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Schlagwort: Action (Seite 54 von 85)

Halloween Kills

Inhalt

Halloween im Jahre 1998. Während die verletzte Laurie ins Krankenhaus gebracht wird, kann sich der im brennenden Haus eingeschlossene Michael befreien und sogleich seine tödliche Hatz durch Haddonfield fortsetzen…

Fazit

Pünktlich zu Halloween (und meinem Geburtstag) schlug der neue Halloween auf und eine Sichtung ließ natürlich nicht lange auf sich warten. Vornweg möchte ich schon mal verraten, dass der Titel grundsätzlich nicht schlecht und sogar recht unterhaltsam war – Fans tiefgründiger Stories oder neuen Ideen ziemlich enttäuschen dürfte.

Zwar knüpft die Handlung unmittelbar und ohne Unterbrechung an den direkten Vorgänger an, jedoch kocht die Erzählung im Gegensatz zu ihm fortwährend auf Sparflamme und rückt die Action dafür umso deutlicher in den Vordergrund. Man kommt ohne Umschweife in das Geschehen hinein und scherrt sich nicht viel um Spannungsaufbau. Michael ist nach wenigen Momenten einsatzbereit und hangelt sich bis zum bitteren Ende von Mord zu Mord.

Die Schlagzahl ist hierbei erfreulich hoch und deren Ausarbeitungen immerhin zum Teil ganz witzig, aber viel Mehr gibt das Werk unterm Strich nicht her. Es gab einen groben Rahmen, eine ungefähre Fahrtrichtung – doch keine sonderlich toll ausgearbeitete Geschichte mit auch nur im Ansatz vorhandenen Wendungen. Der Killer marschiert vornweg und wir als Betrachter hinterher – ohne weitere Ebenen oder dem Versuch dem Ganzen einen anderen Anstrich zu verleihen. Scheinbar muss die Story vom Vorgänger ausreichen und hier ein verständliches Motiv an den Mann (oder die Frau) bringen.

Michael galt schon immer als ziemlich stark, doch hier mutiert der Psychopath schon fast zu einem unbezwingbaren Gegner. Er walzt sich durch seine Opferhorden und gibt sich selbst von Angriff bewaffneter und wahrscheinlich gut trainierter Feuerwehrleute extrem unbeeindruckt. Das animiert zwar zum Schmunzeln, macht aber irgendwie auch irgendwie auf die Missstände – wie mangelnden Tiefgang – deutlich aufmerksam. Man schmunzelt so manch deftige Splattereinlage weg, ärgert sich dann aber über den offenkundig zu flachen Plot.

Wer einen spannenden Horrorfilm sucht, liegt hier falsch und sollte sich bei der Konkurrenz umschauen. „Halloween Kills“ ist ein reines Action-Vehikel mit kaum vorhandenem Gruselfaktor, aber hohem Bodycount. Das mag spaßig sein, ist jedoch nur bedingt zufriedenstellend. Für mal eben Zwischendurch geht das brutale Treiben sicherlich in Ordnung, doch grade von einem echten Thronfolger der legendären Reihe hätte ich mir mehr Atmosphäre und Thrill gewünscht. Vielleicht kriegt Carpenter mit dem Abschluss der Trilogie noch einmal besser die Kurve.

6,5/10

Fotocopyright: Universal Pictures Germany GmbH

Army of Thieves

Inhalt

Durch ein Internetvideo werden Gauner auf den begabten Dieter aufmerksam und laden ihn zu einem skurrilen Safeknacker-Wettbewerb ein. Nachdem er sich dort als Sieger behaupten konnte, wird ihm ein lukratives und wohl auch nicht gänzlich ungefährliches Angebot unterbreitet…

Fazit

Dank einer witzigen Online-Premierenveranstaltung bin ich schon ein paar Tage vor seiner regulären Ausstrahlung auf Netflix in den Genuss von „Army of Thieves“ gekommen und war am Ende mehr als positiv von liebevoll von den Machern eingeleiteten Ergebnis überrascht.

