(Asien-)Filme, Serien, Videospiele, Fotografie

Schlagwort: Komödie (Seite 1 von 29)

Freibad

Inhalt

Es ist Sommer und, es herrscht unglaubliche Hitze und das Freibad ist täglich entsprechend gut besucht. Zwar handelt es sich hier um ein Bad ausschließlich für Damen, doch die vielen unterschiedlichen Kulturen sorgen dennoch für mehr oder weniger großes Konfliktpotential…

Fazit

Filme von Doris Dörrie sind so ein Fall für sich, aber ehrlicherweise konnte ich mich bei den meisten Ihrer Titeln sehr gut amüsieren und so auch hier. „Freibad“ greift durchaus wichtige alltägliche Themen auf und verpackt sie in eine unterhaltsames und vor allem hochwertig inszeniertes Werk mit viel Herz und Verstand.

Bei den Darstellern hat mich insbesondere Andrea Sawatzki absolut positiv überrascht, doch eigentlich gab es bei keinem der Beteiligten etwas zu meckern. Jede einzelne Figur wurde sorgfältig besetzt und Jeder trug seinen Teil zum Gelingen der Satire bei. Alles wirkte angenehm authentisch und lud sofort zum Abtauchen ein – im wahrten Wortes Sinne.

Irgendwo gab es zwar einen lockeren roten Faden, doch im Grunde bestand der Streifen aus einer Aneinanderreihung von kleineren Ereignissen, die sich tatsächlich aus dem Leben gegriffen angefühlt haben und großes Verständnis beim Zuschauer hervorriefen. Dabei gelang es allerdings die Hintergründe aller Beteiligten ordentlich zu skizzieren, ohne dabei zu langweilig oder gar politisch zu werden.

Richtig gut hat mir die Optik des Werkes gefallen. Die hellen, grellen, bunten Bilder haben selbst zur kalten Jahreszeit heftig Laune auf den Simmer gemacht und am liebsten würde man selbst jetzt in das kühle Nass springen. Der nette Soundtrack hielt dazu ein paar kleinere Ohrwürmer parat und machte ebenfalls viel Spaß.

„Freibad“ ist ein Film, der so vielleicht nur aus der behutsamen Hand einer Frau stammen und so auf seine eigene Weise punkten konnte. Er war unterhaltsam, leichtgängig und machte durchwegs eine Menge Laune. Brisante Themen wurden verständlich, korrekt und angenehm zynisch verpackt – ohne dabei irgendjemandem auf die Füße zu treten. Schaut euch am besten mal den Trailer an – und schaut bei Gefallen ruhig in den kompletten Streifen rein. Ich wurde gut unterhalten und gebe eine Empfehlung für das erfrischend sommerliche Event ab.

7/10

Fotocopyright: Constantin Film (Universal Pictures Germany GmbH)

Mad Heidi

Inhalt

Die Käsefaschisten greifen nach der Macht und wollen das Volk mit exquisiten Speisen gehörig machen. Dabei begehen sie jedoch den Fehler, nicht nur Heidis Freund, sondern auch ihren Opa aus dem Weg zu schaffen und so die Rache der Hinterbliebenen auf sich zu richten…

Fazit

Die Entstehungsgeschichte dieses Streifens habe ich zwar nicht im Detail verfolgt, jedoch erinnerte mich das Teil irgendwie stark an „Machete“ – der seine Ursprünge in einem witzigen Fake-Trailer besaß und eine Schnapsidee zu einem kompletten Spielfilm umfunktionierte.

Bei „Mad Heidi“ hat mir die Vorschau – mit dem extrem nervigen Sprecher – schon recht gut gefallen, jedoch war stets die Angst, ob der Gag nun auch für einen kompletten Abend ausreicht oder eben schnell die Luft raus ist. Die Antwort lag für mich dann irgendwo dazwischen – was ich durchaus als kleinen Achtungserfolg für die Macher verbuche.

