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Schlagwort: Sega Saturn

SAROO für den Sega Saturn (Produktvorstellung)

Einleitende Worte

Nachdem ich das optische Laufwerk in einigen Konsolen (u.A. Dreamcast, Gamecube) in Rente geschickt und Anwendungen dort von SD-Karte laufen lasse, war es nur eine Frage der Zeit, bis sich mein geliebter Sega Saturn auch zu einem solchen Vorhaben „überreden“ lässt. Seit einigen Wochen kursieren Berichte über die so genannte „SAROO“-Karte, die für überschaubares Geld eine Menge an nützlichen Dingen verspricht.

Was ist „SAROO“?

„SAROO“ ist eine Platine, die in den Modulschacht der Saturn-Konsole gesteckt wird und neben der Funktion als Speicherkarte und RAM-Erweiterung (bei einigen Spielen notwendig) auch die Möglichkeit zum Starten von ISO-Dateien (von SD-Karte) bietet.

Es gibt wohl eine „normale“ und eine „Elite“-Variante – die sich laut meinen Recherchen zwar nicht grundlegend, aber zumindest von der Materialwahl entscheiden. Die günstigere Version kommt mit gebrauchten, die höherpreise Variante mit neuen Chips daher. Vorsichtshalber habe ich beim asiatischen Händler meines Vertrauens für die vermeintlich bessere Version entschieden.

Der Kostenpunkt (ohne erforderliche SD-Karte) beträgt etwa 60 bis 70 Euro (inkl. Versand, gegebenenfalls zuzüglich Zollabgaben).

Kleiner Tipp: Importiert das Modul am besten ohne mitgelieferte SD-Karte. Zwar müsst ihr dann auf eventuell vorinstallierte Spiele (mit fragwürdiger Herkunft) verzichten, erhaltet aber keine minderwertige Ware mit falschen Angaben zu Größe oder Geschwindigkeit. Verwendet lieber eine vorhandene Karte oder greift auf günstige Markenware von hier stationierten Händlern zurück.

Einrichtung

Die Einrichtung von „SAROO“ ist einfach. Ladet euch das notwendige „Betriebssystem“ von der offiziellen Github-Seite des Projektes (externer Link, keine Haftung!) und kopiert den Inhalt auf eine MicroSD-Karte, welche ihr dann anschließend in den oberen Schacht des „SAROO“-Moduls steckt.

Die MicroSD-Karte kann entweder in FAT32 oder ExFAT formatiert sein.

Ich verwende eine Karte von ScanDisk, die mit 128 GB etwa Platz für rund 250 ISO-Dateien bietet. Formatiert habe ich sie ganz normal über den Windows-Explorer im ExFAT-Format (Standard Clustergröße).

Auf der Karte sollte sich nach dem Kopieren der heruntergeladenen „Betriebssystem-Dateien“ dann folgende Ordnerstruktur wiederfinden:

Die Images euer Spiele sollten im .bin/.cue Format vorliegen und kommen selbstverständlich in den Ordner „ISO“.

Wichtig ist, dass alles im Unterordner „SAROO“ liegt. Ich hatte zuerst alles direkt in das Root-Verzeichnis kopiert und damit hat es nicht geklappt – die Konsole wollte nicht booten und die Saroo-Karte war nur am blinken.

Im Einsatz – ISOs starten

Nachdem die SD-Karte ordnungsgemäß vorbereitet und per SAROO-Modul in den Saturn gewandert ist, begrüßte uns zuerst das normale Boot-Logo und anschließend das (hier auf den Bildern noch asiatische) Hauptmenü.

  • Select Game
  • System CDPlayer
  • Load Game Disc
  • Load Binary
  • Serial Debug Shell
  • Firm Update

Hinter dem ersten Punkt („Select Game“) verbirgt sich die wichtigste Funktion – dem Abspielen von ISO-Dateien, welche auf unterschiedliche Weise gestartet werden können:

Spiel mit A-Taste starten = Speicher auf der SD-Karte wird verwendet
Spiel mit Z-Taste starten = der interne Speicher der Konsole wird verwendet

Ich habe mittlerweile rund 20 Titel ausprobiert und dabei sind mir noch keine Fehler oder Abstürze aufgetreten. Das Aufrufen des SAROO-Menüs (A+B+C gleichzeitig) hat nicht immer geklappt, aber das war nicht weiter dramatisch. Ansonsten hatte ich noch keine Sound- oder Grafikfehler, wie es teilweise in Foren berichtet wurde. Dies liegt wahrscheinlich an meiner aktuellen Firmware.

