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Schlagwort: Action (Seite 63 von 85)

Tom Clancy’s Gnadenlos

Inhalt

Soldat John Kelly steht allein auf weiter Flur. Unbekannte haben nicht nur seine ehemalige Einheit, sondern auch seine komplette Familie ausgelöscht und die Suche nach den hinterhältigen Attentätern gestaltet sich als äußerst schwierig. Verbittert übergeht er bei seinen Recherchen sogar Gesetze und kommt einer gewaltigen Verschwörung auf die Schliche…

Fazit

Recht unspektakulär ist der neuste Ableger einer Tom Clancy Roman-Adaption erschienen und schlecht war das Gebotene keinesfalls. Auch wenn die Story heute Niemand mehr hinter dem Ofen hervorzulocken vermag, passte der Flow hingegen die allermeiste Zeit und Kurzweil wurde groß geschrieben.

Michael B. Jordan gab den Soldaten auf Rachefeldzug für meinen Geschmack fast schon ein wenig zu cool, aber irgendwie passte es ganz gut zum überwiegend actionorientierten Geschehen. Der Streifen macht um seinen simplen Plot scheinbar keinen Hehl, konzentrierte sich auf heftige Feuergefechte und harte Kerle (oder ausnahmsweise auch schlagkräftige Damen).

Die Inszenierung war grundsolide, obgleich auch viel getrickst wurde. So wirken die meisten Schauplätze eher klein und man sieht von deren Umgebung extrem wenig – wahrscheinlich ist Einiges auf kleinstem Raum entstanden und das Budget war überschaubar dazu. Wie dem auch sei – sobald die Soldaten ihre Nachsichtgeräte herunter klappten, kam echtes „Splinter Cell“-Feeling auf und die dichte Atmosphäre machte viele Dinge vergessen.

Der Flow war überwiegend gut, obgleich die schwachen Verschwörungstheorien manchmal ein wenig langatmig ausdiskutiert wurden. Man hat eben alles schonmal irgendwo gesehen und durchschaut die Handlung wesentlich schneller, als seine Akteure. Dank flotter Action gewinnt das Treiben jedoch schnell wieder an Fahrt und der Unterhaltungsfaktor ist insgesamt nicht übel.

Für reinstes Popcornkino ist „Gnadenlos“ sicherlich hin- und wieder etwas zu zäh, doch unterm Strich bleibt ein solider und schnörkelloser Action-Happen für Zwischendurch. Er spielt mit alten Feindbildern und simplen Wendungen, überzeugt aber letztlich mit handfesten Schusswechseln und ordentlicher Stimmung. Nichts Besonders, aber auch keine verschwendete Zeit.

6,5/10

Fotocopyright: Paramount Pictures Germany

Resident Evil Village (Playstation 5)

Inhalt

Die traumatischen Ereignisse mit Familie Baker liegen nunmehr drei Jahre zurück und Mia und Ethan haben mittlerweile ein kleines Baby namens Rosemary bekommen. Eines Abend wird die glückliche Familie allerdings von Soldaten um Serienheld Chris Redfield überfallen, Mia erschossen und das Baby entführt. Nun macht sich der Spieler abermals als Ethan auf die Hatz nach seinen Peinigern…

Gameplay

Der offizielle achte Teil der berühmten Horror-Reihe setzt da an, wo sein Vorgänger aufgehört hat. Sowohl von der Story, als auch von der Mechanik. Erneut begebt Ihr euch in Ego-Perspektive auf die Reise, müsst beispielsweise Munition oder Heilmittel craften und kleinere Rätsel lösen.

Im Gegensatz zu den Vorgängern ist der Rucksack jedoch immer groß genug und es gibt an verschiedenen Stellen auch einen Händler zum Erwerb frischer Munition oder Erweiterung der bestehenden Waffen. Dabei ist es dem Spieler überlassen, ob der neu gefundene Wummen überhaupt behält oder für teures Geld nach ein paar Einsätzen wieder verscherbelt. Manchmal bringt ein Upgrade mehr, als reichlich Auswahl bei sich zu haben. Lieber wenige und dafür starke Argumente – so meine Strategie hier.

Zentraler Schauplatz war ein kleiner Ort, von dem verschiedene Tore in verschiedene Gebiete, wie einem Schloss, einem Geisterhaus, einer Mühle oder einer alten Fabrik abgingen. Die Reihenfolge gab das Programm dabei stets vor und drückte den Spieler somit in das enge Handlung-Korsett.

Die Bosskämpfe waren ähnlich wie im zuletzt besprochenen „Devil May Cry 5“ ebenfalls wenig taktisch und stumpfes Dauer-Ballern der Weg zum Erfolg. Die automatische Zielhilfe sollte dabei jedoch ausgeschaltet bleiben, da die CPU sich manchmal für fragwürdige bzw. wenig effektive Trefferzonen entscheidet oder Gegner in der falschen Reihenfolge beackern möchte.

