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Schlagwort: Krimi (Seite 4 von 6)

Die Toten vom Bodensee: Der Wegspuk

Inhalt

In einer verlassenen Villa wird eine Leiche gefunden und der offenkundig tatverdächtige wendet sich sofort an seine Anwältin, um alle Vorwürfe direkt zu entkräften. Die Beweise sind erdrückend, doch irgendwas scheint an dem Fall nicht zu passen…

Fazit

„Der Wegspuk“ ist nur Einer von mittlerweile vielen angehäuften Titeln aus diversen Mediatheken und gestern Abend eigentlich nach dem Zufallsprinzip ausgewählt worden. Ich kannte die gesamte „Die Toten vom Bodensee“-Reihe bisher nur aus der Werbung und dies war dann endlich mein erster Einblick darin.

Die Machart entspricht einem typischen TV-Krimi und wartet mit charismatischen Hauptfiguren (Nora Waldstätten und Micha Oberländer) auf. Die Story ist nicht weltbewegend, aber ganz okay. Man weiß natürlich sofort, dass alles weitaus komplexer als auf den ersten Blick sein muss und wird diesbezüglich auch nicht enttäuscht.

Natürlich fehlten mir ein wenig die Vorkenntnisse und somit das bessere Verständnis für die Charaktere und deren Werdegänge, doch man gab sich für Neueinsteiger relativ bemüht. So wurden Hintergründe noch einmal kurz zusammengefasst bzw. so verständlich in Dialoge verwoben, dass man einigermaßen gut folgen konnte und nicht ganz im Regen stand.

Während das Setting durchaus gefällig und die Figuren vom Design in Ordnung waren, so belanglos der Verlauf. Man wurde nicht unbedingt schlecht, aber leider auch nicht sonderlich aufregend bei der Stange gehalten und wollte gar nicht so recht mit rätseln. Die Handlung plätscherte vor sich hin und das leicht verworrene Ende rüttelte nicht mehr wach. Alles lief nach bewährtem Muster und nach 90 Minuten war der Fall gegessen.

Wer gerne mal einen Fernsehfilm schaut und dabei nicht unbedingt die größte Hochspannung erwartet, dürfte trotz eher unspektakulärer Machart mit diesem Werk weitestgehend zufrieden sein. „Der Wegspuk“ hält durchaus bei Laune, doch eine echte Anschaupflicht besteht sicherlich nicht.

5,5/10

Fotocopyright: ZDF

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*externer Link, keine Haftung

Red Corner – Labyrinth ohne Ausweg

Inhalt

Seine Geschäftsreise nach China hat sich Jack sicherlich anders vorgestellt. Am Morgen erwacht er in seinem Hotelzimmer neben einer Leiche und die Polizei ist sofort am Ort des Geschehens. Ohne sich groß zu verteidigen landet er hinter Gittern und wird innerhalb kürzester Zeit angeklagt. Nun geht es um Leben und Tod…

Fazit

Bei „Red Corner“ handelt es sich wieder um einen Titel, dessen letzte Sichtung so viele Jahre zurückliegt und die Erinnerung daran stark verblasst ist. Nun habe ich das gute Stück für mich quasi neu entdeckt und bin gemischter Gefühle.

Auf der einen Seite haben wir einen soliden Gerichtsfilm, der mit ein paar kleineren und nicht sonderlich unrealistischen Actionenszenen ordentlich garniert wurde. Man konnte sich gut in die Rolle der Hauptfigur hineinversetzen und seine Lage schmerzlich nachvollziehen. Gere spielt dabei heraussagend und zeigt, warum er zum besten und beliebtesten seines Faches gehört.

Bei so viel Licht gab es allerdings auch etwa Schatten, der hier in Form von kleineren Längen immer wieder auf die Bremse tritt. Man verlor zwar nie vollends das Interesse (dafür war der Rahmen zu spannend), doch immer mal wieder wollte man kurz vorspulen. Dazu kommen viele Dialoge auf chinesisch, die das Lesen von Untertiteln erforderten und so nicht zur allgemeinen Kurzweil beitrugen.

