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Schlagwort: Arcade

Pandora Box DX 2020 Mini Arcade Machine mit 3.000 Spielen

Einleitung

Als Fan alter Arcade Klassiker, habe ich immer ein offenes Auge für neue Hardware und deren Emulationsmöglichkeiten. Per Zufall bin ich bei YouTube über die „Pandora Box DX Mini Arcade“ gestoßen und habe zu einem Preis von knapp 120 Euro einfach mal zugeschlagen.

Lieferumfang & erster Eindruck

Das Teil kommt in einem schlichten, aber robustem Pappkarton mit chinesischen Texten bedruckt.

Im Lieferumfang befindet sich das Gerät an sich, ein Netzteil (mit viel zu kurzem Kabel), ein leerer 32 GB USB-Stick und ein Handbuch. Zusätzliche Funk-Controller (wie bei anderen YouTubern) waren leider nicht enthalten.

Hier das Gerät in voller Pracht. Die Kürze des Netzkabels lässt sich wohl erahnen.

Auf der Rückseite befindet sich der Ein-/Ausschalter, der Stromanschluss, ein Laustärkenregler, ein Audio-Ausgang, der HDMI-Ausgang und eine Taste um jederzeit in das umfangreiche Einstellungsmenü zu gelangen.

Seitlich befinden sich zwei USB-Anschlüsse, an denen USB-Sticks (mit Roms) und/oder weitere Eingabegeräte angeschlossen werden können.

Auf der Unterseite (bei mir fehlt ein Füßchen) gibt es nicht viel zu sehen. Hinter der präsenten Klappe verbirgt sich Nichts. Vielleicht war hier mal ein Akku-Pack für die mobile Verwendung angedacht. Die ungünstig angebrachten Lautsprecherausgänge werden bei Benutzung auf der Couch oder dem Schoss leicht verdeckt und der Ton wirkt hierdurch dann extrem leise. Schade, da die Teile sonst eine überraschend gute Qualität aufweisen.

Das (englische) Handbuch ist prinzipiell gut gemacht. Die Seiten sind dick und der farbige Druck sehr ordentlich. Leider geben die umfangreichen Ausführen keine Informationen über die notwenigen Ordnerstrukturen auf dem USB-Stick, so dass man zwingend auf Information des Verkäufers oder Recherchen im Internet angewiesen ist.

Einrichtung & Inbetriebnahme

Verständlicherweise kommt das Gerät aus Copyrightgründen ohne Spiele daher. Dem Paket liegt allerdings eine Karte mit der Kontaktadresse des Verkäufers bei, der nach Anforderung einen Downloadlink zukommen lässt. Da ich die Konsole allerdings an einem Samstag erhalten habe, war mit einer schnellen Antwort nicht zu rechnen und ich habe mich selbst ans Probieren gemacht. Wie bereits erwähnt war die Ordnerstruktur leider nicht im Handbuch dokumentiert und erste Versuche (einfach einen Ordner „roms“ erstellen und Dateien hineinkopieren), schlug fehl. Nach etwas Suche bin ich dann allerdings auf den notwendigen Download (inklusive der versprochenen 3.000 Spiele) gestoßen und dann war die Einrichtung kein Problem mehr. Da mir der mitgelieferte Stick zu weit aus dem Gerät heraussteht, habe ich einen vorhanden Mini-Stick verwendet.

Hie ein Screenshot der Ordnerstruktur. Die mitgelieferten Spiele befinden sich wie gedacht unter „roms“, jedoch sind die anderen Verzeichnisse zum Betrieb zwingend notwendig. Eigene Dateien können dann unter „roms_xyz“ abgelegt werden. Die vorinstallierten Spiele (exakt 3.000) belegen mit 27,6 GB eigentlich auch schon den gesamten Netto-Speicherplatz eines 32 GB Sticks (FAT32).

Nach die Hürde mit dem korrekten Befüllen des USB-Sticks gemeistert, erwartet uns nach einem ca. halbminütigen Bootvorgang ein aufgeräumtes Menü. Die einzelnen Titel können einzeln oder seitenweise durchgeblättert werden. Überdies kann nach Genre gefiltert oder Favoritenlisten angelegt werden.

Ausgewählte Spiele benötigen nach Start noch ein paar Sekunden, bis es losgeht. Auf dem Screenshot erkennt man hoffentlich das „Clouding“ meines Displays. Es ist zwar nur bei dunklen/schwarzen Inhalten zu sehen, dafür aber sehr deutlich.

