(Asien-)Filme, Serien, Videospiele, und mehr...

Schlagwort: Horror (Seite 6 von 36)

Dead Synchronicity (Playstation 4/PC)

Inhalt

Der Spieler erwacht in einem heruntergekommenen Wohnwagen und ohne Gedächtnis. Er wurde gepflegt und von seinem Retter mit der Suche nach einem Heilmittel für seinen Sohn beauftragt…

Gameplay

„Dead Synchronicity“ ist ein astreines Point-and-Click Adventure alter Schule und liefert gewohntes Gameplay. Gegenstände oder wichtige Punkte können auf Knopfdruck hervorgehoben werden, ansonsten ist wildes Kombinieren und dem Lauschen vieler langer Dialoge gefragt.

Die Rätsel waren überwiegend einfach und logisch, was zum Teil auch einem eher übersichtlichen Inventar zu verdanken war. Die überschaubare Anzahl an Gegenständen war in jeder Lage schnell durchgeklickt bzw. lag die Lösung eigentlich sowieso immer recht schnell auf der Hand.

Einige Aktionen waren zeitkritisch, konnten aber beliebig oft wiederholt werden. Hier war manchmal nicht direkt klar, was das Programm von uns wollte, doch lange hielten uns solche kleinen Ecken nicht auf.

Spielzeit

Es gab viele, ja sehr viele Dialoge und ich habe allen gelauscht. Da uns Abseits dessen das Knobeln nicht zu lange aufhielt, habe ich rund vier bis fünf Stunden Spielzeit in dem Titel versenkt.

Präsentation

Optisch ist der Titel etwas karg, doch sein eigensinniger Stil hat gut zur düsteren Thematik gepasst. Der Soundtrack war meist zurückhaltend, die Synchronsprecher dafür richtig toll. Leider waren die Zwischensequenzen etwas niedrig aufgelöst und die Tonabmischung (Musik war viel zu laut) musste in den Einstellungen nachjustiert werden.

Positiv

  • interessante Geschichte
  • geschmackvoller Zeichenstil
  • tolle Vertonung
  • weitestgehend logische Rätsel

Neutral

  • überschaubare Spielzeit
  • längere Laufwege (die sich zum Glück per Doppelklick abkürzen ließen)
  • Ende okay, aber weder sonderlich schockierend, noch amüsant

Negativ

  • einige Logiklücken in der Handlung
  • einige Rätsel arg abstrakt
  • Zwischensequenzen sehr pixelig

Fazit

Ich habe dieses Spiel auf dem blind auf dem Flohmarkt erworben, da mich das Cover und enthaltene Goodies (Poster, Soundtrack) angesprochen haben. Erst auf dem Heimweg habe ich herausgefunden, dass es sich um ein Point-and-Click Adventure handelt und die Vorfreude war durchaus groß. Geboten hat sich dann ein kurzes, aber durchaus spannendes und vor allem ungewöhnlich präsentiertes Vergnügen, welches ich Genrefreunden wärmstens ans Herz legen möchte.

Das Spiel hatte alles, was man im Genre so erwartet und leistete sich keinerlei gravierende Patzer. Vielleicht waren die Dialoge manchmal einen Ticken zu lang oder die Rätsel etwas abgedreht (nicht unbedingt schwer!), aber eine interessante und stellenweise leicht gänsehauterregende Story machen diese Patzer wieder wett.

Da der Titel allerdings auch nirgendwo so richtig hervorstechen konnte, kann ich keine höhere Wertung zücken. Aber wie gesagt: Fans von solchen Spielen können bedenkenlos zugreifen und sich auf ein bis zwei Nachmittage solide Adventurekost einstellen. Für 7 Euro (Neuware auf dem Flohmarkt) habe ich jedenfalls nichts verkehrt gemacht und freue mich über den rundherum schnörkellosen Titel.

Fotocopyright: Daedalic Entertainment GmbH

Tommyknockers

Inhalt

Eine seltsame Macht befällt die Bewohner einer amerikanischen Kleinstadt und verhilft ihnen zu ungewöhnlichen Fähigkeiten wie Gedankenlesen oder dem plötzlichen Drang zu neuen Erfindungen. Einige Menschen jedoch scheinen resistent gegen die Beeinflussung zu sein und landen auf der Abschussliste…

Fazit

Nachdem ich mir in letzter Zeit mal wieder eine Filme von Stephen King zu Gemüte geführt habe, war auch mal wieder die TV-Adaption von „Tommyknockers“ an der Reihe. Zwar liegt das gute Stück bis dato nur auf DVD vor, aber immerhin wurde dieser leicht verwaschene 4:3 Look den Erinnerungen an dieses Ereignis gerecht.