Spielzeit

Für den ersten Durchgang habe ich 7 Stunden und 38 Minuten gebraucht, wobei ich nicht darauf geachtet habe, ob die Zwischensequenzen einberechnet wurden. Dabei habe ich mich zwar hauptsächlich auf die Story konzentriert, aber Einiges an Material Abseits der Hauptpfade eingesammelt. Für den erneuten Anlauf wurde ein neuer Schwierigkeitsgrad freigeschaltet – und was ich so im Netz lass, sind nun auch Tricks wie unendlich Munition möglich.

Steuerung

„Village“ spielt sich im Grunde wie ein normaler Ego-Shooter, jedoch fühlt sich das Handlung nicht nur aufgrund der trägen Steuerung etwas seltsam an, sondern auch weil die Figur sich „realistischer“ als bei einem schnellen Actiontitel anfühlt. Lässt sich jetzt schwer beschreiben, aber das Sichtfeld verhält sich einfach anders. Das ist am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig, doch mit Optimierung der Einstellungen (höhere Empfindlichkeit der Trigger) geht das schnell in Ordnung.

Die Möglichkeit zur Schnellwahl der Waffen ist gerade in hektischen Momenten ein Segen und fast schon zwingend notwendig.

Präsentation

Mit einem Wort: Wechselhaft. Während einige Areale wirklich wunderhübsch gezeichnet wurden (Schloss), gibt es stellenweise extrem pixelige Texturen auf Playstation 3-Niveau. Manchmal wirkt die Optik billig und fast hässlich, dann wieder angenehm stimmig und detailreich. Das viel gepriesene „Raytracing“ ist nett, jedoch zerstört ein mangelndes Spielbild des Protagonisten immer wieder die Immersion, wenn man sich hübsch rekrutierende Scheiben betrachtet.

Bei der Soundkulisse war ich ähnlich hin- und her gerissen. Während es manchmal komische Störgeräusche auf dem Headset gab, klangen die Effekte über den AVR (hochgepushed auf Atmos) teilweise schön räumlich und klar zu orten. An anderer Stelle war jedoch der Center-Lautsprecher wieder zu leise und Dialoge kamen unpassend von den Seiten. Die deutsche Vertonung war eigentlich gut, aber die eigene Figur klang manchmal wie eine Comic-Figur mit gequetschten Stimmbändern.

Positiv

  • Erinnerungswürdige Passagen (Geisterhaus)
  • grafisch stellenweise extrem stimmig
  • abwechslungsreiche Schauplätze
  • hervorragendes Story-Telling
  • insgesamt guter Flow
  • tolles Gegener-Design (Endbosse)

Neutral

  • Spielzeit durchschnittlich
  • sehr gradlinig
  • einfache Rätsel
  • wenig Zombies
  • teils sehr viel Action

Negativ

  • grafisch stellenweise altbacken und hässlich
  • Trial & Error Abschnitte
  • nervige Verfolgungen von zunächst unzerstörbaren Widersachern
  • insgesamt wieder kein klassisches Resi aus Anfangstagen

Fazit

Ich habe ein wenig gebraucht, um mit diesem Titel warm zu werden und blicke nach knapp 7,5 Stunden noch immer mit gemischten Gefühlen zurück. Die Grafik hat mich erst an den Fähigkeiten meiner PS5 zweifeln lassen, doch in späteren Abschnitten gelegentlich sehr begeistert.

Schlimmer jedoch das von stets schwankender Qualität geprägte Gameplay. Es schien, als wären mehrere Programmiererteams am Werke gewesen und am Ende wurde alles irgendwie zusammengeschustert.

Während einige Abschnitte mit toller Atmosphäre, interessanten Rätseln und grandioser Inszenierung punkteten, stehen nervige Verfolgungsjagden oder dumpfe Baller-Orgien dazu im krassen Kontrast. Der vermehrt getätigte Vergleich zu „Call of Duty“ erschien gar nicht mal so abwegig, obwohl ein Kapitel kurz vor dem Finale hier gar nicht mal so unspaßig war – gepasst hat es thematisch halt einfach nicht.

Von meinem geliebten, klassischen Resident Evil (gerade Teil 1 und 2 stehen dabei in meiner Gunst ganz oben) ist nicht viel geblieben, doch das war bereits nach den ersten Trailern wenig verwunderlich. Hat der direkte Vorgänger zum Teil wieder zu alten Tugenden zurück gefunden, drückt nun der hohe Actionanteil wieder ein wenig aufs Gemüt.

Für mich war es ein kurzweiliger „Snack“ für Zwischendurch – der gerade wegen seinen krassen Höhen und Tiefen im Gedächtnis verweilen wird. Unterm Strich hatte ich meinen Spaß, aber manchmal war ein Ticken von Hassliebe nicht zu leugnen.

Grafik: 8/10
Sound: 8/10
Gameplay: 7,5/10
Gesamt: 8/10

Fotocopyright: Capcom

Devil May Cry 5

Inhalt

Die Pforten zur Unterwelt haben sich geöffnet und böse Monster suchen die Erde heim. Klarer Fall für Dante und seine Gehilfen, den Kampf aufzunehmen und das Übel bei der Wurzel zu packen…

Gameplay

In typischer Serien-Manier schnetzeln und ballern wir uns aus der 3rd Person Perspektive durch die Monster-Areale und kämpfen uns bis zum Endboss vor. Die Reise führt uns durch schlauchartige Level und hält nur wenige Kopfnüsse parat. Die Rätsel beschränken sich zumeist auf Schlüssel von A nach B zu bringen und die Locations sind hierbei sehr überschaubar und wenig weitläufig gestaltet.

