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Einst waren sie gute Freunde, doch ein Ereignis spaltet zwei Ritter zutiefst. Sie ziehen vor Gericht und erwarten ein finales Duell, welches über ihr weiteres Ansehen entscheiden wird…

Fazit

Der Regisseur selbst war wohl sehr enttäuscht vom mäßigen Einspielergebnis und hierfür gab es in meinen Augen auch verschiedene Gründe. Zum Einen haben es Kinofilme allgemein noch immer sehr schwer und die Krise ist nicht überwunden und zum Anderen waren Genre und Story nicht unbedingt die beste Wahl, um beim breiten Publikum einfach zu punkten.

Was bei „Gladiator“ noch prima funktionierte, blieb bei „The Last Duell“ leider so ziemlich auf der Strecke. Die Gladiatoren haben mit Action und Spektakel für das Interesse an der damaligen Epoche geworben und den „Sandalenfilm“ zumindest kurzzeitig wiederbelebt, doch diese eher trägen Ritter ließen nur wenig Faszination für ihren Zeitabschnitt aufkeimen.

„The Last Duel“ war weniger klassischer Ritter-, vielmehr leicht biedrer Gerichtsfilm vor ungewöhnlicher Kulisse. Dabei blieb sein Kern trotz Überlänge doch eher simpel und man verließ sich zu sehr auf das Verhältnis zwischen den Figuren. Dabei blieb allerdings die wichtige Charakterzeichnung auf der Strecke und man konnte sich nur bedingt in die Köpfe der Streithähne hineindenken. Das Motiv an sich war schon klar, aber deren Beziehung zueinander hätte im Anfangspart besser ausgearbeitet werden müssen.

Bis zu Letzt hatte man auf doppelte Böden oder überraschende Wendungen gehofft und wurde diesbezüglich bitter enttäuscht. Man spulte sein Programm bis zum bitteren Ende ab und nur selten kam dabei echte Begeisterung auf. Alles fühlte sich zwar irgendwo nett gemacht, aber nicht wirklich packend konstruiert an. Zu schnell war das Geschehen durchschaut und zu platt die Versuche uns per wechselnder Erzähl-Perspektive vom Gegenteil zu überzeugen.

Nicht nur wegen dem Regisseur, auch wegen seiner Besetzung wollte ich den Titel nicht versäumen und blieb mit ebenso gemischten Gefühlen zurück. Der Cast an sich war schon klasse, doch irgendwie wollte keiner der Akteure so richtig in seine Rolle passen. Nichts gegen befremdliche Stylings – die möglicherweise der jeweiligen Epoche geschuldet sind – aber die Auftritte von beispielsweise Affleck oder Damon waren etwas am Ziel vorbei geschossen und luden meist zum Fremdschämen ein.

Man muss kein Fan des jeweiligen Genres sein – denn sofern die Werke gut gemacht sind, kann man auch hier seinen Spaß haben. Das Mittelalter ist zwar nicht unbedingt mein Steckenpferd, dennoch habe ich von Scott und seinem Aufgebot an bekannten Gesichtern deutlich mehr erhofft. „Das letzte Duel“ ließ sich trotz Überlänge erstaunlich gut „wegschauen“, bot aber mehr unfreiwillige Lacher, denn erwähnenswerte Highlights und wirkte am Ende nicht ganz rund. Das Werk war sicherlich kein Totalausfall und sogar beachtlich kurzweilig, aber eben auch nicht so richtig rund. Ob eine eventuell kommende Langfassung (angeblich schon im Gespräch) etwas ändern könnte, wage ich fast zu bezweifeln.

6,5/10

Fotocopyright: Walt Disney