Liebevoll wird der Streifen auch als Kings Variante von Lovecrafts „Farbe aus dem All“ bezeichnet und das möchte ich auch gerne so unterschreiben. Der Meister bediente sich hier vieler bekannte Elemente, wich zuweilen deutlich von seinen bekannten Mustern ab und lieferte uns hier ungewöhnlich viele Sci-Fi-Elemente – glücklicherweise aber auch Sozialkritik und schwarzen Humor.

Problem ist jedoch die langsame Erzählweise – die vielleicht damals dem Anspruch eines Fernsehfilmes gerecht wurde, mittlerweile aber arg angestaubt daher kam und die Sache unnötig in die Länge zogen. Man konnte sich zwar prima und in aller Ruhe mit den vielen Charakteren beschäftigen, trotzdem hätte man einige Passagen spürbar einkürzen und Spitzen schneller auf den Höhepunkt treiben können.

Nach einem also eher lahmen Auftakt, nimmt das Geschehen immerhin in der zweiten Hälfte ordentlich an Fahrt auf und die Kurzweil war dann doch gegeben. Sicherlich sind insbesondere die Effekte nicht mehr wettbewerbsfähig, doch negativ würde ich dies nicht unbedingt ankreiden. Der Film besaß so einen netten Retro-Charme und offerierte deutlich vernehmbare Seele, vor allem aber den Fokus auf das Wesentliche.

Weniger die Aliens an sich, vielmehr das Verhalten der Menschen wurden mit Augenzwinkern abgelichtet. Ähnlich wie beispielsweise bei „Needful Things“ stechen die Konflikte zwischen den Bewohnern hervor und der Zuschauer wird auf vergnügliche Weise Zeuge der heraufbrodelten Konflikte.

Kein richtig typischer King, aber nicht nur wegen vertrauter Ortsnamen irgendwo mit einem gewissen Widererkennungswert. „Tommyknockers“ mag seine TV-Wurzeln nicht verleugnen zu können, konnte aber trotz dicker Staubschicht noch einigermaßen gut bei Laune halten. Über Technik oder das Spiel einiger Akteure sollte man heutzutage keine großen Worte verlieren, das Stück trotzdem allen Fans des Autors an Herz legen. Sicherlich nicht das beste Buch und nicht die beste filmische Adaption, aber für mal eben Zwischendurch eine solide Angelegenheit Abseits der noch bekannteren Romanumsetzungen.

Fotocopyright: Warner Home Video

Stephen King’s Desperation

Inhalt

Eine verlassene Gegend in den USA. Ein letzter Sheriff hält hier die Wacht, verhaftet scheinbar willkürlich durch die Wüste reisende Besucher und sperrt sie in eine Zelle. Die Inhaftierten sind beängstigt, aber nicht nur wegen des seltsamen Gesetzeshüters, sondern auch wegen der unzähligen überall herumliegenden Leichen in der kleinen Stadt…

Fazit

Von King habe ich besonders als Jugendlicher unzählige Werke verschlungen, doch „Desperation“ gehörte bis heute noch nicht dazu. Der Film hatte mich bei seinem damaligen Release noch nicht so recht von sich überzeugen können, doch am gestrigen Abend wollte ich mich spontan noch einmal daran wagen. Richtig schlecht mag der Streifen eigentlich gar nicht sein, doch echte Begeisterungsstürme konnte er nach wie vor nicht in mir entfachen.

Damals wie heute hat mich vor allem der großartige Cast gereizt. Tom Skerritt und Ron Perlman sind und waren Namen, die mich immer wieder an den Bildschirm ziehen, doch hier blieben ihre Figuren (nicht zuletzt aufgrund einer mittelprächtigen Synchronisation) etwas flach. Man schaute ihnen zwar gerne bei ihrem routinierten Spiel zu, hatte aber stets das Gefühl, dass man mehr als ihren Charakteren hätte machen können.

Überhaupt zeigte das Werk immer wieder Potential, welches nie vollends genutzt wurde. Über weite Teile (insbesondere im ersten Drittel) plätschert die Geschichte vor sich hin und lässt ihren angerissenen Spannungsbogen mit langatmigen Dialogen und Aufnahmen fast versiegen. Die unheilvolle Grundstimmung weicht leichter Langeweile und der rote Faden macht sich gelegentlich sehr dünn.

Gegen Mitte und zum Glück auch am Ende fing sich das Konstrukt allerdings wieder und lieferte passable Unterhaltung mit spürbaren Spannungsbogen – auch wenn wir von King natürlich weitaus packendere Erlebnisse gewohnt sind. Irgendwann war man mit den Figuren vertraut, konnte sie einigermaßen gut einschätzen und wollte deren Schicksale weiterverfolgen.

