Inhalt
Halloween im Jahre 1998. Während die verletzte Laurie ins Krankenhaus gebracht wird, kann sich der im brennenden Haus eingeschlossene Michael befreien und sogleich seine tödliche Hatz durch Haddonfield fortsetzen…
Fazit
Pünktlich zu Halloween (und meinem Geburtstag) schlug der neue Halloween auf und eine Sichtung ließ natürlich nicht lange auf sich warten. Vornweg möchte ich schon mal verraten, dass der Titel grundsätzlich nicht schlecht und sogar recht unterhaltsam war – Fans tiefgründiger Stories oder neuen Ideen ziemlich enttäuschen dürfte.
Zwar knüpft die Handlung unmittelbar und ohne Unterbrechung an den direkten Vorgänger an, jedoch kocht die Erzählung im Gegensatz zu ihm fortwährend auf Sparflamme und rückt die Action dafür umso deutlicher in den Vordergrund. Man kommt ohne Umschweife in das Geschehen hinein und scherrt sich nicht viel um Spannungsaufbau. Michael ist nach wenigen Momenten einsatzbereit und hangelt sich bis zum bitteren Ende von Mord zu Mord.
Die Schlagzahl ist hierbei erfreulich hoch und deren Ausarbeitungen immerhin zum Teil ganz witzig, aber viel Mehr gibt das Werk unterm Strich nicht her. Es gab einen groben Rahmen, eine ungefähre Fahrtrichtung – doch keine sonderlich toll ausgearbeitete Geschichte mit auch nur im Ansatz vorhandenen Wendungen. Der Killer marschiert vornweg und wir als Betrachter hinterher – ohne weitere Ebenen oder dem Versuch dem Ganzen einen anderen Anstrich zu verleihen. Scheinbar muss die Story vom Vorgänger ausreichen und hier ein verständliches Motiv an den Mann (oder die Frau) bringen.
Michael galt schon immer als ziemlich stark, doch hier mutiert der Psychopath schon fast zu einem unbezwingbaren Gegner. Er walzt sich durch seine Opferhorden und gibt sich selbst von Angriff bewaffneter und wahrscheinlich gut trainierter Feuerwehrleute extrem unbeeindruckt. Das animiert zwar zum Schmunzeln, macht aber irgendwie auch irgendwie auf die Missstände – wie mangelnden Tiefgang – deutlich aufmerksam. Man schmunzelt so manch deftige Splattereinlage weg, ärgert sich dann aber über den offenkundig zu flachen Plot.
Wer einen spannenden Horrorfilm sucht, liegt hier falsch und sollte sich bei der Konkurrenz umschauen. „Halloween Kills“ ist ein reines Action-Vehikel mit kaum vorhandenem Gruselfaktor, aber hohem Bodycount. Das mag spaßig sein, ist jedoch nur bedingt zufriedenstellend. Für mal eben Zwischendurch geht das brutale Treiben sicherlich in Ordnung, doch grade von einem echten Thronfolger der legendären Reihe hätte ich mir mehr Atmosphäre und Thrill gewünscht. Vielleicht kriegt Carpenter mit dem Abschluss der Trilogie noch einmal besser die Kurve.
6,5/10
Fotocopyright: Universal Pictures Germany GmbH