Die Spiele starten schnell und boten eine überraschend kurze Ladezeit – wofür sich dieses Modul schon doppelt gelohnt hat. Endlich kann man Prügelspiele wie „Street Fighter“ oder „King of Fighters“ flüssig (wie damals vom Modul) zocken und muss nicht ewig auf das Nachladen vom lahmem CD-Laufwerk zwischen den Kämpfen warten.

Abschließende Worte

Ich habe zwar schon ewig einen Modchip im Kombination mit einem Action-Replay im Einsatz (dies erlaubt das Abspielen von Importen und Backups), doch deren Einbau bzw. Einsatz sind nicht so einfach zu realisieren gewesen.

Neben der Schonung des betagten Laufwerkes ergeben sich (neben dem Wegfallen der Laufwerksgeräusche) mit dem „SAROO“ nun auch schnellere Ladezeiten und die Möglichkeit zum besseren Speicherdaten-Handling – was beim Saturn im Gegensatz zur Playstation schon immer ein Krampf war.

Manche Spiele laufen bis dato wohl nicht ganz perfekt, aber dank aktiver Community mache ich mir um zukünftige Bugfixes überhaupt keine Sorgen und sehe hier absolut keinen Showstopper. Ich bin wirklich von diesem Produkt begeistert und entdecke die betagte Konsole (witzigerweise auch wegen der zügigeren Ladezeiten) fast komplett neu. Damals habe ich mich über den Kauf (Saturn, statt Playstation) geärgert, heute bin ich happy, dass dieses Kleinod in der Sammlung geblieben ist und noch einmal eine Wiedergeburt erleben darf.

Disclaimer

Dieser Artikel dient rein zu informativen Zwecken und fördert in keiner Weise den Umgang mit Raubkopien. Die hier dargestellten Images wurden von eigenen Spielen angefertigt und Fragen (beispielsweise nach dem Herunterladen von solchen Dateien) werden hier nicht beantwortet.

Sega/Saturn/Scandisk sind eingetragene Marken.

Fotocopyright: hard-boiled-movies.de

Area 51 (Sega Saturn)

Inhalt

Der Spieler schlüpft in die Haut eines Soldaten einer Sondereinheit und muss nach einem Virusausbruch auf dem Gelände der berüchtigten Area 51 für Ordnung sorgen…

Gameplay

„Area 51“ ist ein Lightgun-Shooter, der idealerweise auch mit selbiger zu bestreiten ist. Unsere Figur bewegt sich automatisch durch vorgerenderte Kulissen und uns bleibt lediglich die Kontrolle über das Zielkreuz und entsprechenden Abzugsfinger.

Die Gegner bestehen jedoch nicht nur aus Aliens, sondern auch aus mutierten Soldaten, die uns das Leben schwer machen. Entweder ballern wir direkt auf diese oder nutzen herumstehende Fässer oder aufgesammelte Granaten um der Lage wieder Herr zu werden.

Im Gegensatz zu anderen Titel haben die Macher hier auf digitalisierte Schauspieler gesetzt – was zwar einen realistischeren Look ergibt, jedoch auf Dinge wie unterschiedliche Trefferzonen verzichten lässt.

Spielzeit

Der Abspann ist bereits nach unter einer Stunde ersichtlich – was für ein Produkt dieser Art und Herkunft (Arcade) eine solide Spielzeit ist. Ihr könnt euch allerdings noch am Auffinden versteckter Räume oder in einem kleinen Trainings-Areal zusätzlich beschäftigen.

Präsentation

Optisch ist der Titel natürlich wieder ein Kind seiner Zeit und kann nicht nach heutigen Maßstäben bewertet werden. Damals waren die gerenderten Hintergründe recht passabel gestaltet, die scheinbar gefilmten und digitalisierten Figuren ganz witzig gestaltet und vor allem nett animiert. Besonders die Waffeneffekte wirkten zwar etwas billig, aber insgesamt passte dies zum angenehm trashigen Gesamtbild mit ganz viel B-Movie-Flair.

Der Soundtrack war unspektakulär, passte aber ebenfalls zum Rest und störte nicht großartig.

