leicht verruchten Status nehmen, doch spätestens jetzt sollte das Teil problemlos in die ernsthafte Filmsammlung aufgenommen werden.

9/10

Fotocopyright: Walt Disney

Rise of the Tomb Raider (PC)

Inhalt

Auf der Suche nach den Spuren ihres Vater. wird Lara wieder von der Organisation „Trinity“ überrascht. Diese ist auf der Suche nach der „Quelle des Lebens“, doch unsere Archäologin muss dies verhindern…

Gameplay

„Rise of the Tomb Raider“ folgt dem klassischen Gameplay der (Haupt-)Reihe. Der Spieler übernimmt abermals die Kontrolle von Lara Croft und steuert sie aus der Third-Person Perspektive durch allerlei unwegsames Gelände. Es wird nicht nur gesprungen und geklettert, sondern auch wie üblich kleinere Rätsel absolviert oder immer mal wieder kurz geballert.

„Rise“ orientiert sich von seiner Mechanik noch deutlicher am direkten Vorgänger, sprich im Gegensatz zum kürzlich getesteten „Shadow of the Tomb Raider“ (Test) wirkt das Geschehen nicht so gradlinig, sondern etwas weitläufiger. Man muss zum gewünschten Ziel schon einige Kilometer zurücklegen und die Spielwelt fühlt sich allgemein größer an. Auch steht der Crafting bzw. Survival-Aspekt (Erfrieren, etc.) deutlicher im Vordergrund, beim Nachfolger wurde alles auf Nötigste heruntergebrochen.

Spielzeit

Epic gab mir Spielzeit von rund 12 Stunden aus, die mir wieder mal recht kurzweilig und gut ausbalanciert erschienen. Natürlich wurden auch hierbei nicht alle Nebenaufgaben (z.B. die Suche nach versteckten Gräbern) absolviert, da ich mich rein auf die Hauptmission konzentriert und weitere Spielstunden auf der Strecke gelassen habe.

Präsentation

Optisch macht „Rise“ noch immer eine gute Figur und kann mit tollen Charaktermodellen oder enormer Weitsicht überzeugen. Man spürt hingegen, dass man beim Nachfolger noch eine kleine Schippe draufgetan hat – dennoch gibt es nichts zu Mäkeln. Die deutsche Vertonung war erneut vorbildlich und trägt ihren Teil zur gelungenen Atmosphäre bei.

Positiv

  • schöne audiovisuelle Präsentation
  • ausgewogene Mischung aus Klettern, Rätseln und Ballern
  • flotter Spielflow
  • gutes Storytelling
  • interessante Geschichte
  • Haupt-Kampagne recht umfangreich

Neutral

  • teils längere Laufwege
  • ein paar aufreibende Flucht-Szenen mit Trial & Error Elementen

Negativ

  • nervige Quicktime-Events

Fazit

Die Reihenfolge war nicht unbedingt korrekt, aber nach dem überragenden „Shadow of the Tomb Raider“ war der Hunger nach weiteren virtuellen Abenteuern einfach noch nicht gestillt und so musste „Rise“ für einen erneuten Ausflug herhalten. Auch dieses Spiel habe ich zum damaligen Release als Vollpreistitel für die Konsole erworben und mich nun über das Geschenk von Epic sehr gefreut. Auf dem PC kann man schließlich noch ein paar Grafikeinstellungen hochschrauben.

Auch wenn das Werk technisch einen Ticken schwächer als der Nachfolger daher kommt, funktioniert die zentrale Spiel-Mechanik noch immer tadellos. Das Erkunden der Grabkammern macht Spaß und wird von einer dichten Atmosphäre begleitet. Zwar reißen kleinere Quicktime-Events oder schnelle Fluchten immer mal wieder aus der Immersion, doch verzeihlich sind diese kurzen Aufreger allemal. Das Game zockt sich angenehm flüssig und die Motivation brach bis zum bitteren Ende nicht ein. Der Umfang war auch genau richtig.

„Shadow“ hat das hier gebotene Gameplay zwar in allen Bereichen perfektioniert, doch aufgrund seiner noch immer sehr tollen Spielbarkeit gibt es auch hier eine warme Empfehlung. „Rise“ ist ein rundes Action-Adventure, mit Allem was dazu gehört und gehört allen Genrefans noch immer sehr warm ans Herz gelegt.

