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Schlagwort: Action (Seite 60 von 85)

Nobody

Inhalt

Auf den ersten Blick ist Hutch ein fürsorglicher Familienvater, der keiner Fliege ein Leid antuen könnte. Ein Einbruch in seinem Haus erweckt jedoch Erinnerungen an seine früheren Tätigkeiten, die eine neue Lust nach Blut und ihm erwecken…

Fazit

Was uns Regisseur Ilja Naischuller hier abgeliefert hat, ist ein echtes Brett. Der Film kam quasi aus dem Nichts, trägt den unscheinbaren Titel „Nobody“ und bot eine Actionfeuerwerk, welches sich nicht vor beispielswiese der relativ ähnlich gelagerten „John Wick“-Reihe verstecken muss.

„Nobody“ fängt recht gemächlich an, entwickelt sich jedoch überraschend schnell zu seiner Achterbahnfahrt, die ihres gleichen sucht und den „Gute-Laune“-Faktor in den Himmel schießen lässt. Zwischen der heftigen und genial choreografierten Action gab man dem Zuschauer allerdings immer die Gelegenheit runter zu kommen und erzählte in kleineren ruhigeren Passagen geschickt die Handlung weiter.

Die Geschichte an sich sich passt dann zwar auf einen Bierdeckel, aber schlimm war das nicht. Umso erstaunlicher, dass sie trotz ihrer Kompaktheit recht lange um den Hintergrund der Hauptfigur unter dem Berg hält und uns eine Zeitlang angenehm im Dunkeln tappen lässt. Dank seiner krassen Gewaltspitzen wirkt der Streifen ohnehin oft wie ein Comic-Streifen, ohne dabei von seiner Spannung und düsteren Grundstimmung abzuweichen.

Bob Odenkirk hat seinen Job wirklich großartig erledigt. Er passt hervorragend in die Rolle des treu-doffen Hausmanns, der dann richtig aufdreht und so nach und nach sein wahres Ich zu Tage fördert. Sicherlich mag man hier über die Glaubwürdigkeit streiten, doch Skeptiker sind hier eh an der falschen Adresse. Obendrein liefert uns Christopher Lloyd als sein Filmvater noch ein zusätzliches Schmankerl, dass sich sehen lassen kann.

„Nobody“ mag sich seine Dinge mehr oder weniger nachvollziehbar zurechtrücken und gelegentlich an den Charakterzügen seiner Figuren zweifeln lassen, aber damit hatte ich ausnahmsweise überhaupt keine Probleme. In bester „Wick“-Manier geht es hier mächtig unterhaltsam zur Sache und der Humor kam inmitten der harten Duelle nie zu kurz. Dieser Film ist Popcornkino von seiner besten Sorte und für Actionfans ein wahres Fest!

8,5/10

Fotocopyright: Universal Pictures

Twist

Inhalt

Der Waisenjunge Oliver – von allen nur Twist genannt – ist ein geschickter Akrobat und Graffitikünstler. Eines Tages wird Gaunerchef Dodge auf das Talent aufmerksam und möchte ihn in seine Familie voller Straßenkinder aufnehmen. Im Gegenzug für die neue Obhut, soll er jedoch bei Kunstdiebstehlen behilflich sein…

Fazit

Wieder einmal muss ich mich als kleiner Kulturbanause outen, da mir die Ursprungsgeschichte rund um Oliver Twist nicht wirklich geläufig ist und ich so nur schwerlich einen Vergleich zur Vorlage herstellen kann. Wie dem auch sei – selbst für sich gesehen ist „Twist“ eine launige und durchwegs recht unterhaltsame Angelegenheit, die glücklicherweise keine größeren Vorkenntnisse erfordert.