Optisch rangiert das Geschehen irgendwo zwischen TV- und günstiger Videothekenproduktion, wirkte nie sonderlich billig – aber eben auch nie wie ein Blockbuster für die Kinoleinwand. Die größtenteils handgemachten Effekte waren noch immer ansehnlich, die vereinzelten CGI-Einlagen ganz okay. Immerhin erinnert der gesamte Look an andere Umsetzungen des Meister, wie beispielsweise „The Stand“ oder andere für die heimischen Bildschirme abgezielten Filme.

Weder Fisch, noch Fleisch. „Desperation“ ist kein Totalausfall und sogar weitaus besser als ich ihn noch in Erinnerung hatte – doch so richtig schmackhaft ist der Titel dennoch nicht. Er war stellenweise wirklich träge und seine eher schwache, schablonenhafte Geschichte kam nur selten in die Gänge, offerierte im Nachgang auch nicht wirklich viel Neues. Letztlich also nur ein weiterer brauchbarer King für Fans, doch weit von seinen Referenzwerken (also filmisch) entfernt. Mag sein, dass die Vorlage weitaus besser daher kommt, doch allein schon wegen dem mittelprächtigen Plot konnte ich nicht zum lesen bewogen werden.

Fotocopyright: Warner

The Lost Talisman – Die Geister, die ich rief

Inhalt

Auf den ersten Blick könnte man meinen, dass es sich bei Dr. Cheon und seinem Assistenten In-bae um echte Scharlatane handelt, die den Glauben ihrer Kunden gnadenlos ausnutzen und mit inszenierten Geistervertreibungen ihren Unterhalt finanzieren – doch dieser Schein trügt. Als die Beiden von einer jungen Dame wegen seltsamer Vorkommnisse in deren Heimat engagiert werden, zeigen sich tatsächlich verborgene mystische Kräfte in unserem undurchsichtigen, aber dennoch gutherzigen Professor…

Fazit

„The Lost Talisman“ war eine spaßige und vor allem optisch eine wirklich beeindruckende Angelegenheit, die sich wegen einiger markanter Szenen ein wenig ins Gedächtnis eingebrannt hat. Der Streifen besaß eine tolle Atmosphäre und vor allem gelang es den Machern viele Genres zu einem äußerst stimmigen Gesamtkonzept in sich zu vereinen.

Das Geschehen wirkte angehen frisch und macht sein eigenes Ding, obwohl viele Parallelen zu anderen Filmen und sogar Videospielen nicht von der Hand zu weisen waren und immer wieder zu kleineren Schmutzler führten. Während Humor und Slapstick beispielsweise an Klassiker von Jackie Chan erinnerten, fühlte man sich bei den bedrohlicheren Abschnitten wie in ein Computerspiel ala „Alan Wake“, „Tokyo Ghostwire“ oder „Alone in the Dark“ versetzt.

Der Verlauf war jederzeit kurzweilig und Durchhänger waren nicht zu verzeichnen. Das Tempo war perfekt ausgelotet und kein Bestandteil gewann die Überhand. Die Mischung aller Genre war ausgewogen und alles harmonierte wirklich überraschend gut miteinander – was übrigens auch für die Darsteller galt. Sie wuchsen nach einem witzigen Intro schnell ans Herz und personifizierten markante Typen mit Herz und Schnauze – denen man nur zu gerne bei ihren Abenteuern folgen wollte und die uns immer mal wieder Punkte zur Identifikation gaben.

Wie bereits erwähnt gab sich der Titel dabei technisch einwandfrei und lieferte keinen Grund zur Klage. Nicht nur schöne Kulissen und auf Hochglanz polierte Aufnahmen, sondern vielmehr die tollen CGI-Effekte konnten beeindrucken. Sie fügten sich stimmig ins Gesamtbild ein und verwandelten selbst düsterste Passagen in zuweilen eindrucksvolle Momente mit hohem Staun-Faktor. Das Auge sah sich vor bunten Lichtern und Projektionen kaum satt und dennoch fühlte man sich inmitten dieser eindrucksvollen Parade sehr wohl, war niemals davon überfrachtet.

Wer auf leichtgängige und optisch herausragende Fantasyfilme steht, sollte sich „The Lost Talisman“ auf jeden Fall einmal genauer anschauen. Vielleicht auch wegen meiner Nähe zu Videospielen hat mich das Ding so enorm schnell abgeholt und über die komplette Laufzeit an den Schirm gefesselt, aber auch ohne diesen Bonus sollte das Werk mit seinen launigen Bestandteilen prima funktionieren. Der Humor war nicht allzu drüber, traf voll meinen Nerv und die interessante Handlung wurde einfach schnörkelfrei und mit viel Kurzweil erzählt. Unterm Strich also ein sehr schönes Filmevent aus Südkorea und aufgrund seiner eher seichteren Gangart sogar für die ganze Familie geeignet!