Grafik: 8/10
Sound: 8/10
Gameplay: 8/10
Gesamt: 8/10

Fotocopyright: Square Enix

Killing Field

Inhalt

Nachdem Polizist Cal seinem Partner David geholfen hat, gerät er in eine fatale Falle. Mitten im Hinterland wird er von Kriminellen umzingelt und muss sich seinen Weg irgendwie freikämpfen…

Fazit

Manchmal fragt man sich, wie tief ein renommierter Schauspieler noch sinken kann und ob wenigstens die Gage für diesen Auftritt ausreichend war. Versteh mich nicht falsch – Bruce Willis hat seine Sache ordentlich gemacht und immerhin für einen kleinen und kurzen Hauch von Hollywood gesorgt – doch der Rest war ein Schiffbruch erster Klasse.

Auf dem Cover schaute „Killing Field“ noch recht passabel aus und machte Hoffnung auf ein halbwegs unterhaltsames B- oder C-Movie, doch die ersten paar Minuten warfen diese gemäßigten Erwartungen bereits über Bord. Geboten wurde uns ein Trauerspiel mit billiger Optik, schlechten Darstellern und einer miserablen deutschen Synchronisation. Die Aufmachung der Figuren war vollends am Ziel vorbei geschossen und lud zum Fremdschämen ein.

Die Story war austauschbar und bot – abgesehen von den wirklich gruseligen Gestalten – absolut Nichts, was wir nicht schon etliche Male gesehen hätten. Verfolgungsjagden und Schusswechsel rangierten dabei auf unterstem Amateuren-Niveau und wären schon vor Jahren nichtmals als mittelprächtige Videothekenproduktion durchgegangen. Alles wirkte schlichtweg billig, uninspiriert und langweilig obendrein.

Der Auftritt von Willis war der einzige Lichtblick, obgleich er sich nicht unbedingt verausgabt hat und nicht wirklich viel Screentime aufweisen konnte. Trotz minimaler Mimik übertünchte er seine Kollegen mit Leichtigkeit und sorgte immerhin für etwas Stil in diesem kruden Machwerk. Retten konnte er das Ganze dann aber auch nicht mehr.

Obwohl die Ansprüche nicht gerade noch waren, konnte „Killing Field“ diese noch weit unterbieten. Bruce hat ja zuletzt nicht unbedingt mit gewaltigen A-Produktionen geglänzt, doch dieser Streifen grenzt an Beleidigung des Zuschauers. Er ist so schlecht gemacht, dass es nicht einmal zu einem Trash-Geheimtipp oder dergleichen reicht. Selbst hartgesottene Fans des Idar Obersteiners sollten standhaft bleiben und lieber bei „Apex“ oder zumindest noch bei „Midnight in the Switchgrass“ reinschauen. Diese sind zwar ebenfalls kein großes Kino, aber immerhin um Welten besser.

2/10

Fotocopyright: EuroVideo Medien GmbH

Ghostbusters Legacy

Inhalt

Da Callie mit ihren beiden Kindern vor dem finanziellen Ruin steht, kommt die Aussicht auf ein Erbe von ihren verstorbenen Vater gerade recht. Mit Entsetzen muss sie allerdings feststellen, dass ihr entfremdeter Erzeuger wohl nur eine Bruchbude und weitere Schulden hinterlassen hat. Immerhin entdecket der Nachwuchs interessante Dinge…

Fazit

Fan-Service ist eigentlich immer eine schöne Sache – doch ob man einzig damit allein knappe zwei Stunden Laufzeit füllen kann, ist fraglich. Vorweg sei gesagt, dass mich „Ghostbusters Legacy“ leider ziemlich enttäuscht hat und seine Trailer – wie schon so oft – bereits das beste Material präsentiert haben.

Über weite Strecken ist der Streifen leider sehr langweilig und sitzt auch oft zwischen den Stühlen. Alte Hasen vermissen den kernigen Humor der früheren Werke, Neueinsteiger können spätestens beim großen Finale wenig mit der gebotenen Nostalgie-Keule anfangen – und sich höchstens fragen, wer diese betagten Gestalten eigentlich sind.

Man hat zwar durchaus den ein oder anderen rührenden Moment unterbringen können, doch unterm Strich bot das Geschehen zu wenig Unterhaltungswert und plätscherte überwiegend vor sich hin. Alles war zwar irgendwie nett gemacht, aber das wars dann auch schon. Man hat das meiste zum Thema „Erwachsenwerden“, „Schulwechsel“, „Neue Freunde“, etc. schon dutzende Male gesehen und keinerlei neuen Erkenntnisse gewonnen. Alles soweit ordentlich, aber auch sehr austauschbar gestaltet.