Wer Filme wie beispielsweise „Ghettogangz“ kennt, hat eine ungefähre Vorstellung, wie sich „Twist“ hin und wieder anfühlt. Auf der einen Seite haben wir zwar einen „normalen“ und überwiegend angenehm verlaufenden Spielfilm vor uns, doch gelegentlich wirkt das Geschehen wie ein Stunt-Spektakel, welches den Fokus stark auf die akrobatischen Einlagen der Akteure setzt. Konkret bedeutet dies etwas ausufernde Passagen, in denen beispielsweise Gebäude erklimmt werden. Diese Elemente brechen mit dem restlichen Stil, halten sich von ihrer Dauer aber zum Glück in Grenzen und fallen so nicht negativ ins Gewicht.

Die Geschichte ist halbwegs originell und orientiert sich in weiten Bereichen sicherlich an der mir unbekannten Vorlage – höchstwahrscheinlich auch, was Namen und grobe Zuordnung der Charaktere betrifft. Die Figuren waren allesamt nett ausgearbeitet und trugen ihren Teil zum gelungenen Eindruck bei. Neben den jungen und größtenteils eher unbekannten Gesichtern stach Urgestein Michael Caine – allein mit seiner ehrwürdigen Aura – erwartungsgemäß hervor. Ich finde toll, das er an solchen Projekten noch Interesse zeigt und dem Geschehen einen gewissen Glanz verleiht.

Abseits der bereits erwähnten Parcours-Elemente besaß der Streifen durch seine gelungenen Heist-Einlagen weitere kurzweilige Momente und zauberte immer mal wieder ein Lächeln auf die Lippen. Es bot sich irgendwo an, die beiden Bestandteile miteinander zu verweben und die Fähigkeiten seiner Figuren auch zu nutzen.

„Twist“ ist eine sympathisch besetzte und kurzweilig präsentierte Neuinterpretation klassischer Literatur und bereitete selbst mir als unbedarftem Zuschauer viel Freude. Das Ganze ist zudem sehr familiengerecht aufbereitet und könnte daher auch prima mit den Kids geschaut werden. Unterm Strich sicherlich kein neuer Genrekönig, aber ein lockerer Titel für Zwischendurch.

7/10

Fotocopyright: capelight pictures/Wild Bunch

The Big Ugly

Inhalt

Zwei alte Freunde besiegeln ihre gemeinsame geschäftliche Zusammenarbeit bei einem feucht-fröhlichen Abend, der nicht ohne Folgen bleiben sollte. Am nächsten Morgen gibt es eine tote Frau und einen bösen Verdacht…

Fazit

Bei Filmen mit Vinnie Jones bin ich immer etwas kritisch. Ich halte ihn zwar für einen extrem coolen Typen, mag einige seiner Streifen (z.B. „Snatch“) wirklich sehr gerne, doch muss ihm leider auch ein paar – gelinde gesagt – eher durchschnittliche B-Movies anrechnen. Dazu kam auch noch die Beteiligung von Malcolm McDowell und Ron Perlmen – deren Qualität man sich leider auch nicht immer sicher sein kann.

Wie dem auch sei – mit leichten Vorbehalten ging es ans Werk und glücklicherweise konnte mir bereits nach wenigen Minuten ein versöhnliches Lächeln auf die Lippen gezaubert werden. Nicht nur die Chemie der bereits erwähnten und gut aufspielenden Darstellern hat gepasst, sondern das Setting hat auch direkt Laune gemacht.

Die Grundgeschichte war simpel und schnell erklärt, kleinere Versuche den Zuschauer am Täter zweifeln zu lassen aber schnell gescheitert. Trotzdem packt der kurzweilige Verlauf, bei dem das Temperament der Figuren für eine gewisse Unvorhersehbarkeit und Spannung sorgt. Manche Aktion hätte man anders erwartet, auch wenn das Finale dann wieder nicht sonderlich überrascht hat. Der Weg war das Ziel und hier war dieser mehr als temporeich und unerwartet superb gestaltet.

Technisch gibt sich der Titel solide. Man bewegt sich nicht auf allerhöchstem Hollywood-Niveau, aber eine gute „Direct-to-Video“-Optik spricht für sich. Alles wurde routiniert inszeniert und der unauffällige Soundtrack gab keinen Grund zur Klage – ebenso wenig die überdurchschnittliche deutsche Vertonung. Manche Stimmen waren im ersten Moment etwas gewöhnungsbedürftig bzw. assoziiert man andere Darsteller mit ihnen, aber schlecht war das Ergebnis hier nicht.

