Inhalt

Die Polizei hebt einen Klub aus, bei dem Wetten auf illegale Kämpfe im Vordergrund standen. Bei einem der Festgenommen handelt es sich um einen ehemaligen Elitesoldaten, dessen Absicht des dortigen Aufenthaltes noch völlig nebulös erscheint. Erst nach und nach setzen sich die Mosaikstückchen auf dem Revier zusammen…

Fazit

Erst ein wenig ignoriert, haben mich einige positive Kritiken dann doch zu einer Sichtung bewogen und mein persönlicher Eindruck war am Ende eher durchwachsen. „Knuckeldust“ gefiel zuerst durch eine stillvolle Inszenierung in bester Guy Richtie-Tradition, kam aber erzähltechnisch schnell an seine Grenzen.

Es schien, als hätten die Macher sämtliche lobenswerten Ideen bereits in den ersten Minuten verschossen und kamen dann in die Bedrängnis das Gebilde noch irgendwie sinnvoll zu Ende erzählen zu müssen. Dem anfänglich hohem Tempo mit viel Witz und Charme folgt dann eine Räuberpistole, bei der nicht alle Elemente so richtig zünden wollten.

Besonders der Humor war eine Sache für sich. Wo man beim abkupfern bei „Snatch“ und Konsorten noch ein paar echt gut Momente an den Tag legte, bröckelte das Konstrukt bei eigenen Gedankengängen und Dialogen. Man gab sich stellenweise zu cool und schuf damit eher peinliche, statt kultverdächtige Momente. Wo Richtie oftmals angenehm drüber war und damit wieder prima gefiel, erschien „Knuckledust“ da in manchen Szenen nicht konsequent genug – oder einfach zu krampfhaft bemüht.

Bei den Darstellern gab es einige bekannte Seriengesichter zu erblicken und an deren Leistung gab es wenig zu kritisieren. Wie gaben im abgesteckten Rahmen ihr bestes und konnten wahrscheinlich nicht immer etwas für das schrullige Auftreten ihrer Charaktere. Ansonsten war der Streifen audiovisuell soweit in Ordnung, orientierte sich halt oft bei ähnlich gelagerten Werken und trug mit Filtern dicke auf.

Für einen Moment habe ich bei „Knuckeldust“ gedacht, endlich ein neues Schwergewicht im Gangster-Genre vor mir zu haben, doch irgendwann wich die anfängliche Freude der großen Ernüchterung. Der Film an sich war nicht übel und mit lobenswerten Ansätzen bestückt, doch nach heftigen Auftakt ging ihm einfach die Puste aus. Unterm Strich zwar ein netter, kleiner, dreckiger Streifen – aber noch ein gutes Stück von seinen vermeintlichen Vorbildern entfernt.

6,5/10

Fotocopyright: Splendid Film/WVG