Im laufenden Betrieb macht das 7″ Display Abseits des Clouding-Mankos aber einen sehr guten Eindruck. Die Helligkeit ist super, die Farben wunderbar knackig und die Schärfe einwandfrei. Die Ausgange am 4k-TV ist aufgrund der Auflösungsunterschiede natürlich etwas verschwommen, aber okay.

Performance

Die Box emuliert verschiedene Systeme, von der Spielhalle, über ältere Heimkonsolen (NES, SNES, MegaDrive), bis zur Playstation 1. Die Emulation bei allen bisher getesteten Spielen war extrem gut. Kein Rucklen (außer an den Stellen, bei denen es im Original so ist – Beispiel „Metal Slug“) und bislang auch kein Tearing – jeder auf dem integrierten Schirm, noch am TV. Die Ladezeiten (gerade bei den PSX-Titeln) sind kurz, wobei dies auch vom verwendeten Stick abhängen könnte.

Ein Patzer erlaubt sich die Pandora jedoch bei der Steuerung. Die Tasten scheinen je nach Emulator, sogar je nach Spiel völlig willkürlich belegt zu sein. Dies lässt sich zwar (sogar auch je Spiel) in den Einstellungen ändern, jedoch nervt das wilde Gewürfel enorm. Erfreulich allerdings, dass fremde USB-Controller (getestet habe ich den klassische XBOX360 Controller und ein NeoGeo Mini Controller) und das Handling war (abgesehen von den ebenfalls undefinierten Tastenzuordnungen) prima. Grade das NeoGeo Pad unterstreicht das Arcade-Feeling.

Positiv

  • umfangreiche Spieleauswahl
  • hervorragende Spieleauswahl
  • einwandfreie Emulation (auch der 3D-Titel)
  • gute Eingabegeräte
  • Verwendung anderer Controller möglich
  • TV-Ausgang
  • brauchbare Lautsprecher
  • grundsätzlich schönes Handbuch

Neutral

  • mittelprächtige Haptik
  • karge Optik
  • Blickwinkelabhänigkeit beim Display
  • zusätzlicher Download der Spiele erforderlich

Negativ

  • Clouding bei Display
  • willkürliche Buttonbelegung je Spiel
  • keine Spiele vorinstalliert bzw. Downloadlink nicht direkt mitgeliefert.
  • keine Dokumentation über Ordnerstruktur
  • kurzes Netzkabel
  • beiliegender Stick steht zu weit aus dem Gerät heraus

Fazit

Mit der Pandora Box DX Mini Arcade Machine gehen trotz kleiner Macken Träume in Erfüllung. Über die karge Optik und das viel zu kurze Netzkabel kann man sich streiten, doch bei der Emulation sämtlicher Systeme leistet sich das Teil sich keine Patzer und der Funfaktor ist hoch.

Sicherlich sind einige Titel mehrfach enthalten, doch für mich als Sammler sind selbst die minimal abweichenden Varianten höchst interessant zu begutachten und somit herzlich willkommen. Hauptsache es sind alle wichtigen Spielereihen („Mortal Kombat“, „Street Fighter“, „Metal Slug“, etc.) enthalten und die Emulation ist hervorragend. Im Gegensatz zu einigen Reviews hatte ich keine Schlieren oder ungewollte Ruckler. Die Ladezeiten waren stets zügig – was wohl alles auch vom verwendeten Stick abhängig sein könnte. Da mir der mitgelieferte Stick zu weit aus dem Gerät ragt, habe ich einen vorhandenen Micro-Stick verwendet.

Das integrierte Display mag seine Schwächen bei dunklen Bildschirminhalten wie Ladescreens besitzen und leicht blickwinkelabhängig sein, doch seine scharfe Darstellung und die knackigen Farben begeistern beim Zocken wiederum. Die TV-Ausgabe (720p) ist in Ordnung. Leider muss der Ton der soliden integrierten Lautsprecher in den Optionen abgestellt werden, damit es keine Doppel-Beschallung gibt.

Im Gegensatz zu einigen YouTubern waren zwar keine zusätzlichen Controller im Lieferumfang enthalten, aber vorhandene Eingabegeräte (wie das bewährte XBOX360 Gamepad) funktionieren auf Anhieb einwandfrei. Leider ist auch hier die Tastenbelegung (wie beim qualitativ ordentlichen Stick und den brauchbaren Buttons) zuweilen recht willkürlich und sogar je Spiel abweichend. Dies kann man in den Optionen umkonfigurieren, nervig ist es trotzdem.

