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Schlagwort: Action (Seite 52 von 85)

Midway – Für die Freiheit

Inhalt

Der Zweite Weltkrieg ist im vollem Gange, doch die Amerikaner halten sich noch neutral. Nach dem überraschenden Angriff auf Pearl Harbour greifen sie jedoch voll ins Geschehen ein und wollen nach diesem Schock nun ihren Feinden einen Schritt voraus sein…

Fazit

Für mich gehört Roland Emmerich seit jeher zu den ganz großen Filmemachern und ich konnte bisher eigentlich auch ausnahmslos mit jedem seiner Werke – sogar der Fortsetzung von Independence Day – etwas anfangen. Er steht wie Bay und Kollegen für kurzweiliges Popcornkino und trifft dabei Emotional den richtigen Nerv – was ihm bei „Midway“ ausnahmsweise negativ anzukreiden war.

Natürlich serviert man uns ein typisch amerikanisches Thema und setzt seine Figuren der Erwartung entsprechend um. Spätestens seit Bill Pullman vor dem Gefecht gegen Aliens seine Reden zelebrierte, wissen wir, dass ein Stuttgarter solche Momente mit Hingabe inszenieren und den Zuschauer – ich sag mal unterhaltsam, fast schon amüsiert – mitnehmen konnte. Was in diesem lockeren Kontext prima funktionierte, wollte im ernsteren Gesamtbild leider nicht so ganz zünden – denn irgendwie fehlte hier stets der gewisse Pepp.

Auch Wenn es bei Midway keine herzergreifenden Ansprachen gab, so war das Treiben stets von einem „Geschmäckle“ begleitet. Während die eine Fraktion viel zu glatt und heroisch daher kam, blieben die Gegner trotz Einblick in deren Welt viel zu blass und oberflächlich. Sie verkamen zu fremdsprachigen, kühlen Widersachern, deren Motive zumindest für Unkundige nicht ganz klar erschienen. Natürlich präsentierte man uns hier nur einen kleinen Ausschnitt von einem weitaus größeren Gebilde, doch mit ein paar kleinen Brotkrummen wäre das Hineindenken vielleicht etwas geschmeidiger gelungen.

Abstrus auch das „Abfertigen“ seiner Helden. Im Film selbst blieben die Figuren weitestgehend flach und mussten mit simplen, zuweilen grauenhaft heroischen Zweizeilern auskommen – und beim Abspann gab es lediglich ein paar lieblose Texttafeln und zuvor kein eindrucksvolles Finalduell. Keiner der Akteure stach so richtig hervor und die übersichtlichen Dialoge sorgten weder für Begeisterung, noch ließen sie irgendeinen echten Kampfgeist nachempfinden.

Bombastische Schlachtszenen haben wir erwartet und auch irgendwie bekommen. Gerade in 4k machten die bunten, leicht rotstichigen Bilder enorm Spaß, jedoch war deren Herkunft aus dem Computer niemals zu verleugnen. Alles hatte fortwährend einen künstlichen Touch und gerade bei einigen Luftaufnahmen verkamen beispielsweise die winzigen Menschen zu detailarmen Render-Figürchen. Klingt jetzt krass, stach bei meiner heimischen Leinwand jedoch gut ins Auge. Akustische Effekte und Soundtrack hinterließen leider auch keinen bleibenden Eindruck. Guter Durchschnitt, aber bei weitem nicht so opulent, wie wir es von Emmerich sonst so kennen und lieben.

Das Setting ist nach wie vor nicht uninteressant, doch im Laufe der Jahre gab es deutlich bessere Vertreter – denen man unbedingt den Vorzug geben sollte. Wer ein Faible für das Thema hat, schaut natürlich mal rein und macht sich sein eigenes Bild. Wer jedoch wegen dem Namen Emmerich über dieses Werk stolpert, sei gewarnt; Es gab zwar ein paar durchaus beachtliche und spaßige Passagen, doch unterm Strich blieb das vertraute Popcorn-Kino leider aus und die Langeweile überwog. Über diesen Patzer schau ich hinweg und hoffe bald wieder auf hochwertigere Kost des Meisters.

