Inhalt

Katherine ist Wissenschaftlerin und entkräftet mit Leidenschaft scheinbar übernatürliche Dinge. Aufgrund ihres guten Rufes, wird sie von einem Lehrer mit der Bitte um Hilfe für seine kleine Gemeinde aufgesucht. Angeblich sei ein kleines Mädchen für den Mord eines Jungen verantwortlich und seitdem färben sich die Gewässer blutig rot…

Fazit

An Filmen wie diesem scheiden sich die Geister bzw. die Kritiken. Vom Grundkonzept her fand ich den Streifen sehr ansprechend, von seiner Aussage am Ende konnte ich das allerdings nicht behaupten. Aber erst einmal der Reihe nach.

Die Geschichte klang nicht nur nach dem ersten Überfliegen der Inhaltsangabe recht interessant, sie wurde auch weitestgehend stimmig und technisch eindrucksvoll umgesetzt – zumindest, was man von den Effekten an sich berichten konnte. Während der leicht schäbige Look noch schön zur Thematik passte, nervten die verwackelten Aufnahmen zuweilen doch sehr und machten das Zuschauen (grade auf der großen Leinwand im Heimkino) sehr anstrengend.

Der Verlauf war insgesamt recht kurzweilig, wofür es wohlverdiente Punkte auf meinem Wertungskonto gab. Bis zur letzten Minute konnte das Geschehen bei der Stange halten, man konnte ordentlich mitfiebern und miträtseln. Letzteres wurde durch seine seltsame Auflösung jedoch ein wenig relativiert, denn eigentlich hätte man (zumindest ich) mit einem anderen (logischeren) Ausgang der Ereignisse gerechnet.

Der Film bot viele Religiöse Versatzstücke, die brauchbar miteinander kombiniert wurden und durchaus für Spannung sorgten. Die bei der Hauptfigur aufkeimenden Zweifel am Glauben mögen absolut legitim gewesen sein, doch der bereits kritisierte Abschluss schlug uns allen ins Gesicht und hinterließ eine fragwürdige Botschaft mit deftigem Beigeschmack. Irgendwie führt sich die Handlung selbst ad absurdum, verdreht die Rollen von Gut und Böse auf seltsame Art und ließ Fragen zurück.

„The Reaping“ war ein merkwürdiger, aber keineswegs schlechter Film. Er bot höchst interessante Ansätze, eine stimmungsvolle Atmosphäre, eine gewohnt tolle Hillary Swank und im Gegenzug ein paar deutlich spürbare Defizite bei technischer Umsetzung und Showdown. Wer an der Thematik interessiert ist, darf eine Sichtung allerdings gerne wagen. Von mir gibt’s eine eingeschränkte Empfehlung für Genrefans.

Fotocpyright: Warner