Dieses Rezensionsexemplar wurde freundlicherweise von PLAION PICTURES zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!

Weitere Informationen zu diesen und weiteren Filmen findet Ihr auf der Webseite des Labels: https://plaionpictures.com

Kinder des Zorns

Inhalt

Der Nachwuchs des Ortes ist erbost, als der Gemeinderat das Vernichten der Ernte beschließt und sich lieber auf staatliche Subventionen stützen will. Ergriffen von einem bösen Geist wollen die Kinder nun die Erwachsenen ausmerzen und ihrem neuen Gott aus den Maisfeld opfern…

Fazit

„Kinder des Zorns“ gehört wahrscheinlich zu den bekannteren Geschichten von Horrormeister Stephen King und wurde von mir bereits in frühen Jugendtagen in Buchform eingekuschelt im Bett verschlungen. Die bisherigen filmischen Adpationen rangierten von gut bis mittelprächtig, der Variante von Kurt Wimmer stand ich nach den ersten Bildern jedoch sehr hoffnungsvoll gegenüber und wurde am Ende glücklcherweise nicht enttäuscht.

Der Film stellt uns zwar bereits zu Beginn vor vollendete Tatsachen, springt dann aber rasch zurück und schildert uns, wie es zu den dramatischen Ereignissen in der kleinen Ortschaft gekommen ist. Wimmer präsentiert uns hier quasi eine Entstehungsgeschichte zur Rebellion der Kinder und liefert uns vor allem ein paar Motive, die man ganz gut greifen und verstehen konnte. Dies hat mir bei manchen bisherigen Varianten doch arg gefehlt – vielleicht auch, weil die Technik seinerzeit so einige Kniffe nicht abbilden konnte.

Technisch war der Streifen nämlich sehr stark und gefiel in erster Linie mit glasklaren, warmen Bildern, tollen Kontrasten selbst in dunkelsten Passagen und einem wummernden, absolut immersiven Sound, der uns direkt ins Maisfeld gezogen hat. Die Computereffekte waren ziemlich gelungen und gaben keinen Grund zur Klage. Sicherlich können sie sich nicht mit dicksten Blockbustern messen, aber der leicht künstliche Look hat mir irgendwie total gut gefallen, nichts hat sich wie unliebsame Fremdkörper angefühlt.

Die Handlung wurde ingesamt angenehm kurzweilig erzählt und gliederte sich in verschiedene Abschnitte. So ging es eher ruhig und beschaulich los (wobei sich bereits hier die ungute Grundstimmung ausbreitete), um dann mit ein paar heftigen Splatterszenen wachzurütteln und in einem aufregenden Finale zu münden. Hier saß man mit einem offenen Mund vor dem Schirm und nahm die Sache mit der Geistergestalt aus dem Maisfeld einfach mal so dahin – schließlich wurde das Ganze echt gelungen ins Treiben integriert.

Die vorwiegend jungen Darsteller haben ihre Sache sehr gut gemacht, gaben keinen Grund zur Klage. Die frischen Gesichter machten Laune und insbesondere unsere bitterböse Hauptfigur in Form von Eden (Kate Moyer) sorgte immer mal wieder für leichte Schauer auf dem Rücken. Sie verkörperter die liebenswerte und die teuflische Seite erschreckend gut, wird hoffentlich noch ihren Weg im weiteren Filmbusiness finden und uns in Zukunft weiterhin mit ihren Darbietungen überraschen.

Umsetzungen der Werke von King sind immer eine Sache für sich – zumal wenn sie (wie in diesem Falle) lediglich auf einer Kurzgeschichte beruhen und die Filmautoren nun viel dazudichten müssen. Im Falle von Wimmers Variante hat man aber hervorragende Arbeit geleistet und einen ganz unterhaltsamen Horror mit ansehenlicher Inszenierung und grandiosen Jungdarstellern abgeliefert. Aufgrund kleinerer Längen im Mittelteil ist das gute Stück zwar nicht ganz perfekt, aber die Action im letzten Part zaubert dennoch ein breites Grinsen ins Gesicht und lässt darüber hinwegschauen. Genrefans kommen hier absolut auf ihre Kost und sollten einen genaueren Blick wagen!

Dieses Rezensionsexemplar wurde freundlicherweise von PLAION PICTURES zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!