5,5/10

Fotocopyright: LEONINE

Guardians of the Galaxy (Playstation 5)

Inhalt

Unsere Wächter der Galaxie sind mal wieder geplagt von Geldsorgen und nehmen deshalb einen dämlichen Auftrag an – der sie direkt in die Arme des Weltraum-Corps treibt. Sie kommen zwar frei, müssen aber wiederum Kohle für die Kaution auftreiben…

Gameplay & Steuerung

Entgegen erster Vermutung präsentiert sich hier ein äußerst Action-orientiertes Adventure, statt knallhartem Rollenspiel. Der Spieler schlüpft in die Rolle von Peter „Starlord“ Quill und durchstreift mit seinen Gefährten recht linear aufgebaute Level, deren einzelne Kapitel zumeist fließend ineinander übergehen. Dabei gibt es die üblichen Aktionen wie Springen, Gegenstände scannen oder schlichtweg seinen Blaster abzufeuern.

Das Kampfsystem ist in Echtzeit und eher simpel gehalten. Man kann Gegner fokussieren und mit verschiedenen Schuss-Varianten beharken oder seinen Mitstreitern Befehle zum Angriff auf das Ziel geben. Aufgrund der schnellen Bewegungen ist das mitunter etwas chaotisch, geht aber mit der Zeit gut von der Hand und die Gefechte werden zunehmend leichter. Irgendwann ist man so perfekt im „Flow“, dass man keinen Schaden mehr erleidet und selbst bildschirmfüllende Gegner kein Hindernis mehr sind.

Die Steuerung leidet an ihrer Doppelbelegung. Hin und wieder löst man ungewollte Reaktionen (Spezialattacken) aus und landet in hitzigen Gefechten plötzlich im Fotomodus. Im Grunde kein großes Manko, reißt euch aber gerne mal aus besagtem Tunnel – der mühevoll durch perfekte Glanzaktionen erarbeitet wurde.

In kurzen Abschnitten dürfen wir dann auch die Kontrolle über das Raumschiff unternehmen. Dies steuert sich meist etwas schwerfällig, doch zum Glück sind diese Einlagen nicht allzu schwierig konzipiert und weniger überladen.

Spielzeit

Die Spielzeit wird allgemein mit rund 15 Stunden angegeben und das dürfte auch ungefähr hinhauen. Auch hier habe ich die Zeit weder gestoppt, noch regelmäßige Time-Slots zum Ableiten eingerichtet. Ich habe Zwischendurch immer mal wieder 1-2 Kapitel (von insgesamt 16) gespielt und dabei jedes Mal zwischen einer halben und zwei Stunden dafür aufgewendet.

Präsentation

Auf den ersten Blick hat mich das Geschehen optisch wenig beeindruckt und ich konnte so manch Lobeshymne gar nicht nachvollziehen. Erst im Laufe des Erkundens wurden die Umgebungen bunter, abwechslungsreicher und kleinere Details stachen umso mehr ins Auge. Es gab nur wenige grobe Texturen oder Kantenflimmern – zumindest im „Optik-Modus“ der Playstation 5 war alles knacke scharf und die klare Weitsicht immerzu gegeben.

Die deutsche Vertonung war recht gut, auch wenn sich die unzähligen Sprüche im Laufe der Kampagne immer mal wieder wiederholt haben. Einige Reviews kritisierten das häufige Labern unserer Truppe – ich fand die ständige Beschallung allerdings recht stimmig. Man hatte immer das Gefühl der Teil eines Teams zu sein, was die Handlung spätestens im letzten Drittel absolut auf die Spitze führte.

Der geniale 80iger Jahre Soundtrack muss wohl nicht extra erwähnt werden, gibt er das gewisse Sahnehäubchen, welches wir bereits aus den Filmen kennen.

Positiv

  • hervorragende Präsentation
  • kurzweiliger Spielverlauf
  • größtenteils spaßige Kämpfe
  • spannende Geschichte
  • imposante Areale
  • „lebendige“ Figuren
  • gute Synchronisation
  • kultiger Soundtrack

Neutral

  • Schlauchevel
  • Übersichtlichkeit bei manchem Kämpfen
  • hin und wieder Clipping-Fehler

Negativ

  • kleinere Trial & Error Passagen

Fazit

Bei der Ankündigung war ich noch extrem skeptisch. Nicht weil ich etwas mehr Rollenspiel, vielmehr aufgrund der Lizenz deutlich weniger an Qualität erwartet habe. Sicherlich war das Gameplay stellenweise arg repetitiv und die Grafik erst auf den zweiten Blick gar nicht so übel, doch unterm Strich gab es eine Menge Content fürs Geld.