Es war klar, dass sich Handlung und allgemeine Gangart von „Army of Zombies“ unterscheiden wird – und das war letztlich auch die richtige Herangehensweise. „Army of Thieves“ ist eine vollkommen eigenständige Vorgeschichte mit eigenen Regeln und eigenen Gesetzten – die trotzdem behutsam und geschickt platziert die ersten Vorboten für den Nachfolger auf das Publikum los lässt. Dies war dabei so witzig und wohl dosiert wie selten bei einem Streifen zuvor; Entweder verliert ein Vorgänger noch keine echten Informationen auf seinen Fortgang – oder man versucht den Zuschauer stets mit dem Holzhammer daraufhin zu weißen und mit aller Macht irgendwelche Emotionen zu berühren.

Der bunt gemischt Cast mag auf den ersten Blick zwar ein wenig klischeehaft und nerdig wirken, doch die hervorragend agierenden Darsteller haben prima miteinander harmoniert und ihre Sache richtig gut gemacht. Allen voran sei natürlich Schweighöfer zu erwähnen, dem die hohen Erwartungen an den Soloauftritt von Dieter vollkommen erfüllen konnte. Bei der Premiere lief übrigens die englische Originalfassung, in der Matthias allerdings immer mal wieder ein paar Sätze auf deutsch verlor – was richtig charmant wirkte und immer wieder für spontane Lacher sorgte. Überhaupt war der Humor diesmal nicht allzu platt und der Klamauk-Faktor nicht zu hoch. Es fühlte sich nicht so nach typischer deutscher 08/15-Komödie an, sondern vielmehr nach einem gut ausgearbeiteten Drehbuch mit überdachten Gags.

Mit knapp zwei Stunden war die Laufzeit nicht von Pappe, aber weitestgehend kurzweilig ausgefüllt. Es gab hier und da mal kleinere Durchhänger, aber dann wurde man rasant wieder ins Geschehen geworfen und genoss den ansonsten sehr spaßigen Verlauf. Es war gut, dass man sich oftmals nicht zu ernst nahm und nicht alle Aktionen haargenau auseinander nahm. Erklärungen, Rückblenden, geschichtliche Ausführungen und sonstige Elemente hielten sich gut die Waage und gingen – gerade wie es nötig war – in die Tiefe, ohne den launigen Schwerpunkt zu verschieben. Man verlor zudem auch nie den roten Faden aus den Augen und wusste jederzeit, an welchem Punkt sich das Geschehen grade befindet. Dies Gefühl habe ich leider nicht bei jedem Film.

Loben möchte ich außerdem die vielen kleinen Details, welche die Liebe zu diesem Projekt deutlich unterstrichen. Neben bereits erwähnten offensichtlichen Anspielungen an den Nachfolger gab es am Rande so viel zu entdecken. Angefangen bei Dateinamen von Bauplänen, bis hin zu doppeldeutigen Bemerkungen innerhalb der Dialoge – hier wird Aufmerksamkeit belohnt und das Herz des Filmfans bedient. Zudem war die gesamte audiovisuelle Umsetzung sowieso phänomenal gut und muss sich keineswegs hinter großen Blockbustern verstecken. Mit irren Kamerafahrten, tollen Überblenden, perfekter Ausleuchtung und raffinierten Innenansichten von Tresoren kam Freude auf. Das Werk machte einen hochwertigen Eindruck – was im Anbetracht seiner überschaubaren Entstehungszeit zusätzlich imponiert.

Vielleicht war es gut, dass „Army of Zombies“ nicht alle Kritiker zufriedenstellen konnte und deshalb die Erwartungen an das Prequel eher gering ausfielen. Was uns hier aufgetischt wurde, übertraf das Ursprungswerk in vielen Belangen und empfahl spätestens jetzt einen Schweighöfer für noch größere Auftritte in internationalen Produktionen. „Army of Thieves“ macht technisch und meist auch erzählerisch alles richtig und traf mit seiner lockeren Art und seinen schrägen Figuren fast immer den richtigen Ton. Für mich war das Gebotene definitiv eine echte Überraschung und wird sicherlich zeitnah nach offiziellem Release noch einmal über die heimische Leinwand flimmern. Ein rundherum empfehlenswerter Film – nicht nur für Fans von klassischen Heist-Movies.