Weitere Informationen zu diesen und weiteren Filmen findet Ihr auf der Webseite des Labels: https://plaionpictures.com

Angel Heart

Aufgrund aktueller Sichtung wurde dieses Review aus dem Archiv übernommen und hier sauber formatiert. Möglichweise wurden einige Passagen überarbeitet und die Wertung nach aktuellen Maßstäben noch einmal korrigiert.

Inhalt

Einst war Johnny Favorite ein beliebter Sänger, doch in den Wirren des Zweiten Weltkrieges hat sich seine Spur verloren. Geschäftsmann Louis Cyphre wartet auf Rückzahlungen des Künstlers und heuert daher den Privatdetektiv Harry Angel an. Dieser soll Favorite aufspüren, doch je länger er den Vermissten sucht, desto mehr Leichen pflastern seinen Weg…

Fazit

Schon seit meiner frühen Jugend versprühte dieser Film eine Magie, der man sich noch immer schwerlich entziehen kann. „Angel Heart“ kombiniert so geschickt die Elemente eines klassischen Detektiv-Filmes mit spannendem Grusel und seine Auflösung schockiert noch jedes Mal.

„Angel Heart“ ist ein echter Sonderfall. Obwohl sich die Auflösung eigentlich schon bei der ersten Sichtung abzeichnete und die Handlung nach dutzenden Sichtungen hinreichend bekannt ist, fesselt seine meisterhafte Umsetzung noch immer an den Schirm. Alan Parker schuf hier einen Horrortrip, der wirklich nachhaltig im Gedächtnis blieb und selbst wenig Interessierte an der Voodoo-Materie (wie mich) vollends abholen durfte.

Man wurde mit Motiven und Motivationen versorgt, bekam ein ausreichendes Verständnis für bestimmte Traditionen und Verhaltensweisen – ohne dabei unnötig in die Tiefe zu gehen. Man schnitt alles im passenden Rahmen an und platzierte seine intelligent konstruierte Geschichte inmitten dieser Gegebenheiten.

Der Streifen besaß so viele kleine Details und Anspielungen, die man gar nicht auf den ersten Blick erfassen konnte. Es wurden nicht nur viele Figuren und Geschichten angerissen, sondern auch enorm viel mit Bildsprache gearbeitet. So wurden selbst kleine, augenscheinlich eher unbedeutende Elemente zu wichtigen Randnotizen und halfen letztlich bei der Rekonstruktion der kompletten Ereignisse.

Es wurden religiöse Symbole und Rituale vermengt, letztlich aber zu einem glaubwürdigen Konstrukt zusammengelegt und dabei nicht über das Ziel hinausgeschossen. Noch immer stand der Mensch als Bestie im Vordergrund, auch wenn uns dies hier herrlich unterschwellig vermittelt und nicht mit dem Holzhammer eingebläut wurde.

Mickey Rourke befand sich damals auf dem Zenit seines Schaffens. Er ging vollkommen in der Rolle des Harry Angel auf und zog den Zuschauer trotz einiger fragwürdiger Ermittlungsmethoden stets auf seine Seite. Man konnte sich unerwartet gut in seine Lage hineindenken, seine Sorgen und Ängste zweifelsfrei mit ihm teilen. Ihm wurde die Figur einfach auf den Leib geschneidert.

Ihm gegenüber stand nicht nur eine äußerst freizügige und ebenfalls enorm überzeugende Lisa Bonet, sondern auch ein diabolischer Robert DeNiro, der allein mit seiner Präsenz immer wieder für Schauer auf dem Rücken sorgte. Abgerundet wurden diese bemerkenswerten Auftritte durch eine schön düstere Inszenierung, die mit blassen Bildern und seinem passenden Soundtrack, der stets genau den richtigen Nerv getroffen hat.

„Angel Heart“ ist ein Kultfilm und landet zurecht in regelmäßigen Abständen auf der heimischen Leinwand. Seine starke Inszenierung und sein extrem gefälliger Cast üben eine hypnotische Wirkung aus und gehen unter die Haut. Ich beneide Jeden, der diesen Trip zum ersten Mal erleben darf und an Ende so staunend wie ich einst als junger Knabe vor dem Bildschirm hockt. Ein echter Klassiker, der definitiv in keiner gut sortierten Sammlung fehlen darf.

Fotocopyright: Studiocanal

Rats on Train

Inhalt

Die Passagiere eines Zuges werden von einer wilden Rattenplage überrascht und nur wenigen gelingt die Flucht aus den überfluteten Abteilen. In einem kleinen Örtchen wollen die Überlebenden nach einem Mittel gegen die Seuche suchen, doch leider haben auch hier die Nager bereits zugeschlagen…

Fazit

Ob es nun Schlangen in einem Flugzeug oder eben Ratten in einem Zug sind. Filme wie diese sollten mit den richtigen Erwartungen angegangen werden und dann kann man eventuell einen Funken an Unterhaltung aus ihnen herausziehen. „Rats on Train“ ließ mich dennoch ein wenig kalt.