„The Big Ugly“ ist ein recht einfach gestrickter Film, der trotz oder gerade wegen seiner starken Typen eine Menge Spaß bereitet und mit einem insgesamt sehr guten Flow daherkommt. Ich habe mich jedenfalls keine Minute gelangweilt und das perfekte Zusammenspiel der – fast schon eher aus der zweiten Reihe – bekannten Gesichter durchgehend genossen. So gesehen war der Titel schon ein kleiner Überraschungs-Hit mit einem Quäntchen Kultpotential. Hier kann ich mich den teilweise vernichtenden Kritiken an anderer Stelle beim besten Willen nicht anschließen.

7/10

Fotocopyright: Capelight Pictures

Werewolf: The Apocalypse – Earthblood (XBOX Series X)

Inhalt

Im Kampf gegen Umweltverschmutzung und Zerstörung der Wälder nimmt es ein Rudel von Werwölfen mit einem Großkonzern auf. Der Spieler übernimmt dabei die Figur von Cahal, der eigentlich vor Jahren aus der Gemeinschaft verbannt wurde und nun mit seiner Hilfe auf Wiedergutmachung abzielt…

Gameplay

„Werewolf“ ist ein Action-Adventure, bei dem Ihr eure Spielfigur aus der Third-Person Ansicht steuert. Der Fokus liegt hierbei klar auf Action, da sich die anderen Spielanteile dagegen sehr in Grenzen halten und nur das Nötigste an Tiefe bedienen. So gibt es etwa bei Dialogen nur wenige Variationen und das Levelsystem beschränkt sich auf simple Vergabe von Punkten auf wenige Charaktereigenschaften.

Meist bekommt man in einer kleinen Hub-Welt einen Auftrag und schon marschiert der Spieler gen feindliche Basis – die sich idealerweise direkt nebenan befindet und Schauplätze dabei immer wieder recycelt.

Die Aufgaben sind zumeist simpel und gleichförmig. Man folgt der dynamischen Markierung, legt hin und wieder mal einen Schalter um, deaktiviert Kameras, zerstört das gewünschte Ziel und begibt sich wieder auf den Rückweg ins Lager.

Augenscheinlich gibt man uns dabei Entscheidungsmöglichkeiten, die für mich eher fadenscheinig daher kamen. So können Missionen durch geschicktes Schleichen oder purer Action absoliert werden – auf die es am Ende eigentlich immer hinaus lief. Am verwandelte sich in einen Werwolf, eleminierte zu lauter Metal-Mucke alle Gegner und betrat dann den nächsten Raum.

Kurisoserweie wiederholt sich dieses Spiel immerzu und scheinbar haben die Kollegen im neuen Abschnitt gar nicht mitbekommen, welches Blutbad sich eben nebenan abgespielt hat. Hier sind dann alle wieder auf Posten und das Schleichen bzw. Abmetzeln beginnt aufs Neue.

Spielzeit

Die genaue Spielzeit habe ich nicht gestoppt, würde sie jedoch auf ungefähr 7 bis 8 Stunden für den ersten Durchgang einschätzen.

Präsentation

Optisch unterliegt der Titel starken Schwankungen. Er wirkt zuweilen fast ein Werk der vorletzten Konsolengeneration (XBOX360, PS3) und sticht nur selten mit schönen Ausblicken (z.B. Blick über das Tal bei Vollmond) hervor. Die Umgebungen waren karg gestaltet, von der Architektur eher simpel gestrickt und die Animationen (der immerhin halbwegs nett gestalteten) Figuren recht holprig. Grade in den Zwischensequenzen (in Ingame-Grafik) waren die Gesichter und Gestiken viel zu hölzern gemacht.