Die grundsätzliche Mechanik war schnell verstanden und der Fokus auf das eigentliche Spielgeschehen passend gewählt. Man verlor sich weder in komplexen Menüs mit tausend Stellschrauben und verlor auch nie den roten Faden. Ich lasse mich hin und wieder lieber durch Schlauchlevels zwängen, als vor lauter Aufgaben und ausgedehnten Landschaften den Überblick zu verlieren – und das hat hier durchwegs prima funktioniert.

Die Geschichte ließ mich bis zum Ende nicht vom Haken und hing nie durch. Man wollte immer wissen, wie es weitergeht und hing gefesselt am Gamepad. Die Macher haben zudem ihr Feuerwerk nicht schon zu Beginn verschossen und lieferten uns immer eindrucksvolle Umgebungen und originelle Passagen, wie beispielsweise das Eindringen in mysteriöse Grusel-Höhlen oder gar in verworrene Gehirne unserer Mitstreiter.

Aufgrund des durchwachsenen Gaming-Jahres 2021 kann man sicherlich von einem der besten Titel des Jahres sprechen und allen auch nur ansatzweise Interessierten (schaut euch mal Gameplay-Videos an) eine heiße Empfehlung aussprechen. Ich wünschte, alle Lizenzen würden so hochwertig und lustig umgesetzt. Aufgrund seiner runden Machart und in sich geschlossenen Handlung bräuchte ich zwar keinen Nachfolger, wäre dem Spektakel aber sicherlich auch ein zweites Mal nicht abgeneigt.

Grafik: 8,5/10
Sound: 8/10
Gameplay: 7,5/10
Gesamt: 8,5/10

Fotocopyright: Square Enix

The Matrix

Inhalt

Hacker Neo wird vom mysteriösen Morpheus kontaktiert und zur Kooperation überredet. Der Fremde will ihm beweisen, was wirklich in der Welt vorgeht und dem Auserwählten die Augen öffnen…

Fazit

Schon bei seiner Veröffentlichung bin ich seinerzeit mit einem langen Gesicht aus dem Kinosessel aufgestanden und habe die Skepsis gegenüber diesem Werk nach all den Jahren noch immer nicht abstreifen können. Alle Welt hat diesen Titel immens abgefeiert, doch für mich war es nur ein nett anzuschauender Sci-Fi Streifen, dessen Thematik bereits in ähnlicher Form in „Momo“ abgehandelt wurde und mir selbst – im Gegensatz zum Hauptprotagonisten – nicht im geringsten das Weltbild erschüttern konnte.

Seinen Einfluss auf die Popkultur vermag ich „The Matrix“ gar nicht absprechen. Einige Szenen, Dialoge und vor allem die „Bullet Time“ sind in die Geschichte eingegangen und werden noch immer mit Hingabe in allerlei Medien referenziert. Filmisch war das Gebotene für mich bestenfalls durchwachsen und mittlerweile sogar erschreckend langweilig. Egal wie innovativ die Handlung erschien, so routiniert und zuweilen wenig aufregend die Umsetzung.

Der Film läuft nach einem bestimmten Muster und weicht – mal abgesehen von seiner Prämisse – nicht großartig von bekannten Schemen ab. Sicherlich war die audiovisuelle Umsetzung fast schon revolutionär, täuscht jedoch nicht über Schwächen bei der eigentlichen Erzählung hinweg. Das typische „Auserwählter mit Zweifeln wird fit für den Kampf gemacht“-Prinzip gab es schon dutzende Male und teilweise wesentlich runder umgesetzt.

Neo lernt seine Fähigkeit natürlich in Rekordzeit, doch den Zuschauer konnte man mit Infragestellung seiner Persönlichkeit natürlich nicht täuschen. Alles läuft genau wie erwartet und hakt beharrlich die Checkliste eines derartigen Genrevertreters ab. Hauch einer Romanze und Verrat unter Freunden inklusive. Nichts überraschend, nichts interessantes.

Schon im Kino sind einige Anschlussfehler ausgefallen, die jedoch bestenfalls zum Schmunzeln und nicht für Verdruss sorgten. Kostüme, Effekte und Kulissen waren durchwegs in Ordnung, reichen heutzutage nicht mehr an große Blockbuster heran. Der Cast war in Ordnung, riss damals schon schauspieltechnisch nicht vom Hocker. Einige Konversationen wirkten bemüht und nur selten überzeugend gestaltet.