Die Kämpfe an sich spielen sich gewohnt flott und die Steuerung geht nach kurzer Zeit perfekt von der Hand. Die Eingaben werden zumeist sehr direkt verarbeitet und sehenswerte Kombos hierdurch keine Seltenheit. Durch den gelegentlichen Charakterwechsel kommt zusätzliche Dynamik auf, da sich die Figuren allesamt recht unterschiedlich spielen und eigene Fähigkeiten mitbringen. Während die Einen recht direkt agieren und mit vielen unterschiedlichen Waffentypen aufwarten, fühlen sich Andere deutlich „indirekter“ an, sprich setzten mehr auf Magie, statt auf Fäuste.

Die Vielfältigkeit erlaubt spektakuläre Gefechte, die durch ein Punktesystem zusätzlich motivierend gestaltet sind. Bei den größeren Gegnern hilft jedoch stumpfes „draufgekloppe“ oft mehr, als tatsächliches taktisches Vorgehen. Das ist schade, ist der Kurzweil aber auch zuträglich und gibt Neueinsteigern garantiert eine Chance um gegen mächtig wirkende Kreaturen effektiv zu bestehen.

Zwischen den Leveln oder an einzelnen Kontrollpunkten können erbeute Seelen in die Ausrüstung gesteckt bzw. weitere Attacken erlernt werden. Hierbei bin ich aber auch wenig überlegt vorgegangen und habe immer das gekauft, wozu das „Geld“ gerade gereicht hat.

Spielzeit

Mit etwas längerer Unterbrechung habe ich insgesamt zirka 12-13 Stunden für den ersten Durchgang gebraucht, was ich als durchaus ordentlich empfinde – schließlich habe ich den Titel auch nicht zum Vollpreis erworben. Die Handlung gliedert sich in 20 Level, wobei einige Abschnitte extrem kurz ausfallen und gelegentlich nur aus einem Bosskampf bestanden.

Präsentation

Gezockt habe ich die „alte“ XBOX One-Version auf einer XBOX Series X und war insbesondere von der Optik angenehm überrascht. In 4K macht der Titel eine herausragende Figur und hält noch immer mit aktuellen Konkurrenten mit. Sein einzigartiger Grafikstil vereint überwiegend dunkle Farben mit einem grandiosen und stellenweise fast schon organisch wirkenden Gesamtbild, was sich in dieser Form schlecht mit anderen Titel vergleichen lässt.

Das Charakterdesign ist ausgefallen und die Figuren extrem schön gestaltet. Sicherlich bedient man hier mit einem Augenzwingern kleinere Vorurteile und kann sich kleinere Seitenhiebe nicht verkneifen – es passt einfach zur Reihe, wie ich sie bisher kennen- und lieben gelernt habe. Natürlich ist die Optik auch durch die kleinen und vorgerenderten Abschnitte erkauft, aber die Immersion ist trotzdem perfekt.

Akustisch gibt es fetten Metalsound und eine hochwertige englische Vertonung auf die Ohren. In hitzigen Momenten konnte die fetzigen Tracks durchaus anheizen und ein Grinsen ins Gesicht zaubern. Manchmal wiederholten sie sich allerdings auch – Abwertung gibt es dafür aber nicht.

Positiv:

  • sehr gute audiovisuelle Präsentation
  • interessante Story
  • großartiges Charakter- und Gegnerdesign
  • schneller, unkomplizierter Spielablauf mit Daueraction
  • direkte Steuerung
  • spürbar unterschiedliche Kampfstile
  • spielbarer Abspann

Neutral:

  • Schlauchlevel
  • minimalistische Rätsel
  • Story tatsächlich eher pseudo-komplex

Negativ:

  • Level teilweise extem kurz
  • kaum Tatik bei Boss-Fights erforderlich

Fazit

Ich stehe auf „Devil May Cry“! Zu jeder Konsolengeneration (angefangen bei der Playstation 1) habe ich die Reihe gezockt und auch heute noch immer meinen Spaß damit. Die Macher verpackten abermals ein simples Grundkonzept in herausragender Technik und kaschieren mit übertriebenen Style die offenkundigen Mängel wie beispielsweise schwaches Level- oder Rätseldesign.

„Devil May Cry 5“ ist durch seinen schlichten Kern dann allerdings auch ein perfektes Spiel für Zwischendurch, da es keine lange Einarbeitung benötigt und man ruck-zuck wieder mit der Steuerung vertraut ist. Natürlich könnte da die Story für leichte Verwirrung sorgen, aber bei der deftigen Action stört man sich nicht an kleinen Details, die man sich auf die Schnelle mal nicht zusammenreimen kann.