Da ich das Teil an einem Samstag erhalten habe, konnte der Verkäufer mir bislang noch keinen Download-Link für die Spiele zukommen lassen (es sind aus verständlichen Copyrightgründen keinerlei Titel vorinstalliert!), doch nach etwas Recherche findet man das benötigte Paket auch so im Internet. Ist die Hürde genommen steht dem Vergnügen aber nichts mehr im Weg.

Für mich war dieses Gerät ein lohnenswerter Kauf und gerne spreche ich dafür auch eine Empfehlung aus. Rechtlich mag man sich abermals in einer Grauzone befinden und jeder sollte sich über diesen Aspekt im Klaren sein.

Fotocopyright: hard-boiled-movies.de

Pandora 6S Arcade Board (Retro Konsole)

Und wieder einmal möchte ich an dieser Stelle die Gelegenheit nutzen und ein Stück außergewöhnliche Hardware präsentieren. Diesmal handelt es sich um ein so genanntes „Arcade Board“, welches echtes Spielhallenfeeling ins heimische Wohnzimmer verfrachten soll.

Schon vor einiger Zeit habe ich mir ein „Pandora 4S Arcade Board“ aus China zugelegt (monatelange Lieferzeit sage ich nur…) und nun – für relativ überschaubares Geld (gebraucht bei Ebay) – ein kleines Upgrade zur 6S-Version gewagt.

(Herstellerfoto)

Ein Pandora Arcade Board lässt sich am einfachsten als moderne Möglichkeit zum herrichten alter Spielautomaten umschreiben. Man kann den Hauptkern (die Pandora-Box) quasi in einen alten Automaten einpflanzen und ihm damit zu neuem Leben (und aktueller Technik) verhelfen. Obendrein sind auch schon eine Menge an Games vorinstalliert oder können (bei anderen Revisionen) ganz einfach (per USB-Stick) nachgerüstet werden.

Bei der hier vorgestellten Variante handelt es sich hingegen um ein komplett anschlussfertiges System, welche die passenden Eingabeelemente (Stick, Buttons, etc.) bereits mitbringt und per VGA oder HDMI an Monitore oder Fernseher (oder Beamer) angeschlossen werden können. Es ist keinerlei Bastelarbeit mehr erforderlich und etliche Spiele (>1.300) sind werksseitig installiert.

Schon beim Auspacken fällt die Größe und das massive Gewicht der Hardware auf. Der Hersteller setzt auf stabile Materialien und setzt den Kunststoffkern in ein recht wertig verarbeitetes Metallgehäuse mit schicker Acryl-Oberseite. Das Frontmotiv (in diesem Falle Ryu aus der bekannten „Street Fighter“-Reihe) ist sicherlich Geschmacksache, kann aber idealerweise beim Händler ausgewählt werden. Ich hatte da bei meinem Gebrauchtkauf keine Wahl – aber mir gefällt das Cover schon einigermaßen.

Wie bereits erwähnt erfolgt die Bildausgabe via VGA oder HDMI. Dazu gesellt sich noch eine Lautstärkenregelung (integrierter Lautsprecher), ein Netzteilanschluss und sogar ein USB-Anschluss – der erlaubt, dass Gerät als Controller an anderen Geräten (PC, Platystation, evtl. auch Switch) zu verwenden.

Beim Starten erwartet uns nach kurzer Boot-Dauer ein schlichtes, übersichtliches Auswahlmenü. Im Gegensatz zu meiner 4S Konsole ist nun alles alphabetisch – aber leider nicht nach Genres sortiert. Man kann sich zwar über die Einstellungen eine Favoritenliste erstellen – ganz optimal im Handling ist dies allerdings nicht.

Die Auswahl der Spiele ist so umfangreich, wie ordentlich. Im Grunde sind alle großen „Prügler“ (sowohl klassische Versus-Titel wie „King of Fighters“, als auch „Sidescroller“ wie „Final Fight“) und Shooter vorhanden. Daneben gibt es noch ein paar Knobel und Geschicklichkeitsspiele – nur Racingfreunde bekommen eine relativ kleine Auswahl geboten.

