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Schlagwort: Komödie (Seite 2 von 42)

Argylle

Inhalt

Elly Conway ist erfolgreiche Autorin und eines Tages auf der Abschlussliste diverser Geheimorganisationen. Sie weiß nicht, woher dieses plötzliche Interesse von schwer bewaffneten Killern kommt – bis sie bemerkt, dass alle Aktionen genau wie in ihren Büchern ablaufen und vielleicht gefährliches Insider-Wissen hinter ihren Werken vermutet wird…

Fazit

Für mich war „Argylle“ ein Auf und Ab der Gefühle. Stellenweise enorm temporeich und herrlich überspitzt inszeniert, dann wieder etwas langatmig und irgendwie seltsam.

Der furiose Beginn hatte zunächst Appetit auf Mehr gemacht und mit breitem Grinsen vergleichsweise hohe Erwartungen geschürrt. Danach schaltete der Film allerdings ein paar Gänge zurück und machte es mit einer etwas verwirrenden und dann total an den Haaren herbeigezogenen Geschichte nicht besser.

Versprühte man zunächst noch ein wenig Mystik und animierte durchaus zum Erstellen eigener Theorien, driftete das Geschehen zu einem recht dämlichen Konstrukt ab. Zwar hätte die unglaubwürdige Hanlung theoretisch prima zum überzeichneten Rest gepasst, warf aber eher einen kleinen Schatten über die Ereignisse.

Leider war das Werk auch technisch schwierig zu greifen. Grundsätzlich gefielen die auf Hochglanz polierten, warmen und glasklaren Aufnahmen, doch so gut wie jede Szene wirkte künstlich bearbeitet. Es gab CGI-Effekte ohne Ende – und die waren leider auch stets als solche zu erkennen. Selbst kleinste Animationen schienen mit Hilfe des Computers realisiert worden zu sein und das wirkte schon ein bisschen gewöhnungsbedürftig. Nicht unbedingt schlecht, aber eben gewöhnungsbedürftig und manchmal zu viel des Guten.

Bryce Dallas Howard und Sam Rockwell gaben ein nettes Pärchen mit ordentlichen Wortwitz ab, doch ein schräg gestylter Henry Cavill stahl bei seinen kurzen Auftritten den Beiden dann immer wieder die Show. Manchmal wusste man aber hier nicht, ob man lachen oder weinen sollte. Die Performance aller Beteiligten schwangte von routiniert zufriedenstellend bis unfreiwillig komisch. Mit Bryan Cranston und Samuel L. Jackson hat man immerhin ein paar Nebenrollen sehenswert besetzen können.

Unterm Strich hat mich „Argylle“ trotz gewaltiger Mängel und bizarren Momenten ganz gut bei Laune gehalten. Das Teil hätte für einen noch runderen Erzählfluss aber gerne deutlich unter der zwei Stunden Marke bleiben und handlungstechnisch ein paar andere Abzweigungen einschlagen dürfen. Der Anfang war mega, danach ging es leider kontinuierlich bergab, obwohl es noch ein oder zwei absurd komische Szenen zu bestaunen gab, die sich wirklich aus dem arg durchschnittlichen Gesamteindruck abhoben. Einen Kinobesuch würde ich nicht empfehlen, doch zum Streamen auf der gemütlichen Couch taugt das Teil irgendwo schon.

Fotocopyright: Apple

Last Looks

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Ein ausgestoßener Ex-Cop wird in seinem selbst auferlegten Wohnwagen-Asyl aufgesucht und um die Mithilfe bei der Entlastung eines wegen Mordes angeklagten Schauspielers gebeten. Nach einigen wilden Überlegungen geht dieser den verlockenden Deal ein und befindet sich schon bald wieder an seiner alten Wirkungsstätte in Hollywood – wo er nicht von Jedem mit offenen Armen empfangen wird…

Fazit

Charlie Hunnam ist ein guter Schauspieler und hat es nun scheinbar auch als Produzent so richtig drauf. Geschaut habe ich diesen Titel zwar in erster Linie wegen Mel Gibson, letztlich überrascht hatte mich hier aber noch um Einiges mehr.

Ich weiß gar nicht so recht, wo ich anfangen soll. Der Streifen begann recht unspektakulär und mutierte dann zu einem wilden Mix der Genres. Er erinnerte an Werke wie „Kiss Kiss Bang Bang“ oder „Under the silver Lake“, macht aber auch irgendwo sein eigenes Ding.