Da ich bereits im Vorfeld um die Prämisse der Serie wusste und einfach nichts anderes erwartet habe, hat mich das Endergebnis keineswegs enttäuscht und durch seine famose Optik sogar noch überrascht obendrein. Wer einfach mal sein Hirn abschalten will und erst recht kein Problem mit „Over-the-Top-Action“ hat, darf gerne mal reinschauen. Zu Preisen von unter teilweise unter 20 Euro ist das Game dann sowieso ein „No-Brainer“ und darf gerne in die Sammlung wandern.

Grafik: 9/10
Sound: 8/10
Gameplay: 6,5/10
Gesamt: 8/10

Fotocopyright: Capcom

S.A.S. Red Notice

Inhalt

Wegen unsachgemäßen Vorgehens und Verbrechen gegen die Zivilbevölkerung steht eine private Sicherheitsfirma auf der Abschussliste der Regierung. Während sich deren Chef relativ einfach den Behörden stellt, flüchtet seine Tochter vor der zur Verhaftung eingesetzten Spezialeinheit. Sie will sich ins Ausland absetzen und gibt dabei nicht kampflos auf…

Fazit

„S.A.S. Red Notice“ hat mich positiv überrascht, auch wenn er letztlich nicht sein ganzes Potential ausreizen konnte. Der Film besaß eine nette Geschichte, einen ordentlichen Spannungsaufbau und ein paar richtig gute Actionszenen. Leider fuhr die Aufmerksamkeit nach einem launigen ersten Drittel dann etwas nach unten und dies kostete letztlich einige wichtige Punkte auf dem Wertungskonto.

Ich mag Streifen, die den Betrachter zunächst im Dunklen tappen lassen und erst nach und nach die Hintergründe der gezeigten Bilder aufklären. So war das hier der Fall. Nachdem man dann wusste wie der Hase läuft, konnte man sich dann prima im Geschehen fallen lassen – und deutliche Anleihen bei bekannten Genrevorbildern erkennen.

Die Action war dabei top choreografiert und optisch hochwertig in Szene gesetzt. In diesen Momenten kam richtig Spaß auf und die vorhandenen Längen fast vergessen. Selten sah beispielsweise der Einsatz der Spezialeinheit zur Verhaftung so ansprechend und realistisch aus und selten konnte man dabei so mitfiebern. Tolle Schnitte, interessante Kameraeinstellungen und schöne Schusswechsel sorgten nicht nur hier für eine ansprechende Dynamik.

Die Figuren waren ordentlich gezeichnet, obgleich nicht völlig frei von kleineren Klischees. Der draufgängerische Elitesoldat kam streckenweise genauso flach wie die Bösewichter drüber und seine absolut verständnisvolle Frau war dann nur der krönende Abschluss. Im Großen und Ganzen nicht weiter dramatisch und im Rahmen der Handlung so in Ordnung. Die Darsteller haben ihre Sache gut gemacht.

„S.A.S. Red Notice“ hatte seine schwachen, aber auch seine sehr starken Momente und hinterließ am Ende einen – für mich – unerwartet stabilen Eindruck. Mit ein wenig Straffung hätte ein temporeicher Geheimtipp entstehen können, aber so bleibt es „nur“ bei einem recht guten Genrevertreter mit kleineren Durchhängern.

7/10

Fotocopyright: Splendid Film/WVG

Knuckledust

Inhalt

Die Polizei hebt einen Klub aus, bei dem Wetten auf illegale Kämpfe im Vordergrund standen. Bei einem der Festgenommen handelt es sich um einen ehemaligen Elitesoldaten, dessen Absicht des dortigen Aufenthaltes noch völlig nebulös erscheint. Erst nach und nach setzen sich die Mosaikstückchen auf dem Revier zusammen…

Fazit

Erst ein wenig ignoriert, haben mich einige positive Kritiken dann doch zu einer Sichtung bewogen und mein persönlicher Eindruck war am Ende eher durchwachsen. „Knuckeldust“ gefiel zuerst durch eine stillvolle Inszenierung in bester Guy Richtie-Tradition, kam aber erzähltechnisch schnell an seine Grenzen.

Es schien, als hätten die Macher sämtliche lobenswerten Ideen bereits in den ersten Minuten verschossen und kamen dann in die Bedrängnis das Gebilde noch irgendwie sinnvoll zu Ende erzählen zu müssen. Dem anfänglich hohem Tempo mit viel Witz und Charme folgt dann eine Räuberpistole, bei der nicht alle Elemente so richtig zünden wollten.

Besonders der Humor war eine Sache für sich. Wo man beim abkupfern bei „Snatch“ und Konsorten noch ein paar echt gut Momente an den Tag legte, bröckelte das Konstrukt bei eigenen Gedankengängen und Dialogen. Man gab sich stellenweise zu cool und schuf damit eher peinliche, statt kultverdächtige Momente. Wo Richtie oftmals angenehm drüber war und damit wieder prima gefiel, erschien „Knuckledust“ da in manchen Szenen nicht konsequent genug – oder einfach zu krampfhaft bemüht.

Bei den Darstellern gab es einige bekannte Seriengesichter zu erblicken und an deren Leistung gab es wenig zu kritisieren. Wie gaben im abgesteckten Rahmen ihr bestes und konnten wahrscheinlich nicht immer etwas für das schrullige Auftreten ihrer Charaktere. Ansonsten war der Streifen audiovisuell soweit in Ordnung, orientierte sich halt oft bei ähnlich gelagerten Werken und trug mit Filtern dicke auf.