Besonders vermisst habe ich die Gänsehaut-Einlagen, die uns die Bilder im Vorfeld versprachen. Weniger wegen der Geister (von denen gab es hier so gut wie nichts zu sehen), vielmehr wegen der Atmosphäre. Irgendwie blieb das gewünschte Feeling fast vollständig auf der Strecke und das Ende schoss dann fast über das Ziel hinaus. Zum Großteil herrschte gähnende Leere und plötzlich standen alle Figuren geballt auf einem Haufen und radierten den harmlosen „Endgegner“ mit peinlich berührten Sprüchen mehr als flott aus. Nicht nur, dass es sich hier fast wie ein Aufguss der Storyline vom ersten Teil anfühlte, sondern weil der letzte Akt kurz und unspektakulär erschein.

Die Darsteller machten ihre Sache soweit ganz ordentlich, obwohl ich mit bis zum Verlassen des Kino nicht ganz über deren Geschlechter klar war. Jungs und Mädels waren nicht unbedingt leicht zu unterscheiden, aber das muss wohl heute einfach so machen – die Anzahl an möglicherweise leicht frauenfeindlichen Kommentaren wurde ja ebenfalls drastisch reduziert. Murray gab sich bei seinem kleinen Auftritt ungewohnt zahm und nur als Schatten seiner selbst bzw. seines geliebten Charakters.

Oft versuche ich mich in unterschiedliche Perspektiven hineinzudenken und Filme mit anderen Ausgangslagen zu betrachten – was bei „Legacy“ für stark gemischte Gefühle gesorgt hat. Wie Eingangs erwähnt hat mich manch Seitenhieb tatsächlich leicht berührt, doch bestimmt nicht Jedem ist dieser Bonus vergönnt. Neueinsteiger erhalten einfach einen Jugendfilm mit ein paar übernatürlichen Einlagen – und vor allem Figuren mit denen sie am Ende kaum etwas anfangen dürften. Der Film baut stark auf Nostalgie und holt – zumindest in meinen Augen – die neue Generation zu wenig ab. Möglicherweise hätte es hierzu mehr Action benötigt – denn hier hätte man sich kreativ ausleben können.

Nach den überwiegend sehr positiven Kritiken war ich guter Dinge und sogar ein bisschen auf den neuen Ableger der Kultmarke gehypt. Mit dem Erreichen alter Qualitäten habe ich natürlich nicht gerechnet, aber um Wiedergutmachung für den letzten Streifen gehofft. Weil sich dieser Titel allerdings nur schwerlich mit den Anderen vergleichen lässt und quasi ein echten Neuanfang einleitet, hinkt zumindest der Vergleich zu den Mädels gewaltig und ich betrachte ihn gesondert. „Legacy“ war letztlich kein schlechter Film, erweckte in mir jedoch nicht die Gefühle, auf die mich Poster und Trailer im Vorfeld erfreulich eingestimmt haben. Einige Ansätze und Gags waren gelungen, der Rest leider etwas zäh und belanglos.

6,5/10

Fotocopyright: Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH

Lara Croft: Tomb Raider – Die Wiege des Lebens

Inhalt

Archäologin Lara Croft befindet sich mit Wettlauf mit einem fiesen Geschäftsmann. Dieser möchte die sagenumwobene Büchse der Pandora aufspüren und deren verehrenden Kräfte an den Höchstbietenden verkaufen…

Fazit

Nachdem ich mir noch einmal das geniale „Shadow of the Tomb Raider“ zu Gemüte geführt habe, war die Lust auf eine filmische Umsetzung geweckt. Da ich den ersten Teil schon zu oft und das Reboot erst vor ein paar Wochen gesehen habe, fiel die Wahl auf „Die Wiege des Lebens“ – welcher sich natürlich auch in der gut sortierten Filmsammlung befindet.

Im Kern bietet uns das Werk alles, was einen klassischen Abenteuerfilm auszeichnet und dennoch fehlt der gewisse Kick. Es gab einen fiesen Bösewicht, exotische Kulissen, ein geheimnisvolles Artefakt und über die Laufzeit passabel verteilte Action. Irgendwie schien man aber einfach nur eine Checkliste abzuarbeiten und hat die Seele dabei etwas außer Acht gelassen.

Der Film fühlt sich nicht vollkommen schlecht, aber irgendwie auch ziemlich kalt an. Man hastet von einer Station zur Nächsten und bleibt in allen Bereichen sehr oberflächlich. Weder die Schusswechsel waren extrem außergewöhnlich, noch die eigentliche Forschungsarbeit immens spannend. Man schnitt alle Elemente alibimäßig an, ohne auch nur Eines davon richtig abzuarbeiten.

Der Verlauf war trotz besagter Patzer verhältnismäßig kurzweilig und das „Wegschauen“ an sich war kein Problem. Größtes Manko stellte für mich jedoch der unausgegorene Schlusspart dar. Auch wenn die Schatzsuche bis dato auf Sparflamme kochte, hätte ich mir einen opulenteren Ausgang gewünscht. Die verschachtelten Höhlen boten nicht nur wenig für das Auge, sondern wurden auch dröge in Szene gesetzt.