So grundsätzlich muss ich das Projekt erst einmal loben. Die Idee war cool und die Umsetzung trotz kleiner Abnutzungen doch insgesamt recht passabel ausgefallen. Natürlich hat man im Trailer bereits alle echten Highlights und markanten Sprüche kennengelernt, doch Abseits dessen war es gar nicht so schlimm um den Film bestellt.

Die Story war quatsch und nahm sich zu keiner Zeit auch nur ansatzweise ernst – was natürlich die richtige Vorgehensweise gewesen ist. Es gab zwar kleinere Längen und vielleicht auch eher unnötige Szenen oder Dialoge, doch der Unterhaltungswert war durchwegs geben und man kam nicht in die Versuchung des Vorspulens.

Besonders die Optik hat mir gut gefallen. Klar reden wir bei einem kleinen Crowdfunding-Projekt von anderen Budgets, als bei großen Blockbustern – doch die Präsentation war stellenweise schon echt in Ordnung. Der Look und die Inszenierung verstand sich an Hommage an beispielsweise die alten „Ilsa-Klassiker“ und war auch jederzeit als Verneigung und nicht als Kopie zu verorten. Man fühlte sich sofort unheimlich wohl und hatte einfach Bock auf das Werk.

Die Darsteller haben ihre Sache solide und ohne größere Kritik meinerseits absolviert. Auch hier immer die Relation zu professionellen Filmen und so auch keine Klage bei vielleicht etwas unpassend besetzten Nebenrollen. Hauptsache Heidi und natürlich der oberste Führer wurden nett besetzt und alle schienen Spaß an der Arbeit gehabt zu haben. Negativ hierbei höchstens die schwache Lokalisation – die vielleicht irgendwo zum Rest passt, mich doch manchmal genervt hat und manchmal den Eindruck einer mangelnden Lippen-Synchronisation aufwies.

Außer den Hintergründen, wie Klara nun tatsächlich zu ihrem Rollstuhl kam, gab es wenig tiefgreifende Erkenntnisse der großartig neue Innovation. Die frische Idee war das verrückte Setting an sich und die Erkenntnis, dass der Blödsinn auch halbwegs passabel über 90 Minuten funktionierte. Viele werden bei dieser Nummer sicherlich nur mit dem Kopf schütteln und das Teil einfach links liegen lassen, doch Filmfans mit Sympathie zur Amateur-Szene dürfen ruhig mal einen Blick riskieren. „Mad Heidi“ ist vergleichsweise hochwertig und kurzweilig gemacht, auch wenn ich mir unterm Strich keine höhere Punktevergabe abringen kann. Schaut den Trailer und unterstützt bei Gefallen bitte auch die Macher. Das Projekt war bestimmt nicht leicht auf die Füße zu stellen und verdient eigentlich noch einen Bonuspunkt im Geiste.

6/10

Fotocopyright: Nameless Media

Die Hart

Inhalt

Schauspieler und Comedian Kevin Hart hat es satt bei Actionfilmen nur den Sidekick zu mimen und verlangt endlich seine erste, richtige Hauptrolle. Scheinbar aus dem Nichts meldet sich da ein mysteriöser Produzent, der schon so manchen Star auf die Beine half. Er möchte sich um Kevin kümmern und ihn in einem harten Trainingslager zum neuen Superhelden am Kinohimmel ausbilden…

Fazit

„Die Hart“ ist ein typischer Film, der seine Erwartungen grundsätzlich erfüllt, sie aber in keinem Bereich übertrifft oder irgendwelche neuen Einblicke offeriert. So quasi die Zusammenfassung des überschaubaren Reviews und so meine Meinung zu diesem neusten Produkt aus dem Hause des Versandgiganten.

Die Handlung war simpel, berechenbar und wich nicht von den erwarteten Wegen ab. Manchmal hatte man das Gefühl, dass der Zuschauer auf eine falsche Fährte gelockt werden sollte, doch richtig überzeugend gelang das nie. Viel zu offensichtlich das Szenario und viel zu unglaubwürdig der zugehörige Rest.