Es war vor allem der Humor und der großartige Cast, was zu überzeugen wusste. Man traf meinen Nerv ziemlich genau und schaffte es immer trotz derber Sprüche und überzeichneten Charakteren nicht über das Ziel hinaus zu schießen. Man wahrte trotz lockeren Umgangston und temporeichen Verlauf eine halbwegs glaubwürdige Handschrift.

Hauptdarsteller Hunnam war schon klasse, doch Gibson konnte ihn in seinen durchaus längeren Gastauftritten noch einmal in den Schatten stellen. Er hat sich wohl selbst ein wenig auf die Schippe genommen, doch auch selbst seine zuweilen irrwitzigen Aktionen konnten nicht aus der Immersion werfen und ließen das Werk nicht zur Farce verkommen. Davon abgesehen war aber jede noch so kleine Rolle absolut prima besetzt und alle Beteiligten schienen zu jeder Sekunde sichtlich Spaß an Ihrer Arbeit gehabt zu haben.

Die Geschichte war in Grundzügen nicht neu, jedoch sehr kurzweilig und mit lustigen Gags aufbereitet worden. Man konnte bis zuletzt miträtseln, auch wenn sich die Auflösung des Falles eigentlich als ein ziemlicher Quatsch herausstellte und ebenso abgedreht umgesetzt wurde. Da man sich allerdings nie zu ernst nahm, passte dies letztlicher aber doch ganz gut und gab keinen Grund zur Klage.

Technisch gab sich der Streifen zeitgemäß und ohne nennenswerten Mängel. Die glatte und knackescharfe Optik mit warmen Farbtönen passte hervorragend zum Setting, ließ sogar fast so etwas wie Urlaubsfeeling aufkommen. Der Soundtrack hielt sich angenehm im Hintergrund, die deutsche Synchronisation ging in Ordnung.

Ein Hauch Indepentend-Kino, aber auch ein Touch von großen Hollywood. „Last Looks“ ist mir zufällig als „Prime-Titel“ über den Bildschirm geflackert und konnte mich bereits nach kurzer Zeit für sich gewinnen. Meist saß ich mit einem breiten Grinsen vor den lustigen und sogar recht spannenden Ereignissen, fühlte mich von Anfang bis Ende perfekt bei Laune gehalten. Die Auflösung war ziemlicher Quatsch, aber eine Abwertung gibt es hierfür nicht. Der Film ist leichtgängige Unterhaltung und kann mit einem guten Gewissen weiterempfohlen werden.

Fotocopyright: LEONINE

One for the Road

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Mark steht mitten im Leben und gönnt sich nach einem harten Arbeitstag auch gerne mal einen kleinen Schluck. Als er seinen Führerschein verliert, muss er zu einer Therapie und trifft dort auf andere Leidensgenossen – die ihre Verfehlungen ebenfalls nicht unbedingt einsehen wollen und unbedarft wie bisher weitermachen wollen…

Fazit

Mit „One for the Road“ spricht Regisseur Markus Goller eine nicht ganz uninteressante, aber filmisch auch nicht völlig neue Thematik an, die immerhin mit einem gut aufgelegten Frederick Lau in der Hauptrolle glänzen konnte.

Es geht klar um das Thema Drogen- bzw. vorrangig um Alkoholkonsum und dessen Konsequenzen – vom Verlust des Jobs bis zum Abwenden guter Freunde. Anschaulich, aber leider auch stellenweise etwas langatmig nehmen wir am Leben von Mark teil und schütteln als Beobachter so manches mal den Kopf, was allerdings am durchaus glaubhaften Verhalten unserer Figuren lag und nicht weil das Script total am Leben vorbeigegangen wäre.

Mit knapp zwei Stunden war mir das Gebotene einen Ticken zu lang. Man hätte manche Passagen und Dialoge problemlos einkürzen und dabei seine Kernaussage nicht verlieren können. So fühlte man sich manchmal wie in einer Schleife – was natürlich auch irgendwo zur Thematik gehört, jedoch am allgemeinen Unterhaltungswert etwas nagte. Es war zwar gut, das Gesamte nicht zu einer Komödie mutieren zu lassen, doch etwas mehr Witz wäre hier und da nicht verkehrt gewesen.