Positiv hingegen die solide englische Sprachausgabe, sowie der treibende Sound während der Kämpfe. Das Metal-Gegrölle trieb tatsächlich passend den Puls nach oben und verlieh dem Treiben eine ganz andere Wucht. Klingt jetzt irgendwie komisch, aber gegenüber den drögen Schleich-Einlagen wurde der Spieler nicht zuletzt wegen der Mucke richtig wachgerüttelt und die Aufmerksamkeit war wieder voll da.

Positiv

  • interessante Grundidee rund um Umweltschutz
  • ein paar grafisch hübsche Momente
  • unkomplizierte Action
  • solide englische Sprecher
  • nette Metal-Mucke

Neutral

  • Schleichen eher uneffektiv
  • nur grundlegende Rollenspiel-Elemente

Negativ

  • repetetives Missionsdesign
  • minimale Entscheidungsfreiheiten
  • grafisch aus der vorletzten Konsolengeneration
  • Logikprobleme beim Verhalten der Feinde

Fazit

Obwohl die Meinungen zu „Werewolf“ ingesamt eher durchwachsen bis negativ ausfielen, hat mich das Spiel trotzdem irgendwo gereizt und bei einem Preis von knapp 30 Euro wanderte die Disc in den Warenkorb.

Das Spiel an sich ist nichts besonderes, doch mit den passenden Erwartungen kann man durchaus ein paar unterhaltsame Stunden als Werwolf verbringen. Man muss halt wissen, worauf man sich hier einlässt – und wie unkreativ das Gameplay unterm Strich wirklich daher kommt. Über die magere technische Seite kann ich als Retrospieler sowieso noch einmal hinweg sehen und bereue den Kauf nicht vollkommen.

„Werewolf: The Apocalypse – Earthblood“ ist kein gutes Spiel, fühlt sich aber zuweilen angenehm altbacken kann und von daher geht es – für mal eben Zwischendurch – schon soweit in Ordnung.

Grafik: 6,5/10
Sound: 7/10
Gameplay: 4/10
Gesamt: 6/10

Fotocopyright: Nacon/Bigben Interactive

Fabricated City

Inhalt

Der ehemalige und nun arbeitslose Kampfsportler Kwon Yu liebt das Zocken von Computerspielen und lebt unbedarft in den Tag hinein. Eines Tages wird er von der Polizei aus dem Schlaf gerissen und ein blutüberströmtes Messer in seiner Wohnung gefunden. Ihm wird die Vergewaltigung und der Mord einer Minderjährigen vorgeworfen. Er versteht die Welt nicht mehr und landet letztlich in einem harten Knast – in dem er mit seiner vermeintlichen Tat nicht gerade auf große Gegenliebe stößt…

Fazit

Manche Filme sollte man nicht unterschätzen. Ohne mir überhaupt die Inhaltsangabe zu Gemüte geführt zu haben, wartete der Streifen wochenlang auf seine Sichtung und ich konnte mich irgendwie überhaupt nicht dazu überreden. Mangels Alternativen habe ich das Teil dann ohne Erwartung in der Mittagspause angeworfen – und wurde innerhalb kürzester Zeit ordentlich gepackt.

Klar musste man in Sachen Authentizität deutliche Abstriche in Kauf nehmen. Der Film erzählt eine Geschichte, die man in dieser Ausprägung wohl weniger in der Realität antreffen würde, doch zu Gunsten der guten Unterhaltung drückte man ein Auge zu. Letztlich wirkte das Konstrukt immerhin in sich selbst äußerst stimmig und machte Spaß.

Der Streifen lebt von einem hervorragenden Flow, der über knappe zwei Stunden keinerlei Langweile aufkeimen ließ. Es ging stets temporeich zur Sache und die spannende Rahmenhandlung verlor nie ihren roten Faden. Man wollte immer wissen, wie sich die Lage wohl weiter entwickelt, wer die Drahtzieher waren und wie unsere Hauptfigur den Kopf aus der Schlinge ziehen wird.