Meiner Meinung nach war Jolie die damalige Optimal-Besetzung und daran hat sich bis heute nichts geändert. Sie verkörpert die Powerfrau ziemlich gut und besaß neben den optischen Reizen auch den passenden Umgangston. Neben ihr blieben Gerad Butler und erst recht ein Til Schwaiger enorm blass.

Technisch gab es wenig zu kritisieren, die Aufnahmen waren überwiegend sehenswert und weckten durchaus Sehnsucht nach der Ferne. Umso trauriger, dass bereits beanstandetes Finale optisch besonders schwach daher kam. Vielleicht hätte man sich zuvor ein paar Stunts sparen und so mehr Budget für das letzte Drittel aufsparen können.

Unterm Strich bleibt „Die Wiege des Lebens“ ein brauchbarer Genrebeitrag, der allerdings einen kleinen Nachgeschmack und einen irgendwie nicht ganz zufriedenstellenden Schlusspart ablieferte. Das Gebotene war nett, lief aber nicht immer ganz rund und plätscherte oft belanglos vor sich hin. Das war insgesamt knapp überdurchschnittlich und hätte mit einem originellen Endspurt durchaus gewaltig aufgewertet werden können. Für mich bleibt Jolies zweiter Ausflug sicherlich nicht die schlechteste Adaption eines Videospieles, doch so richtig überzeugen konnte das Werk leider noch nie.

6,5/10

Fotocopyright: Concorde Video

Shadow of the Tomb Raider (PC)

Inhalt

Archäologin Lara Croft ist im Wettkampf mit der Organisation „Trinity“. Beide sind auf der Suche nach einem Artefakt, mit dem man die Existenz der Menschheit auslöschen könnte…

Gameplay

Am Gameplay hat sich im Laufe der Jahre – bis auf wenige Ausnahmen – nichts verändert. Der Spieler schlüpft in die Rolle von Frau Croft, die man aus der Third-Person steuert und durch unterschiedlichste Kulissen manövriert. Dabei wird hauptsächlich gesprungen, geklettert, nach einem Weg gesucht, kleinere Rätsel absolviert und hin und wieder auch mal kurz geballert oder an Feinden vorbei geschlichen.

Die einzelnen Elemente wurden dabei äußerst abwechslungsreich miteinander verwurstet und kein Part nahm Überhand. Man konnte sich nach aufregenden Gefechten immer mal wieder erholen – ohne, dass dabei dann irgendwelche Längen entstanden wäre. Die jederzeit cineastische Inszenierung hat dabei einen wichtigen Teil beigetragen – denn so blieb man jederzeit höchst gespannt am Ball und wollte unbedingt wissen, wie die Geschichte wohl weitergeht.

Etwas unnötig empfand ich nur die kleineren Stealth-Einlagen – die an sich gut funktioniert haben, aber etwas aufgesetzt wirkten. Lara hätte schon direkt zu Beginn eine Knarre einstecken und damit Alle abknallen können, doch das Programm ließ es nicht zu. Kleiner Makel, am ansonsten absolut runden Gameplay und unterm Strich kein echter Minuspunkt.

Spielzeit

Laut meinem Epic-Account habe ich für den ersten Durchgang knapp 8,5 Stunden benötigt, bei dem das eigentliche Spiel allerdings nur knapp über zur Hälfte absolviert wurde. Abseits der Hauptkampagne gibt es noch viel zu Erkunden und das wird sicherlich noch ein paar weitere Stunden in Anspruch nehmen. Mal schauen, wann ich mir mal die Zeit dafür nehme – im Grunde interessiert mich nur die normale Handlung ohne das akribische Absuchen nach Extras.

Präsentation

Optisch gehört „Shadow of the Tomb Raider“ für mich noch immer zu den beeindruckendsten Titeln überhaupt. Waren die beiden direkten Vorgänger schon eine Augenweide, so wurde hier alles noch einmal bis zum Anschlag optimiert. Die Weitsicht ist enorm, die Details sagenhaft und die gesamte Architektur der unterschiedlichen Abschnitte einfach grandios.

Auf meinem Gaming-Notebook (Ryzen 7, Geforce 3060) konnte ich das Ganze sogar in 4K mit Ultra-Settings zocken und habe nicht selten gestaut – was nicht gerade oft vorkommt. Gelegentlich bin ich einfach stehen geblieben und habe die Panoramen oder detailreichen Statuen bewundert. Hier zahlt sich der schlauchartige Aufbau und die zumeist sehr wenigen KI-Figuren aus – denn so ist Kapazität für wuchtige Grafik, die geschmeidig auf normalen System läuft.