Eigentlich wollte ich mich mit der Ursprungs-Trilogie noch einmal für den aktuellen Teil einstimmen, doch irgendwie war ich bereits nach dem Auftakt bedient und werde den Rest aussetzen. Auch ohne Hype und ohne Druck von Anderen vermag ich mich einfach nicht in die Welt von Neo und seinen Freunden hinein zu versetzen und auch nur im geringen abzutauchen. Damals wie heute lässt mich „The Matrix“ irgendwie kalt und deshalb reicht es nicht zu einem Platz in meinem Herzen. Ganz nüchtern betrachtet bleibt ein durchschnittlicher Sci-Fi-Schmarn, der immerhin mit einigen Akzenten im Gedächtnis verweilen konnte.

6/10

Fotocopyright: Warner

The Last Duel

Inhalt

Einst waren sie gute Freunde, doch ein Ereignis spaltet zwei Ritter zutiefst. Sie ziehen vor Gericht und erwarten ein finales Duell, welches über ihr weiteres Ansehen entscheiden wird…

Fazit

Der Regisseur selbst war wohl sehr enttäuscht vom mäßigen Einspielergebnis und hierfür gab es in meinen Augen auch verschiedene Gründe. Zum Einen haben es Kinofilme allgemein noch immer sehr schwer und die Krise ist nicht überwunden und zum Anderen waren Genre und Story nicht unbedingt die beste Wahl, um beim breiten Publikum einfach zu punkten.

Was bei „Gladiator“ noch prima funktionierte, blieb bei „The Last Duell“ leider so ziemlich auf der Strecke. Die Gladiatoren haben mit Action und Spektakel für das Interesse an der damaligen Epoche geworben und den „Sandalenfilm“ zumindest kurzzeitig wiederbelebt, doch diese eher trägen Ritter ließen nur wenig Faszination für ihren Zeitabschnitt aufkeimen.

„The Last Duel“ war weniger klassischer Ritter-, vielmehr leicht biedrer Gerichtsfilm vor ungewöhnlicher Kulisse. Dabei blieb sein Kern trotz Überlänge doch eher simpel und man verließ sich zu sehr auf das Verhältnis zwischen den Figuren. Dabei blieb allerdings die wichtige Charakterzeichnung auf der Strecke und man konnte sich nur bedingt in die Köpfe der Streithähne hineindenken. Das Motiv an sich war schon klar, aber deren Beziehung zueinander hätte im Anfangspart besser ausgearbeitet werden müssen.

Bis zu Letzt hatte man auf doppelte Böden oder überraschende Wendungen gehofft und wurde diesbezüglich bitter enttäuscht. Man spulte sein Programm bis zum bitteren Ende ab und nur selten kam dabei echte Begeisterung auf. Alles fühlte sich zwar irgendwo nett gemacht, aber nicht wirklich packend konstruiert an. Zu schnell war das Geschehen durchschaut und zu platt die Versuche uns per wechselnder Erzähl-Perspektive vom Gegenteil zu überzeugen.

Nicht nur wegen dem Regisseur, auch wegen seiner Besetzung wollte ich den Titel nicht versäumen und blieb mit ebenso gemischten Gefühlen zurück. Der Cast an sich war schon klasse, doch irgendwie wollte keiner der Akteure so richtig in seine Rolle passen. Nichts gegen befremdliche Stylings – die möglicherweise der jeweiligen Epoche geschuldet sind – aber die Auftritte von beispielsweise Affleck oder Damon waren etwas am Ziel vorbei geschossen und luden meist zum Fremdschämen ein.

Man muss kein Fan des jeweiligen Genres sein – denn sofern die Werke gut gemacht sind, kann man auch hier seinen Spaß haben. Das Mittelalter ist zwar nicht unbedingt mein Steckenpferd, dennoch habe ich von Scott und seinem Aufgebot an bekannten Gesichtern deutlich mehr erhofft. „Das letzte Duel“ ließ sich trotz Überlänge erstaunlich gut „wegschauen“, bot aber mehr unfreiwillige Lacher, denn erwähnenswerte Highlights und wirkte am Ende nicht ganz rund. Das Werk war sicherlich kein Totalausfall und sogar beachtlich kurzweilig, aber eben auch nicht so richtig rund. Ob eine eventuell kommende Langfassung (angeblich schon im Gespräch) etwas ändern könnte, wage ich fast zu bezweifeln.

