Inhalt
Russel Stevens ist Cop und erhält einen hochbrisanten Undercover-Auftrag. Er soll sich auf den Straßen bei den Dealern umhören und idealerweise selbst ein bisschen beim lukrativen Drogenhandel mitmischen, um wichtige Hintermänner zu enttarnen. Dummerweise steigt ihm das gefährliche Spiel irgendwann selbst zu Kopf und er muss sogar Morde in Kauf nehmen…
Fazit
Ich habe „Jenseits der weißen Linie“ zuletzt vor etlichen Jahren gesehen und noch als grundsätzlich gut in Erinnerung behalten. Der Film lebt weniger von einer originellen Story, vielmehr von einer schönen Atmosphäre – die nicht zuletzt von Fishburne und Goldblum wunderbar ausgefüllt wurde.
Selbst in den frühen Neunzigern hätte das Werk sicherlich keinen Innovationspreis bekommen, doch seine relativ vorherschaubare Handlung wurde kurzweilig und durchaus spannend erzählt. Der Aufstieg des Cops in der Unterwelt wurde anschaulich und vor allem einigermaßen glaubwürdig geschildert. Man konnte dem roten Faden jederzeit gut folgen und sich sogar in die Gewissenskonflikte von Russel hineindenken.
Das Zusammenspiel der beiden etablierten Akteure in ihren hier völlig unterschiedlichen Rollen hat prima gefallen. Während Fishburne den eher nüchternen und von inneren Dämonen zerrissenen Cop gab, gefiel Goldblum als kaputter Geschäftsmann mit Hang zu seiner eigenen Ware – was nicht selten zu erstklassig gespielten Momenten führte.
Die Inszenierung wirkt aus heutiger Sicht zwar leicht altbacken, trägt aber ihren Teil zum Gelingen bei. Der körnige und mit harten Kontrasten belegte Look passt hervorragend zum Szenario und erleichterte das Abtauchen ungemein. Leichte Kritik gibt es höchstens an der deutschen Vertonung, deren Stimmen nicht immer passend gewählt wurden bzw. deren Betonung stellenweise ruhig etwas derberer sein könnte. Der Härtegrad war in Ordnung, aber nicht übertrieben. Vielmehr kam es auf die moralischen Elemente, weniger auf blutige Details an und das kam schön rüber.
Wer einen unterhaltsamen und gut besetzten Cop-Thriller sucht, darf bei „Jenseits der weißen Linie“ gerne reinschauen. Das Gebotene war ein durch und durch gut gemachter Streifen mit Tiefgang und sehenswerten Momenten seiner tollen Darsteller.
7/10
Fotocopyright: CHARLY
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