Für einen Moment habe ich bei „Knuckeldust“ gedacht, endlich ein neues Schwergewicht im Gangster-Genre vor mir zu haben, doch irgendwann wich die anfängliche Freude der großen Ernüchterung. Der Film an sich war nicht übel und mit lobenswerten Ansätzen bestückt, doch nach heftigen Auftakt ging ihm einfach die Puste aus. Unterm Strich zwar ein netter, kleiner, dreckiger Streifen – aber noch ein gutes Stück von seinen vermeintlichen Vorbildern entfernt.

6,5/10

Fotocopyright: Splendid Film/WVG

Poseidon

Inhalt

Es sollte eine unvergessliche Silvesterfeier auf hoher See werden, doch die Natur macht dem schönen Ereignis einen Strich durch die Rechnung. Während der Gala drehen hohe Wellen das Schiff Poseidon kopfüber ins Wasser und langsam sinkt das gekenterte Vorzeigeobjekt zusehends…

Fazit

Die letzte Sichtung von Wolfgang Pettersons Katastrophenfilm liegt schon einige Jahre zurück, doch gerade eben durfte ich mich noch einmal von seinen Stärken überzeugen – die nach wie vor zu einem bleibenden, guten Eindruck im Gedächtnis sorgten.

Ich rechne dem Titel hoch an, dass es sich bei dem Unglück um ein „natürliches“ Ereignis handelte und nicht etwa, dass olle Terroristen oder Ähnliches dafür verantwortlich waren. Auch war es sehr angenehm, dass es keinen Bösewicht im klassischen Sinne gab und die Überlebenden weitestgehend an einem Strang zogen und in der Regel auch einer Meinung waren. Dies sorgte – gepaart mit tollen und noch immer sehenswerten – Effekten für einen angenehmen Flow.

Mit knapp 1,5 Stunden war der Film nicht zu lang und jederzeit angenehm kurzweilig. Nach einem kurzen und schmerzfreien Intro, inklusive kleiner Charaktereinführung, ging es direkt ins wilde Geschehen und das hohe Tempo konnte bis zum Ende beibehalten werden. Die Macher haben dabei tolle Ideen verarbeitet und blieben insgesamt „auf dem Teppich“. Es gab zwar einige waghalsige Aktionen, doch unterm Strich konnte man diese ganz gut verarbeiten und die Augen nicht zu sehr verdrehen.

Auf Seiten der Darsteller gab es nichts zu Meckern. Besonders gut hat wieder einmal Kurt Russel gefallen, der den besorgten Vater und ehemaligen Bürgermeister von New York wunderbar verkörpert hat. Überhaupt hat das kurze portraitieren der Figuren einwandfrei geklappt. Obwohl es jeweils nur kurze Hintergrundinfos gab, sorgte diese knappe Zeichnung für ausreichende Tiefe und ging überhaupt nicht auf die Kurzweil.

Die Set-Designer haben großartige Arbeit vollbracht. Das gekenterte Schiff wirkte zu jeder Zeit glaubhaft und vor allem aufwändig gestaltet. Man bekam viele Räumlichkeiten zu Gesicht und jede einzelne wurde mit Details überhäuft und so eine perfekte Immersion geschaffen. Man fühlte sich jederzeit wie auf hoher See und konnte sich kaum satt sehen. Wie bereits erwähnt haben die Effekte ihre Zeit erstaunlich gut überlebt. Der Untergang des Karrens bot eindrucksvolle Effekte, die in meinen Augen noch besser als beispielsweise dem Mega-Blockbuster „Titanic“ gealtert sind. Natürlich ist der Streifen auch wesentlich neuer – doch selbst hier scheitern einige jüngere Mitstreiter grandios und wirken schnell altbacken.

Mit „Poseidon“ schuf der deutsche Regisseur Peterson einen richtig guten Genrevertreter, der in vielen Bereichen noch immer eine gute Figur macht. Sei es bei der audiovisuellen Umsetzung, der witzigen Ideen, der toll agierenden Darsteller oder dem halbwegs nüchternen Verlauf. Sicherlich konnte man sich am Ende ein wenig Pathos nicht vollends verkneifen, doch so schmalzig wie bei der Konkurrenz ist der Abgang einer Hauptfigur dann auch wieder nicht geraten und die Wertung wird nicht verhagelt. Für mich einer der besseren Katastrophenfilme mit hohem Unterhaltungswert und ganz viel Kurzweil! Ohne Marines, ohne Attentäter und ohne viel Herzschmerz – so kann es gerne öfter sein.