8/10

Fotocopyright: Netflix

Night Teeth

Inhalt

Benny braucht dringend einen Job und springt für seinem Bruder bei einem Auftrag als Chauffeur ein. Er soll innerhalb einer Nacht zwei Damen von Party zu Party kutschieren – ahnt jedoch nicht, wer seine Fahrgäste in Wirklichkeit sind und welche Pläne sie verfolgen…

Fazit

Vampirfilme sind so alt, wie zahlreich und nur noch äußerst selten mit echten Innovationen bestückt. Obwohl sich „Night Teeth“ vom Ablauf her bei Titeln wie beispielsweise „Collateral“ bedient und da lediglich die Thematik um die Blutsauger einbindet, fühlt sich das Ergebnis überraschend frisch und ansprechend an. Trotz dieser stabilen Grundlage und seiner extrem hochwertigen Inszenierung, wollte jedoch nur selten echte Begeisterung aufkeinem und am Ende blieb ein mittelprächtiger Eindruck zurück.

Die Handlung war simpel, aber grundsätzlich keineswegs übel. Das Geschehen litt jedoch oftmals an Bedeutungslosigkeit und verlor zwischen den schön gemachten Actionszenen immer wieder an Aufmerksamkeit. Die Dialoge flachten extrem schnell ab und Längen machten sich breit. Man hat das Szenario schon recht schnell durchschaut und wusste wie der Hase letztlich läuft – mit etwas zu langen Konversationen bekam das solide Fundament leider seine Risse.

Persönlich fehlte mir oft der Bezug zu den Personen. Zwar waren die Darsteller allesamt sympathisch gecastet und beschaulich in Szene gesetzt, aber das Hineindenken wollte einfach nicht gelingen. Alles war arg befremdlich und irgendwie nicht so gut greifbar. Ich kann es nur schwer in Worten ausdrücken, aber das Setting hat mich trotz seiner stärken nicht vollkommen abgeholt.

Schade, da die düsteren Bilder so elegant und klar wirkten, der Soundtrack stets passend untermalte und die deutsche Synchro in Ordnung war. Es gab mal technisch nichts zu Meckern, nur inhaltlich fühlte ich dagegen zu wenig mit und war immer wieder rasch angeödet. Höhen und Tiefen lagen eng beieinander und ungewöhnlich rasant mündeten unterhaltsame wieder in schwächeren Passagen.

„Night Teeth“ ist kein schlechter Film und Genrefans wollten einfach mal prüfen, ob sie kompatibel sind. Audiovisuell und von seiner Grundidee vermag ich dem Titel jedenfalls nicht vorzuwerfen und bescheinige hier eine überraschend gute Qualität. Umso betrüblicher, dass der Rest nicht ganz zu überzeugen vermochte und sich das Ergebnis somit nur im gehobenen Mittelfeld einreiht.

6/10

Fotocopyright: Netflix

Most Dangerous Game

Inhalt

Der ehemalige Profi-Sportler Dodge Tynes leidet an einer tödlichen Krankheit und könnte seiner schwangeren Frau zudem nur hohe Schulden hinterlassen. Seine letzte Chance für ein sorgenfreies Ableben besteht an der Teilnahme an einem perfiden Spiel, bei dem ihm Killer durch die Stadt jagen und für jede Stunde seines Überlebens weitere Kohle auf seinem Konto landet…

Fazit

So rein von seiner Grundgeschichte erzählt und „Most Dangerous Game“ eigentlich wenig Neues. Das Teil lebt aber von seiner launigen Inszenierung und guten Darstellern – die so manch Lücken bei der Logik zum Glück größtenteils vergessen lassen können.

Das Prinzip mit dem menschenverachtenden Spiel ist rasch verstanden, die Regeln schnell verinnerlicht. Umso öfters fragt man sich jedoch, warum die potentiellen Killer immer so dicht an ihrem Opfer sind und selbst absurdeste Schritte im Voraus denken. Das mag zwar dem allgemeinen Unterhaltungswert fortwährend zu Gute kommen, jedoch immer wieder Fragezeichen ins Gesicht des aufmerksamen Betrachters treiben.

Das Zufallsprinzip mag zwar hin und wieder extrem nerven, sorgt aber dafür, dass dem leicht überlangen Film nie die Puste ausgeht und immer was auf dem Schirm passiert. So gibt es eher selten wohl platzierte Ruhepausen und ansonsten ist das Tempo angenehm hoch. Stören könnte man sich dabei höchstens noch an den leicht überzeichneten Figuren, doch im Gesamtkontext viel Keiner zu stark aus dem Rahmen bzw. nahm es dem Treiben geschickt etwas an Ernsthaftigkeit zum richtigen Moment.

