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Schlagwort: Walking Simulator (Seite 1 von 3)

No Return (PC)

Inhalt

„No Return“ versetzt den Spieler in eine Wohnung, von der aus er immer wieder den Fahrstuhl zu einem unterem Stockwerk nimmt und dort auf unterschiedliche Weise mit Ereignissen aus der Vergangenheit konfrontiert wird…

Gameplay

„No Return“ ist ein Gruselspiel, welches vom Gameplay her definitiv an meine allseits geliebten „Walking Simulatoren“ erinnert. Wir marschieren im gemächlichen Tempo durch ähnliche, aber immer wieder leicht variabel gestalteten Areale und müssen dort verschiedene Gegenstände finden und miteinander kombinieren. Am Ende öffnet sich dann eine Tür und dann beginnt der Ablauf wieder von Vorne.

Im Gegensatz zu vielen Mitstreitern können wir im gemächlichen Abklappern der Locations jedoch auch sterben – beispielsweise wenn uns eine Geistergestalt verfolgt und wir nicht schnell genug die Flucht ergreifen. Das sorgt bei der ersten Begegnung noch für leichte Irritation, beim zweiten Aufeinandertreffen ist eigentlich klar, dass wir unsere Beine in die Hand nehmen sollen und in welche Richtung der Marsch gehen muss.

Ansonsten galt es neben den üblichen Verdächtigen (Auffinden von Schlüsseln, Türcodes, etc.) auch ein paar mehr oder weniger kreative Minispielchen (z.B. in Form eines Computerspiels innerhalb des Spieles) zu absolvieren.

Spielzeit

Inklusive der kleinen „Trial & Error“-Momente ist am Ende eine Spielzeit von rund drei bis vier Stunden herausgekommen. Das ging im Anbetracht von Preis und Art des Spieles durchaus in Ordnung.

Präsentation

Optisch machte der Titel eine recht gute Figur. Sicherlich litten die Umgebungen stellenweise an Detailarmut, doch insgesamt konnte der recht realistische Look überzeugen. Zwar wirkten die Figuren darin fast wie Fremdkörper, aber der Stil ging soweit in Ordnung. Hin und wieder störte jedoch starkes Tearing (Zerreißen des Bildes), obwohl V-Synch aktiviert wurde und in den AMD-Treibern optimiert wurde.

Der Sound war atmosphärisch, die Sprachausgabe professionell und hier gab es nix zu meckern.

Positiv

  • stimmige Atmopshäre
  • ordentliche Präsentation
  • ein paar gelungene Jumpscares
  • originelle Mini-Spielchen

Neutral

  • überschaubare, aber ausreichende Spielzeit
  • eher simples Gameplay

Negativ

  • Trial & Error Momente
  • manchmal leichte Orientierungsprobleme
  • Abschnitte mit starken Screen-Tearing

Fazit

Wer Gruselspiele mit halbwegs tiefgreifender Story mag und sich den Einschränkungen eines „Walking Simulators“ bewußt ist, erhält mit „No Return“ einen soliden Vertreter seiner Gattung. Das Programm erfand das Rad nicht neu (obwohl einige Mini-Spielchen recht originell daher kamen), lieferte aber überall solide ab. Die kurze Spielzeit geht für einen solchen Titel in Ordnung, die Technik mit ihrem realistischen Look war sogar ziemlich gut. Genrefans kommen auf Ihre Kosten und tauchen für ein paar Stündchen ab. Längerfristig wird wahrscheinlich nichts im Gedächtnis verbleiben, aber vielleicht zockt man es ja irgendwann nochmal.