Die Action war stellenweise ganz nett, aber nicht auf höchsten technischen und schauspielerischen Niveau. Zum Teil sah es sogar nach mangelndem Budget aus – was gerade im Anbetracht des Aufgebotes an Darstellern kaum für denkbar erschien. Hier wurde nicht nur in Dialogen mit prominenten Namen um sich geworfen, sondern es gab tatsächlich auch ein paar bekannte Gesichter – allen voran natürlich Hart und Travolta – zu erblicken.

Der Verlauf war in Ordnung. Es ging in allen Bereichen zwar insgesamt etwas unspektakulär zur Sache, aber immerhin wurden die knappen 90 Minuten passabel und ohne größere Längen über die Bühne gebracht. Ich möchte nicht behaupten, dass es hochwertig zuging, doch halbwegs unterhaltsam war es allemal. In Erinnerung blieb jedoch – bereits einen Tag nach der Sichtung – nicht wirklich viel – was den Streifen dann einfach nicht über das Mittelmaß hieven konnte.

Bei aller Liebe zur netten Grundidee und zum guten Cast war Wertungstechnisch einfach nicht mehr drin. „Die Hart“ war nett, aber eben auch kein krasses Highlight und bot Nichts, was nicht unzählige Konkurrenten ebenfalls zu bieten haben. So als „Inklusivartikel“ beim bestehenden Abo durchaus mitnehmbar, mir jedoch keinen separaten Invest und erst recht keine warme Empfehlung wert. Für einen langweiligen Sonntag-Nachmittag geeignet, allerdings nichts für einen erwartungsvollen Filmabend mit Anspruch oder sonstwie gearteten Anforderungen.

5,5/10

Fotocopyright: Amazon

Ein Mann namens Otto

Inhalt

Otto ist ein verbitterter Mann, dem man es kaum Recht machen kann. Ständig ist er auf Krawall gebürstet und wünscht sich alles in extremst geordneten Verhältnissen. Nach seinem letzten Arbeitstag weiß er nicht mehr viel mit sich anzufangen und beschließt sich nun endlich zu seiner verstorbenen Frau zu begeben. Er nimmt sich einen Strick zur Hand, doch grade in diesem Moment schlagen die neuen Nachbarn vor seiner Türe auf…

Fazit

Da ich weder das bekannte Buch, noch die Originalverfilmung kenne, bin ich völlig unbedarft an diesen Streifen heran gegangen und war am Ende durchaus positiv überrascht. „Ein Mann namens Otto“ mag zwar ein insgesamt sehr berechnender und wenig überraschender Titel sein, punktet dank viel Fingerspitzengefühl und einem erneut sehr guten agierenden Tom Hanks aber enorm auf meiner persönlichen Bewertungsskala und verdient eine Weiterempfehlung.

Der Auftakt zog sich mit ein paar ausschweifenden Szenen etwas in die Länge, doch ab dem richtigen Startpunkt der Handlung steigerte sich das Tempo und erreichte bis zum bitteren Finale ein sehr angenehmes Niveau. Wir bekommen hier natürlich kein rasantes Actionkino, aber eine charmant-packende Geschichte, die trotz aller Vorherschaubarkeiten einen guten Erzählfluss abliefert.

Manchmal hat das Geschehen ein wenig wie ein Märchen auf mich gewirkt, was ich aber keineswegs negativ betrachten möchte. Die Ereignissen waren teils enorm konstruiert und die zugehörigen Sprüche dann ebenso erahnbar wie der Rest. Durch eine warmherzige Präsentation nahm man dies trotzdem gern in Kauf und fühlte sich dennoch wohl. Man sah, wie die kleinen Zahnrädchen geschmeidig ineinander griffen und wurde gut unterhalten.