7,5/10

Fotocopyright: Warner

NieR Replicant ver.1.22474487139

Inhalt

Ihr schlüpft in die Rolle eines jungen Helden, der alles daran setzt, um seine Schwester von der ominösen Runenkrankheit zu befreien. Dabei folgt ihr jeder noch so kleinen Spur nach einem Heilmittel und bestreitet große Abenteuer…

Gameplay

„Nier“ lässt sich nicht so einfach in eine Schublade stecken. Im Rahmen eines 3D-Action-Adventures schlummern verschiedene Genres wie Rollenspiel, Text-Adventure, oder 2D-Plattformer. Manchmal fühlt es sich mit isometrischer Perspektive auch wie ein „Diablo“ an. Das wirkt frisch und spielt sich angenehm, da die Nebenelemente nie allzu lang das Geschehen dominieren und immer wieder als kleine Abwechslung dienen.

Die Welt wirkt auf den ersten Blick recht groß und erfordert etwas Orientierung – doch bald stellt man fest, dass alles im Grunde ziemlich überschaubar ist und nicht mit Rollenspiel-Schwergewichten ala „Xenoblade“ verglichen werden kann. Da sich viele Wege ständig wiederholen, lernt man die Umgebung ausgiebig kennen und navigiert bald blind von Ort zu Ort.

Manchmal hat mich das Reisen schon etwas genervt, doch ich glaube, das hierdurch die Bindung zu den einzelnen Lokationen besser gestärkt wurde. Bei späteren Aufträge wusste man immer ungefähr, welche Abzweigung nun eine Rolle spielen könnte und stand nicht vollends auf dem Schlauch. Allgemein spielte sich das Game aber sehr gradlinig und man wusste eigentlich immer, wohin die Reise als Nächstes geht.

Das Kampfsystem ist simpel, aber spaßig. In bester Hack`n Slah Manier geht es auf die Feinde los und Magieattacken oder Ausweichmanöver gehen angenehm flott von der Hand. Die Kamera stört zwar hier und da, kann aber relativ schnell nachjustiert werden. Etwas unausgewogen jedoch das Waffenhandling bzw. Fakt, dass man sich eine der stärksten Schwester im Prinzip schon zu Beginn erwerben kann. Hier ist nur minimales Grinden nötig und schon hat man keine weiteren Invests mehr zu tätigen. Erst zum Finale gibt es dann eine minimal stärkere Waffe.

Spielzeit

Spielzeit ist bei „Nier“ ein großes Thema. Da man beim ersten Durchgang noch nicht alle Aspekte der Story vermittelt bekommt, lohnt ein erneutes Abenteuer. Für das erste Ende habe ich ohne viele Neben-Quests etwa 12,5 Stunden gebraucht – die (abgesehen von den Laufwegen) eigentlich immer schön kurzweilig und ereignisreich bestückt waren. Sicherlich werde ich mich irgendwann wieder an das Projekt wagen und schauen, welche verborgenen Details noch zu erblicken sind.

Präsentation

Grafisch wurde die 2021er Variante gegenüber den etwas klobigen Original deutlich aufgehübscht, doch auf der Höhe der Zeit befindet sich das Geschehen trotzdem nur in wenigen Momenten. Die Hauptcharaktere schauen zum Teil wirklich fantastisch aus, Nebenfiguren eher detailarm und langweilig. Einige Landschaften bieten enormen Weitblick und tolle Architektur, manchmal erleben wir Matschtexturen aus der vorletzten Konsolengeneration. Letztlich überzeugt das grandiose Art-Design, welches mich seinerzeit überhaupt auf das Produkt aufmerksam gemacht hat.

Der eh schon atemberaubende Soundtrack wurde ebenfalls überarbeitet und geht noch immer perfekt ins Ohr. Er trägt einen großen Teil zum Feeling bei und wird trotz wiederholender Melodien niemals nervig oder öde. Er unterstützt hervorragend die Gefühlslagen der jeweiligen Situation – verstärkt Trauer oder peitscht zum Kampfe an.

Die tolle Sprachausgabe erlebt ihr auf englisch oder japanisch, dazu gibt es gute deutsche Untertitel.

Komfortfunktionen

Dieser Punkt ist etwas ungewöhnlich, doch ich möchte ihn dennoch erwähnen. Zwar haben die Macher wohl bewusst auf manche Dinge verzichtet (Schnellreise), doch an anderer Stelle an Anfänger/Grinder gedacht. So kann man beispielsweise auf dem einfachsten Schwierigkeitsgrad eine „automatische Kampffunktion“ aktivieren, die fast schon einem „God-Mode“ ähnelt. Hier kann die KI auf Wunsch automatisch ausweichen oder gar komplette Kämpfe in Eigenregie für den Spieler übernehmen. Hierdurch machen gerade die opulenten Bosskämpfe weniger Spaß, doch beim stumpfen Beseitigen von Standard-Gegnern kann das eine echte Erleichterung sein.

Positiv:

  • geniales Art-Design
  • bombastischer Soundtrack
  • tolles Setting
  • charismatische Hauptfiguren
  • gutes Story-Telling
  • Motivation zum mehrmaligen Durchspielen
  • verschiedene Zeitebenen
  • eingängiges Kampfsystem
  • Emil

Neutral:

  • teils nervige Laufwege
  • keine brauchbare Schnellreisefunktion (die ab dem zweiten Akt verfügbar ist)
  • wenig Gegnervarianten (allerdings begründet)
  • wenig Rollenspielaspekte

Negativ:

  • teilweise unübersichtliche Kameraführung
  • Grafik stellenweise altbacken

Fazit

An das geniale „Nier Automata“ (10 von 10) kommt der Vorgänger selbst in seiner ordentlich aufpolierten Version zwar nicht heran, doch ein tolles Spiel ist es trotzdem noch immer.