Fotocopyright: BlameTech/Boltray Games

Nobody Wants To Die (PC)

Inhalt

Der Spieler schlüpft in die Rolle eine Ex-Cops, der für einen wichtigen Auftrag noch einmal seine Marke auf Probe zurück erhält. Mit einer neuen Partnerin soll er den vermeintlichen Selbstmord eines renommierten Mitgliedes der Gesellschaft untersuchen und stößt dabei auf eine weitreichende Verschwörung…

Gameplay

„Nobody Wants To Die“ ist eine Mischung aus „Walking Simulator“ und Detektiv-Spiel. Wir steuern unsere Hauptfigur aus der First-Person-Perspektive, besuchen diverse Schauplätze in fest vorgegebener Reihenfolge und dürfen dort kleine Rätsel zur Fortgang der Handlung lösen.

Durch seine cineastische Inszenierung fühlt sich das Geschehen dabei wie ein interaktiver Film an – zumal wir weder sterben, noch uns großartig verlaufen können. Die Rätsel waren ebenfalls eher simpel – manchmal reichte ein wildes Herumgeklickte, um Beweisketten zu rekonstruieren.

Ein großen Teil der Spielzeit nahm die Untersuchung der Tatorte ein. Wir konnten dabei die Zeit manipulieren und die Umgebung nach Auffälligkeiten untersuchen. Hier gab es jedoch auch immer ausreichende Hilfestellungen, um den roten Faden nicht zu verlieren. Hat die Mechanik zu Beginn mit leicht überfrachteter Steuerung noch nicht so viel Spaß bereitet, ging es irgendwann ganz gut von der Hand und hat sogar Laune gemacht.

Spielzeit

In kleineren Etappen verteilt habe ich zirka 4 bis 5 Stunden mit dem Titel verbracht.

Präsentation

Optisch war „Nobody Wants To Die“ stellenweise ganz großes Kino. Gerade in den verregneten Außenbereichen bin ich ab und zu einfach stehengeblieben und habe die über mir herumfliegenden Fahrzeuge betrachtet. Dank aktueller „Unreal“-Engine sah das Gebotene stellenweise fast fotorealistisch aus – doch leider konnte ich das Spiel mit einer Hardware maximal in Full-HD (aber mit „epischen Details“) erleben. Schade, dass die Figuren jedoch nicht ganz mit den teils grandiosen Kulissen mithalten konnten und stets etwas comichaft wirkten.

Akustisch gab es nichts zu Mäkeln. Der Soundtrack war eher unauffällig, die Figuren hingegen wurden sehr professionell (in englisch) vertont.

Positiv

  • stimmige Atmosphäre, die an „Blade Runner“ erinnerte
  • stellenweise atemberaubende Grafik
  • interessante Geschichte
  • eingängiges Gameplay

Neutral

  • überschaubare Spielzeit
  • ständig wiederholende Spielmechaniken

Negativ

  • Erstellen von Hinweisketten etwas nervig

Fazit

Allein wegen seiner stimmigen Atmosphäre hat mich „Nobody Wants To Die“ recht früh abgeholt und trotz einiger Macken bis zum Ende an den Schirm gefesselt.

Nachdem die technischen Hürden überwunden (habe zwischenzeitlich meinen Prozessor getauscht) waren und das Ding dann endlich zufriedenstellend lief, bin ich voll und ganz als Ermittler abgetaucht und konnte die interessante Handlung vollends genießen.

Klar, waren die Mechaniken repetitiv und eine richtig große Überraschung bezüglich der Geschichte blieb am Ende aus, dennoch kann es für Fans der Thematik bzw. Filmen im Stil von „Blade Runner“ eigentlich nur eine warme Empfehlung geben.

Fotocopyright: Critical Hit Games

The Black Within (PC)

Inhalt

Um als erfolgreiche Sängerin durchzustarten, verkauft eine junge Dame wortwörtliche ihre Seele an den Teufel. Sie fährt zu ihrem Manager, um eine Unterschrift zu leisten und wird bereits im Vorfeld von sonderbaren Visionen heimgesucht…

Gameplay & Spielzeit

„The Black Within“ mag zwar ein Gruselspiel sein, erinnert von seiner Mechanik allerdings an einen Mix aus „Walking Simulator“ und auch ein wenig an ein „Wimmelbild“-Spiel. Es gab keine Feinde, dafür fest abgesteckte Areale, an denen wir stets Gegenstände (z.B. Schlüssel) finden müssen, um neue Bereiche zu öffnen. Dort finden wir dann wiederum Etwas, was wir dann an anderer Stelle zum Vorankommen benötigen.