Der Film stand und fiel mit seiner Hauptfigur, die von Tom Hanks erwartungsgemäß toll verkörpert wurde. Er besaß genau den richtigen Auftritt, um ihn als kantigen Kautz zu verstehen und seine behutsame Transformationen abzusegnen. Er konnte einfach alle Facetten von Otto abdecken und dabei stets die Sympathie des Zuschauers auf sich ziehen. Der Rest hat aber ebenfalls eine gute Arbeit abgeliefert, wurde passend und liebenswert besetzt, harmonierte hervorragend mit Hanks.

Ich schätze Tom Hanks, muss ihm aber eine gewisse Quote an mittelprächtigen Werken ankreiden. Es ist zwar toll, dass er sich die Zeit für kleinere Projekte abseits des großen Mainstreams nimmt, allerdings unterliegen diese Kleinode oft unterschiedlichen Qualitäten. Bei „Ein Mann namens Otto“ hat er sich jedoch für einen schönen Titel entschieden und ein rundherum empfehlenswertes Produkt abgeliefert. Zwar mag die Geschichte hin und wieder zu dick auftragen und insgesamt wenig Neues präsentieren, aber einen hohen Unterhaltungs- und Sympathiefaktor aufweisen. Ein rührender Film – so kalkuliert er letztlich auch war.

7,5/10

Fotocopyright: Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH

Jungfrau (40), männlich, sucht…

Inhalt

Auf den ersten Blick ist Andy ein ganz normaler Typ mit einem normalen Job in einem Elektrogeschäft. Seinen Kollegen ist er allerdings seit jeher ein wenig Suspekt und als sie bei einer geselligen Pokerrunde erfahren, dass er mit stolzen 40 Jahren noch immer Jungfrau, wird umgehend konstruktive Hilfe angeboten – ob Andy das überhaupt will oder nicht…

Fazit

„Jungfrau (40), männlich, sucht…“ ist ein Film dessen Humor man entweder liebt oder hasst – und sich hieraus dann eben auch die Sympathie zu diesem Werk ableitet oder eben nicht.

Auf der einen Seite gefühlvoll und mit Niveau, auf der anderen Seite extrem witzig und durchaus an der Grenze der Geschmacklosigkeit präsentiert uns Judd Apatow hier eine witzige Angelegenheit, die bei kompatiblen Zuschauern sicherlich kein Auge trocken lässt und dabei sogar noch unerwartet herzensgute Botschaften vermittelt.

Auch wenn der Verlauf stellenweise wohl ziemlich berechnend ist und das Finale keine Überraschung darstellte, wurde man über knappe zwei Stunden hervorragend unterhalten und hatte mit keinerlei Leerläufen zu kämpfen. Es ging stets kurzweilig und mit hoher Gagdichte voran, ohne uns dabei vor lauter Feuerwerk am Dialogen zu ermüden – was mir bei heftigen Actionfilmen gerne einmal passiert.

Mit Steve Carell wurde die Idealbesetzung für diese Rolle gefunden, aber auch der Rest – allen voran Paul Rudd und Seth Rogen – als dessen „Wingmen“ brillierten und selbst immer wieder für Schenkelklopfer sorgten. Überhaupt wurde aber jede noch so kleine Nebenfigur außerordentlich und durchaus prominent besetzt, was immer wieder für kleine zusätzliche Grinser sorgte (ich sag nur Jonah Hill als Kunde im ebay-Laden).

Wer Filme mit Carell oder Rogen kennt und zu schätzen weiß, der wird auch hier auf seine Kosten kommen und eine tolle Zeit bei den Eskapaden unserer alten Jungfer haben. Ich habe mich selbst nach wiederholter Sichtung direkt wieder abgeholt gefühlt und konnte Lachen wie schon lange nicht mehr. Allein hierfür eine ganz dicke Empfehlung und natürlich einen festen Platz in der Sammlung. Man muss den Humor halt mögen.