Egal ob dunkle Höhlen, Schlamm oder versteckten Tempeln, bei denen uns das Gold förmlich blendet – die Welt von „Shadow“ wirkt rund, durchdacht und exzellent gestaltet. Abwechslung wurde groß geschrieben und ein Highlight jagte stets das Nächste.

Die Musik wurde eher sparsam, aber an den passenden Stellen eingesetzt. Die deutsche Vertonung war sehr gut und gab keinen Grund zur Klage. Die unheimlichen Geräusche und Schreie trieben gerade in dunklen Höhlensystemen wohlige Schauer über den Rücken. Deren Ortung war mit Headset ebenso vorbildlich.

Positiv

  • überragende audiovisuelle Präsentation
  • großartige Inszenierung
  • spannende Hintergrundgeschichte
  • perfekter Spiel-Flow / kein Leerlauf
  • durchdachtes Rätsel-Design
  • ordentliche Spielzeit

Neutral

  • Stealth-Passagen fühlen sich erzwungen an
  • kleinere Trial & Error Momente

Negativ

Fazit

Hätte ich die einzelnen Titel nicht bereits zum damaligen Vollpreis für die Konsole erstanden, hätte ich nun echt ein schlechtes Gewissen. Epic verschenkt hier aktuell drei absolut hochwertige Titel, die in jede gut sortierte Sammlung gehören und nichts von ihrer Faszination verloren haben. Gerade mit „Shadow of the Tomb Raider“ lieferten uns die Entwickler einen grandiosen Abschluss, der aus den Wünschen der Vorgänger gelernt und sein Gameplay bis zum maximalen Spielspaß optimiert hat.

Grafisch ist das Spiel eine Wucht und die tolle deutsche Vertonung passt wie die Faust aufs Auge. Der Flow ist jederzeit perfekt, denn auf knackige Gefechte folgen immer wieder entschleunigte Kletter- oder Rätselabschnitte – deren Schwierigkeitsgrad wiederum perfekt ausbalanciert wurde. Die Denkaufgaben animierten zum kurzzeitigen Verweilen, waren aber nie frustig gestaltet. Überhaupt gab es eigentlich nie Leerlauf und das Geschehen fühlte sich zu keiner Zeit auch nur ansatzweise gestreckt an. Man fühlte sich wie in einem launigen Actionfilm mit jeder Menge Entdecker-Lust.

Für mich ist „Uncharted“ ein kleiner Blockbuster für Zwischendurch, wobei „Tomb Raider“ dann schon eher der erwachsenere und etwas komplexere Vertreter im Genre ist. Ich liebe beide Reihen und könnte auch keinem Titel explizit den Vorzug geben. Obwohl im Kern so ähnlich, spielen sie sich doch recht unterschiedlich und sind absolute Pflicht für Abenteurer. Unabhängig vom Preis ist „Shadow“ jedenfalls eine unbedingte Empfehlung wert und muss gezockt werden!

Grafik: 9/10
Sound: 8,5/10
Gameplay: 8,5/10
Gesamt: 9/10

Fotocopyright: Square Enix

Vier Brüder

Inhalt

Vier ungleiche Brüder finden sich nach dem Tod ihrer Adoptivmutter wieder in der alten Heimat ein und ergeben sich in tiefster Trauer. Schon bald merken sie jedoch, dass es sich um einen Auftragsmord gehandelt haben könnte und recherchieren auf eigene Faust…

Fazit

Ich habe diesen Film schon einige Male gesehen und am gestrigen Abend auch sicherlich nicht zum letzten Mal in Player gehabt. „Vier Brüder“ bot seinerzeit eine recht erfrischende Prämisse, die mit guten Darstellern und einem perfekten Flow umgesetzt wurde – und nach all den Jahre nichts von seinem hohen Unterhaltungswert eingebüßt hat.

Der Film beginnt langsam, aber nicht uninteressant. Wir werden mit Figuren und Ausgangslage vertraut gemacht, ohne uns dabei zu langweilen. Recht früh zeichnet sich ab, dass hier kein Unfall zu Grunde lag und natürlich weitaus Mehr hinter der ganzen Sache steckt.

Das Geschehen lebt von der unkonventionellen „Ermittlungsarbeit“ der vier arg unterschiedlichen Persönlichkeiten, die mit absoluter Entschlossenheit auf Rache ausgerichtet sind. Dabei wurde alles weitestgehend schlüssig konstruiert und den einzelnen Schritten ist jederzeit gut zu folgen. Zwar kann man sich über die gelegentlichen Schusswechsel und dem ständigen Zücken von Waffen – was anscheinend nie die Polizei auf den Plan rief – streiten, aber im Zuge der Kurzweil war dies locker verzeihlich.