Darstellungen von betrunkenen Menschen sind immer eine Sache für sich und auch hier nichts vollends überzeugend gelungen. Manchmal wirkt der Auftritt unserer ansonsten recht gut agierenden Darsteller unfreiwillig komisch und lädt zum Schmunzeln über deren Spiel an. Abgesehen davon leistete sich der Titel aber technisch keinerlei Schwächen, die auf Hochglanz getrimmte Optik gefiel und lag durchaus auf Kinoniveau. Der Soundtrack war eingängig.

Vor Jahren hat uns bereits ein „The Spectacular Now“ mit Shailene Woodley und Miles Teller auf ähnliche Missstände aufmerksam gemacht und nun haben wir quasi das deutsche Pendant dazu in unserem Heimkinos. Die Aussage ist nachwievor nicht verkehrt, doch die Inszenierung hätte ein klein wenig kurzweiliger auffallen dürfen. Schlecht und keineswegs unwichtig war „One for the Road“ sicherlich nicht, doch in meinen Augen nur etwas über Mittelmaß.

Fotocopyright: Sony Pictures Entertainment (PLAION PICTURES)

Tommyknockers

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Eine seltsame Macht befällt die Bewohner einer amerikanischen Kleinstadt und verhilft ihnen zu ungewöhnlichen Fähigkeiten wie Gedankenlesen oder dem plötzlichen Drang zu neuen Erfindungen. Einige Menschen jedoch scheinen resistent gegen die Beeinflussung zu sein und landen auf der Abschussliste…

Fazit

Nachdem ich mir in letzter Zeit mal wieder eine Filme von Stephen King zu Gemüte geführt habe, war auch mal wieder die TV-Adaption von „Tommyknockers“ an der Reihe. Zwar liegt das gute Stück bis dato nur auf DVD vor, aber immerhin wurde dieser leicht verwaschene 4:3 Look den Erinnerungen an dieses Ereignis gerecht.

Liebevoll wird der Streifen auch als Kings Variante von Lovecrafts „Farbe aus dem All“ bezeichnet und das möchte ich auch gerne so unterschreiben. Der Meister bediente sich hier vieler bekannte Elemente, wich zuweilen deutlich von seinen bekannten Mustern ab und lieferte uns hier ungewöhnlich viele Sci-Fi-Elemente – glücklicherweise aber auch Sozialkritik und schwarzen Humor.

Problem ist jedoch die langsame Erzählweise – die vielleicht damals dem Anspruch eines Fernsehfilmes gerecht wurde, mittlerweile aber arg angestaubt daher kam und die Sache unnötig in die Länge zogen. Man konnte sich zwar prima und in aller Ruhe mit den vielen Charakteren beschäftigen, trotzdem hätte man einige Passagen spürbar einkürzen und Spitzen schneller auf den Höhepunkt treiben können.

Nach einem also eher lahmen Auftakt, nimmt das Geschehen immerhin in der zweiten Hälfte ordentlich an Fahrt auf und die Kurzweil war dann doch gegeben. Sicherlich sind insbesondere die Effekte nicht mehr wettbewerbsfähig, doch negativ würde ich dies nicht unbedingt ankreiden. Der Film besaß so einen netten Retro-Charme und offerierte deutlich vernehmbare Seele, vor allem aber den Fokus auf das Wesentliche.

Weniger die Aliens an sich, vielmehr das Verhalten der Menschen wurden mit Augenzwinkern abgelichtet. Ähnlich wie beispielsweise bei „Needful Things“ stechen die Konflikte zwischen den Bewohnern hervor und der Zuschauer wird auf vergnügliche Weise Zeuge der heraufbrodelten Konflikte.

Kein richtig typischer King, aber nicht nur wegen vertrauter Ortsnamen irgendwo mit einem gewissen Widererkennungswert. „Tommyknockers“ mag seine TV-Wurzeln nicht verleugnen zu können, konnte aber trotz dicker Staubschicht noch einigermaßen gut bei Laune halten. Über Technik oder das Spiel einiger Akteure sollte man heutzutage keine großen Worte verlieren, das Stück trotzdem allen Fans des Autors an Herz legen. Sicherlich nicht das beste Buch und nicht die beste filmische Adaption, aber für mal eben Zwischendurch eine solide Angelegenheit Abseits der noch bekannteren Romanumsetzungen.