Hin und wieder dürfen wir uns kleine Texte zur Handlungsbildung durchlesen und hin und wieder erwarten uns bei unserem gemächlichen Wandern auch dezente Jumpscares, die tatsächlich mal kurz für kleine Schreckmomente sorgten. Ansonsten verliefen die knapp 1,5 bis 2 Stunden Spielzeit eher gemächlich, aber keineswegs langweilig. Man behielt immer hervorragend die Orientierung und die Aufgabenstellungen der „Suchaufträge“ waren absolut verständlich gestaltet.

Präsentation

Optisch mag „The Black Within“ nicht zur Spitzengruppe gehören, dennoch war der Grafikstil sehr stimmig und zum Abtauchen vollkommen ausreichend. Natürlich sah man an den sich teilweise wiederholenden Assets, dass das Entwicklerteam nicht sehr groß gewesen sein muss, aber negativ fiel dies nicht ins Gewicht.

Die Soundkulisse war einfach, aber effektiv. Es gab überraschenderweise ein paar richtig gute Tracks mit Gesangseinlagen, die unter die Haut gingen – ansonsten eine atmosphärische Untermalung der düsteren Bilder.

Positiv

  • stimmige Atmosphäre
  • interessante Geschichte
  • einfaches Gameplay / schneller Einstieg
  • ordentliche Technik

Neutral

  • kurze Spielzeit
  • simples Rätseldesign

Negativ

  • nicht alle Jumpscars überzeugend
  • Steuerung manchmal etwas hakelig

Fazit

Mit großen Blockbustern sollte der Titel nicht verglichen werden, aber verstecken muss sich „The Black Within“ auf keinen Fall. Sicherlich mögen Spielmechanik simpel und die Spielzeit kurz ausgefallen sein, doch ich habe mich beim Erkunden der düsteren Anwesen prächtig amüsiert und tatsächlich auch mal freudig zusammengezuckt. Dieses kurze Vergnügen hat Appetit auf Mehr gemacht und ich hoffe, die Macher werden auch weiterhin abliefern. Einen kurzen Teaser zu einem weiteren Titel gab es jedenfalls nach dem Abspann und ich wäre da sofort wieder dabei. Für Zwischendurch war dieses Spiel ein toller Snack und wird sicherlich irgendwann noch einmal auf der Platte landen.

Fotocopyright: Waleedzo

Horror Tales: The Beggar (PC)

Inhalt

Wir schlüpfen in die Haut eines Bettlers, der in einer völlig heruntergekommen Welt zu sich kommt und von einer Drohne geleitet wird. Auf dem Weg zu unseren vermeintlichen Rettern lernen wir außergewöhnliche Fähigkeiten und müssen feststellen, dass schauderhafte Kreaturen hinter uns her sind…

Gameplay

„The Beggar“ ist ein Horror-Adventure aus der First-Person-Perspektive – dass die meiste Zeit allerdings eher den Fokus auf kleinere Puzzles oder Geschicklichkeitseinlagen, statt auf nervenaufreibenden Grusel legt. Es gibt zwar kleinere (kompliziert zu steuernde) Gefechte, doch zumeist schlagen wir uns mit relativ gut designten Umgebungsrätseln herum.

Neben den üblichen Dingen (einen Ausweg finden, Kabel verfolgen, Stromversorgung wieder herstellen, etc.), nutzen wir auch Sonderfähigkeiten wie das Manipulieren von Zeit oder Wetter – was für ein paar erfrischende Aufgabenstellungen sorgt und immer wieder neue Auswege liefert.

Die Story wird zum Teil über die begleitende Drohne, zum größten Teil jedoch über gefundene Textfetzen erzählt. Die Handlung ist etwas abgedreht, geht aber in Ordnung.

