Inhalt

Der ehemalige und nun arbeitslose Kampfsportler Kwon Yu liebt das Zocken von Computerspielen und lebt unbedarft in den Tag hinein. Eines Tages wird er von der Polizei aus dem Schlaf gerissen und ein blutüberströmtes Messer in seiner Wohnung gefunden. Ihm wird die Vergewaltigung und der Mord einer Minderjährigen vorgeworfen. Er versteht die Welt nicht mehr und landet letztlich in einem harten Knast – in dem er mit seiner vermeintlichen Tat nicht gerade auf große Gegenliebe stößt…

Fazit

Manche Filme sollte man nicht unterschätzen. Ohne mir überhaupt die Inhaltsangabe zu Gemüte geführt zu haben, wartete der Streifen wochenlang auf seine Sichtung und ich konnte mich irgendwie überhaupt nicht dazu überreden. Mangels Alternativen habe ich das Teil dann ohne Erwartung in der Mittagspause angeworfen – und wurde innerhalb kürzester Zeit ordentlich gepackt.

Klar musste man in Sachen Authentizität deutliche Abstriche in Kauf nehmen. Der Film erzählt eine Geschichte, die man in dieser Ausprägung wohl weniger in der Realität antreffen würde, doch zu Gunsten der guten Unterhaltung drückte man ein Auge zu. Letztlich wirkte das Konstrukt immerhin in sich selbst äußerst stimmig und machte Spaß.

Der Streifen lebt von einem hervorragenden Flow, der über knappe zwei Stunden keinerlei Langweile aufkeimen ließ. Es ging stets temporeich zur Sache und die spannende Rahmenhandlung verlor nie ihren roten Faden. Man wollte immer wissen, wie sich die Lage wohl weiter entwickelt, wer die Drahtzieher waren und wie unsere Hauptfigur den Kopf aus der Schlinge ziehen wird.

Das Geschehen war hochwertig inszeniert und gab nirgends einen Grund zur Klage. Ob Actionpassagen oder ruhigere Momente hinter Kerkermauern – überall macht das Teil optisch eine tolle Figur und entsprach aktuellen Standards. Die deutsche Vertonung konnte sich ebenfalls hören lassen.

Mich würde nicht wundern, wenn „Fabricated City“ einer Comicvorlage entsprungen wäre und tragisch wäre dies nicht. Der Film mag mit einem zuweilen seltsamen Wendungen daher kommen, überzeugt aber mit hohem Spaßfaktor und viel Kurzweil. Wer sich auf einen leicht verrückten koreanischen Actionfilm einlassen kann, liegt hier jedenfalls goldrichtig.

7,5/10

Fotocopyright: Splendid Film/WVG