Fotocopyright: Warner Home Video

The Lost Talisman – Die Geister, die ich rief

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Auf den ersten Blick könnte man meinen, dass es sich bei Dr. Cheon und seinem Assistenten In-bae um echte Scharlatane handelt, die den Glauben ihrer Kunden gnadenlos ausnutzen und mit inszenierten Geistervertreibungen ihren Unterhalt finanzieren – doch dieser Schein trügt. Als die Beiden von einer jungen Dame wegen seltsamer Vorkommnisse in deren Heimat engagiert werden, zeigen sich tatsächlich verborgene mystische Kräfte in unserem undurchsichtigen, aber dennoch gutherzigen Professor…

Fazit

„The Lost Talisman“ war eine spaßige und vor allem optisch eine wirklich beeindruckende Angelegenheit, die sich wegen einiger markanter Szenen ein wenig ins Gedächtnis eingebrannt hat. Der Streifen besaß eine tolle Atmosphäre und vor allem gelang es den Machern viele Genres zu einem äußerst stimmigen Gesamtkonzept in sich zu vereinen.

Das Geschehen wirkte angehen frisch und macht sein eigenes Ding, obwohl viele Parallelen zu anderen Filmen und sogar Videospielen nicht von der Hand zu weisen waren und immer wieder zu kleineren Schmutzler führten. Während Humor und Slapstick beispielsweise an Klassiker von Jackie Chan erinnerten, fühlte man sich bei den bedrohlicheren Abschnitten wie in ein Computerspiel ala „Alan Wake“, „Tokyo Ghostwire“ oder „Alone in the Dark“ versetzt.

Der Verlauf war jederzeit kurzweilig und Durchhänger waren nicht zu verzeichnen. Das Tempo war perfekt ausgelotet und kein Bestandteil gewann die Überhand. Die Mischung aller Genre war ausgewogen und alles harmonierte wirklich überraschend gut miteinander – was übrigens auch für die Darsteller galt. Sie wuchsen nach einem witzigen Intro schnell ans Herz und personifizierten markante Typen mit Herz und Schnauze – denen man nur zu gerne bei ihren Abenteuern folgen wollte und die uns immer mal wieder Punkte zur Identifikation gaben.

Wie bereits erwähnt gab sich der Titel dabei technisch einwandfrei und lieferte keinen Grund zur Klage. Nicht nur schöne Kulissen und auf Hochglanz polierte Aufnahmen, sondern vielmehr die tollen CGI-Effekte konnten beeindrucken. Sie fügten sich stimmig ins Gesamtbild ein und verwandelten selbst düsterste Passagen in zuweilen eindrucksvolle Momente mit hohem Staun-Faktor. Das Auge sah sich vor bunten Lichtern und Projektionen kaum satt und dennoch fühlte man sich inmitten dieser eindrucksvollen Parade sehr wohl, war niemals davon überfrachtet.

Wer auf leichtgängige und optisch herausragende Fantasyfilme steht, sollte sich „The Lost Talisman“ auf jeden Fall einmal genauer anschauen. Vielleicht auch wegen meiner Nähe zu Videospielen hat mich das Ding so enorm schnell abgeholt und über die komplette Laufzeit an den Schirm gefesselt, aber auch ohne diesen Bonus sollte das Werk mit seinen launigen Bestandteilen prima funktionieren. Der Humor war nicht allzu drüber, traf voll meinen Nerv und die interessante Handlung wurde einfach schnörkelfrei und mit viel Kurzweil erzählt. Unterm Strich also ein sehr schönes Filmevent aus Südkorea und aufgrund seiner eher seichteren Gangart sogar für die ganze Familie geeignet!

Dieses Rezensionsexemplar wurde freundlicherweise von PLAION PICTURES zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!

Weitere Informationen zu diesen und weiteren Filmen findet Ihr auf der Webseite des Labels: https://plaionpictures.com

Sie liebt ihn – sie liebt ihn nicht

Inhalt

Für die bezaubernde Helen ist es kein guter Tag. Erst verliert sie ihren Job in einer Werbeagentur, dann erwischt sie ihren Kerl mit einer anderen im Bett. Doch was passiert, wenn Helen nicht vorzeitig nach Hause geschickt worden wäre und sich zumindest ihr Privatleben anders entwickelt hätte?

Fazit

„Sie liebt ihn – sie liebt ihn nicht“ war ein Film, der zumindest am Anfang etwas Aufmerksamkeit erforderte und zunächst etwas unübersichtlich daher kam. Die Macher präsentierten uns hier unterschiedliche Handlungsabläufe, die fortwährend parallel zueinander erzählt wurden und verschiedene Abzweigungen des Lebens von Helen aufzeigten.