Besonders gut hat mir der Handlungsaufbau und deren Verlauf gefallen. Als wäre die Ausgangslage an sich nicht schon vergleichsweise frisch, so hat man im Laufe des Geschehens immer wieder kleine Finten eingebaut. Schon recht früh erahnt der Zuschauer, wie der Hase möglicherweise läuft und wer Drahtzieher der Ereignisse ist – bis wieder neue Erkenntnisse dazwischen kamen. Zu allem übel waren dann die eigenen Theorien nichts vollends für die Katz, sondern zumindest ansatzweise gar nicht allzu verkehrt gedacht. Raffiniertes Drehbuch.

Die Inszenierung war hochwertig und der Cast klasse. Man hat auf verschiedene Persönlichkeiten geachtet, ohne den Bogen dabei zu überspannen. Es gab keine Paradiesvögel, noch irgendwelche Minderheiten, nur um der Vielfalt willen. Die Figuren waren unterschiedlich, dennoch glaubhaft in ihrer Gesamtkonstellation und überzeugt von den jeweiligen Akteuren gespielt. Man besten hat mir dabei Wahlberg gefallen – der als echter Bad Boy trotzdem das Herz an der richtigen Stelle hatte und wunderbar in seiner Rolle aufging.

„Vier Brüder“ ist ein Streifen, der einfach Spaß macht. Er ist jederzeit höchst unterhaltsam und bietet eigentlich alles, was das Herz begehrt. Hervorragende Darsteller, witzige Dialoge und einen bis zum bitteren Ende spannenden Plot. Die allgemeine Glaubwürdigkeit mag zwar an einigen Stellen durchaus in Frage gestellt sein, dennoch erschien das Drehbuch absolut rund – und ich hätte sogar irgendwie Bock auf eine Fortsetzung, obwohl diese Geschichte im Grunde auserzählt ist.

8/10

Fotocopyright: Paramount Pictures (Universal Pictures)

Back 4 Blood (PC)

Inhalt

Der Spieler übernimmt die Rolle eines Mitstreiters eines vierköpfigen Teams. Inmitten einer Zombie-Epidemie muss man Überlebende retten oder wertvolle Waren von A nach B transportieren…

Gameplay

Freunde von „Left 4 Dead“ fühlen sich sofort heimisch. „Back 4 Blood“ ist ein Ego-Shooter, der am besten kooperativ mit Freunden funktioniert und hier seine Stärken am ehesten ausspielen kann. Solisten – wie ich es in der Regel bin – starten dagegen im Trainingsmodus durch und bestreiten die vier gebotenen Akte mit computergesteuerten Mitspielern (Bots).

Bis auf den letzten der vier Akte sind die Kapitel in kleinere Teilhäppchen unterteilt und mal schnell Zwischendurch erledigt. Die KI der Bots ist dabei eher durchwachsen und hierdurch manchmal weniger hilfreich. Sie versorgen euch zwar regelmäßig mit neuer Munition, stehen an anderer Stelle schonmal dumm in der Gegend rum oder attackieren Boss-Gegner nicht an deren Schwachstellen.

Während den Partien erhält man Karten, mit denen man gewisse Vorteile (längere Ausdauer, höhere Trefferwahrscheinlichkeit, etc.) ausspielen kann. Mich persönlich hat diese Auswahl eher genervt, da sie kaum spielbare Unterschiede mit sich brachten und das Gameplay augenscheinlich etwas verwässerten. Bei den Vorgängern habe ich eine solche Mechanik jedenfalls nie vermisst – wollte mich nur einfach und unkompliziert ins Gefecht stürzen.

Spielzeit

Die Dauer der einzelnen Akte bzw. deren einzelnen Abschnitte variierte. Manche Level sind in 5 Minuten absolviert, für andere benötigte man etwas länger. Insgesamt würde ich rund 7-8 Stunden allein für die Kampagne im Solo-Modus ansetzen. Beim Multiplayer sind bekanntlich keine Grenzen gesteckt, doch ob ich hier wesentlich mehr investieren würde steht in den Sternen.

Präsentation

Optisch gehört der Titel sicherlich nicht zur ersten Liga, läuft dafür in hohen Auflösungen und vollen Details gegenüber anderen Spiele vergleichsweise rund. Die Animationen der Gegner sind ordentlich, wobei gelegentlich kleinere Clippingfehler ins Auge fallen. Auf Mittelklasse-Rechnern läuft das Geschehen in 4K recht manierlich und schaut zufriedenstellend aus.