6,5/10

Fotocopyright: Walt Disney

Apex

Inhalt

Eine Gruppe von reichen Herrschaften bezahlt gutes Geld für die Hatz auf Menschen auf einer entlegenen Insel. Ihre aktuelle Beute haben sie jedoch unterschätzt – denn dem ehemaligen Polizisten Thomas Malone gelingt es, seine Häscher gegeneinander aufzuhetzen und sich so gegenseitig auszuschalten…

Fazit

Die Grundidee von „Apex“ ist weder neu, noch sonderlich gut und die Bedenken über die Größe des Auftritts von Bruce Willis wandern ebenso im Hinterkopf. Dennoch wollte ich – auch mangels Alternativen am gestrigen Abend – mal einen Blick wagen und wurde recht angenehm überrascht.

Wie Eingangs erwähnt, lockt die Story an sich Niemand mehr hinterm Ofen hervor. Man hat den Plot rund um eine Menschen-Jagd schon dutzende Male und in ebenso ähnlicher Form erlebt. Zwar spielt das Treiben hier in der Zukunft, doch abgesehen von einer bunten Anfangssequenz und ein paar Teleport-Elementen haben wir nicht viel davon gesehen – was das Ganze noch austauschbarer erscheinen ließ.

„The Misfits“ hat mich positiv überrascht und so auch hier. Der Auftritt von Superstar Bruce Willis fiel gar nicht mal so klein aus und er bot seine Präsenz über die komplette Laufzeit an. Hier hat er seine Sache auch mal wieder ganz ordentlich gemacht und vor allem die vielen Seitenhiebe auf sein „früheres Leben“ waren ganz amüsant. Durch ein paar dumme Sprüche nahmen sich der Titel selbst ein wenig an Ernsthaftigkeit und ließ einige eiskalte Tötungsvorgänge dann gar nicht mehr so hart erscheinen.

Obwohl die Handlung nicht neu und das Figurendesign insgesamt wenig originell erschien, hatte man seinen Spaß. Das Tempo war angenehm hoch und die halbwegs lustigen Dialoge taten neben der netten Action ihr Übriges. Kurzweil wurde hier wirklich groß geschrieben und mit der passenden Erwartungshaltung wurde man nicht enttäuscht. Das Rad wurde sicherlich nicht neu erfunden und insgesamt wirkte der Streifen technisch auf B- oder gar C-Movie Niveau – aber der Genrefan kam auf seine Kosten.

6,5/10

Fotocopyright: EuroVideo Medien GmbH

The Misfits – Die Meisterdiebe

Inhalt

Eine Gruppe von Spezialisten findet sich in Dubai zusammen, um einen großen Coup durchzuziehen. Als Verstärkung würden sie gerne den rüstigen Gauner Richard Pace einspannen, doch dieser wehrt sich am Anfang noch mit aller Kraft…

Fazit

„The Misfits“ hat mich ein wenig überrascht. Die Anzahl der positiven Elemente hat eindeutig überwogen, doch am Ende reicht es nicht für einen Platz in der gehobenen Liga.

Die Inszenierung überzeugte mit eigener Ästhetik, die an Videoclips erinnert und grundsätzlich einen erhabenen Eindruck machte. Die Farben waren kühl, die Optik auf Hochglanz getrimmt und einige Kameraeinstellungen absolut originell. Die schnellen Schnitte und ein paar gute CGI-Effekte rundeten den audiovisuellen Auftritt makellos ab.

Von Pierce Brosnan gab es erstaunlicherweise mehr zu sehen, als ich im Vorfeld erwartet hätte. Er übernahm tatsächlich eine stets präsente, tragende Rolle und diente nicht nur als prominentes Zugpferd. Mit seiner Präsenz verlieh er dem recht jugendhaft wirkenden Treiben eine gewisse Eleganz und nicht zuletzt auch einen kleinen Hauch von Bond.