Über Sinn und Unsinn der Story muss man nicht diskutieren. Die Macher stellten eine vermeintlich witzige Prämisse in den Raum und ließen den Zuschauer am wilden Treiben teilhaben. Das funktionierte aber insgesamt nur bedingt gut, da einige Faktoren nicht wirklich ausgereift erschienen und selbst mit der passenden Herangehensweise kollidierten.

Es war klar, dass man viel auf CGI setzen würde – was an sich auch überhaupt nicht verwerflich gewesen wäre. Leider schwankt die Qualität der Effekte derart, dass man sich oft fragt, wann dieser Streifen wohl produziert worden sei. Auf ein paar hübsche Kamerafahrten und furchteinflößende Nager-Attacken folgten direkt wieder ein paar Szenen, die nicht vollständig „ausgerendert“ wirkten und dem Szenario spürbar den Schrecken nahmen.

Gegen unfreiwillige Komik wäre (grade bei einem solchen Titel) eigentlich nichts einzuwenden gewesen, doch dem Erzählfluss kamen diese Patzer leider nicht zu Gute. Übe weite Teile plätscherte das Geschehen vor sich hin und ließ einen echten Spannungsbogen vermissen. Irgendwann waren die Schicksale unserer austauschbaren Charaktere herzlich egal und der Ausgang spielte eine insgesamt sehr untergeordnete Rolle.

Die Idee mag beim ersten Hinhören witzig geklungen haben, doch die Umsetzung war in meinen Augen einfach nichts Besonders. Es gab nur wenige Highlights, dafür ein paar störende Durchhänger und eine vergleichsweise mittelprächtige Inszenierung. Ich habe die Scheibe günstig im Euroshop abgegriffen und von daher hält sich der Frust in Grenzen. Wenn ich mal wieder Bock auf solch einen Streifen habe, sollte es allerdings trashiger und spaßiger zugehen – hier haben die Macher ihre Chance einfach nicht ausreichend genutzt.

Fotocopyright: Splendid Film/WVG

Dreamcatcher

Aufgrund aktueller Sichtung wurde dieses Review aus dem Archiv übernommen und hier sauber formatiert. Möglichweise wurden einige Passagen überarbeitet und die Wertung nach aktuellen Maßstäben noch einmal korrigiert.

Inhalt

Seit 20 Jahren treffen sich ein paar Freunde regelmäßig in einer alten Waldhütte, reden viel Blödsinn und lassen die alten Zeiten noch einmal Revue passieren. Dabei denken alle an Duddits, den sie in Kindheitstagen kennengelernt haben und der ihnen gewisse übernatürliche Fähigkeiten verlieh. Als plötzlich merkwürdige Dinge in den Wäldern vor sich gehen und die Tiere vor etwas zu flüchten scheinen, macht sich die Angst breit…

Fazit

Schon in meinem ersten Review (auf meiner alten Seite) habe ich bemerkt, dass dieser Film weder Fisch noch Fleisch sei und nach unzähligen Jahren hat sich an diesem Eindruck nichts verändert. „Dreamcatcher“ ist ein Werk, dass man so gerne in sein Herz schließen möchte, aber irgendwie stoßen immer wieder zu unverträgliche Elemente dabei auf.

Die erste Stunde war wirklich stark und triefte vor unheilvoller King-Stimmung und dessen unvergleichbaren Humor. Vieles erinnerte an andere Werke (z.B. „ES“, „Stand by Me“) und holte den Fan schnell ab. Leider beginnt sich die Erzählung dann etwas zu überschlagen und zu schnell zu abgedreht zu werden, so dass sich das Gezeigte dann plötzlich wie ein völlig anderer Film angefühlt hat.

Die Handlung hat erst eine interessantes Prämisse aufgemacht, doch die spannenden Ansätze wurden dann mit lapidaren Sci-Fi-Elementen zu Ende erzählt und haben sich hierdurch selbst gewaltig entmystifiziert. Hier hätte ich mir lieber ein „altes Wesen“ oder was auch immer gewünscht, um das geheimnisvolle Flair aufrechter zu erhalten – und nicht einfach eine austauschbare Invasion von Außerirdischen, von denen man scheinbar vorher schon gehört und sogar eine Spezialeinheit davor eingerichtet hat. Man fühlte sich irgendwie leicht unbefriedigend abgespeist und bekam zudem in Sachen Duddits noch mehr Fragezeichen in den Kopf verpflanzt.