Spielzeit

Die Spielzeit betrug etwa 3 bis 4 Stunden.

Präsentation

Optisch hat mich der Titel hin und her gerissen. Stellenweise sah das Teil etwas trostlos aus und präsentierte uns niedrig aufgelöste Texturen, an anderer Stelle gefielen weitläufige Ausblicke und stimmige Lichteffekte. Das Ganze schaut nicht nach einem großen Team aus – wofür es wiederum ganz beachtlich ist.

Der Sound ist eher zurückhaltend, aber stimmig. Effekte und Sprachausgabe waren hochwertig. Die Performance (gespielt auf dem Legion Go in 1080p bei hohen Details) erstklassig.

Positiv

  • gute Atmosphäre
  • stellenweise sehr ansprechende Grafik
  • nette Rätseleinlagen
  • Optionen zur Barrierefreiheit

Neutral

  • recht gradlinig gestaltet
  • Grafik stellenweise altbacken / wenig detailliert

Negativ

  • etwas überladene und zickige Steuerung
  • Kampfsystem unausgegoren

Fazit

Ich habe schon mehrmals erwähnt, dass ich „Walking Simulatoren“ liebe und eine kleine Schwäche für stimmige Gruselspiele habe – was in diesem Fall eigentlich recht gute Voraussetzungen waren. „Horror Tales“ war dann auch kein schlechtes Spiel, jedoch sollte man mit den richtigen Erwartungen an die Sache herangehen. Das kleine Team von Carlos Coronado präsentierte uns hier keinen auf Hochglanz getrimmten Blockbuster, sondern ein Produkt mit kleineren Ecken und Kanten.

Abgesehen von ein paar hakeligen Kämpfen machte das Ding aber Laune und hielt mit ein paar interessanten Umgebungsrätseln bei Laune. Der Umfang war genau richtig, so dass sich die Mechaniken auch nicht abgenutzt haben. Wer mit den richtigen Erwartungen an die Sache heran geht, darf also gerne mal ein paar unterhaltsame Stündchen investieren.

Fotocopyright: Carlos Coronado, JanduSoft

The Park (PC, Nintendo Switch)

Inhalt

Der Spieler schlüpft in die Haut einer alleinerziehenden Mutter, die in einem geschlossenen Vergnügungspark verzweifelt nach ihren kleinen Sohn sucht und dabei alle Phasen einer Psychose durchwandert…

Gameplay

„The Park“ ist ein klassischer „Walking Simulator“ in bester Genre-Tradition. Der Spieler steuert die Hauptfigur aus der Ich-Perspektive und erkundet den verlassenen Park im eigenen Tempo. Wir können dabei weder sterben, noch uns großartig dabei verlaufen. Die relativ stark vorgegebenen Wege und beschränkten Interaktionsmöglichkeiten erlauben einen flüssigen Spielablauf, stellen uns vor keinerlei größere Herausforderung.

Die Macher setzten auf eine dichte Atmosphäre, die von den Selbstgesprächen der Hauptfigur und von gefundenen Textfetzen auf Briefen oder Gegenständen lebt. Hin und wieder gibt es kleinere Jumpscares, doch der Grusel bleibt in einem angenehmen und niemals hektischen Rahmen.

Spielzeit

Die Spielzeit ist ein großer Kritikpunkt an diesem Programm. Ich habe alle gesehenen Fahrgeschäfte ausprobiert, alle gefundenen Gegenstände angeschaut und den Abspann nach deutlich unter zwei Stunden über den Bildschirm flackern gesehen. Ich kann mir vorstellen, dass man den Park auch in rund einer Stunde durchqueren kann.