Liam Hemsworth stand einem gewohnt boshaften Christoph Waltz beinahe auf Augenhöhe gegenüber und lieferte ein gutes Spiel ab. Die Macher haben sich um Tiefe und Glaubwürdigkeit seiner Person bemüht und so konnte sich der Zuschauer immerhin ordentlich in die Sache hineindenken. Die Ausarbeitung war sicherlich nicht weltbewegend, aber immerhin um Welten besser, als bei vielen Konkurrenten.

„Most Dangerous Game“ hat mich überrascht. Ohne Trailer, ohne Studieren der Inhaltsangabe habe ich diesen Titel bei „Prime“ gestartet und einen durchwegs launigen Thrill geboten bekommen. Die Idee war zwar nicht neu und es gab so einige Macken, doch ein diabolischer Gegenspieler und ein kurzweiliger Verlauf sorgten für beste Unterhaltung. Wer dem Genre grundsätzlich nicht abgeneigt ist, darf gerne einen Blick riskieren.

Amazon sendet übrigens den Zusammenschnitt einer Serie als Spielfilm – was mir erst beim Schreiben dieser Kritik bekannt wurde. Ich finde hier hat die Kompression nicht geschadet und das Ergebnis wirkt gar nicht mal so abgehakt wie man es vielleicht befürchtet hätte – die kleineren Ungereimtheiten hätten sowieso bestand gehabt.

7,5/10

Fotocopyright: Amazon Prime

Dune (2021)

Inhalt

Der Imperator hat der Familie Atreides die Verwaltung des Wüstenplantes Arakis zugesprochen. Sie sollen die verfeindeten Harkonnen ablösen und für die nächsten Jahre den wertvollen Rohstoff „Spice“ dort abbauen. Der Auftrag steht jedoch unter keinem guten Stern, zumal der Sohn des neuen Planetenoberhauptes von seltsamen Visionen geplagt wird…

Inhalt

Die Neuinterpretation von „Dune“ ist sicherlich einer der Hoffnungsträger des immer noch recht angeschlagenen Kinojahres gewesen und hat bereits weit im Vorfeld mit interessanten Trailer geglänzt und Appetit auf Mehr gemacht. Den zuweilen etwas übertriebenen Lobeshymnen vermag ich mich nach meiner ersten Sichtung nun zwar nicht vollends anschließen, aber einen rundum gut gemachten Film loben – der wie kaum ein Anderer tatsächlich auf die große Leinwand (und sei es zumindest zu Hause) gehört.

Der Film war so bildgewaltig, wie im Vorfeld erwartet. Es gab wunderschöne Landschaftsaufnahmen, imposante Aufmarsche an Armeen und ein insgesamt wunderbares Art-Design mit fantastischen Kostümen und Deko-Elementen. Das Auge sieht sich oftmals kaum satt, obwohl alles eher spartanisch-elegant, statt kunterbunt-überlastet wirkt und damit recht edel und erwachsen daher kam.

Leider konnten einige CGI-Effekte jedoch nicht mit der imposant gewollten Optik mithalten. Hin und wieder sahen Objekte wie beispielsweise Dünen im Sandmeer doch arg künstlich und nach Videospiel aus – und das riss schon leicht aus der Immersion. Zum Glück halfen aber auch gute Schauspieler wieder beim Gelingen und so konnte man die kleinen technischen Schwächen durchaus verzeihen. Vielleicht war das Budget nicht hoch genug – oder diese bizarren Momente waren gewollte Entscheidungen der Macher.

Die Handlung bzw. der gesamte Ablauf hat mich sehr frappierend an das Original von 1984 erinnert und mich damit ziemlich überrascht. Ich kenne die Buchvorlage(n) zwar nicht, hätte aber gedacht, dass man viel deutlicher zum – anscheinend schon sehr nahen – Vorläufer abweicht und ein gänzlich anderes Filmgefühl liefert. So hat sich der aktuelle „Dune“ großenteils wie ein aufpoliertes 1 zu 1 Remake gefühlt, obwohl die ältere Variante technisch keineswegs übel gealtert ist und auf ihre Weise ebenso einen Blick wert ist.