Überhaupt wurde die Sache um „Duddits“ nicht genügend ausgebaut. Durch die Rückblenden kamen gewaltige King-Vibes auf und in diesen Passagen war der Streifen so extrem stark. Sicherlich hat der Knabe früh erwähnt, dass er einst die Welt zu retten vermag, doch warum das auf so bizarren Wege stattfinden sollte habe ich mir nicht gewünscht. Immerhin war er – und auch der Rest – prima besetzt und jede Figur hatte einen hohen Wiedererkennungswert (Kindheit <> Heute). Es machte Spaß deren Dialogen zu lauschen und mit ihnen zu Lachen oder sich durchaus auch mit ihnen zu fürchten.

Technisch gab man sich keine Blöße und schuf eine hübsche Immersion. Die warmen Bilder aus Kindertagen standen in einem tollen Kontrast zu den schneebedeckten Ereignissen aus der Gegenwart und man versank gerne darin. Auch hier konnte man das Flair diverser King-Adaptionen perfekt einfangen, das Interesse an der Sache erwecken. Die Computereffekte waren schon damals kein absolutes Highlight, gingen aber in Ordnung und manche Wesen wirkten zum Glück nicht so arg wie Fremdkörper.

Ich bin mir nicht sicher, ob ich jemals das Buch gelesen habe und kann daher keine direkten Vergleiche ziehen. Wahrscheinlich haben sich die Macher schon irgendwie an die Ursprungsgeschichte gehalten und ich habe hier einige Dinge im Bezug auf den Film zu Unrecht kritisiert, doch dann hatte eben schon die Vorlage einige doofe Hänger. Die Ansätze waren gut, der Cast symphytisch und die technische Seite völlig in Ordnung – doch leider bleibt noch immer ein leicht enttäuschter Eindruck zurück. „Dreamcatcher“ ist nicht die schlechteste, aber leider auch nicht die allerbeste King-Verfilmung und bekommt daher nur eine Empfehlung für seine hartgesottenen Fans. Es ärgert mich schon, dass so viel Potential auf der Strecke geblieben ist…

Fotocopyright: Warner Bros (Universal Pictures)

The Reaping: Die Boten der Apokalypse

Inhalt

Katherine ist Wissenschaftlerin und entkräftet mit Leidenschaft scheinbar übernatürliche Dinge. Aufgrund ihres guten Rufes, wird sie von einem Lehrer mit der Bitte um Hilfe für seine kleine Gemeinde aufgesucht. Angeblich sei ein kleines Mädchen für den Mord eines Jungen verantwortlich und seitdem färben sich die Gewässer blutig rot…

Fazit

An Filmen wie diesem scheiden sich die Geister bzw. die Kritiken. Vom Grundkonzept her fand ich den Streifen sehr ansprechend, von seiner Aussage am Ende konnte ich das allerdings nicht behaupten. Aber erst einmal der Reihe nach.

Die Geschichte klang nicht nur nach dem ersten Überfliegen der Inhaltsangabe recht interessant, sie wurde auch weitestgehend stimmig und technisch eindrucksvoll umgesetzt – zumindest, was man von den Effekten an sich berichten konnte. Während der leicht schäbige Look noch schön zur Thematik passte, nervten die verwackelten Aufnahmen zuweilen doch sehr und machten das Zuschauen (grade auf der großen Leinwand im Heimkino) sehr anstrengend.

Der Verlauf war insgesamt recht kurzweilig, wofür es wohlverdiente Punkte auf meinem Wertungskonto gab. Bis zur letzten Minute konnte das Geschehen bei der Stange halten, man konnte ordentlich mitfiebern und miträtseln. Letzteres wurde durch seine seltsame Auflösung jedoch ein wenig relativiert, denn eigentlich hätte man (zumindest ich) mit einem anderen (logischeren) Ausgang der Ereignisse gerechnet.

Der Film bot viele Religiöse Versatzstücke, die brauchbar miteinander kombiniert wurden und durchaus für Spannung sorgten. Die bei der Hauptfigur aufkeimenden Zweifel am Glauben mögen absolut legitim gewesen sein, doch der bereits kritisierte Abschluss schlug uns allen ins Gesicht und hinterließ eine fragwürdige Botschaft mit deftigem Beigeschmack. Irgendwie führt sich die Handlung selbst ad absurdum, verdreht die Rollen von Gut und Böse auf seltsame Art und ließ Fragen zurück.

