Inhalt
Frisch aus dem Knast entlassen, tauchen Tate und seine Kollegen direkt wieder in der Unterwelt ab. Sie steigen in den florierenden Drogenhandel der frühen 90iger ein und arbeiten dabei mit einem geschäftstüchtigen Clubbetreiber zusammen. Die erste Kohle kommt schnell rein, doch leider kommt es auch rasch zu einen Bruch zwischen den beiden Parteien…
Fazit
Die „Footsolider“-Filme sprechen seit jeher eine spezielle Zielgruppe an und ich würde mich eigentlich auch dazu zählen. Durch diverse „Hooligan“-Filme bin ich irgendwann auf die Reihe gestoßen und habe ein wenig das Gefühl, dass man sie gerne unter diesem Deckmantel bewirbt. Zwar hat das Treiben rein gar nichts mit Fußball zu tun, das Wort „Hooligan“ fiel ein einziges Mal – aber immerhin haben wir es noch mit einem echten Männerfilm mit allen einhergehenden Kompromissen zu tun.
„Footsoldier 2“ ist hart und gradlinig. Er verzichtet auf eine allzu komplexe Handlung und gibt sich nicht mit Details wie feinfühlige Charakterzeichnung oder Romanzen ab. Die hier präsentierten Typen sind rau, durchwegs maskulin und alles Andere als zart besaitet. Damen gelten als schnödes Beiwerk, dürfen gerne nackt posieren oder sexuelle Leistungen vollbringen – nicht mehr, nicht weniger.
Abgesehen von seiner groben Struktur und der eher negativen Darstellung von Frauen, macht der Streifen aber irgendwo Laune. Es ging kurzweilig zur Sache und trotz aller Schlichtheit beim Storytelling gab es einen gewissen Spannungsbogen. Einige Charaktere wirkten so kaputt, dass man deren nächste Aktion nicht unbedingt zweifelsfrei vorhersagen konnte und diese Unberechenbarkeit einen gewissen Reiz erzeugte.
Die Action verlief bodenständig, sprich ein bisschen Gekloppe und Zustechen, aber keine großartigen Schusswechsel oder Explosionen. Die Inszenierung war dabei routiniert und auf gehobenem „Direct-to-Video“-Niveau. Die kühle Optik gefiel und der dezente Soundtrack lief unauffällig im Hintergrund. Auf Seiten der Darsteller durfte man keine Oscar verdächtigen Leistungen erwarten, konnte den Hünen die jeweilige Rolle allerdings mit Bravour abkaufen. Tamer Hassan und Kollegen haben ihre Sache im gegebenen Rahmen schön gemacht.
Gerade im Vergleich zu vielen Konkurrenten hebt sich „Footsoldier 2“ in kaum einem Bereich sonderlich ab. Er ist vielleicht etwas ruppiger und sexistischer als der Rest, aber insgesamt dann eher konservative Actionkost – die durchaus Spaß machen kann. Für Zwischendurch geht das Werk für mich absolut in Ordnung, da die Erwartungen im Vornherein genau dem Gebotenen entsprochen haben. Der recht ähnliche erste Teil hat mir allerdings einen Ticken besser gefallen.
6,5/10
Fotocopyright: Ascot Elite Home Entertainment
Schreibe einen Kommentar