Damals war es mir auf der PS3 noch etwas zu sperrig, doch mittlerweile lässt es sich wesentlich zeitgemäßer und mit diversen Komfortfunktionen prima zocken. Sicherlich hätte ich mir hin und wieder eine vernünftige Schnellreise gewünscht, doch im Nachhinein waren die Wege insgesamt verkraftbar und die Welt gar nicht so umfangreich gestrickt.

Das abwechslungsreiche Gameplay überrascht immer wieder mit witzigen Ideen und wilden Genrewechseln, die überraschend gut funktionierten. Einige Szenarien (u.A. Horror-Villa ala „Resident Evil“) und Aufgaben („Finde den Postboten“) haben nachhaltigen Eindruck hinterlassen und gerne denkt man daran zurück.

Ich konnte jedenfalls prima in der toll gestalteten Welt von „Nier“ abtauchen, habe die Hauptfiguren schnell ins Herz geschlossen und bei mancher Zwischensequenz richtig mitgefiebert. Das schafft nicht jedes Spiel und so gibt es eine klare Empfehlung.

Gezockt habe ich die Playstation 4-Version auf der Playstation 5 und mir sind keine gravierenden Bugs aufgefallen. Auch gab es keinerlei Abstürze.

Grafik: 7,5/10
Sound: 9,5/10
Gameplay: 8,5/10
Gesamt: 8,5/10

Fotocopyright: Square Enix

Rise of the Footsoldier III – Die Pat Tate Story

Inhalt

Das Auf und Ab für Tate geht weiter. Nachdem ihm zunächst die Flucht ins Ausland geglückt ist, wird er bald wieder von den Behörden gefasst und landet im Knast. Dort macht er dann aber schnell klar, wer hier das Sagen hat und plant bereits die nächsten Schritte nach seiner Entlassung…

Fazit

Wer A sagt, der muss auch B sagen – dachte ich mir und habe direkt nach dem kurzweiligen zweiten Teil am Folgeabend dessen Fortsetzung in den Player geworfen.

Im Großen und Ganzen treffen die meisten Phrasen der letzten Bewertung auch wieder auf diesen Film zu. Auch hier erhalten Fans einen knallharten Männerfilm, der raue Typen, Gewaltausbrüche und eher abwertend betrachtete Frauen in den Vordergrund stellt. Die Hauptfigur ist ein echter Psychopath und bringt mit seinen schrägen und unvorhersehbaren Aktionen einen gewissen Nervenkitzel in die Sache.

Durch eine bereitere Charakterauswahl ergeben sich mehrere Handlungstränge, die hier und da erstaunlicherweise etwas Konzentration erfordern. Sicherlich war das Geschehen nicht zu komplex, aber durchaus etwas umfangreicher als beispielsweise dem direkten Vorgänger. Der Erzählfluss war damit sogar noch ein wenig besser, doch am Ende die Ernüchterung auch etwas größer.

Der Streifen macht nämlich Nebenhandlungen auf, die entweder gar nicht oder viel zu abrupt zu Ende erzählt wurden. Wahrscheinlich sollte sich der Zuschauer seinen Teil denken, dennoch wäre ausreichend Zeit zur weiteren Ausformulierung gewesen. Gerne hätte es ein deftigeres Finale mit ordentlich Action geben dürfen – von mir aus auch gern mit einigen Minuten mehr Laufzeit. Beachten muss man allerdings, dass er ab einem gewissen Punkt quasi mit dem Vorgänger verschmilzt und so doppelte Passagen umschiffen möchte.

Wer den Vorgänger mochte, wird auch mit „Footsoldier 3“ seine Freude haben. Obwohl sich die Filme insgesamt ziemlich ähnlich sind, macht das Anschauen durchwegs Laune und seine eigenwillige Art kann punkten. Kenner wissen, was sie hier erwartet und werden nicht großartig motzen. Für mich zwar wieder kein richtig guter Streifen, aber wieder ein leckerer Snack für Zwischendurch.

6,5/10

Fotocopyright: Ascot Elite Home Entertainment

Rise of the Footsoldier 2 – Bound by Blood

Inhalt

Frisch aus dem Knast entlassen, tauchen Tate und seine Kollegen direkt wieder in der Unterwelt ab. Sie steigen in den florierenden Drogenhandel der frühen 90iger ein und arbeiten dabei mit einem geschäftstüchtigen Clubbetreiber zusammen. Die erste Kohle kommt schnell rein, doch leider kommt es auch rasch zu einen Bruch zwischen den beiden Parteien…

Fazit

Die „Footsolider“-Filme sprechen seit jeher eine spezielle Zielgruppe an und ich würde mich eigentlich auch dazu zählen. Durch diverse „Hooligan“-Filme bin ich irgendwann auf die Reihe gestoßen und habe ein wenig das Gefühl, dass man sie gerne unter diesem Deckmantel bewirbt. Zwar hat das Treiben rein gar nichts mit Fußball zu tun, das Wort „Hooligan“ fiel ein einziges Mal – aber immerhin haben wir es noch mit einem echten Männerfilm mit allen einhergehenden Kompromissen zu tun.