Präsentation

Ich habe das Spiel auf der Switch angefangen und bin dann relativ schnell zum PC gewechselt. Die Grafik auf der betagten Nintendo-Konsole war recht pixelig, Detailarm und leider auch ziemlich ruckelig. Auf dem Computer spielt der Vorgänger der aktuellen Unreal-Engine jedoch seine Stärken aus und präsentiert uns stimmige fast schon realitätsnahe Kulissen mit tollen Beleuchtungseffekten.

Schwächen leistete sich das Spiel nur bei der Darstellung seiner Figuren, die in Spiegeln oder kurzen Zwischensequenzen mit ihrer seltsamen Darstellung arg an der Immersion nagten. Sie schienen fast aus Render-Sequenzen alter Playstation 1 oder 2 Spielen entsprungen zu sein.

Beim Ton leistete man sich jedoch keine Patzer, verwöhnte uns mit professionellen Sprechern und einer stimmigen Klangkulisse. Die Geräusche des vermissten Jungen waren klar zu verorten und führten uns zielgerichtet durch den Park.

Positiv

  • tolle audiovisuelle Präsentation
  • spannende Atmosphäre
  • frisches Setting

Neutral

  • recht gradlinig
  • wenig Interaktionsmöglichkeiten
  • verwendet altbekannte Erzähl-Mechaniken

Negativ

  • sehr kurze Spielzeit
  • Geschichte lässt zu viel Interpretationsfreiraum

Fazit

Ich liebe „Walking Simulatoren“ und konnte auch „The Park“ so Einiges abgewinnen. Das Szenario hat gefallen, die Grafik (bis auf die merkwürdigen Figuren) absolut überzeugt und der Sound war mit hochwertigen Kopfhörern ebenfalls sehr gelungen. Schade jedoch die extrem kurze Spielzeit und die relativ unaufgeregte Geschichte. Auf der einen Seite gab sich die Handlung wenig überraschend, auf der anderen Seite blieben zum detaillierten Ablauf dennoch einige Fragen zurück. Ich habe den Titel trotzdem genossen, kann jedoch nur eine eingeschränkte Empfehlung für alle Gleichgesinnten abgeben. Schaut euch bei Interesse nach Angeboten um (ich glaube im eShop nur etwa 1-2 Euro bezahlt zu haben), denn richtig viel Kohle ist der winzige Snack trotz hochwertiger Technik einfach nicht wert.

Fotocopyright: Funcom

Return to Grace (PC)

Inhalt

Der Spieler strandet auf eine fremden Planeten und muss sich durch einen Schneesturm zurück zu einer Basis kämpfen. Dort ist alles verlassen, doch was ist hier nur passiert?

Gameplay

„Return to Grace“ ist ein astreiner Walking-Simulator, bei dem man die Umgebung aus gewohnter Ego-Ansicht erkundet und die Handlung in Form von Audio-Aufzeichnungen und Gesprächen mit dem Computer am Handgelenk voran bringt.

Man durchquert sowohl Innen-, als auch Außenbereiche, wird durch das geschickte (leicht schlauchförmige) Leveldesign stets auf dem richtigen Weg gehlten und kann sich nicht großartig verlaufen.

Die Denkaufgaben beschränken sich meist auf sehr einfache Aufgaben, wie dem richtigen Herausfinden eines Musters um Türen zu öffnen oder dem enteisen von Leitungen via Flammenwerfer. Die Lösung bzw. die benötigten Gegenstände liegen dabei meist in greifbarer Nähe oder ergeben sich durch eindeutige Hinweise unserer Computer-Kumpanen, deren Stimmen aus unserer Smartwatch kommen.

Spielzeit

Rund 1,5 bis 2 Stunden habe ich in der Welt von „Return to Grace“ verbracht. Dabei habe ich alle gefunden Audio-Logs abgehört und hinter alle Ecken geschaut.

Präsentation

Optisch hinterließ das Spiel einen hervorragenden Eindruck. Die Schauplätze waren zwar zuweilen etwas karg, doch hat dies gut zum restlichen Art-Design gepasst und gab keinen Grund zur Klage. Ob im eisigen Wind auf der Planetenoberfläche oder in den teils opulent geratenen Innenansichten von Kapellen oder dergleichen – alles wirkte stimmig gestaltet und lud dank toller Soundkulisse problemlos zum Versinken ein. Vor allem die Sprecher (englische Sprachausgabe und englische Untertitel) machten einen professionellen Eindruck.