8/10

Fotocopyright: Studiocanal

Trainspotting – Neue Helden

Inhalt

Mark und seine Kumpels leben in Edinburgh und wissen die meiste Zeit nicht viel mit sich anzufangen. Drogen spielen stets eine große Rolle und so sind sie ständig auf einem wilden Trip, ignorieren den Rest der Welt. Eines Tages jedoch beschließt Mark endlich sein Leben in den Griff zu bekommen und dem Rausch zu entsagen – was sich inmitten seiner kaputten Freunde als äußerst schwierig erweist…

Fazit

Zu einem Kultfilm wie „Trainspotting“ muss man eigentlich nicht mehr viel schreiben. Wo andere Filme den Begriff „Kult“ keineswegs verdient haben, hat ihn sich dieser Streifen quasi schon direkt bei seinem damaligen Release abgreifen können.

Regisseur Danny Boyle präsentiert uns hier einen zuweilen herrlich verstörenden Eindruck in eine kaputte Jugend, vermittelt uns zwischen all den tragischen Bildern aber immer so etwas wie Hoffnung und der Glaube an das Gute in den Dingen. Wir erleben zwar einen deprimierenden Blick in die Gesellschaft, sind aber durchwegs fasziniert von Figuren, Dialogen und deren Plänen.

Nahezu herausragend präsentiert sich hier Ewan McGregor als Junkie Mark, der uns auf unterhaltsame und nachdenkliche Weise mit auf einen Tripp nimmt und dem Zuschauer stets ordentlich Sympathien abringt – egal, was er nun auch wieder angestellt hat. Man konnte seiner schrägen Figur einfach nie böse sein, war aber stets gespannt, welche Eskapaden als nächstes auf ihn warten.

Technisch war „Trainspotting“ ebenfalls eine starke Nummer. Die leicht unscharfe, dreckige Optik passte hervorragend zum Setting und der Soundtrack trumpfte an den passenden Stellen mit den richtigen Songs auf – die perfekt zu den Gefühlslagen der Figuren passten. Typisch britisch – wie eben auch das gesamte Szenario mit seinen typischen Details. Manch eklige Szene konnte man sich nicht verkneifen, letztlich blieben diese aber auch umso mehr im Gedächtnis.

„Trainspotting“ gehört für mich zu den Werken, die man als Filmfan schon einmal gesehen haben sollte. Klar mag die Thematik nicht Jedermann ansprechen, doch die geschmeidige Erzählweise und ihr großartiger Hauptdarsteller holen schnell ab und machen den Einstieg leicht. Die Zeit verging hier echt wie im Flug und bei den Gefühlen war hier alles dabei. So trostlos das Ding auf den ersten Blick auch schien – so sehr schätze ich die positiven Vibes, die aus allen Poren strömten und das Ding zu etwas Besonderen machen. Kult eben.

8,5/10

Fotocopyright: ‎Paramount Pictures (Universal Pictures)

Dungeons & Dragons

Inhalt

Das Land ist in Wandlung. Zauberer Profion stellt die Herrschaft von Kaiserin Savina in Frage und möchte mit ihrem Zepter die Herrschaft über die goldenen Drachen an sich reißen. Mitten in diesen Konflikt geraten die Diebe Ridley und Snails, die sich nach einem letzten Raubzug eigentlich zur Ruhe setzen wollten…

Fazit

„Dungeons & Dragons“ ist einer jener Filme, die man anschaut und schnell wieder vergisst. Nicht etwa nur, weil er so ungemein schlecht – vielmehr da er ziemlich bedeutungslos und uninspiriert daher kam, keinerlei Szenen länger im Gedächtnis verweilten und Highlights zur absoluten Mangelware gehörten.

Die Vorlage bot viel Potential, doch das Drehbuch war bescheiden. Man entschied sich für die typischen Rollenbilder (Diebe, Zwerge, etc.) und konstruierte eine schwache Rahmenhandlung für noch schwächere Effekte. Man wich nicht von bekannten Genrestandards ab, bemühte sich weder um großartige Überraschungen, noch um spannende Wendungen. Alles plätscherte nach bewährtem Muster vor sich hin, entfachte keine Begeisterungsstürme.