Mit einem Ticken mehr an Kurzweil wäre eine weitaus höhere Bewertung drin gewesen. So bleibt „Red Corner“ zwar ein sehenswerter, aber nicht immer spaßiger Thriller mit beklemmendem Szenario und einigermaßen glaubwürdigem Verlauf. Für Fans von Gere sowieso schon lange Pflicht, für alle anderen ein solider Genrevertreter.

7/10

Fotocopyright: Studio Hamburg Enterprises GmbH

Die Schlange – Killer vs. Killer

Inhalt

Die Polizei findet mehrere Leichen und kann diese dank Spezialkräften schnell identifizieren. Scheinbar ist mit diesem Attentat ein Drogenkrieg nach Europa übergeschwappt und der Verantwortliche noch auf der Flucht. Jetzt stellt sich die Frage, wer ihn zuerst findet…

Fazit

Sperrige Filme sind nicht immer schlecht, doch bei „Killer vs. Killer“ habe ich den Zugang einfach nicht gefunden. Der Zuschauer wird direkt ins kalte Wasser geworfen und hat von der Handlung an sich zunächst keinen Schimmer. Man klebt an den Lippen der Leichenbetrachter, um überhaupt zu erfahren, wer die Opfer waren und was die möglichen Motive – des zu Beginn nicht näher erklärten – Killers seien könnten.

Während bei anderen Titeln eine solche Herangehensweise durchaus lohnt, bin ich trotz schrittweiser Auflösung der Umstände kaum so richtig mit dem Gezeigten warm geworden. Die Geschichte plätscherte trotz angenehm düsterer Stimmung vor sich hin und den Hauptfiguren wollte man allesamt nicht über den Weg trauen.

Es fiel schwer, sich für eine Seite zu entscheiden – da alle Parteien eher befremdlich rüberkamen und wenig Raum zur Identifikation ließen. Die Darsteller machten ihre Sache zwar allesamt sehr gut, konnten aber an diesem Fakt einfach nichts ändern. Dies ist insofern schade, da sich so das mögliche Ende bereits im Vorfeld etwas egalisiert und keine großen Emotionen mehr zu wecken weiß.

Nach anfänglicher Verwirrung pendelt sich das Erzählfluss dann irgendwann auf einem soliden Niveau ein – ohne dabei sonderlich hervorzustechen. Es gab ein paar richtige Actionszenen und die schöne Optik überzeugte hierbei zusätzlich. Die Atmosphäre ist jederzeit rau und geheimnisvoll, was in diesem Falle eindeutig für die Macher sprach.

Ich mag europäische Filme und hatte aufgrund seiner Herkunft keinerlei Vorbehalte und mich sogar ein wenig auf die Sichtung gefreut. Auf Seiten der Technik und Akteure war auch alles in Ordnung, nur die Geschichte vermochte mich nicht abzuholen und so komme ich über ein bestenfalls überdurchschnittliches Fazit nicht hinaus.

6/10

Fotocopyright: Koch Media GmbH

Resurrection – Die Auferstehung

Inhalt

Nachdem die Polizei erste Leichen mit abgetrennten Gliedmaßen findet, wird schnell klar, was der Täter damit vorhaben könnte. Detective Prudhomme und seinem Partner geht die Angelegenheit sichtlich an die Nieren, doch sie müssen den Täter überführen, bevor er seine grausame Liste abgearbeitet hat…

Fazit

Mit dem grandiosen „Sieben“ hatte David Fincher einige Jahre vor diesem Titel eine echte Messlatte geschaffen, an der sich mancher Konkurrenz die Zähne ausgebissen hat. „Resurrection“ schlug grob gesagt ebenso in diese Kerbe, hat aber irgendwie genügend Eigenständigkeit mitgebracht und war grundsätzlich gar nicht mal so schlecht. Am gestiegen Abend habe ich die DVD nach langer Zeit mal wieder im Player gehabt und wurde trotz vieler Parallelen zum vermeintlichen Vorbild doch wieder recht gut unterhalten.

Ich rechne diesem Werk hoch an, dass er viele seiner Karten recht schnell auf den Tisch legt und den Zuschauer nicht allzu lang mit seiner durchschaubaren Prämisse beglückt. Auch ist der Flow recht gut, da es immer wieder zügig zur nächsten Leiche geht und mit der eingestreuten Detektivarbeit nicht zu viel Tempo herausgenommen wird.