Positiv

  • launiges Gunplay
  • angenehm simples Gameplay
  • trashiges Flair
  • stellenweise echt filmreife Inszenierung

Neutral

  • kurze Spielzeit
  • Technik altbacken

Negativ

  • keine unterschiedlichen Waffen
  • ein paar leicht unfaire Passagen
  • niedriger Wiederspielwert

Fazit

Wer sich genug in „House of the Dead“ oder „Virtua Cop“ ausgetobt hat, darf auch „Area 51“ mal eine Chance geben. Das Spiel bereichert das Genre zwar um keine neuen Impulse, performt aber durchwegs solide und macht irgendwo schon Spaß.

Wer Futter für seine Lightgun sucht und die höherwertige Konkurrenz schon lange abgefrühstückt hat, darf also gerne mal einen Blick wagen und sich entspannt durch schauerlich-schön animierte Feindeshorden ballern.

Fotocopyright: Midway

Die Hard Arcade (Sega Saturn)

Inhalt

Skrupellose Gangster haben ein Hochhaus in ihre Gewalt gebracht und halten darin unter Anderen die Tochter des Präsidenten gefangen. Der Spieler schlüpft nun in die Rolle von Cop Bruno Delinger, der sich durch sämtliche Stockwerke zum Oberboss durchkämpft…

Gameplay

Hinter „Die Hard Arcade“ steckt eigentlich der Titel „Dynamite Cop“, der bei uns wohl größere Bekanntheit durch seinen Nachfolger auf dem Dreamcast erlangte. Wie dem aber auch sei: das Spiel ist ein typischer 3D-Brawler ala „Fighting Force“ und weißt ein simples Gameplay auf.

Es gibt jeweils eine Taste für Schlagen, Treten und Springen – und das war es auch schon. Wir schreiten durch die engen Gänge, kloppen uns mit originell gestalteten Gegnern und dürfen ab und an sogar ein kleines Quicktime-Event bestreiten. Nach einigen normalen Schergen wartet immer mal wieder ein hartnäckiger Bossgegner auf uns und spätestens hier ist das Aufsammeln von Waffen oder dem Interagieren mit der Umwelt (Werfen von Kisten, etc.) unabdingbar.

Spielzeit

Grundsätzlich ist das Spiel in deutlich unter einer Stunde machbar – wäre da nicht der gehobene Schwierigkeitsgrad, der den ein oder anderen Zocker sicherlich einige Anläufe (und Credits) kosten wird. Im Genre ist diese kurze Spielzeit (meist auch wegen der Herkunft aus der Arcade) allerdings nicht ungewöhnlich und letztlich lebt das Konzept von seinem erhöhten Wiederspielwert.

Präsentation

Optisch ist der Titel sicherlich ein Kind seiner Zeit, aber auch ein Kind seiner Hardware. Die grobschlächtigen 3D-Figuren gingen in Ordnung, mangelnde Transparenzeffekte (die konnte der Saturn eben nicht) fielen umso störender ins Auge. Der Soundtrack war unauffällig/kaum vorhanden, die (z.T. deutsche?) Sprachausgabe teils schwer verständlich.

Positiv

  • „Stirb Langsam“-Lizenz
  • ausgefallenes Figurendesign
  • schneller Einstieg

Neutral

  • kurze Spielzeit
  • technisch etwas angestaubt

Negativ

  • knackiger Schwierigkeitsgrad
  • kleinere Grafikfehler

Fazit

Das Spiel ist kurz und mein Review auch. „Die Hard Arcade“ mag zwar technisch nicht mehr auf dem aktuellen Stand sein, machte für die Ära des Saturns aber seinerzeit eine brauchbare Figur und funktioniert mit seiner zeitlosen Mechanik auch heute noch sehr gut. Sicherlich hätte der Titel einen Ticken umfangreicher ausfallen dürfen, doch als „Snack“ zwischen dickeren Blockbustern passt das soweit schon.

Mit der eigentlichen „Die Hard“-Thematik hat das Ding zwar nicht viel zu tun, macht aber nichts. Wer noch einen Saturn daheim hat und sich zufällig für kurzweilige Prügelspiele interessiert, sollte mal die Augen offen halten und hier im wahrten Sinne des Wortes „zuschlagen“.

Fotocopyright: Sega/Fox Interactive