Hatte man sich an die unkonventionelle Herangehensweise gewöhnt, entfaltete sich eine nette und weitestgehend auch recht unterhaltsame Geschichte – die enorm von ihrer liebenswerten Hauptfigur (Gwyneth Paltrow) profitierte.

Paltrow trug das Geschehen über weite Teile von allein, überzeugte in ihren unterschiedlich verlaufenden Schicksalen und bot stets einen guten Anker zur Identifikation. Sie spielte ihre Filmpartner an die Wand, stach mehr als deutlich vom Rest empor und rettete das Geschehen immer wieder vor aufkeimender Bedeutungslosigkeit.

Der Film an sich besaß nämlich ein paar Schwächen, die selbst von einer tollen Hauptfigur nicht vollends hinweggelächelt werden konnten. So schlichen sich in aller Regelmäßigkeit ein paar unschöne Längen ein und das Schicksal von Helen schien dabei fast egal zu werden. Das Gebotene plätscherte nach witzigen Wendungen immer mal wieder vor sich hin, bot insgesamt viel zu wenige Überraschungen.

Im Grunde lieferten uns die Macher (immerhin handwerklich solide gemacht) lediglich zwei recht bodenständige Werke (die eben inszenatorisch geschickt miteinander verwoben wurden) – aber jedoch nicht das geniale Gesamtpaket mit erinnerungswürdigen Momenten. Alles war arg zahm, austauschbar, hob sich nur durch seine Aufmachung ein bisschen aus der breiten Masse hervor.

„Sie liebt ihn – sie liebt ihn nicht“ lebte von einer tollen Paltrow und dem Charme der 90iger Jahre, der durch ein eher ausgewaschenes und krisseliges HD-Bild zusätzlich unterstrichen wurde. Ich lobe die klugen Ansätze, moniere aber deren zu bodenständigen Kern und ein paar Durchhänger bei der Umsetzung. Für mal eben Zwischendurch geht der Streifen in Ordnung, aber unterm Strich wars für mich nicht der große Wurf.

Fotocopyright: Alive AG

Rats on Train

Inhalt

Die Passagiere eines Zuges werden von einer wilden Rattenplage überrascht und nur wenigen gelingt die Flucht aus den überfluteten Abteilen. In einem kleinen Örtchen wollen die Überlebenden nach einem Mittel gegen die Seuche suchen, doch leider haben auch hier die Nager bereits zugeschlagen…

Fazit

Ob es nun Schlangen in einem Flugzeug oder eben Ratten in einem Zug sind. Filme wie diese sollten mit den richtigen Erwartungen angegangen werden und dann kann man eventuell einen Funken an Unterhaltung aus ihnen herausziehen. „Rats on Train“ ließ mich dennoch ein wenig kalt.

Über Sinn und Unsinn der Story muss man nicht diskutieren. Die Macher stellten eine vermeintlich witzige Prämisse in den Raum und ließen den Zuschauer am wilden Treiben teilhaben. Das funktionierte aber insgesamt nur bedingt gut, da einige Faktoren nicht wirklich ausgereift erschienen und selbst mit der passenden Herangehensweise kollidierten.

Es war klar, dass man viel auf CGI setzen würde – was an sich auch überhaupt nicht verwerflich gewesen wäre. Leider schwankt die Qualität der Effekte derart, dass man sich oft fragt, wann dieser Streifen wohl produziert worden sei. Auf ein paar hübsche Kamerafahrten und furchteinflößende Nager-Attacken folgten direkt wieder ein paar Szenen, die nicht vollständig „ausgerendert“ wirkten und dem Szenario spürbar den Schrecken nahmen.

Gegen unfreiwillige Komik wäre (grade bei einem solchen Titel) eigentlich nichts einzuwenden gewesen, doch dem Erzählfluss kamen diese Patzer leider nicht zu Gute. Übe weite Teile plätscherte das Geschehen vor sich hin und ließ einen echten Spannungsbogen vermissen. Irgendwann waren die Schicksale unserer austauschbaren Charaktere herzlich egal und der Ausgang spielte eine insgesamt sehr untergeordnete Rolle.