Der Soundtrack ist eher zurückhaltend, Waffengeräusche und Stimmen ganz ordentlich gemacht. Die Sprüche der eigenen Helden wiederholen sich aber ziemlich oft – was durchaus leicht nerven kann.

Positiv

  • Kooperative Spielweise
  • kurze Missions-Happen für Zwischendurch
  • „Left 4 Dead“-Feeling
  • Zombies
  • im Gamepass enthalten

Neutral

  • wenig unterschiedliche Gegnertypen
  • simple Aufgaben
  • wenig spielerische Varianz
  • Technisch durchwachsen

Negativ

  • knackige Abschnitte im Solo-Modus
  • unnötiges Karten-System
  • Spezialgegner wiederholen sich zu oft
  • Online-Zwang auch beim Singleplayer-Training

Fazit

Die „Left 4 Dead“-Reihe gehört sicherlich nicht zu meinen Favoriten für die einsame Insel, doch es ist schon erstaunlich, wie oft ich – insbesondere den zweiten Ableger – über die Jahre gestartet und eine schnelle Zombiehatz absolviert habe. So habe ich dem Release von „Back 4 Blood“ leicht entgegen gefiebert – und zum Glück nicht ohne kurze Recherche zugeschlagen.

Eigentlich wollte ich mir den Titel für die Konsole (PS5 oder Series X) zulegen, doch selbst für kurzweilige Abende im Singleplayer (Trainings-Modus) ist eine kostenpflichte Online-Mitgliedschaft bei den jeweiligen Anbietern erforderlich. So habe ich trotz rapidem Preisverfall nicht zugegriffen und das Spiel nun im Rahmen des günstigen Gamepasses für den PC unter die Lupe genommen.

Frust und Freud lagen schon eng beieinander, doch unterm Strich hatte ich schon Spaß mit dem Teil. Oftmals wurden wohlige Erinnerungen an die Vorgänger geweckt, doch dieses Niveau nicht immer gehalten. Früher fühlt sich das Spiel nach Überlebenskampf an, heute arten die Massenschlachten eher in Fleißarbeit aus und die Atmosphäre kocht unerwartet oft auf Sparflamme. Manche Passagen waren schwierig, andere wiederum recht einfach – zumindest auch was das Gameplay betraf.

Ein Multiplayer-Event auf der Sicht eines Solisten zu rezensieren, mag fragwürdig erscheinen – spiegelt aber meine Situation wieder. Ich denke gemeinsam mit Anderen macht die Zombiehatz vielleicht einen Ticken mehr Spaß, doch unterm Strich bleibt das Game für mich recht mittelprächtig. Ich konnte dem wilden und kurzweiligen Treiben durchaus etwas abgewinnen, bevorzuge aber eher die viel grusligere Stimmung der Originale. Wer mich nach einem aktuelleren Vertreter mit zeitgemäßer Technik fragen würde, so würde ich am ehesten zu „World War Z“ tendieren – welches selbst Einzelkämpfern ordentlich Laune macht und bei Weitem nicht so schlecht ist, wie es manchmal gemacht wurde.

Grafik: 7/10
Sound: 7/10
Gameplay: 6/10
Gesamt: 6,5/10

Fotocopyright: Warner Bros. International Enterprises

Tödliche Weihnachten

Inhalt

Seit 8 Jahren lebt Samantha ohne Erinnerung an Ihr vorheriges Leben. Sie beauftragt einen Privatdetektiv zu weitergehenden Ermittlungen, doch erst als ein alter Widersacher vor ihrer Tür steht, beginnt das Hirn so langsam wieder richtig zu arbeiten…

Fazit

Auch wenn Heiligabend schon längst wieder Geschichte ist, darf man sich ruhig noch ein paar Weihnachtsfilme gönnen. „The Long Kiss Goodnight“ mag da zwar inhaltlich etwas aus dem Rahmen fallen, spielt aber immerhin zur passenden Zeit und lässt gewisse Vibes aufkommen.

So richtig neu war die Rahmenhandlung anno 1996 schon nicht, doch darin habe ich noch nie ein Problem gesehen. Das Grundprinzip (was hat diese Frau ohne Gedächtnis zuvor getan) war recht schnell klar, der Fokus lag eher auf seinen Figuren (mitsamt deren Sprüchen) und einem launigen Verlauf – was Renny Harlin in den knapp zwei Stunden durchaus gelungen ist.

Der Streifen besaß ein ordentliches Tempo, bei dem sich ruhigere Momente mit gelungenen Gags und deftiger Action sehr schön abwechselten. Auf dem Schirm wurde es nie langweilig und zur passenden Zeit begann sowieso schon wieder der nächste Schusswechsel.