Das Geschehen war hochwertig inszeniert und gab nirgends einen Grund zur Klage. Ob Actionpassagen oder ruhigere Momente hinter Kerkermauern – überall macht das Teil optisch eine tolle Figur und entsprach aktuellen Standards. Die deutsche Vertonung konnte sich ebenfalls hören lassen.

Mich würde nicht wundern, wenn „Fabricated City“ einer Comicvorlage entsprungen wäre und tragisch wäre dies nicht. Der Film mag mit einem zuweilen seltsamen Wendungen daher kommen, überzeugt aber mit hohem Spaßfaktor und viel Kurzweil. Wer sich auf einen leicht verrückten koreanischen Actionfilm einlassen kann, liegt hier jedenfalls goldrichtig.

7,5/10

Fotocopyright: Splendid Film/WVG

Iron Mask

Inhalt

Ein Kartograph reist nach Russland, um dem Zaren voller stolz sein Werk zu präsentieren. Mit Erstaunen muss er jedoch feststellen, dass ein Anderer den Platz auf dem Thron eingenommen hat und er für seine geschickte Beobachtung nun im Kerker landet. Hinter Gittern befindet sich dann auch der richtige Herrscher, der sein Dasein als anonymer Insasse mit einer eisernen Maske fristet…

Fazit

„Iron Mask“ ist ein klassisches Beispiel für einen Film, der in vielen Bereichen an seinen eigenen Ambitionen scheitert – und trotzdem kurioserweise einen gewissen Unterhaltungsfaktor mit sich bringt.

Mit einem guten Gewissen würde ich diesen Titel eigentlich nicht empfehlen, aber stellenweise war das bunte Treiben schon irgendwo recht spaßig. Es war klar, dass ein Arnold Schwarzenegger und ein Jackie Chan eher kürzere Gastauftritte besitzen würden und von daher möchte ich den Machern nicht einmal Etikettenschwindel unterstellen wollen. Im Fokus standen andere Darsteller, die ihre Aufgabe im gegebenen Rahmen solide herunterspielten.

Man versuchte möglichst viele fantastische Geschichten miteinander zu vereinen und konnte sich bei keinem Part besonders hervortun. Alle Themen wurde wild zusammengeworfen und irgendwie kannte man die Versatzstücke meist in einer etwas anderen Form. Grundsätzlich nicht verkehrt, aber durch seine eigenwillige Inszenierung auch nicht unbedingt eine Offenbarung oder auf sonst irgendeine Weise sonderlich originell.

Neben einigen zu übereifrigen Akteuren hat mir vor allem die technische Seite äußerst gemischte Gefühle beschert. Die Qualität der Effekte schwankte enorm. Von extrem hässlichen Pappkulissen bis zu opulenten Landschaftsaufnahmen war hier alles vertreten und wenigstens blieb man damit konsequent bis zum bitteren Ende. Die Mischung aus Trash und Hochglanz ergab immerhin einen eigenwilligen Touch, den man so nicht alle Tage zu Gesicht bekommt.

Stellenweise war der Streifen eigentlich ganz unterhaltsam. Manchmal ging es mit flotten Sprüchen oder ordentlich gemachten Kampfeinlagen ganz launig zur Sache, obgleich der insgesamt sehr trashige Charme nie zu kurz gekommen ist.

Besonders wegen seiner – sagen wir kontrastreichen – audiovisuellen Präsentation hinterließ „Iron Mark“ einen bizarren Eindruck, der schwerlich einzuordnen ist. Das ständige Auf und Ab bei der Handlung machte es da auch nicht besser und man wusste manchmal einfach nicht wie mit dem Gezeigten umzugehen ist. Freud und Leid lagen hier außerordentlich dicht beieinander und trotz einiger wirklich netter Momente widerstrebt mir eine höhere Bewertung.