Schade hingegen, dass die Handlung nach einem recht kurzweiligen Auftakt irgendwann ins Stocken gerät. Besonders die Planung des eigentlichen Coups ist streckenweise langwierig und vom Humor her weniger ansprechend, als bei der Konkurrenz. Das Geschehen driftet ins Belanglose und verliert sich in schleppenden Dialogen – bei denen nicht einmal Brosnan die Kuh vom Eis bewegen kann.

„The Misfits“ fing so gut an, überraschte mit breitem Auftritt des ehemaligen Bond- und Remmington Steele-Darstellers, Patzer aber bei seinem Erzählfluss. Unterm Strich blieb ein optisch gefälliger und gut besetzter Streifen, aber zumeist viel zu harmlos vor sich hin marschierte und wenig Glanzpunkte setzte. Ein durchaus anschaubarer, aber auch unspektakulärer Streifen für einen gemütlichen Feierabend – mehr jedoch nicht.

6/10

Fotocopyright: SquareOne Entertainment (im Vertrieb von LEONINE)

Venom: Let There Be Carnage

Inhalt

So langsam hat sich Eddie mit seinem Außerirdischen Begleiter und der Trennung von seiner Freundin abgefunden und geht wieder halbwegs normal seinem Job als Reporter nach. Als er einen Sträfling in der Todeszelle besucht und von diesem provoziert wird, begeht sein Begleiter allerdings einen fatalen Fehler…

Fazit

Obwohl ich den Vorgänger nicht unbedingt großartig gefeiert habe, hatte ich mich auf „Venom 2“ schon irgendwie gefreut. Konzept und Figuren hatten nach wie vor Potential, doch erneut bleibt hier so Manches davon auf der Strecke.

Es mag komisch klingen, doch irgendwie wirkte „Venom 2“ nicht wie ein riesiger Blockbuster, sondern ein eher kleineres B-Actionspektakel für Zwischendurch. Die Handlung war simpel, bot wenig Tiefgang, keine doppelten Böden und verlief jederzeit gradlinig. Die Anzahl an Schauplätzen, Darstellern und anderen Ausstattungsmerkmalen war vergleichsweise überschaubar und stand somit im (grundsätzlich angenehmen) Kontrast zu den meisten anderen Superheldenfilme der letzten Jahre.

Obwohl das Gebotene streckenweise auf Sparflamme kochte und sogar hin und wieder arg vor sich hinplätscherte, trumpfte die ebenfalls vergleichsweise kurze Spielzeit auf. Zwar verging das Treiben nicht wie im Flug, doch vom unerwartet frühen Showdown und Abspann war ich am Ende recht angetan. Der Film fokussiert sich auf seine übersichtlichen Elemente und zog sich nicht unnötig in die Länge. Man riss keine unnötigen Stränge auf und weckte keiner falschen Erwartungen.

Bei den Darstellern bin ich geteilter Meinung. Hardy hat sicherlich erneut gut in seine Rolle gepasst, doch bei Woody Harrelson hatte ich einen leichten Beigeschmack. Er ist zwar grundsätzlich ein toller Schauspieler und macht jede Komödie absolut sehenswert – und genau hier lag wohl auch der Knackpunkt. Bei „Natural Born Killers“ hat die Rolle des verrückten Antagonisten super gepasst, doch hier fühlte es sich nicht ganz richtig an. Man hatte stets das Gefühl er wäre einfach nur Dauergast an sämtlichen Fronten und als Allzweckwaffe wohl immer platziert.

Dauergast Harrelson hin oder her. „Venom: Let There Be Carnage“ ist kein Actionfeuerwerk und manchmal etwas unlustig-langweilig, aber insgesamt gut anschaubar. So leid es mir für die Lichtspielhäuser aber auch tut – eine Empfehlung zum Kinobesuch vermag ich nicht aussprechen. Der Streifen war einfach „okay“ und eher ein Kandidat für einem Streamingdienst – sofern er im Angebot oder gar für umme enthalten ist. Stabiler kleiner Film, aber schnell wieder vergessen.

6,5/10

Fotocopyright: Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH

Shang-Chi and the Legend of the Ten Rings

Inhalt

Aus heiterem Himmel wird Shang-Chi von der Vergangenheit eingeholt. Fiese Schläger wollen seine Schwester und ihn wieder ins verhasste Haus des Vater zurückholen – wo sie diesen bei einem schlimmen Plan unterstützen sollen…

Fazit

Mit „Shang-Chi and the Legend of the Ten Rings“ findet sich wieder ein Opfer des verehrenden Kinojahres arg verfrüht im Heimkino ein und hofft auf dortigen Erfolg – den er hoffentlich einheimsen wird.