„Footsoldier 2“ ist hart und gradlinig. Er verzichtet auf eine allzu komplexe Handlung und gibt sich nicht mit Details wie feinfühlige Charakterzeichnung oder Romanzen ab. Die hier präsentierten Typen sind rau, durchwegs maskulin und alles Andere als zart besaitet. Damen gelten als schnödes Beiwerk, dürfen gerne nackt posieren oder sexuelle Leistungen vollbringen – nicht mehr, nicht weniger.

Abgesehen von seiner groben Struktur und der eher negativen Darstellung von Frauen, macht der Streifen aber irgendwo Laune. Es ging kurzweilig zur Sache und trotz aller Schlichtheit beim Storytelling gab es einen gewissen Spannungsbogen. Einige Charaktere wirkten so kaputt, dass man deren nächste Aktion nicht unbedingt zweifelsfrei vorhersagen konnte und diese Unberechenbarkeit einen gewissen Reiz erzeugte.

Die Action verlief bodenständig, sprich ein bisschen Gekloppe und Zustechen, aber keine großartigen Schusswechsel oder Explosionen. Die Inszenierung war dabei routiniert und auf gehobenem „Direct-to-Video“-Niveau. Die kühle Optik gefiel und der dezente Soundtrack lief unauffällig im Hintergrund. Auf Seiten der Darsteller durfte man keine Oscar verdächtigen Leistungen erwarten, konnte den Hünen die jeweilige Rolle allerdings mit Bravour abkaufen. Tamer Hassan und Kollegen haben ihre Sache im gegebenen Rahmen schön gemacht.

Gerade im Vergleich zu vielen Konkurrenten hebt sich „Footsoldier 2“ in kaum einem Bereich sonderlich ab. Er ist vielleicht etwas ruppiger und sexistischer als der Rest, aber insgesamt dann eher konservative Actionkost – die durchaus Spaß machen kann. Für Zwischendurch geht das Werk für mich absolut in Ordnung, da die Erwartungen im Vornherein genau dem Gebotenen entsprochen haben. Der recht ähnliche erste Teil hat mir allerdings einen Ticken besser gefallen.

6,5/10

Fotocopyright: Ascot Elite Home Entertainment

The Condemned 2

Inhalt

Nach einer missglückten Festnahme, muss sich Kopfgeldjäger Will Tanner vor Gericht verantworten und kommt noch einmal mit einem blauen Auge davon. Er schwor seinen alten Job niederzulegen, doch noch sind alte Feinde hinter ihm her…

Fazit

Mit etwas Verspätung hat es dank Netflix dann auch endlich der zweite Teil „Der Todeskandidaten“ nach Deutschland gebracht und am gestrigen Abend hatte ich dann auch mal die Motivation zum Reinschauen. Der Vorgänger war eher so lala und von daher die Erwartungshaltung nicht unbedingt groß. Im Anbetracht dessen, schlug sich der Titel allerdings erstaunlich wacker und könnte bei Actionfreunden durchaus punkten.

Natürlich durften bei einer WWE-Produktion keine Wrestling-Stars fehlen und so gibt hier beispielsweise Randy Orten himself die Hauptfigur. Sein Spiel war dafür eigentlich ganz ordentlich und im gegebenen Rahmen überzeugend. Der Film konzentrierte sich nämlich voll und ganz auf seine Action – ließ Dinge wie großartiges Storytelling oder aufgesetzte Tiefe völlig am Rande liegen. Was seltsam klingt, war hier der richtige Weg.

Durch seine hohe Schlagzahl wurde es dann auch nie wirklich langweilig. Es ging immer irgendwas auf die Schirm ab und das Lächeln hielt sich durchgehend auf den Lippen. Sicherlich war nicht jede Aktion sonderlich glaubwürdig, doch bei diesem bizarren Gesamtbild wollte man sich im Detail sowieso kein Kopf mehr darum machen und einfach innerlich Abschalten.

Optisch war der Krawall anständig in Szene gesetzt. Das Film wirkte durch diverse Filter recht anschaulich und hochwertig. Die Akteure wurden hübsch abgelichtet und kamen schön männlich rüber. Der Härtegrad war nicht übertrieben, aber einigermaßen realistisch. Hier sind keine Köpfe herumgeflogen oder zu arg unrealistische Stunts durchgeführt worden. Ein paar nette Explosionen gab es aber obendrein. Von daher habe ich hier echt nichts zu kritisieren.

„The Condemned 2“ erfindet das Rad nicht neu und besaß keinerlei echten Alleinstellungsmerkmale, doch schlecht war das Ergebnis nicht. Die WWE liefert uns gewohnt kurzweilige Kost für Zwischendurch und das Actionherz freut sich darüber einmal mehr. Wer einen kleinen Snack sucht, könnte hier fündig werden. Im Gedächtnis bleibt nichts halten – aber das muss es ja nicht immer.

6/10

Fotocopyright: NSM Records

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