5,5/10

Fotocopyright: Koch Media GmbH

Mile 22

Inhalt

Um an das Passwort für eine Festplatte mit wichtigen Informationen zu gelangen, möchte der US-Geheimdienst einen Informanten nach Amerika überführen. Leider entwickelt sich der Routineauftrag zu einem echten Höllenritt…

Fazit

Mark Wahlberg und Action sind eigentlich immer Garanten für gute Unterhaltung und so bin ich seinerzeit voller Vorfreude an „Mile 22“ herangegangen. Damals tief enttäuscht wollte ich dem Titel via Prime noch einmal eine Chance gewähren – und erneut blieb die Ernüchterung zurück.

Richtig schlecht ist der Streifen nicht, aber leider auch nicht so wirklich gut. Er begann recht verheißungsvoll mit einer spannenden Infiltration, doch gerade in seinen ruhigeren Momenten hing er immer wieder durch und ließ am Drehbuch zweifeln.

So bot das Agenten-Setting wenig Neues und überzeugte nicht einmal mit interessant geschriebenen Figuren. Wahlberg und Malkovich mögen grundsätzlich tolle Schauspieler sein, doch die ihnen zugeteilten Rollen waren zu flach und fast schon langweilig ausgearbeitet.

Die Idee mit dem autistischen Hintergrund mag nett gedacht sein, wurde aber völlig schwach in die Geschichte integriert. Statt in einigen unbedeutenden Dialogen wäre mit eine Implementation in den Gefechten wesentlich lieber gewesen. Möglicherweise hätte man ein paar interessante taktische Züge mit seiner Begabung verbinden können und die Sache nicht einfach brach liegen lassen.

Apropos Gefechte. Die Action war die größte Stärke von „Mile 22“. Sie war rasant, gut choreografiert und kurzweilig. Ob es nun Schusswechsel oder blanke Fäuste waren – diesbezüglich verstanden die Macher ihr Handwerk und lieferten ordentliche Qualität ab, bei der das Storytelling nicht mithalten konnte und zwischen diesen wilden Passagen zu harsch einknickte.

Neben der Ballereien rückte die minimalistische Handlung stark in den Vordergrund und hab dem Zuschauer einfach keine neuen Ideen. Alles fühlte sich ausgelutscht, teil sogar langweilig und träge an. Eben noch heiße Action, dann sofort schnarchige Passagen, die keinerlei hübschen Alleinstellungsmerkmale besaßen.

„Mile 22“ hatte seine starken Momente, litt aber auch unter erheblichen Längen und kommt am Ende nicht über den gehobenen Durchschnitt hinaus. Zwischen der schönen Action flachte der Flow zu stark ab und ein relativ abruptes Ende machte den Eindruck nicht besser. Es bleibt ein anschaubarer Titel, den man sich idealerweise ohne Extrakosten mal im Streaming geben kann – aber keineswegs muss.

6/10

Fotocopyright: LEONINE

Xtremo

Inhalt

Seit nunmehr zwei Jahren plant ein ehemaliger Soldat eines Verbrecherkartells einen Vergeltungsschlag für den Tod seines kleines Jungens. Als plötzlich eine neue Bekanntschaft in die Vorbereitungen hineingrätscht, muss es plötzlich ganz schnell gehen und der Krieg entbrennt…

Fazit

So langsam entwickeln sich die Spanier für mich zu den hochwertigsten Content-Lieferanten für Netflix. Was sie hier mit „Xtremo“ auftischen, sucht in vielen Bereichen seines Gleichen und wirbt mit gnadenloser Gewalt superb für den bekannten Streamingdienst.

Bei den ersten Coverartworks hätte ich noch fast an einen reinen Fantasyfilm geglaubt, doch ganz so weit war das Geschehen mit seinen schrägen Figuren und comichafter Härte davon auch nicht entfernt. Was uns hier an Charakteren und Action präsentiert wurde, steht für furioses Spaßkino – das mit seinen atemberaubenden Duellen locker die dürftige und von Löchern behaftete Handlung in den Hintergrund drängt.