Es mag am damaligen Stand der Technik – oder schlichtweg am Budget – gelegen haben, aber hübsch ist der Streifen keineswegs anzuschauen. Während die extrem künstlichen Kulissen und die schlecht gerenderten Kreaturen vielleicht noch irgendwo verzeihlich sind und Charme der frühen CGI-Gehversuche aufwiesen, konnte man beim billig ausstaffierten Rest – insbesondere den Kostümen – nur den Kopf schütteln.

Unterhaltsam war das Gebotene eher leidlich. Oftmals schlichen sich Längen ein und aufgrund der desaströsen Technik baute sich keinerlei eine Immersion auf. Die Dialoge waren überwiegend flach, die eingestreuten Gags luden zum Fremdschämen ein. Die Darsteller wirkten eher wie Stand-Up Comedians, statt ernsthafte Charakterköpfe. Der sonst so großartige Jeremy Irons war total verschwendet und fühlte sich stets deplatziert an.

Manche Filme waren schon damals kein Highlight und sind obendrein sehr schlecht gealtert. Für mich gehört dieser „Dungeons & Dragons“-Versuch eindeutig in diese Kategorie und positive Worte fallen schwer. Hier passt nur wenig zusammen und obendrein ist das grelle Treiben optisch kaum mehr anschaubar. Eine ordentliche Rahmenhandlung oder zumindest ein kurzweiliger Verlauf hätten verlorenen Boden gut machen können, taten es aber nicht. Für mich ein Fantasy-Event zum Vergessen, aber die Hoffnung auf eine würdige Adaption der berühmten Marke bleibt weiterhin bestehen. Vielleicht haben wir ja mit dem neusten Ableger ein wenig mehr Glück – ein paar Wochen müssen wir uns mit dessen Sichtung allerdings noch gedulden.

3/10

Fotocopyright: EuroVideo Medien GmbH

Sommerfest

Inhalt

Der Tod seines Vaters bringt Stefan zurück in seine alte Heimat, dem Ruhrgebiet. Hier trifft er auf fast vergessene Bekannte und Freunde, aber auch alte Liebschaften. Eigentlich wollte er die Dinge wie den Verkauf des Elternhauses schnell in die Wege leiten und ebenso rasch wieder nach München verschwinden, doch von Stunde zu Stunde hadert er mit seiner Entscheidung…

Fazit

„Sommerfest“ war kein lauter Film, sondern eine kleine Perle – die mit viel Charme und schrägen Figuren in ihren Bann zog. Der Streifen portraitierte mit viel Herz eine ganzen Landstrich, auch wenn er hin und wieder bewusst ein bisschen zu dick aufgetragen hat. Man konnte sich gut in die leicht orientierungslose Hauptfigur hineindenken und seine Probleme, besonders aber sein Kampf mit sich selbst, sehr gut verstehen.

Das Pacing war hervorragend, obwohl im Grunde nicht viel geschah und selbst mit größeren Überraschungen hinter dem Berg gehalten wurde. Seine gradlinige und authentische Weise unterhielt trotzdem prima, ließ uns auf die Charaktere konzentrieren und zu den passenden Zeitpunkten herzhaft lachen oder ein wenig nachdenklich werden. Man fühlte sich stets abgeholt und angenehm unterhalten.

Lucas Gregorowicz hat seine Sache wunderbar und glaubwürdig erledigt. Wie bereits erwähnt konnte man sich gut in seine Lage hineinversetzen und sich eigene Gedanken zu diversen Themen seiner Agenda machen. Großartig allerdings auch seine Kollegen, die sich zwar stellenweise etwas „drüber“ präsentiert haben, mit Witz und Dialekt aber versöhnlich stimmten.