Positiv

  • schöne audiovisuelle Präsentation
  • tolles Ambiente
  • beachtliches Art-Design
  • spannende Handlung
  • hervorragende Sprecher
  • ein paar erinnerungswürdige Schauplätze

Neutral

  • einfache Rätselaufgaben
  • repetitives Rätseldesign
  • nur englische Sprachausgabe & Untertitel

Negativ

  • sehr kurz
  • Steuerung manchmal etwas hakelig

Fazit

„Return to Grace“ ist mir eher zufällig über den Weg gelaufen und hat mich mit seinem tollen Setting und seiner stimmungsvollen Präsentation schnell in seinen Bann gezogen. Zwar war das Gebotene nach zwei kurzen Abenden bereits vorbei, doch immerhin habe ich mich trotz leicht repetitiver Aufgaben nicht gelangweilt und die unheilvolle Stimmung nur zu gerne eingsaugt.

Wer Action oder Kommunikation mit anderen Figuren sucht, liegt hier vollkommen verkehrt. „Return to Grace“ lebt von Audioaufzeichnungen und Konversationen mit Computerstimmen, verzichtet auf „Game Over“-Screens und lässt uns nicht lange auf der Stelle tappen. Ein typischer, aber richtig guter Walking-Simulator – der voll meinen Nerv traf, gerne aber noch das ein oder andere Stünden hätte länger andauern dürfen.

Fotocopyright: Creative Bytes Studios

The Invincible (PC)

Inhalt

Der Spieler übernimmt die Kontrolle über Wissenschaftlerin Yasna, die auf einem fremden Planeten zu sich kommt und ihre Kollegen sucht. Erst nach und nach rekonstruiert sie die Umstände für diese Zwischenlandung und erst nach und nach offeriert die fremde Umgebung ihre Geheimnisse…

Gameplay

„The Invincible“ lässt sich am besten als Walking-Simulator oder interaktiven Sci-Fi-Roman umschreiben. Der Spieler bewegt seine Figur aus der Ich-Perspektive auf relativ stramm vorgegebenen Pfaden und interagiert hin und wieder mittels einfachen Gesten (simple Klicks, kurz am Mausrad drehen) mit seiner Umwelt.

Obwohl die Umgebung zunächst recht weitläufig wirkt, zeichnet sich schnell ein Muster ab. Man kann sich kaum verlaufen und die meisten Abzweigungen führen wieder auf einen gemeinsamen Weg. Auch macht das Programm ziemlich geschickt auf wichtige Gegenstände aufmerksam und lässt uns erst nach deren Erkundung unsichtbare Wände verschwinden.

Einzig die Fahrzeugpassagen (hin und wieder darf man einen Rover steuern) sind aufgrund des eingeschränkten Sichtfeldes (kleine Windschutzscheibe) manchmal etwas unübersichtlich und erfordern das Aussteigen oder die mächtige Karte zur Orientierung.

Zwar sind wir meist allein unterwegs, doch ab und an treffen wir auf Roboter oder Sonden, die uns ein Stück begleiten. Zudem halten wir stets regen Funkkontakt zu einem Kollegen, bei dem wir zwischen verschiedenen Antwortoptionen wählen und so ein bisschen die künftigen Erkundungstouren beeinflussen.

Spielzeit

Nach rund 5 bis 6 Stunden flackerte der Abspann über den Schirm. Unterschiedliche Entscheidungen während des Spieles entscheiden über weitere Enden – was so noch einmal einen gewissen Wiederspielwert erschafft.