Die Grundgeschichte ist ziemlich an den Haaren herbeigezogen und entbehrt oftmals jeder Logik. Man wird in ein absurdes Szenario um Machtkämpfe und pseudo-Ehre hineingeworfen, kann sich nicht auf alle präsentierten Einlagen einen sinnvollen Reim bilden und gibt es mit laufender Spielzeit schlichtweg auf. Die grobe Richtung ist schnell verstanden und am Ende zählt nur der Unterhaltungswert, welcher trotz kleinerer Längen im ersten Drittel auf jeden Fall gegeben ist.

Die Action war toll fotografiert und nicht unbedingt für Zartbesaitete geeignet. Mancher wird die vielen Knochenbrüche und heftigen Kills sicherlich als menschenverachtend bezeichnen, doch im gegebenen Rahmen war dies irgendwie schon in Ordnung. Viele Momente erschienen surreal und die überzeichneten Charaktere und Passagen passten da ganz gut hinein. Endlich hatte auch ein Bösewicht wieder ordentlich Kontur und der eigentlich unnötig ausgedehnte Endkampf machte richtig Laune.

Zunächst hatte ich meine Zweifel, doch nach einigen Minuten hat mich das Ding gepackt und am Schluss mit einem versöhnlichen Lächeln vor der heimischen Leinwand zurückgelassen. Fragt hier nicht nach Sinn oder Realismus, schaltet das Hirn ab und genießt einen köstlichen Actionstreifen erster Güte. Zur höheren Wertung fehlt zwar der Feinschliff und vielleicht auch etwas Straffung, doch Genrefreunde mit Netflix-Abo sollten unbedingt mal genauer hinschauen. Gerne dürfen die Spanier noch weitere Titel dieser Art beim Dienst einreichen.

7,5/10

Fotocopyright: Netflix

In China essen sie Hunde

Inhalt

Arvid hat es nicht leicht im Leben. Seine Freundin hackt ständig auf ihm herum und auf der Arbeit in der Bank ist er auch nur ein kleines Licht mit so manch undankbaren Kunden. Als er dann eines Tages überraschend einen Raub verhindert und hierdurch zu einem unverhofften Held avanciert, beschließt er einige Dinge zu verändern. Um seine Angebetet zu überraschen, plant er mit seinem kriminellen Bruder einen Überfall auf einen Geldtransporter und das Unheil nimmt seinen Lauf…

Fazit

Der Filmtitel, sowie der präsentierte Humor mag sehr eigenwillig und nicht unbedingt für Jedermann geeignet sein – doch bereits vor etlichen Jahren haben mich die Dänen mit solchen Werken absolut abgeholt und sich einen kleinen Kultstatus in meinem Herzen gesichert.

Handlung und Charaktere sind wunderbar schräg, aber gerade noch auf dem Teppich. Man ließ sich verrückte Typen und bescheuerte Aktionen einfallen, hat es dabei jedoch nicht zu stark übertrieben und brachte vor allem stets das Menschliche zum Ausdruck. Ebenfalls verlor man nie den Bezug zum Alltäglichen, hielt uns zwar nicht immer den Spiegel vor, ließ uns viele Momente aber sehr gut mitfühlen.

Hört sich irgendwie blöd an, aber man konnte unseren Gaunern einfach nicht böse sein und ihre Motivationen schon irgendwo verstehen. Es verhält sich ähnlich, wie bei unseren „Ruhrpott-Werken“ (u.A. „Bang Boom Bang“), dass man sich gut in die „Originale“ hineindenken kann und ihnen eigentlich nur das Beste wünschen mag – ohne so manche Dinge für Gut heißen zu wollen. Die Truppe wurde zudem nicht auf „Teufel komm raus“ bunt zusammengewürfelt, sondern ergab eine stimmige Konstellation – die man sich so ziemlich genau vorstellen konnte.

Der Verlauf war extrem kurzweilig und trotz einiger harten Momente fortwährend mit einem witzigen Unterton ausgestattet. Auch wenn sich die Handlung um chaotische Loser letztlich nicht als die Neuerfindung des Rades entpuppt und zumindest in ähnlicher Form schon dutzende Male zu sehen war, wirkt der Streifen erstaunlich frisch und unterhaltsam. Das Pacing war perfekt und die Chemie der bereits erwähnten Figuren hat gepasst. Es ging immer was auf dem Schirm ab – und sei es nur in Form deftiger Konversationen, die immer wieder zum Schmunzeln animierten.