Lambert wirkt manchmal etwas blass, aber das sind wir von ihm gewohnt und insgesamt geht seine Leistung hier vollkommen in Ordnung. Der nimmt ihm den gebrochenen Familienvater jederzeit ab und kann sich gut in seine Lage hinein denken.

Der Film lebt größtenteils von seiner düsteren Stimmung und die wird auch bis zum bitteren Ende jederzeit beibehalten. Die Aufnahmen sind überwiegend düster, verkommen aber nicht zu einem Tappen im Dunkeln. Man erkennt genügend Details und die Dunkelheit schlägt nicht zu sehr aufs Gemüt. Der Härtegrad ist der Freigabe entsprechend und präsentiert uns nicht übertriebene Gewaltdarstellung oder Gedärm. Alles in etwa auf dem Niveau von „Sieben“.

An die vermeintliche Inspirationsquelle reicht dieser Titel nicht heran, doch unterm Strich ist „Resurrection“ ein äußerst unterhaltsamer Genrevertreter mit ansprechendem Plot. Vielleicht hätte man aus der Thematik noch etwas mehr herausholen oder seinen Bösewicht charismatischer ausbauen können, aber letztlich kann man mit diesem Ergebnis zufrieden sein. Ein atmosphärischer kleiner Film, der für Zwischendurch vollkommen in Ordnung geht und keineswegs angestaubt wirkt.

7/10

Fotocopyright: Kinowelt

Requiem für einen Freund

Inhalt

Rechtsanwalt Joachim Vernau ist immer knapp bei Kasse und als wäre dies nicht genug, findet ein Mordfall in den bescheidenen Räumlichkeiten seiner Kanzlei statt. Bei diesem Attentat ging es anscheinend um einen harmlosen Bewirtungsbeleg, der als ein Alibi für eine weitaus größere Angelegenheit gilt…

Fazit

Dank Streaming-Anbietern und umfangreicher Sammlung, schaue ich nur noch äußerst selten Filme im normalen Fernsehen. Am gestrigen Abend jedoch konnte ich mich für keinen Titel aus dem Bestand entscheiden und habe spontan zum aktuellen Tagestipp („TV Movie“) eingeschaltet – was sich als keine schlechte Entscheidung erwiess.

Der Streifen bot eine nette Story, die nicht bereits nach wenigen Minuten durchschaut wurde und mit einigen angenehmen Wendungen immer wieder bei der Stange hielt. Der Verlauf war kurzweilig und die Inszenierung technisch einwandfrei. Natürlich reden wir hier immer noch von einem Fernsehfilm, aber selbst im Vergleich mit deutschen Kinofilmen konnte man prima mithalten.

Die Darsteller – allen voran Jan Josef Liefers – machten nicht nur einen sympathischen Eindruck, sondern spielten im gegebenen Rahmen sehr annehmbar. Von seinem unfreiwilligen Filmpartner Kida Khodr Ramadan hätte ich gerne noch etwas mehr gesehen, aber immerhin steht hier ja Anwalt Vernau im Vordergrund und dann war das okay so.

„Requiem für einen Freund“ ist solide Unterhaltung ohne Schnörkel oder Längen. Die Geschichte war recht ausgefeilt und die Akteure allesamt gut aufgelegt. Mit einem großen Blockbuster konnte man – gerade Actiontechnisch – nicht mithalten, aber das war hier auch nie verlangt. Ich werde die Reihe auf jeden Fall mal im Auge behalten und gerne nochmal reinzappen oder die Mediathek des Senders bemühen – schließlich zahle ich ja auch Gebühren für solche Produktionen.

7/10

Fotocopyright: ZDF

Stream in der ZDF Mediathek*: (Klick)

*externer Link: keine Verantwortung für Inhalte bzw. Verfügbarkeit des Streams.

Wasabi – Ein Bulle in Japan

Inhalt

Der französische Polizist Fiorentini ist nicht gerade für eine zimperliche Gangart bekannt und wird deshalb vorübergehend vom Dienst suspendiert. Da kommt für ihn ein Ausflug nach Japan gerade recht, denn er soll dort das unerwartete Erbe einer alten Geliebten im Empfang nehmen…

Fazit

Es gab eigentlich keinen triftigen Grund, warum ich mir vorhin ausgerechnet „Wasabi“ zur Sichtung ausgewählt hab. Ich bin am Filmregal vorbei und habe spontan die Scheibe ins Auge gefasst und ohne großartige Überlegung in den Player geworfen. Die letzte Sichtung war so lange her, dass die Erinnerungen ziemlich verblichen waren und ehrlich gesagt habe ich nur lockere Unterhaltung erhofft – und zum Glück auch wieder bekommen.

So ingesamt ist „Wasabi“ ein grundsolider Action-Klamauk, der wenig falsch macht und mit einer kompakten Laufzeit von rund 90 Minuten auch nicht zu lang ausgefallen ist. Das Tempo ist durchwegs hoch und Reno kam in Höchstform daher. Am Anfang musste ich mich noch ein wenig an den eigenwilligen Humor gewöhnen, doch im Laufe der Handlung hat man die flachen Gags zum Glück etwas zurück gefahren und nur vereinzelt besser ausgearbeitet eingeflochten.

Japan hat sich als das ideale Setting für den Film herausgestellt, obwohl man hier weit weniger als manch Konkurrent auf die Kulturunterschiede an sich eingeht und einfach den lockeren Unterhaltungswert in den Vordergrund stellt. So wird der Eindruck vom fremdem Land zwar abgeschwächt, trotzdem ist ein angenehm anderer Grundton zugegen. Ich hätte es langweilig gefunden, einen Reno wieder in französischen Kulissen zu erblicken – denn so hätte etwas exotisches gefehlt, obwohl dieser Aspekt hier gar nicht so drastisch ausgearbeitet wurde.

Auch dieser Film ist bereits vor etlichen Jahren „Opfer“ einer Heftbeilagen-Auswertungen geworden, doch mindert dies noch heute nichts an seiner Qualität. „Wasabi – Ein Bulle in Japan“ ist ein munterer Action-Spaß mit gut aufgelegten Darstellern und kurzweiligem Verlauf. Nichts sonderlich Tiefgründiges – aber das muss es ja nicht immer sein. Mit Auftritten wie diesen werde ich einen Jean Reno auch immer in Erinnerung behalten und wissen, warum er auch international zur absoluten Elite gehört – man muss neben ernsten Rollen auch mal solch einen humorigen Typen verkörpern.

7/10

Fotocopyright: LEONINE

Das Imperium der Wölfe

Inhalt

Die Polizei ermittelt in den Mordfällen von drei jungen Frauen in einem türkischen Teil von Paris. Alle Damen weißen optisch eine gewisse Ähnlichkeit auf, doch stehen scheinbar nicht direkt in Verbindung. Die Ermittler vermuten, dass der Täter sein tatsächliches Opfer noch nicht gefunden hat und die Serie weitergeht…

Fazit

Die letzte Sichtung vom „Imperium der Wölfe“ liegt schon etliche Jahre zurück und die Erinnerungen daran waren schwach. Ich habe das DVD-Steelbook seinerzeit mal günstig in der Videothek mitgenommen und weiß nur noch, dass ich trotz Jean Reno etwas enttäuscht vom Gebotenen war. Nun hat „Netflix“ das gute Stück ins Sortiment aufgenommen und ich wollte mir noch einmal ein Urteil darüber bilden.

In seinen starken Momenten erinnert das Werk durchaus an Streifen wie „Die purpurnen Flüsse“, ohne jedoch jemals dessen annähernde Perfektion zu erreichen. Die düsteren Bilder, die unheimliche Grundstimmung und die im Grunde tollen Darsteller werden immer wieder durch Längen in der Inszenierung ausgebremst und können ihr Potential nicht vollends entfachen.

Die Handlung flacht immer mal wieder ins Uninteressante ab, um an anderer Stelle plötzlich doch wieder anzuziehen. Dieses Auf und Ab war in meinen Augen leider nicht allzu sehr geglückt und insgesamt zu unstetig. Da können selbst die ernsten Hintergründe und manch authentische Darstellung die Kohlen auch nicht mehr ganz aus dem Feuer holen.

Immerhin überzeugte die Inszenierung auf ganzer Linie. Die überwiegend dunklen Bilder hatten etwas atmosphärisches und drückten stellenweise aufs Gemüt. Dies meine ich allerdings nicht negativ, sondern absolut im positiven Sinne. Man fühlt die trostlose Situation, das angeschlagene Wesen der Protagonisten und die ständige Bedrohungslage.

Jean Reno hat seine Sache gewohnt gut gemacht, wobei er für meinen Geschmack ruhig ein wenig ins Geschehen hätte eingreifen dürfen. So vergeht schon eine gewisse Zeit, bis er seinem bemühten, aber sichtlich überforderten Kollegen zur Seite stand. Gut gefiel der Bösewicht, der hier in einer real existierenden Organisation stets über Allem schwebte und mit einem Hauch von Mysteriösen behaftet war. Der Widersacher war nur bedingt greifbar und trotzdem überall zugegen.

Optisch auf jeden Fall ne Hausnummer, doch inhaltlich leider nicht so gut wie manch Vertreter aus dem eigenem Lande. „Das Imperium der Wölfe“ verwässert seinen soliden Plot mit leichten Längen und hätte entweder dichter oder kürzer erzählt werden müssen. Das Ergebnis ist zwar nicht schlecht, aber wahrscheinlich wäre Mehr drin gewesen.

6,5/10

Fotocopyright: LEONINE

Quick – Die Erschaffung eines Serienkillers

Inhalt

Reporter Quick erhält einen ungewöhnlichen Anruf. Der Typ an der anderen Leitung behauptet ein Serienkiller zu sein und dass ein Anderer für diese Taten seit nunmehr 25 Jahren unschuldig im Gefängnis einsitzt. Dies lässt dem Journalist keine Ruhe und er versucht diesen Behauptungen auf den Grund zu gehen…

Fazit

Die Grundlage von „Quick“ ist spannend und orientiert sich an wahren Begebenheiten. Passend hierzu dann auch die fast schon dokumentarische Inszenierung, die mit über zwei Stunden allerdings auch etwas Aufmerksamkeit abverlangt.

Mit geteilten Bildschirmen und ungewöhnlichen Blickwinkeln versuchen die Macher die zuweilen etwas trockene Thematik aufzulockern und dennoch kämpft der Titel immer ein wenig mit kleineren Längen. Die Handlung an sich ist grundsätzlich ansprechend, doch mit seiner behäbigen und mit langen Dialogen gespickten Machart gibt man sich nicht immer kurzweilig.

Die Darsteller machen ihre Sache allesamt sehr gut, wobei natürlich die beiden Hauptdarsteller klar im Vordergrund stehen. Deren Zusammenspiel ist zuweilen erschreckend grandios, wobei auch hier die Konversationen streckenweise etwas ausufernd erscheinen und leichte Straffung nicht geschadet hätte.

Auch wenn die Aufmerksamkeit manchmal schwer viel, so war der rote Faden der Geschichte stets zu erkennen und nach kurzer Nachdenke war man nach Ablenkung sofort wieder im Geschehen. Das Werk baute schon irgendwo einen leichten Sog, aus dem mit Optimierung weitaus Mehr drin gewesen wäre.

„Quick“ ist kein schlechter Film, doch für meinen Geschmack einfach einen Ticken zu lang geraten. Sicherlich möchte man mit seinen detailreichen Ausführungen sein glaubwürdiges Fundament ausbauen, doch muss der geeignete Zuschauer dafür in der Stimmung sein. Die grundsätzliche Aussage ist sicherlich nicht verkehrt, doch an den Längen hätte man Pfeilen müssen. Unterm Strich durchaus sehenswert – aber mit leichten Einschränkungen.

6/10

Fotocopyright: Koch Media GmbH

The Night Clerk – Ich kann dich sehen

Inhalt

Bart ist Authist und studiert nach eigener Aussage am liebsten andere Menschen. Beste Gelegenheit dazu bietet ihm sein Job am Empfang eines Hotels, bei dem er allerdings nicht nur die öffentlichen Bereiche, sondern auch die Intimsphäre der Besucher mit verstecken Kameras im Auge behält. Eines Tages wird er bei seinen heimlichen Beobachtungen Zeuge eines Mordes und kann sich aufgrund seiner illegalen Überwachung nicht richtig bei der Polizei darüber aussprechen…

Fazit

Früher war es „Das Fenster zum Hof“ und in der heutigen Zeit eben die Beobachtung von Morden via iPad. Das mag zwar technologisch besser in unsere Zeit passen, erhöht bei eher unspektakulärer Inszenierung nicht unbedingt den Spannungsbogen.