Der Erzählfluss war weitestgehend sehr gut und trotz leichter Überlänge waren keine großen Hänger zu verzeichnen. Sicherlich hatte man auch den Luxus als Mehrteiler angelegt zu sein und besonders im letzten Drittel mit weniger Kompression kämpfen zu müssen, doch gerade hier zog sich manchmal mal die Erzählung. Man nahm sich die Zeit und schilderte beispielsweise Pauls Flucht vergleichsweise ausführlich und rückte den ein oder anderen Darsteller (Jason Momoa) gekonnter ins rechte Licht.

Wie immer möchte ich nicht über Sinn und Unsinn vom Remakes streiten – ändern kann man an deren Erscheinen ja sowieso nichts und wenn sie einmal da sind, dann schaue ich eben mal rein. Auch wenn ich mir irgendwie mehr Varianz zum bereits recht guten Original gewünscht hätte, ist die neue Interpretation von „Dune“ allerdings kein Schlag ins Wasser – und sogar eine angenehm frische Aufarbeitung des bekannten Materials. Er fühlt sich dank neuer Gesichter und modernen Effekte insgesamt etwas zeitgemäßer an und war witzigerweise für mich hierdurch auch irgendwie etwas leichter verständlich gewesen. Meine Begeisterung hält sich letztlich in Grenzen und etwas Ernüchterung gegenüber manch überdrehter Kritiken ist vorhanden, aber trotzdem bin ich guter Dinge und freue mich über weitere Fortsetzung. „Dune 2021“ ist ein richtig guter Sci-Fi geworden und macht eigentlich fast alles richtig.

8/10

Fotocopyright: Warner Bros (Universal Pictures)

No Sudden Move

Inhalt

Detroit im Jahr 1954. Ein paar Kleinkriminelle schließen sich mehr oder weniger freiwillig zu einem gemeinsamen Raubzug zusammen. Für ihren Auftraggeber sollen sie ein wichtiges Dokument bergen, doch keiner ahnt, welche Konsequenzen dieser vermeintlich simple Job mit sich bringt…

Fazit

Beim Regisseur Steven Soderbergh und bei diesem prominenten Cast waren Vorfreude und Erwartungshaltung ehrlich gesagt recht hoch. Klar war der Anblick manch in die Jahre gekommener Stars schon etwas einschüchternd, doch der insgesamt viel zu behäbige Verlauf letztlich noch schwerwiegender.

Der Film ist laberlastig – was im Grunde nicht unbedingt schlimm gewesen wäre. Nervig jedoch, dass manche Dialoge entweder viel zu lang oder arg bedeutlungslos gewesen sind. Viele Passagen ziehen sich hierdurch unnötig in die Länge und das Werk fühlt sich oftmals extrem künstlich gestreckt an oder aufgesetzt komplex an.

Die Handlung ist vergleichsweise simpel und passt auf den viel zitierten Bierdeckel. Man hätte die ganze Angelegenheit wesentlich straffer und von mir aus auch einen Ticken umfangreicher erzählen können. Lob auf Charakterzeichnung und Raum für die prominenten Gesichter hin oder her – sie wären auch mit höherem Tempo sicherlich nicht zu kurz beim Betrachter gekommen.

Gekonnt inszeniert wurde aber das Setting der 50iger. Mit Fahrzeugen, vielen Ausstattungsdetails und natürlich dank der Kostüme leben die alten Tage wunderbar auf und das Abtauchen fiel nicht schwer. Die glänzende Optik passt zudem richtig gut zur gewollt altbacken gemachten Atmosphäre und auch der eher dezente Soundtrack gab keinen Grund zur Klage.

Wer kein nächstes „Ocean“ erwartet und mit sehr gesprächigen Titeln keine Probleme hat, darf „No Sudden Move“ gerne eine Chance geben. Der Streifen war wirklich nicht schlecht, doch aufgrund seiner imposanten Namen (u.A. Cheadle, del Toro, Liotta, Fraser) habe ich mir deutlich mehr versprochen. Das Gebotene hatte schon seinen Reiz, aber eben nicht genügend Kurzweil, um mich richtig zu begeistern.