Der Inhalt von „In China essen sie Hunde“ ist bodenständiger, als es der Titel zunächst vermuten lässt. Im Grunde präsentieren unsere Nachbarn nichts weiter als eine grundsolide Räuberpistole, die jedoch mit unglaublichem Witz und Charme um die Ecke kommt. Ich hatte jedenfalls wieder einen großen Spaß und spreche alle auch nur ansatzweise Interessierten eine warme Empfehlung aus. Sofern Ihr den Titel nicht kennt, schaut ruhig mal rein und macht euch ein eigenes Bild. Sollte das Ergebnis gefallen, schlagen „Dänische Delikatessen“, „Adams Äpfel“ oder „Old Men in new Cars“ in eine ähnliche Kerbe und sind ebenfalls ein heißer Tipp für euch.

8/10

Fotocopyright: STUDIOCANAL

Chaos

Inhalt

Eine Bank wird überfallen und die anwesenden Personen allesamt als Geiseln gefangen gehalten. Die einzige Forderung der Kriminellen ist lediglich das Erscheinen eines eigentlich suspendierten Polizeibeamten…

Fazit

Wer auf typische Streifen von Jason Statham steht, wird trotz des Titels „Chaos“ vielleicht ein wenig enttäuscht. Ich habe den Titel bereits seit einigen Jahren auf DVD und konnte mir nun – dank Netflix und miserabler Bildqualität – meine Erinnerungen auffrischen. Was blieb ist ein Film, der einen eigentlich ganz witzigen Plot umreist, sich aber selbst zu früh verrät und sich somit um einen amüsanteren Abgang bringt.

Da ich den Twist über die Jahre vollkommen vergessen habe, verlief es gestern im Grunde wie bei einer Erstsichtung. Ohne irgendeine Szene aus dem Finale noch im Kopf zu haben, lag die Aufklärung allerdings schon ein gutes Stück davor klar auf der Hand – und die Verwunderung über das Handeln einiger Figuren war groß.

Mit ein wenig logischen Denken (so komplex war die Handlung wirklich nicht) war eigentlich klar, wer der Spitzel ist und wie die Taten am sinnvollsten zusammengehören. Einige Zeit habe ich sogar gedacht, dass die Beamten bereits auf die Lösung gekommen sind – denn zu einem gewissen Zeitpunkt kam dann auch die Erleuchtung beim Betrachter und man dachte, es wäre ja grad korrekt erläutert worden.

Abgesehen davon, ist „Chaos“ ein solider Film. Er ist durch aufgrund seiner spärlicheren und wohl dosierten Action nicht unbedingt mit anderen – weitaus übertriebeneren – Werken mit Statham vergleichbar, aber das war nicht weiter schlimm. Manchmal hing das Treiben auch etwas durch, doch insgesamt war der Flow soweit in Ordnung.

Während Statham ein paar Gänge zurückschraubte, wollte man von Ryan Phillippe fast einen Ticken zu viel und stülpte ihm Szenen über – für die er irgendwie nicht gemacht schien. Er fungierte stellenweise als wahrer Actionheld, dessen Auftritte Jason wohl besser gestanden, doch leider auch mit der Story kollidiert hätten. Von Snipes gab es leider vergleichsweise wenig zu sehen.

Für mal eben Zwischendurch ist „Chaos“ eine solide Angelegenheit, bei der man nicht viel falsch macht. Er mag zwar tiefgründiger und stellenweise deutlich greifbarer als manch anderer Statham sein, doch irgendwie sind mir die meisten seiner anderen „Snacks“ wesentlich lieber. Unterm Strich bleibts bei einem netten, aber nicht unbedingt weltbewegenden Titel – der sich hin und wieder selbst ein Bein stellt.

6,5/10

Fotocopyright: STUDIOCANAL

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