Heimlicher Hauptdarsteller war das Ruhrgebiet, besser gesagt Bochum an sich. Es gab einige wirklich schöne Einblicke in das Leben und die Läden der Region – manchmal fühlte sich das Geschehen wie ein kleiner Werbefilm ein. Technisch gab es dabei nichts zu bemängeln. Die Bilder waren hochwertig, wirkten wie ein „richtiger“ Spielfilm und nicht wie eine „billige“ TV-Produktion. Der meist unauffällige Soundtrack ging ebenfalls in Ordnung und unterstütze die Gefühlswelten auf dem Schirm.

„Sommerfest“ war weder spektakulär, noch liefert er uns auf irgendeine Weise irgendwelche neuen Eindrücke oder Ideen. Er überzeugte in erster Linie mit seiner perfekten Karikatur des Alltags, seinen einzigartigen Typen und deren „Schnauze“. Für mich war es ein schöner Titel für Zwischendurch, doch eine allgemeine Empfehlung fällt nicht leicht. Aufgrund seiner Machart wird er nicht jeden Betrachter ansprechen und gegebenenfalls gehörig langweilen. Gefallen euch aber „Ruhrpottfilme“ und muss es nicht so derbe lustig wie bei „Bang Boom Bang“ und Konsorten zugehen, so dürfte dieser Film was für euch sein. Aktuell findet Ihr ihn bei Netflix und wenn dort sowieso schon ein Abo vorhanden ist, dann zappt bei Bedarf einfach mal rein. Ich habe mich für knappe 90 Minuten echt wohl gefühlt und bereue die investierte Zeit keineswegs.

7/10

Fotocopyright: Warner Bros (Universal Pictures Germany GmbH)

Heart of a Lion

Aufgrund aktueller Sichtung wurde dieses Review aus dem Archiv übernommen und hier sauber formatiert. Möglichweise wurden einige Passagen überarbeitet und die Wertung nach aktuellen Maßstäben noch einmal korrigiert.

Inhalt

Teppo ist rechter Skinhead, säuft gerne und hängt oft mit seinen Freunden ab. Trotz gehobenen Alters kann er nicht von seiner Einstellung lassen und sieht darin kein Problem – bis er auf die hübsche Sari trifft.

Sari verdreht ihm sofort den Kopf und er würde alles tun, um Ihr Herz zu erobern. Problem ist allerdings, dass Sari früher mit einem Farbigen zusammen war und aus dieser Beziehung einen entsprechend dunkelhäutigen Sohn mitbringt. Teppo ist dies natürlich sehr unangenehm, doch seiner Traumfrau zuliebe versucht er sich irgendwie damit zu arrangieren und dieses Detail vor seinen Kameraden geheim zu halten…

Fazit

„Heart of a Lion“ mag auf den ersten Blick eine seltsame Prämisse präsentieren und zunächst gar nicht so recht wie eine europäische Antwort auf „American History X“ wirken, doch trifft mit einer intelligenten Weise dennoch voll ins Schwarze. Hier mag zwar weniger direkte Gewalt in der Luft liegen, dafür war die Stimmung oft zum Schneiden gespannt.

Die für uns eher unbekannten Schauspieler agierten erstklassig, sorgten für Aufmerksamkeit und animierten zum Hineindenken in deren Verhaltensweisen. Auch hier wurden die „Glatzen“ nicht als dumme Idioten darstellt (okay, es gab ein paar Paradefiguren), aber vor allem wurde deren – ich sage mal Herzlichkeit – untereinander eindrucksvoll herausgestellt und gute Einblicke in deren Miteinander aufgezeigt.

Dem Film gelang es stets den richtigen Ton zu treffen. So wurden manche abwertende Begriffe zur Abwechslung mal humoristisch und keineswegs im bösen Kontext verwendet, dem Zuschauer im passenden Moment ein Lächeln abgerungen. Oft wirkte das Geschehen trotz rauer Typen sehr herzlich und die Liebe zu Teppo und seiner Freundin absolut glaubhaft aufgebaut, so dass man ihnen nur das Beste wünschen wollte.