Geena Davis machte nicht nur optisch eine gute Figur, sondern ging so richtig in ihrer Rolle auf. Anfangs so brav und zurückhaltend, später richtig schon abgebrüht und cool, dass es Filmpartner Samuel L. Jackson mit seinem Macho-Auftritt die Sprache verschlug. Überhaupt bildeten die beiden ein richtig gutes Team, bei deren Konversationen manchmal kein Auge trocken blieb.

Die Action war richtig gut gefilmt und auch vergleichsweise hart, quasi so wie wir sie aus den großartigen Streifen der 90iger kennen. Die Handschrift von Harlin (u. A. Stirb Langsam 2, Cliffhanger) war unüberschaubar und man fühlte sich sofort wohl.

Auch wenn der Regisseur in den letzten Jahren leider nicht mehr so hitverdächtig abgeliefert hat, blieb er mit Werken wie „Tödliche Weihnachten“ sehr positiv im Gedächtnis. Der Titel fühlt sich wie ein knallharter und humoriger Actionstreifen einer vergangenen und hochkarätigen Epoche an und stellt so manchen aktuellen Vertreter in den Schatten. Für mich zwar nicht die Referenz im Genre, aber ein immer wieder gern gesehener Gast im Player.

7,5/10

Fotocopyright: Warner Bros (Universal Pictures)

Lebenszeichen – Proof of Life

Inhalt

Der ehemalige Elitesoldat Terry Thorne arbeitet heute als Vermittler, der beispielsweise von Versicherungen angeheuert wird, um Verhandlungen mit Entführern von Arbeitern im Ausland vorzunehmen. Sein aktueller Fall bereitet jedoch Probleme, da sein Mandant scheinbar keinen Schutz seitens des Konzerns mehr besitzt und somit keine Lösegelder zur Verfügung stehen. Da er sich zur Frau des Opfers hingezogen fühlt, versucht er auf eigene Faust etwas an der verzwickten Lage zu ändern…

Fazit

Die letzte Sichtung von „Proof of Life“ lag so lange zurück, dass ich mich gar nicht mehr an den eigentlichen Film erinnern konnte. Mit leichtem Zögern habe ich mir dann die DVD aus dem Regal genommen – schließlich steht „Vergessen“ bei mir eher für negative Erinnerung, was sich hier zum Glück überhaupt nicht bewahrheitet hat.

Auch wenn der Film etwas seicht und beliebig beginnt, entfaltet sich rasch ein Spannungsbogen erster Güte. Der Verlauf ist so dicht und packend, dass man voll im Geschehen abtaucht und sich soweit möglich wunderbar in die Figuren hineinversetzen konnte.

Zwar gab sich Crowe etwas wortkarg und kühl, doch genau dieser Auftritt hat hervorragend zu seiner Rolle gepasst. Er strahlte eine gewisse Erhabenheit aus und selbst der Zuschauer fühle sich bei seinen Worten stets zuversichtlich. Der Auftritt von Meg Ryan war insgesamt okay, doch David Morse und David Caruso konnten in ihren lässigen Nebenrollen absolut überzeugen.

Bei der Handlung hat man sich wohl an einem Artikel aus der Zeitung orientiert, weshalb ich nicht zu hundertprozentig sagen könnte, dass sich alles so zugetragen hat. Fakt ist jedoch, dass die Abläufe durchaus glaubwürdig und vor allem überhaupt nicht langweilig vorgetragen wurden – selbst Szenen, wo eigentlich nur die Tage verstrichen gar nicht langatmig präsentiert wurden Obendrauf bekam man eine ungefähre Vorstellung vom alltäglichen Geschäft mit Entführungen und interessante Einblicke bei der Vorgehensweise bei solchen Ereignissen.

Besonderes Schamkerl war der Schlusspart. Zwar schien er auf den ersten Blick ein wenig mit dem vorher eingefahrenen Weg zu brechen, doch in seinem krassen Kontrast zum Rest bestand letztlich eine gewisse Kunst. Selten wurde eine kriegsähnliche Situation so packend und dramatisch inszeniert. „Plätscherte“ vorher alles vor sich hin, gab es plötzlich packende Action, bei der man die Luft anhielt und förmlich mitfieberte. Großes Lob an die Regie hierfür.

Auch wenn mich die Handlung auf den ersten Blick gar nicht so angesprochen hatte und sogar ein bisschen trocken klang, hat mich das Geschehen nach kurzer Zeit in seine Bann gezogen und bis zum Ende nicht mehr vom Haken gelassen. Die Story war spannend und kurzweilig erzählt und trotz kleiner Überlänge keine Sekunde uninteressant. Für mich ein klarer Fall für eine warme Empfehlung!

8/10

Fotocopyright: LEONINE

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