6/10

Fotocopyright: Warner

Die in a Gunfight

Inhalt

Die Liebe von Mary und Ben stand noch nie unter einem guten Stern. Die Beiden stammen aus konkurrierenden Elternhäusern und insbesondere die verfeindeten Väter waren stets gegen die Zusammenkunft. Nachdem sich das Paar unter tragischen Umständen für einige Jahre aus den Augen verlor und die Wogen geglättet schienen, entfacht die Leidenschaft füreinander nun erneut…

Fazit

Schon auf den ersten Blick sind die Parallelen zu „Romeo und Julia“ kaum zu übersehen und dennoch konnte man „Die in a Gunfight“ eine gewisse Anziehungskraft keineswegs absprechen. Der Film setzt zwar nicht auf altmodische Sprachwahl oder völlig neuartige Mechaniken, gefiel aber mit witziger Inszenierung – die ihre Handlung teils mit Animationspassagen erzählte und dank schneller Schnitte und kleinen Kniffen insgesamt sehr modern wirkte.

Das Rad wurde nicht neu erfunden, doch notwendig war dies hier glücklicherweise nicht. Sicherlich hätte ich mir mehr Innovation gewünscht, unterm Strich wurde ich mit den vielen vertrauten Elementen allerdings überraschend gut bei Laune gehalten. Der aktuelle Wertungsschnitt ließ keinen Hit erwarten, dennoch konnte man mit den passenden Erwartungen durchaus zufrieden sein und eine gute Zeit mit dem Titel verbringen.

Die gut aufgelegten Darsteller haben hervorragend miteinander harmoniert und der Erzählfluss war jederzeit gut. Sicherlich waren einige Passagen recht vorsehbar gestaltet, aber im Anblick der eher flachen und bekannten Story war dies ein verzeihlicher Kompromiss. Kleine Kritik gibt es da höchstens am verheißungsvollen Titel, der ein Quäntchen mehr Action versprach und wir uns am Ende mit eher wohl dosierten, kleinen Einlagen zufrieden geben mussten.

Technisch wirkte der Titel zwar nicht wie der hochwertigste Blockbuster, gefiel trotzdem mit glasklaren Bilden, interessanten Montagen (Bilder nebeneinander) und spaßigen Einlagen (Rückspul-Animationen). Die Macher haben sich einige Gedanken zur visuellen Umsetzung gemacht und mussten dabei wohl auch auf das Budget schauen. Im gegebenen Rahmen war das Ergebnis schon ziemlich gut.

Das Thema ist uralt und der Film insgesamt kein Hit. Für eine vergleichsweise frische und spaßige Inszenierung gibt’s bei mir dennoch große Pluspunkte und verhaltenen Applaus. Ehrlich gesagt habe ich mit weit weniger gerechnet und wurde angenehm überrascht. Klar ragt das Gebotene nicht an die Platzhirsche heran, doch als kleiner Spaß für Zwischendurch geht das Ding schon irgendwo gut klar.

7/10

Fotocopyright: Constantin Film (Universal Pictures)

Jenseits der weißen Linie

Inhalt

Russel Stevens ist Cop und erhält einen hochbrisanten Undercover-Auftrag. Er soll sich auf den Straßen bei den Dealern umhören und idealerweise selbst ein bisschen beim lukrativen Drogenhandel mitmischen, um wichtige Hintermänner zu enttarnen. Dummerweise steigt ihm das gefährliche Spiel irgendwann selbst zu Kopf und er muss sogar Morde in Kauf nehmen…

Fazit

Ich habe „Jenseits der weißen Linie“ zuletzt vor etlichen Jahren gesehen und noch als grundsätzlich gut in Erinnerung behalten. Der Film lebt weniger von einer originellen Story, vielmehr von einer schönen Atmosphäre – die nicht zuletzt von Fishburne und Goldblum wunderbar ausgefüllt wurde.

Selbst in den frühen Neunzigern hätte das Werk sicherlich keinen Innovationspreis bekommen, doch seine relativ vorherschaubare Handlung wurde kurzweilig und durchaus spannend erzählt. Der Aufstieg des Cops in der Unterwelt wurde anschaulich und vor allem einigermaßen glaubwürdig geschildert. Man konnte dem roten Faden jederzeit gut folgen und sich sogar in die Gewissenskonflikte von Russel hineindenken.