Als größten Fan von Marvel-Produktionen würde ich mich nicht unbedingt bezeichnen, lasse mich aber von den üblichen Effektgewittern gerne beiläufig unterhalten. Für mich sind die Titel zumeist recht austauschbar und auch leider nicht mehr wirklich etwas Besonderes. Genau an diesem Punkt springt nun aber „Shang-Chi“ in die Breche – denn er fühlt sich mehr nach klassischem Material Arts, denn stumpfen Superheldenfilm von der Stande an.

In seinen starken Momenten (und davon gab es einige!) erinnert das Spektakel augenzwinkernd an große Klassiker, die ich hier gar nicht alle aufzuzählen vermag. Wenn sich die Akteure wie an Seilen fortbewegen und tänzerische Kampfeinlagen aufs Parkett legen, ist beim Genrefan die Gänsehaut garantiert. Sicherlich hat hier der Computer gute Hilfe geleistet und trotzdem strahlt noch so Etwas wie Handwerkskunst hervor.

Die Handlung an sich war dagegen bodenständiger, fast schon austauschbar und nicht sonderlich aufregend erzählt. Nachdem der Verlauf irgendwann halbwegs durchschaut wurde, gab es keine echten Überraschungen mehr und alles plätscherte bis zum großen Finale vor sich hin. Glücklicherweise gab es dazwischen aber immer mal wieder besagte Highlights, die stets für neue Aufmerksamkeit sorgten und den Zuschauer am Ball bleiben ließen.

Während die meisten Gesichter für den westlichen Markt recht unverbraucht und erfrischend wirken, dürften Filmlieber ein breites Grinsen beim Anblick von Tony Leung erhalten. Der gute Mann ist in den letzten Jahren kaum gealtert und gibt einen diabolischen Widersacher mit ordentlich Charisma. Die begnadete und elegante Michelle Yeoh sollte man jedoch auch nicht vergessen.

Mehr „Tiger & Dragon“ oder „Hero“ statt „Captain America“ oder „Black Panther“. „Shang-Chi“ gibt sich für einen Disney/Marvel-Streifen relativ ungewöhnlich und konnte somit überraschend punkten. Klar geht’s erzählerisch eher konservativ zur Sache, doch die audiovisuellen Reize übertünchen dieses Manko mit Leichtigkeit. Für mich ein leichtgängiger Spaßfilm für Zwischendurch – auch wenn er wohl nicht ewig im Gedächtnis verweilen wird. So wird er eben irgendwann nochmal geschaut.

7,5/10

Fotocopyright: Disney/Touchstone

Sløborn – Staffel 1

Inhalt

Sløborn ist eine kleine verschlafene Nordseeinsel und nur selten im Zentrum von weltbewegenden Ereignissen. Als jedoch ein Boot mit Leichen angeschwemmt wird, bricht das Unbehagen aus. Eine schlimme Seuche macht sich breit und die Eindämmung gestaltet sich als extrem schwierig…

Fazit

Gerade in der heutigen Zeit sind die Menschen wohl etwas sensibilisiert für Produktionen, die sich mit Pandemien beschäftigen und teils drastische Bilder zeigen. „Sløborn “ ist jedoch vor der aktuellen Eskalationslage entstanden und trug hierdurch glücklicherweise auch nie den Beigeschmack des schnellen Geldes. Vielmehr steht – zumindest am Anfang – weniger das dramatische Großereignis, vielmehr die Alltags-Schicksale seiner einzelnen Anwohner im Fokus. Und das haben die Produzenten auf eigene Weise richtig gut in Szene gesetzt.

Schon auf den ersten Blick fällt die extravagante, fast schon künstlerische Optik ins Auge. Mit warmen Farben, harten Kontrasten und interessanten Kameraperspektiven wird ein eigenwilliger, jedoch extrem hochwertiger Look geschaffen. Alles fühlt sich nach großen Kino an und das Abtauchen fiel da umso einfacher.