Eine so richtig krasse Wandlung hat unsere Hauptfigur hier zwar nicht durchschritten, letztlich wäre es aber auch zu dick aufgetragen gewesen und hätte die vielen tollen Ideen abgewertet. Man hat nie den Bogen überspannt und uns stets mit realistischen Situationen vor neue Hürden und entsprechende spannende Momente gestellt. Der Erzählfluss war dabei perfekt und es wurde nie langweilig oder uninteressant.

Unterm Strich boten uns die Finnen einen mitreißenden Film mit viel Herz und Verstand – der sich einen festen Platz in meiner Sammlung mit Leichtigkeit erspielt hat und sicherlich nicht das letzte Mal über die heimische Leinwand geflackert ist. Er bot alles von Drama, Lovestory und auch ein wenig handfester Action. Die Mischung passt und seine Aussage kommt klipp und klar rüber. Ein echter Geheimtipp!

8,5/10

Fotocopyright: Alive AG

Barb Wire

Inhalt

Das Jahr 2017. Amerika befindet sich im zweiten großen Bürgerkrieg, der das Land in weiten Teilen völlig zerstört hat. In den wenigen verbleibenden Städten tobt der Handel mit illegalen Waren und anderen zwielichtigen Geschäften. Inmitten dieser Wirren versucht sich auch Barbesitzerin Wire über Wasser zu halten…

Fazit

„Barb Wire“ ist ein Phänomen und sicherlich auch irgendwo ein Kind seiner Zeit. Eventuelle Comicvorlagen hin oder her, der Film wurde um seine aufreizende Hauptdarstellerin herum konzipiert – und wirkt insgesamt recht bizarr und eigenwillig.

So an für sich ist der Streifen ganz okay, aber kein großer Wurf. Er besaß zwar ein nettes Artdesign und eine erstaunlich gefällige Atmosphäre, in Erinnerung blieb er aber eigentlich nur wegen Pamela Anderson, die mit vollem Körpereinsatz zu überzeugen wusste.

Die Story war weder sonderlich originell, doch mit spektakulärer Action ausstaffiert, immerhin halbwegs kurzweilig erzählt und so kein totaler Ausfall. Auf dem Schirm war eigentlich immer was los und so vergingen die knappen 100 Minuten vergleichsweise geschmeidig und man fühlte sich am Ende irgendwo recht passabel unterhalten.

Das Geschehen wirkte an den passenden Stellen angenehm düster, nahm sich dann mit überzogenen Figuren, Aktionen oder eben wegen der vielen blanken Haut nicht immer zu ernst. Manchmal fühlte man sich wie in einem soliden Sci-Fi- Streifen, manchmal kribbelte das Fremdschämen und man konnte nur mit dem Kopf schütteln.

Anderson zeigte sich zumindest optisch von ihrer besten Seite und war stets mit schnittigen Outfits unterwegs. Ihre Leistung war okay, aber weit von von Oscar-Qualitäten entfernt. Mein persönliches Highlight stellte allerdings Udo Kier dar, der mir nicht zuletzt beim Kehren der Bar einen Ohrwurm verpasst hatte. Er war ein kleiner Lichtblick unter den sonst eher mittelprächtig agierenden Kollegen.

„Barb Wire“ ist ein kruder Film, der heute in dieser Forum für mich kaum noch vorstellbar wäre. Oft unfreiwillig komisch und peinlich, dennoch mit einer ganz netten Grundstimmung und bemerkenswertem Unterhaltungsfaktor. So richtig vermag ich noch immer keine Empfehlung aussprechen, aber Kenner werden sowieso schon ein Urteil darüber gefällt – und das Teil nicht zuletzt wegen seiner Einzigartigkeit bereits im Regal stehen haben…

6/10

Fotocopyright: Turbine Medien GmbH

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