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Aus heiterem Himmel wird Shang-Chi von der Vergangenheit eingeholt. Fiese Schläger wollen seine Schwester und ihn wieder ins verhasste Haus des Vater zurückholen – wo sie diesen bei einem schlimmen Plan unterstützen sollen…

Fazit

Mit „Shang-Chi and the Legend of the Ten Rings“ findet sich wieder ein Opfer des verehrenden Kinojahres arg verfrüht im Heimkino ein und hofft auf dortigen Erfolg – den er hoffentlich einheimsen wird.

Als größten Fan von Marvel-Produktionen würde ich mich nicht unbedingt bezeichnen, lasse mich aber von den üblichen Effektgewittern gerne beiläufig unterhalten. Für mich sind die Titel zumeist recht austauschbar und auch leider nicht mehr wirklich etwas Besonderes. Genau an diesem Punkt springt nun aber „Shang-Chi“ in die Breche – denn er fühlt sich mehr nach klassischem Material Arts, denn stumpfen Superheldenfilm von der Stande an.

In seinen starken Momenten (und davon gab es einige!) erinnert das Spektakel augenzwinkernd an große Klassiker, die ich hier gar nicht alle aufzuzählen vermag. Wenn sich die Akteure wie an Seilen fortbewegen und tänzerische Kampfeinlagen aufs Parkett legen, ist beim Genrefan die Gänsehaut garantiert. Sicherlich hat hier der Computer gute Hilfe geleistet und trotzdem strahlt noch so Etwas wie Handwerkskunst hervor.

Die Handlung an sich war dagegen bodenständiger, fast schon austauschbar und nicht sonderlich aufregend erzählt. Nachdem der Verlauf irgendwann halbwegs durchschaut wurde, gab es keine echten Überraschungen mehr und alles plätscherte bis zum großen Finale vor sich hin. Glücklicherweise gab es dazwischen aber immer mal wieder besagte Highlights, die stets für neue Aufmerksamkeit sorgten und den Zuschauer am Ball bleiben ließen.

Während die meisten Gesichter für den westlichen Markt recht unverbraucht und erfrischend wirken, dürften Filmlieber ein breites Grinsen beim Anblick von Tony Leung erhalten. Der gute Mann ist in den letzten Jahren kaum gealtert und gibt einen diabolischen Widersacher mit ordentlich Charisma. Die begnadete und elegante Michelle Yeoh sollte man jedoch auch nicht vergessen.

Mehr „Tiger & Dragon“ oder „Hero“ statt „Captain America“ oder „Black Panther“. „Shang-Chi“ gibt sich für einen Disney/Marvel-Streifen relativ ungewöhnlich und konnte somit überraschend punkten. Klar geht’s erzählerisch eher konservativ zur Sache, doch die audiovisuellen Reize übertünchen dieses Manko mit Leichtigkeit. Für mich ein leichtgängiger Spaßfilm für Zwischendurch – auch wenn er wohl nicht ewig im Gedächtnis verweilen wird. So wird er eben irgendwann nochmal geschaut.

7,5/10

Fotocopyright: Disney/Touchstone