Das Zusammenspiel der beiden etablierten Akteure in ihren hier völlig unterschiedlichen Rollen hat prima gefallen. Während Fishburne den eher nüchternen und von inneren Dämonen zerrissenen Cop gab, gefiel Goldblum als kaputter Geschäftsmann mit Hang zu seiner eigenen Ware – was nicht selten zu erstklassig gespielten Momenten führte.

Die Inszenierung wirkt aus heutiger Sicht zwar leicht altbacken, trägt aber ihren Teil zum Gelingen bei. Der körnige und mit harten Kontrasten belegte Look passt hervorragend zum Szenario und erleichterte das Abtauchen ungemein. Leichte Kritik gibt es höchstens an der deutschen Vertonung, deren Stimmen nicht immer passend gewählt wurden bzw. deren Betonung stellenweise ruhig etwas derberer sein könnte. Der Härtegrad war in Ordnung, aber nicht übertrieben. Vielmehr kam es auf die moralischen Elemente, weniger auf blutige Details an und das kam schön rüber.

Wer einen unterhaltsamen und gut besetzten Cop-Thriller sucht, darf bei „Jenseits der weißen Linie“ gerne reinschauen. Das Gebotene war ein durch und durch gut gemachter Streifen mit Tiefgang und sehenswerten Momenten seiner tollen Darsteller.

7/10

Fotocopyright: CHARLY

Live or let Die

Inhalt

Eine Seuche hat die Welt überrannt und einen Großteil der Bevölkerung in menschenfressende Zombies verwandelt. Inmitten dieser trostlosen Apokalypse trifft der einsame Nick auf einen neuen Gefährten und durchstreift die gefährlichen Wälder fortan nicht mehr allein. Auf der Suche nach einem sicheren Zufluchtsort kreuzen sich die Wege mit gnadenlosen Plünderern, die eiskalt über Leichen gehen…

Fazit

Für mich war „Live or let Die“ in erster Linie eine Solidaritäts-Angelegenheit und ein Kauf aus Neugier. Ich schaue sehr gerne die Videos eines Youtubers, der hier eine größere Rolle übernahm und auf seinem Kanal schon seit einiger Zeit recht gut die Werbetrommel für dieses Werk gerührt hat. Da mich die Elemente „Amateurfilm“ und „Zombies“ sowieso brennend interessieren, fiel der Griff zum finalen Produkt nicht unbedingt schwer und im Großen und Ganzen habe ich den Erwerb nicht wirklich bereut.

„Live of let Die“ ist kein großer Blockbuster und das wird nach wenigen Minuten bereits klar. Die Optik erreicht trotz toller Drohnenaufnahmen und dem fast schon übertriebenen Einsatz von Filtern keine edle Hollywood-Optik, aber das habe ich auch nicht erwartet. Da ich das Ganze aus der Amateur-Schiene sehe, finde ich Elemente wie die aufwändige Intro-Sequenz und so manch wilde Verfolgungsjagd dennoch im gewissem Maße recht beeindruckend und handwerklich hervorragend inszeniert.

Die Handlung hatte jedoch Luft nach Oben. Die Geschichte steigt Mittendrin ein und lässt uns Mittendrin zurück – trotz einem vermittelten Funken von Hoffnung und trotz vieler zuvor gesehener Anspielungen auf große Klassiker blieb ich jedoch etwas ernüchternd zurück. Für mich gab es nur einen roten Alibi-Faden und sogar einige Ungereimtheiten zu erblicken, dazwischen sogar einige Längen. Dazu großenteils austauschbare und fast schon auf übertrieben cool gebürstete Dialoge – die nicht immer einen wahrhaft tieferen Sinn herauslesen ließen und oft einfach nur klischeehaft wirkten.

Die Darsteller haben ihre Sache soweit ordentlich gemacht. Während die beiden Hauptfiguren manchmal etwas unbeholfen agierten, hat der Antagonist – eben jener „Reedeema“ von YouTube – auf ganzer Linie mit seiner genial gespielten Boshaftigkeit überzeugt. Ihm war die Freude an diesem Projekt am deutlichsten anzumerken und das investierte Herzblut bei jedem seiner Auftritte fühlbar. Er gab optisch und vor allem mit seiner Mimik und Gestik einen mehr als überragenden Widersacher und hätte das Erscheinen in weiteren Produktionen absolut verdient.