Präsentation

Optisch hinterließ das Spiel einen hervorragenden Eindruck. Die Grafik war trotz eher dezenter Farbgebung sehr detailreich und die Kulissen glaubwürdig gestaltet. Der allgemeine Retro-Charme (im Bezug auf Aufrüstung, Fahrzeugdesign, etc.) wurde phänomenal umgesetzt und wirkte extrem stimmig. Gezockt habe ich auf dem Steam Deck in 720p und hohen Details – erreichte damit im Schnitt zwischen 35 und 40 Frames.

Der Soundtrack war eher unauffällig, sorgte jedoch in den passenden Momenten für leichten Grusel. Die englische Vertonung war sehr gut und brachte die Emotionen der Figuren super rüber, steigerte die Immersion enorm. Die Dialoge fühlten sich mit Husten und glaubwürdig dargelegten Emotionen wirklich echt an.

Positiv

  • sehr gute Präsentation
  • glaubwürdige Umgebung
  • grandioses Art-Design
  • tolle Vertonung
  • spannende Handlung
  • wenig Leerläufe

Neutral

  • recht gradlinig
  • trotzdem: manchmal leichte Orientierungsprobleme beim Verwenden von Fahrzeugen
  • überschaubare Spielzeit
  • keine Rätsel

Negativ

  • langsames Bewegen der Spielfigur
  • viel Text

Fazit

Ich liebe Walking-Simulatoren und war vom Setting angetan. „The Invincible“ hat mich schnell in seinen Bann gezogen und das Abenteuer fast in einem Rutsch durchspielen lassen. Aufgrund seiner allgemeinen Spielweise wird das Produkt sicherlich nichts für Jeden sein, doch Genrefreunde mit Vorliebe für Sci-Fi Themen werden hier definitiv auf Ihre Kosten kommen.

Da ich die Buchvorlage nicht kannte kann ich nichts zur Adaption derer an sich sagen, jedoch betonen, dass mir die Handlung sehr gut gefallen hat und ich durchwegs gespannt am Ball geblieben bin. Auch wenn diesbezüglich das Rad nicht neu erfunden wurde, packte das Geschehen und überzeugte mit einer grandiosen Atmosphäre – und natürlich auch mit einer tollen technischen Vorstellung.

Die rund 5 bis 6 Spielstunden waren zudem genau richtig und in meinen Augen kein großer Kritikpunkt. Für mich gehört der Titel zu den Besseren seines Genres und erhält eine uneingeschränkte Empfehlung für all jene, die wissen, was hier auf sie zukommt. Gut vergleichen lässt sich das gute Stück in etwa mit „Firewatch“, welches aufgrund des regen Funkverkehrs mit ähnliches Vibes auffahren konnte.

Fotocopyright: 11 bit Studios

Dordogne

Inhalt

Der Spieler schlüpft in die Haut der Mitdreißigern Mimi, die das Haus ihrer Großmutter erbt und sich bei der Begehung an ihre fast vergessene Kindheit erinnert…

Gameplay

„Dordogne“ ist ein Spiel mit einem maximal entschleunigten Spieltempo und maximal einfachen Puzzleaufgaben. Man steuert die Hauptfigur Mimi in unterschiedlichen Zeitepochen aus der Third-Person-Perspektive und bei kleineren Knobeleinlagen mehr oder weniger mit der Draufsicht auf selbige.

Das Gameplay rangiert irgendwo zwischen „Walking Simulator“, „Wimmelbild“ und interaktiven Buch. Man kann sich eigentlich nie verzetteln, bekommt den roten Faden stets vor Augen gehalten und spätestens beim Ausprobieren erkennt man schnell die geforderte Mechanik zum Lösen des Problems.

Die Steuerung ist dabei ebenso simpel, wie spaßig. Meist muss man eine Taste gedrückt halten und dann Gegenstände mit dem Stick bewegen, manchmal auf kreisförmige Bewegungen (Öffnen von Türschlössern) durchführen. Das macht unerwartet Laune und überfordert zu keiner Zeit.