Die Idee mag beim ersten Hinhören witzig geklungen haben, doch die Umsetzung war in meinen Augen einfach nichts Besonders. Es gab nur wenige Highlights, dafür ein paar störende Durchhänger und eine vergleichsweise mittelprächtige Inszenierung. Ich habe die Scheibe günstig im Euroshop abgegriffen und von daher hält sich der Frust in Grenzen. Wenn ich mal wieder Bock auf solch einen Streifen habe, sollte es allerdings trashiger und spaßiger zugehen – hier haben die Macher ihre Chance einfach nicht ausreichend genutzt.

Fotocopyright: Splendid Film/WVG

The Underdoggs

Inhalt

Der ehemalige Football-Star Jaycen „Two J’s“ Jennings hat sein Leben nicht mehr im Griff und wird aufgrund seiner Eskapaden zu Sozialstunden in der früheren Heimat verdonnert. Kaum dort angekommen, trifft er auf ehemalige Freunde, eine alte Liebe und ein Nachwuchs-Footballteam mit Potential…

Fazit

Der diesjährige Superbowl ist zwar vorbei, aber dennoch kam dieser Streifen auf Prime zum Ausklang der Session gerade recht. Viel erwartet habe ich im Anbetracht der austauschbaren Inhaltsangabe eigentlich nicht, serviert wurde immerhin eine solide Sportkomödie mit überraschend derben Umgangston.

Es war von Anfang an klar, dass die Macher das berühmte Rad nicht neu erfinden und sich an ausgebauchten Schemas bedienten – was insoweit in Ordnung geht, da man sich mit ein paar anderen Dingen dennoch vom restlichen Markt unterschied. Dies war stellenweise durchaus als positiv, manchmal aber auch als weniger optimal anzusehen.

Auffällig waren beispielsweise die schroffen Dialoge, die trotz junger Darsteller definitiv nichts für Kinderohren waren. So wurde stets geflucht, beleidigt oder über die Mütter der anderen Spieler hergezogen. War stellenweise durchaus witzig, manchmal aber auch irgendwie seltsam – schließlich passte das nicht so recht ins Bild mit den kleinen Knaben.

Der Erzählfluss war großenteils sehr kurzweilig und angenehm. Obwohl sich die meisten Dinge sehr vertraut anfühlten und echte Überraschungen ausblieben, konnte man das Treiben entspannt genießen und einfach mal innerlich abschalten. Alles lief nach bewährten Mustern, brach nicht mit unseren reduzierten Erwartungen und hielt insgesamt passabel bei Laune.

Snoop bekam seine Rolle auf den Leib geschneidert, da auch nicht mit Anspielungen auf sein wahres (Geschäfts-)Leben gespart wurde. Man konnte ihn sich gut als Trainer mit unkonventionellen Übungen und noch unkonventionelleren Sprüchen vorstellen, war mit seiner Leistung mehr als zufrieden. Leider war die deutsche Synchronisation nicht ganz optimal, aber Punktabzug möchte ich für diese Lappalie dennoch nicht vergeben.

Manchmal lud „The Underdoggs“ zum Fremdschämen ein und wirkte aufgrund seiner Gossensprache ein wenig befremdlich, doch unterm Strich unterhielt das Werk doch ganz passabel. Trotz aller widrigen Bedingungen konnte eine kleine Message herausgezogen werden und ein paar gelungene Schenkelklopfer sorgten für einen unterhaltsamen Abend, bei dem es nicht auf Tiefgang ankam.

Fotocopyright: Amazon

Five Blind Dates

Inhalt

Um der Familie keine Schande zu machen, soll die hübsche Lia mit einer Begleitung auf der Hochzeit ihrer kleinen Schwester auftauchen. Da die Teeladenbesitzern allerdings sehr schüchtern ist, müssen selbst ihre Eltern beim arrangieren von Dates behilflich sein…

Fazit

Ein richtiger Knaller ist „Five Blind Dates“ sicherlich nicht, doch seine Aufgabe als leichtgängiger Streifen um die Zeit des Valentinstages erfüllt er dennoch mit Bravour. Die Geschichte zwar angenehm simpel gestrickt, doch mit guten und vor allem sehr symphytischen Darstellern bestückt. Der Erzählfluss war kurzweilig und eine Laufzeit von deutlich unter 1,5 Stunden auch genau angemessen, um keine Langeweile aufkeimen zu lassen.

Technisch gab es nichts zu mäkeln. Die warmen Bilder unterstrichen die lockere Atmosphäre und ein eher unauffälliger Soundtrack bestärkte die Leichtigkeit der Inszenierung. Alles war auf gute Laune gebürstet und verfehlte diese Aufgabe nicht. Man konnte sich prima im Geschehen fallen lassen und sich an den perfekt miteinander harmonierenden Charakteren erfreuen.