„The Reaping“ war ein merkwürdiger, aber keineswegs schlechter Film. Er bot höchst interessante Ansätze, eine stimmungsvolle Atmosphäre, eine gewohnt tolle Hillary Swank und im Gegenzug ein paar deutlich spürbare Defizite bei technischer Umsetzung und Showdown. Wer an der Thematik interessiert ist, darf eine Sichtung allerdings gerne wagen. Von mir gibt’s eine eingeschränkte Empfehlung für Genrefans.

Fotocpyright: Warner

Bloodrayne

Inhalt

Rayne ist Mischling aus Mensch und Vampir. Ihre Mutter wurde einst vom König der Blutsauger vergewaltigt und umgebracht, nun schwört die junge Dame Rache für diese Tat. Um genügend Kraft für diese Vorhaben zu Erlangen, muss sie zunächst drei magische Artefakte finden und steht dabei zum Glück auch nicht allein…

Fazit

In manchen Foren sind Filme von Uwe Boll per se ein Streitthema, was ich in Teilen auch verstehen kann. Ich gebe dem Regisseur allerdings immer wieder gerne eine Chance und wurde von den meisten seiner Ergüsse mit gewissen Abstrichen meist recht passabel unterhalten. Nachdem ich mir vor ein paar Tagen noch einmal „Alone in the Dark“ angeschaut habe, gab es für „Bloodrayne“ am gestrigen Abend ebenso eine erneute Chance – und das Ergebnis hat nicht enttäuscht.

Auch dieses Werk basierte auf einem Videospiel und nahm sich ein paar künstlerische Freiheiten, die sich allerdings nicht negativ auf das Geschehen ausgewirkt haben und mit ein paar richtig guten Ideen daher kamen. So spielte das Geschehen noch nicht direkt zu Zeiten des Dritten Reiches, sondern in einem Europa im Mittelalter und so verstand man das Ganze irgendwo als „Origin“-Geschichte für den Charakter von Rayne.

Im Gegensatz zu anderen Filmen von Boll (die optisch nicht unbedingt schlecht waren!) wirkte „Bloodrayne“ für mich noch immer am hochwertigsten. Die vergangene Epoche wurde nicht nur in Sachen Kostüme, vor allem im Bereich der Kulissen glaubwürdig dargestellt. Die Ausstattung schien vergleichsweise verschwenderisch, tolle und perfekt ausgeleuchtete Schauplätze waren eine Augenweide. Man konnte dadurch rasch abtauchen und das kurzweilige Treiben problemlos genießen

Die Handlung war simpel, dafür straff und routiniert erzählt. Man verlor nie den roten Faden, konnte die Abläufe insgesamt gut greifen. Dank eines relativ hohen Tempos und der kompakten Spielzeit (< 90 Minuten) kam keine Langeweile auf und eindrucksvolle Actionszenen sorgten für breites Grinsen. Alles hielt sich gut die Waage, Dialog und Gemetzel standen in einer ausgezeichneten Relation und kein Part nahm unangenehm Überhand.

Der Cast war erneut sehr beachtlich. Wieder hat man einige recht bekannte Gesichter (u.A. Ben Kingsley, Kristanna Loken, Michelle Rodriguez, Udo Kier, Billy Zane) vor die Linse bekommen und deren Spiel war in Ordnung. Alle lieferten solide Arbeit ab, schienen stellenweise gar Spaß an der Arbeit gehabt zu haben. Ich weiß nicht warum, aber manchmal fühle ich sowas bei Darstellern.

Lobenswerterweise wurde auf den Einsatz von allzu offensichtlichem CGI verzichtet und vielerorts auf klassische Handarbeit gesetzt. Kein geringerer als Olaf Ittenbach (u.A. Premutos) wurde für die FX verpflichtet und er hat einen sehenswerten Job verrichtet. Ich habe immer gesagt, dass man diesem Mann ein wenig mehr Budget in die Hand drücken müsste und genau dies war wohl hier der Fall. Seine Blutfontänen und durchgetrennte Kehlen schauten toll aus und waren auch nicht so übertrieben wie es die Freigabe bzw. sogar ehemalige Indizierung vielleicht vermuten ließe. Da sind wir mittlerweile andere Kaliber gewöhnt.

Sicherlich erfand „Bloodrayne“ das berühmte Rad nicht neu, aber gestört hat mich dieser Umstand keineswegs. Uwe Boll lieferte einen unterhaltsamen und vor allem technisch äußerst beachtlichen Vampirstreifen mit Starbesetzung ab und muss sich mit diesem Ergebnis nicht vor großen Blockbustern verstecken. Man fühlte sich fortwährend prima bei Laune gehalten und versank schnell im stimmig inszenierten Mittelaltertreiben. Für Genrefans also definitiv eine Empfehlung wert!

Fotocopyright: Palatin Media Film- und Fernseh GmbH

« Ältere Beiträge Neuere Beiträge »