„Live or let Die“ hat seine technischen Stärken und seine kleinen filmischen Highlights, bleibt aber unterm Strich wirklich was für Fans und Alle, die sich gut in das Genre reindenken und mit diversen Kompromissen leben können. Mich hat das Werk insgesamt solide unterhalten und die Darstellung einiger Akteure wahrlich begeistert, doch ein paar langatmige Abschnitte waren trotzdem nicht von der Hand zu weißen. Am Ende bleibt es bei einer leider nur überdurchschnittlichen Bewertung meinerseits, aber dennoch kleinen Empfehlung für Fans der Materie.

6/10

Fotocopyright: M-Square / daredo (Soulfood)

YouTube-Kanal von Reedeema*

*externer Link, keine Verantwortung für den Inhalt

Presidio

Inhalt

Bei den Untersuchungen zu zwei Mordfällen, trifft ein ehemaliger Army-Angehöriger auf seinen alten Vorgesetzten. Auch wenn die Stimmung zwischen den beiden Typen zunächst recht eisig erscheint, raufen sie sich für die Ermittlungen dennoch irgendwie zusammen…

Fazit

Im Laufe der Jahre habe ich „Presidio“ so einige Male geschaut, doch als echten Klassiker würde ich ihn dennoch nicht bezeichnen. Das Verkünden des Ausstiegs von Mark Harmon bei „Navy CIS“ hat mich dann zum erneuten Durchgang bewogen und nun wollte ich hier mal ein paar Worte zum Besten geben.

„Presidio“ ist ein Film, der sich nicht so recht entscheiden kann und irgendwie immer zwischen den Stühlen sitzt. Er ist kein richtig spannender Krimi, funktioniert aber als „Buddy-Movie“ trotz hervorragender Besetzung nicht zu hundertprozentig. Inmitten einer eher düsteren Grundstimmung versucht man sich immer wieder mit kleineren Gags, die nicht nur deplatziert, sondern von ihrer Machart auch völlig seltsam und fast schon zum Fremdschämen wirken.

Der Erzählfluss war durchwachsen. Grundsätzlich kann man dem unausgeglichenen Treiben soweit ordentlich folgen, doch irgendwie habe ich das „Miträtseln“ vermisst. Die Handlung läuft gradlinig vor sich her und der Zuschauer schluckt einfach die gebotenen Erkenntnisse. Es gab wenig Freiraum für eigene Interpretationen und der Spannungsbogen war hierdurch insgesamt so lala. Alles lag zumeist sehr klar auf der Hand und Wendungen hielten sich im Hintergrund. Vermutlich wollte man die Laufzeit nicht überstrapazieren – dafür hätte man einige Randdetails gerne einkürzen können.

Größtes Highlight und eindeutiges Zugpferd war sicherlich der namhafte Cast, der seine Sache im gebotenen Rahmen ganz ordentlich machte. Während Meg Ryan eher als hübsches Beiwerk erschien, gefiel das zuweilen äußerst bissige Zusammenspiel von Harmon und Connery. Die Chemie zwischen den beiden Haudegen hat gepasst und glücklicherweise so manch unrund präsentierte Passage halbwegs gerettet. Einem anderen Schauspieler als Connery hätte ich womöglich das bizarre „Daumen-Duell“ auch nicht verzeihen wollen.

„Presidio“ hat seine Macken, ist aber unterm Strich ein solide anschaubarer Genrevertreter. Er erfindet das Rad nicht neu, kommt stellenweise arg ausbalanciert daher, besitzt jedoch einen gewissen Unterhaltungswert – und darauf kommt es letztendlich nur an. Ich hatte ihn seinerzeit im Rahmen einer Heftbeilage erhalten und dafür geht das Gebotene sicherlich in Ordnung. Wer das Teil mal im Fernsehen oder beim Streaminganbieter findet, darf gerne mal reinzappen.

6/10

Fotocopyright: Paramount Pictures (Universal Pictures)

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