Bei der stolzen Anzahl von über 1.300 Titeln sind eine Spiele erwartungsgemäß doppelt vorhanden – allerdings weniger im Sinne von „richtig doppelt“, sondern vielmehr in diversen Ausführungen mit durchaus leichten Variationen – die so wohl in den Spielhallen unterschiedlicher Länder zu finden waren.

Bei den Titel handelt es sich überwiegend um Spiele aus der Spielhalle oder von NeoGeo (welches ja auch fast mehr in der Spielhalle zu verorten war) und – ganz neu bei der 6S – sogar ein paar SEGA (vermutlich Mega Drive) Spiele. Realisiert wird das Ganze technisch per simpler Emulation – was natürlich in einer gewissen Grauzone rangiert.

Die Emulation ist bei den Arcadetiteln (und NeoGeo) weitestgehend sauber und kleinere Slowdowns sind – soweit ich das beurteilen kann – bereits der jeweiligen Vorlage geschuldet. Bei komplexen Ballerorgien mit unzähligen Gegnern kommt ein „Metal Slug“ schonmal leicht ins Schwitzen. Das dürfte damals am Automat (oder NeoGeo) auch so gewesen sein und unterstreicht das authentische Feeling.

Richtig enttäuscht, gar sauer bin ich hingegen bei den tollen SEGA-Vertretern geworden. Es ist zwar löblich, dass ein paar Klassiker (u.A. Outrun) vertreten sind, aber keiner der angetesteten Spiele lief auch nur ansatzweise flüssig. Der Ton stotterte, das Bild bewegte sich wie in Zeitlupe und die Spielbarkeit war somit dahin. Merkwürdig, da schon meine alte 4S einige der problematischen Titel (u.A. „Mortal Kombat“ – nicht von Sega) viel performanter auf den Bildschirm brachte und allgemein weniger mit „Tearing“ zu kämpfen hatte.

Positiv:
– massive Bauweise, ordentliche Verarbeitung
– gute Eingabegeräte, die bei Bedarf relativ einfach ausgetauscht werden können
– viele vorinstallierte Spiele
– weitestgehend saubere Emulation
– gute Bildausgabe (720p)
– „Coin“-Taste für schier endloses Weiterspielen 🙂

Neutral:
– Design
– Sortierung der Spiele
– fummeliges Favoriten-Menü

Negativ:
– rechtlich möglicherweise problematisch
– Spielbarkeit einiger Titel nicht wirklich gegeben (Ruckeln)

Abschließende Worte:
Ein Arcade-Board wie das mir aktuell vorliegende ist sicherlich nicht für Jedermann und wird auch sicherlich nicht Jeden wie mich begeistern können. Trotz einiger technischer Unzulänglichkeiten spiele ich neben aktuelles Games hin und wieder einige Klassiker wie „Metal Slug“ oder „Final Fight“ und habe dabei ein breites Grinsen im Gesicht. Natürlich wäre dies (wo wir uns schon in einer Grauzone bewegen) auch am Rechner möglich, doch mit dem massiven Board auf dem Schoß kommt das Ganze trotz Emulation viel authentischer daher. Ein echter Automat wird wohl immer ein Traum bleiben, doch bis dieser irgendwann in Erfüllung geht (und Platz im Haus vorhanden ist), machen diese Pandora-Büchsen ihre Sache (auch gemessen am Preis-/Leistungsverhältnis) recht ordentlich. Da ich es primär auf die Arcade-Titel abgesehen habe, ist die schwache Darbietung – insbesondere der Sega-Klassiker – zwar ärgerlich, aber kein Beinbruch.

Ich wollte euch mit diesem kleinen Review keines der Geräte aufschwatzen, nur mal ein paar Eindrücke und Bildchen davon präsentieren. Wenn Ihr euch für so ein Teil interessiert, so schaut euch ausgiebig bei den üblichen Anbietern um und wählt mit Bedacht. Es gibt unterschiedliche Spielebestückungen und Hardwareausführungen. Mittlerweile sind sogar komplexere 3D-Titel und weitreichendere Konsolen-Emulationen verfügbar, aber damit steigt auch der Anschaffungspreis. Wer lediglich ein paar Spielhallen-Klassiker nachholen will, dem reicht auch eine technisch schwächere und deutlich günstigere Box.

Aufgenommen wurden die Bilder mit dem Handy und die Darstellung erfolgte mit meinem kürzlichen erworbenen VANKYO Leisure 430 Mini Beamer (http://wordpress.hard-boiled-movies.de/?p=3412) auf einer 133″ Leinwand.

Noch ein paar Impressionen: