Inhalt
Max ist Schülerin an der Blackwell-Universität und fristet ein Leben als Außenseiterin. Als sie eines Tages jedoch ein seltsames Gespräch belauscht und ungewöhnliche Kräfte in sich entdeckt, wird alles auf den Kopf gestellt…
Gameplay
„Life is Strange“ kann man mit gutem Gewissen als „Walking Simulator“ oder auch schon fast als einen interaktiven Film bezeichnen. Der Spieler schlüpft aus der Third-Person-Perspektive in die Haut von Titelfigur Max und darf an eng vorgegebenen Schauplätzen die filmreife Handlung nach Vorne treiben.
Die Interaktien beschränkt sich meist auf das Ansehen von Gegenständen oder Personen und den Dialogen, mit denen man durchaus die Geschichte oder die gegenseitigen Gefühlslagen beeinflussen kann. Ein besonderer Kniff ergibt sich allerdings durch Cloes Sonderfähigkeit, die es erlaubt, die Zeit um einige Sekunden zurück zu spülen.
So kann man teilweise noch im Nachhinein ganze Gesprächsverläufe verändern oder Charaktere gar vor schlimmen Ereignissen bewahren – oder auch nicht. Am Ende eines Kapitels (von denen gibt es wieder einmal 5 an der Zahl) bekommen wir dann eine Übersicht über unsere getroffenen Entscheidungen.
Spielzeit
Für die 5 Kapitel habe ich schätzungsweise 12 bis 13 Stunden benötigt.
Präsentation
Für dieses Review habe ich auf die Switch-Fassung gesetzt, die ich mir (neben der PS4-Version) für den Urlaub besorgt habe. Grundsätzlich waren die eingesetzte Optik und der verwendete Grafikstil recht hübsch anzusehen, doch auf der kleinen Konsole trübten flackernde Kanten und vor allem eine immense Unschärfe das Bild. Hier wurden die Limitierungen der Hardware äußerst sichtbar, spielbar blieb es aufgrund des langsamen und cineastischen Gameplays trotzdem.
Im Gegensatz zu den neuen Teilen der Reihe, bot uns das erste „Life is Strange“ noch keine deutsche Synchronisation, aber immerhin waren die englischen Sprecher ziemlich gut und die Untertitel bis auf kleinere Rechtschreibfehler und Formatierungsprobleme in Ordnung. Lobenswert aber auch hier wieder der erstklassige Soundtrack, der meiner PS4-Fassung sogar als Disc beilag und hin und wieder den Weg in den Player findet.
Positiv
- spannende Geschichte
- gefühlvolle Momente
- sympathische Charaktere
- entspanntes Gameplay
- hübscher Grafikstil
- ordentliche Spielzeit
- filmreife Inszenierung
- toller Soundtrack
Neutral
- Story benötigt etwas, um in Fahrt zu kommen
- technisch durchwachsen (Switch)
- Steuerung manchmal etwas hakelig
- Gameplay eher simpel gehalten
Negativ
- längere Ladezeiten
- nur englische Sprachausgabe (und deutsche Untertitel)
Fazit
Damals wurde das Spiel allerorts über den Klee gelobt und selbstverständlich habe ich kurz nach dessen ursprünglichen Release auch mal reingeschaut. Seinerzeit habe ich (wohl aufgrund des etwas langatmigen Auftakts) irgendwann das Interesse verloren, doch über all die Jahre hat mich eine erneute Sichtung irgendwie immer gereizt. Nachdem ich mit „True Colors“ und „Double Exposure“ meinen Spaß hatte, war es dann endlich soweit und am Ende habe ich die Konsole mit einem guten Gefühl aus der Hand gelegt.
„Life is Strange“ mag technisch vor allem auf der Handheld-Konsole von Nintendo nicht ganz optimal erscheinen, zog aber dennoch mit interessanten Figuren und einer extrem packenden Handlung (nach kurzer Anlaufzeit) in seinen Bann. Dabei wurden alle Komponente sorgsam ausbalanciert, Probleme des Erwachsenwerdens mit einer spannenden Krimigeschichte verwoben, Elemente wie Freundschaft und Loyalität gekonnt in den Fokus gerückt.
Natürlich nahm das Vehikel zuweilen abstruse Züge an und bediente sich offensichtlich an einigen filmischen Vorbildern, doch das Interesse brach trotz Zeitreisen und Rückspulfunktion niemals ab. Die Programmierer verstanden alle Elemente gekonnt unter einen Hut zu bringen und ein fantastisches Spiel abzuliefern. Nicht Jeder wird zur Zielgruppe gehören, aber schlimm ist dies keinesfalls. Wiedermal gilt allerdings meine Empfehlung für stationäre Konsolen oder den PC. Spielbar ist die Handheld-Version zwar auf jeden Fall, doch erneut kämpft die Switch mit langen Ladezeiten und vor allem Problemen bei der Schärfe.
Grafik: 7/10
Sound: 8/10
Gameplay: 6/10
Gesamt: 8,5/10
Fotocopyright: Dontnod Entertainment