Der Film an sich ist nicht schlecht gemacht, erinnert mit seiner Optik und ruhigen Erzählweise sehr an einen Fernsehkrimi, der sich mal eben wegschauen lässt – aber keineswegs in bleibender Erinnerung verbleiben mag. Alles plätschert vor sich hin und manche Dialoge fühlen sich einfach nur wie Lückenfüller an. Die Handlung passt auf einen Bierdeckel, doch alles wirkte künstlich gestreckt. Die enthaltenen Wendungen waren allenfalls nicht der Rede wert und passend unaufgeregt gestaltet.

Die Darsteller machen ihre Sache soweit ordentlich, aber nie auf einem Level, das man übermäßig loben möchte. Selbst die Verkörperung des autistischen Concierge ist eher solide, als beeindruckend – auch wenn sie schon irgendwo relativ glaubhaft schien und gut ins Setting passte. Mit Ana de Armas gab es zwar was fürs Auge, doch eine sichtlich gealterte Helen Hunt erschrak mit steifer Mimik genau wie zuletzt in „I See You – Das Böse ist näher als du denkst„.

„The Night Clerk“ ist solides Futter für Krimifans, aber nicht der erhoffte Geheimtipp, der aus dem Nichts gekommen ist. Das Resultat ist grundsätzlich nett, aber nichts, wofür man großes Geld ausgeben sollte. Für eine Sichtung im TV oder einem bereits vorhandenen Streamingdienst geht das Teil schon irgendwo in Ordnung – mehr aber auch nicht.

5,5/10

Fotocopyright: EuroVideo Medien GmbH

Postcard Killings

Inhalt

Die Polizei findet ein grausam verstümmeltes Pärchen vor und obendrein handelte es sich bei einem Opfer um die Tochter eines ehemaligen Kollegen. Dieser nimmt natürlich sofort wieder die Ermittlungen auf und möchte dem Peiniger ans Leder…

Fazit

So rein von der Geschichte her betrachtet, finde ich „Postcard Killings“ hochgradig ansprechend und entsprechend habe ich mich auf die Sichtung gefreut.

Ich weiß nicht genau, woran es lag – aber der Funke sprang während seiner gesamten Laufzeit einfach nicht über. Der im Grunde spannende Plot wird immer wieder mit Längen und vollends nachvollziehbaren Aktionen zersetzt und so fiel das Abtauchen schwer. Kleinere Macken (dämliche Darstellung von Polizisten, merkwürdiges Gefühlsausbrüche bei den Hauptfiguren, etc.) verstärkten diesen Eindruck.

Die düstere, leicht trostlose Inszenierung stand dem Szenario ausgesprochen gut – ohne dabei größeren Vorbilder gefährlich zu werden. Alles rangierte in Etwa auf besserem TV-Niveau, reichte aber nicht an andere europäische Vertreter wie beispielsweise die „Millenium-Trilogie“ oder die „Dezernat Q“-Filme heran. Diese erscheinen einen Ticken finsterer, stimmiger und somit packender.

Jeffrey Dean Morgan hat gut in seine Rolle gepasst, wobei mir das Wiedersehen mit Famke Janssen das größere Lächeln auf die Lippen zauberte. Schauspielerisch bewegte ich zumindest beim Hauptcast alles auf einem soliden Niveau, doch manch Nebenfigur riss aus der Immersion. In so einem ernsten Setting wirkten einige Charaktere unfreiwillig komisch und brachen mit dem gesamten Stil.

Auf dem Papier ansprechend, in der Umsetzung eher stabiler Durchschnitt. „Postcard Killings“ ist ein grundsolider Thriller, der genauso gut im Abendprogramm der öffentlichen Sender laufen könnte. Er ist weitestgehend interessant gestaltet, leistet sich aber kleinere Patzer, die enorm an der Atmosphäre knabbern. Genrefreunde sehen gegeben falls darüber hinweg und geben dem Titel eine Chance.

6/10

Fotocopyright: EuroVideo Medien GmbH

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