Inhalt

Arvid hat es nicht leicht im Leben. Seine Freundin hackt ständig auf ihm herum und auf der Arbeit in der Bank ist er auch nur ein kleines Licht mit so manch undankbaren Kunden. Als er dann eines Tages überraschend einen Raub verhindert und hierdurch zu einem unverhofften Held avanciert, beschließt er einige Dinge zu verändern. Um seine Angebetet zu überraschen, plant er mit seinem kriminellen Bruder einen Überfall auf einen Geldtransporter und das Unheil nimmt seinen Lauf…

Fazit

Der Filmtitel, sowie der präsentierte Humor mag sehr eigenwillig und nicht unbedingt für Jedermann geeignet sein – doch bereits vor etlichen Jahren haben mich die Dänen mit solchen Werken absolut abgeholt und sich einen kleinen Kultstatus in meinem Herzen gesichert.

Handlung und Charaktere sind wunderbar schräg, aber gerade noch auf dem Teppich. Man ließ sich verrückte Typen und bescheuerte Aktionen einfallen, hat es dabei jedoch nicht zu stark übertrieben und brachte vor allem stets das Menschliche zum Ausdruck. Ebenfalls verlor man nie den Bezug zum Alltäglichen, hielt uns zwar nicht immer den Spiegel vor, ließ uns viele Momente aber sehr gut mitfühlen.

Hört sich irgendwie blöd an, aber man konnte unseren Gaunern einfach nicht böse sein und ihre Motivationen schon irgendwo verstehen. Es verhält sich ähnlich, wie bei unseren „Ruhrpott-Werken“ (u.A. „Bang Boom Bang“), dass man sich gut in die „Originale“ hineindenken kann und ihnen eigentlich nur das Beste wünschen mag – ohne so manche Dinge für Gut heißen zu wollen. Die Truppe wurde zudem nicht auf „Teufel komm raus“ bunt zusammengewürfelt, sondern ergab eine stimmige Konstellation – die man sich so ziemlich genau vorstellen konnte.

Der Verlauf war extrem kurzweilig und trotz einiger harten Momente fortwährend mit einem witzigen Unterton ausgestattet. Auch wenn sich die Handlung um chaotische Loser letztlich nicht als die Neuerfindung des Rades entpuppt und zumindest in ähnlicher Form schon dutzende Male zu sehen war, wirkt der Streifen erstaunlich frisch und unterhaltsam. Das Pacing war perfekt und die Chemie der bereits erwähnten Figuren hat gepasst. Es ging immer was auf dem Schirm ab – und sei es nur in Form deftiger Konversationen, die immer wieder zum Schmunzeln animierten.

Der Inhalt von „In China essen sie Hunde“ ist bodenständiger, als es der Titel zunächst vermuten lässt. Im Grunde präsentieren unsere Nachbarn nichts weiter als eine grundsolide Räuberpistole, die jedoch mit unglaublichem Witz und Charme um die Ecke kommt. Ich hatte jedenfalls wieder einen großen Spaß und spreche alle auch nur ansatzweise Interessierten eine warme Empfehlung aus. Sofern Ihr den Titel nicht kennt, schaut ruhig mal rein und macht euch ein eigenes Bild. Sollte das Ergebnis gefallen, schlagen „Dänische Delikatessen“, „Adams Äpfel“ oder „Old Men in new Cars“ in eine ähnliche Kerbe und sind ebenfalls ein heißer Tipp für euch.

8/10

Fotocopyright: STUDIOCANAL