Viel vermag ich zu „Five Blind Dates“ eigentlich nicht mehr zu schreiben. Der Film war oberflächlich, vorherschaubar und erfand das Rad nicht neu, doch seine liebenswerte Art kaschierten diese Mängel recht gut. Mit den richtigen Erwartungen (und einem idealerweise bereits vorhandenen Prime-Abo) geht das Ding also vollkommen in Ordnung.

Fotocopyright: Amazon

DogMan

Inhalt

In einem blutverschmierten Abendkleid und einer Ladefläche voller Hunde wird der querschnittgelähmte Doug von der Polizei angehalten und vorsorglich inhaftiert. Zunächst gibt er über die Umstände seines ungewöhnlichen Auftritts keinerlei Information, doch nach dem Eintreffen einer Psychologin offeriert er seine unglaubliche Lebens- und Leidensgeschichte…

Fazit

Ich weiß nicht genau, was ich da am gestrigen Abend gesehen habe – doch ich weiß, dass mich dieser Film auf ganz unterschiedliche Weisen berührt und abgeholt ab. Erneut bewies Legende Luc Besson („Leon der Profi“, „Das fünfte Element“, „Lucy“) großes Gespür für ungewöhnliche Themen und verstand den Zuschauer mit einer Erzählung zu fesseln, gar mit Tränchen zu jonglieren.

Schon nach wenigen Minuten zog der Streifen mit einer seltsamen Ausgangslage und den herrlich düsteren Bildern in seinen Bann. Trotz einiger wirklich befremdlicher Elemente konnte man die Blicke einfach nicht vom Schirm lassen und man hing an den Lippen der Akteure – allen voran denen vom großartigen Caleb Landry Jones, der eine unglaubliche Darbietung an den Tag gelegt hat.

Die Handlung wurde größtenteils mit Rückblenden erzählt, ließ uns dabei aber nie den roten Faden verlieren und bewahrte trotz aller Schwermütigkeit seiner Inhalte einen angenehm lockeren Umgangston. Man nahm sich trotz aller Dramatik und unschönen Momenten nie zu ernst, präsentierte sich stets schön ausgewogen und ließ uns nie an der Sache oder unseren jeweiligen Emotionen zweifeln.

Wie bereits erwähnt war das Spiel von Caleb Landry Jones über jeden Zweifel erhaben. Er zeigte mit seinen stetig wechselnden Outfits und Gesichtern eine beachtliche Wandlungsfähigkeit und überzeugte dabei in jeder seiner bedauernswerten Lebenslagen. Er zog lenkte alle Aufmerksamkeit auf seine ambivalente Persönlichkeit und hielt trotz fragwürdiger Aktionen stets alle Sympathie auf seiner Seite, eine unpassende „Woke“-Diskussion bleibt trotz seiner weiblichen Verwandlungen glücklicherweise aus und steht hier gar nicht im Fokus.

Die Inszenierung war großartig, gab keinen Grund zur Klage. Selbst in dunklen Passagen gefielen die klaren Aufnahmen, mit routinierten Perspektivenwechseln wurde das Geschehen kurzweilig in Szene gesetzt. Der auffällige, eher im Klassik-Genre zu verortende Soundtrack war sowieso eine Klasse für sich und sorgte grade bei den Bühnenauftritten von Doug für leichte Gänsehaut. Erneut kamen auch viele symbolische Elemente zum Vorschein, die man zuweilen erst bei genauerer Betrachtung richtig bemerken konnte.

Mit „DogMan“ ist Besson mal wieder ein besonderer Film mit hohem Erinnerungswert gelungen. Auch wenn die Geschichte an sich nur schwerlich greifbar war, konnte man sich problemlos darin verlieren und bis zum bitteren Ende mit unserer brillant gespielten Hauptfigur mitfiebern. Dabei gab es ein Auf und Ab der Gefühle, welches mir in der letzten Zeit von keinem anderen Titel so dermaßen krass vermittelt wurde und davor zücke ich mit Ehrfurcht meinen imaginären Hut. Klar war das Teil von seinem Grundkonzept schon irgendwo ziemlich schräg, aber so faszinierend und herzergreifend wie kaum für möglich gehalten und von daher eine absolute Empfehlung wert.

Fotocopyright: Capelight Pictures

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