Bei den Darstellern gab es bekannte Gesichter aus der hiesigen Fernsehlandschaft zu erblicken und an deren Leistung hier keineswegs etwas zu beanstanden. Erneut hat mir Wotan Wilke Möhring sehr gut gefallen, wobei ihm seine Filmtochter Emily Kusche in Nichts nach stand und meist sogar eine noch wichtigere Rolle im Gesamtbild einnahm. Überhaupt haben alle ihre Sache hervorragend gemacht und trugen mit ihrem zuweilen recht befremdlichen Auftreten ihren Teil zum gelungenen Grusel bei.

Die Handlung war im Grunde gar nicht mal so originell oder tiefgründig, doch seine unkonventionelle Machart gab dem Ganzen einen andere Sichtweise. Viele Momente waren verdammt nah an der Realität und gaben der Produktionen gerade im letzten Drittel immense Schübe an Gänsehaut. Man könnte meinen, dass die Macher sich ausführlich mit dem Thema beschäftigt und Fachleute hinzugeschaltet haben – und nun zu echten Experten geworden sind und die derzeitige Lage sicherlich gut einsortieren können.

Durch seine irgendwie leicht bizarre Machart mit schrägen Charakteren und einem recht unvorhersehbaren Verlauf zog die ersten Staffel von „Sløborn“ in ihren Bann. Plätscherte die erste Folge noch etwas vor sich hin, nahm das Geschehen alsbald ordentlich an Fahrt auf und ließ uns bis zum bitteren Ende nicht mehr vom Haken. Die vielen Parallelen zur aktuellen Realität waren beängstigend und packend zugleich. Wer mit dem Thema keine Probleme hat und grundsätzlich nichts gegen europäische Produktionen hat, sollte unbedingt mal reinschauen. Ich fiebere einer (wohl zum Glück bereits genehmigten) Fortsetzung entgegen und kann nur eine warme Empfehlung aussprechen.

8,5/10

Fotocopyright: Tobis (Vertrieb LEONINE)

Layer Cake

Inhalt

Noch im recht jungen Alter möchte sich ein Gangster vom Business verabschieden und zur wohlverdienten Ruhe setzten. Seine Partner jedoch sehen das kritisch. Er bringt ihnen schließlich gutes Geld ein und deshalb soll er nicht so leicht vom Haken gelassen werden. Es gibt noch ein paar letzte Aufträge, die es mächtig in sich haben…

Fazit

Nach „Snatch“ habe ich wieder großen Appetit auf „Layer Cake“ bekommen und wurde wieder einmal nicht enttäuscht. Dieser Streifen stammt zwar nicht aus der Feder von Guy Richtie himself, doch die großen Parallelen sind nicht zu übersehen und vor allem allem stimmt auch hier der Unterhaltungsfaktor auf jeden Fall.

Auch bei „Layer Cake“ werden diverse Handlungsstränge aufgebrochen und die Dinge schienen nicht immer so, wie es auf den ersten Blick zu vermuten war. Überall öffneten sich doppelte Böden und an nahezu jeder Font entwickelten sich die Dinge anders, als zunächst geplant. Dies mag von der Grundidee nicht unbedingt originell erscheinen, funktioniert aber so, wie wir (oder zumindest ich) es einfach vom britischen Genrefilm lieben.

Das Tempo ist jederzeit angenehm hoch und Leerlauf ist quasi nie vorhanden. Trotz skurriler Momente konnte man sich insgesamt gut in die Schicksale unserer zumeist äußerst schrägen Charaktere hineindenken und sogar ein wenig mit ihnen fühlen. Vor allem ein äußerst aufgelegter Craig konnte sich mit seiner Rolle prima für einen späteren Bond qualifizieren.

Technisch gab es ebenso nichts zu Mäkeln. Sicherlich wirkt die grobe Optik mittlerweile etwas angestaubt, doch irgendwie passt der dreckige Look auch gut zum Szenario. Wie bei seinen Mitstreitern von Richtie gab es auch hier interessante Kameraperspektiven (ich sag nur Prügelszene im Dinner) und schnittige Übergänge zu bestaunen.

Von Filmen wie „Snatch“ oder eben „Layer Cake“ kann ich eigentlich nie genug bekommen. Auch hier passt die Mischung aus Gangsterfilm, Humor und verzweigter – aber nicht über komplexer – Erzählstruktur. Für einen kurzweiligen Tripp ein immer wieder gern gesehener Gast im Player.

8/10

Fotocopyright: Layer Cake

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