Spielzeit

Rund 3 bis maximal 4 Stunden sollte man für dieses entspannte Erlebnis reservieren und sich dabei über eine spannende, witzige und herzerwärmende Handlung ohne Leerläufe freuen. Ich denke bei längerer Spielzeit hätte sich das Ganze auch zunehmend abgenutzt und das allgemeine Interesse wäre gesunken.

Präsentation

Neben seiner tollen Erzählweise besticht der Titel primär durch seine herausragende Präsentation, die sich – zumindest für mich – direkt als Türöffner erwies. Zwar wirken die Grafiken relativ niedrig aufgelöst, doch der pixelige Look passt nahtlos zum malerischen Geschehen und sorgt für einen ganz eigenen Stil. Nicht selten blieb ich einfach stehen und genoss die tollen (wohl per echter Hand) gezeichneten Landschaften. Das Auge sah sich kaum satt und die bunten Farben strahlten dabei stets etwas Freundliches aus.

Eher selten erwähne ich Soundtracks (was auch meist ein gutes Zeichen ist), aber hier muss ich ihn explizit erwähnen und ausgiebig loben. Die beschwingten Melodien unterstrichen die durch die Bilder sowieso schon gute Laune und die gelegentlich auch synchronisierten Dialog-Passagen machten einen ebenso hochwertigen Eindruck.

Positiv

  • herraussagende Präsentation
  • toller Zeichenstil
  • stimmiger Soundtrack
  • gute Synchronisation
  • unerwartet spannende Geschichte
  • gelungene Erzählweise
  • einfaches, aber spaßiges Gameplay

Neutral

  • simple Aufgaben
  • insgesamt sehr gradlinig
  • überschaubare Spielzeit

Negativ

Fazit

Nach dem deftigen „Mortal Kombat 1“ wirkt „Dordogne“ wie ein krasser Gegenentwurf und dennoch gehören beide Titel zu meinen bisherigen Spielen des Jahres. Ich konnte so richtig unbeschwert im Szenario versinken und weder gradlinige Machart, noch simple Rätsel oder die überschaubare Spielzeit haben mich genervt.

Das optisch atemberaubende Werk hat jederzeit prima unterhalten und bot dank seiner perfekten Zugänglichkeit selbst für Erwachsene eine interessante Erfahrung mit viel guter Laune. Ich war aufgrund des Settings und der seicht anmutenden Handlung zunächst etwas skeptisch, kann mich aber nun aber bei den Lobeshymnen diverser Publikationen uneingeschränkt einreihen.

„Dordogne“ ist eine tolles Spiel für Klein und Groß, gehört Fans von „interaktiven Büchern“ oder „Walking Simulatoren“ unbedingt an Herz gelegt. Ein perfekter Titel für einen verregneten Sonntag oder zum Abschalten nach einem anstrengenden Arbeitstag.

Grafik: 8/10
Sound: 8/10
Gameplay: 6/10
Gesamt: 8/10

Fotocopyright: Focus Home Interactive

Layers of Fear (2023) (PC)

Einleitung

„Layers of Fear 2023“ ist eine Sammlung, welche die beiden „Layers-Spiele“ inklusive DLC (=Erweiterungen) beinhaltet. Es blieb jedoch nicht bei einer simplen Zusammenstellung, sondern es wurden einige Passagen und Mechaniken leicht modifiziert, sowie das ganze Konstrukt in eine neue Grafik-Engine (Unreal Engine 5) überführt. Ich verzichte daher auf ausführliche Gameplay-Besprechungen oder Inhaltsangaben, verweise auf die noch recht aktuellen Tests der Originale und gehe im Fazit auf die Anpassungen ein.


Die ausführliche Besprechung zum ersten Teil findet Ihr hier.

Die Besprechung zum zweiten Teil gibt es dort.


Fazit zur 2023er Version

Trotz aufpolierter Grafik, kleineren Handlungserweiterungen und neu arrangierten Rätseln, bleibt sich „Layers of Fear“ weitestgehend treu und fühlt sich nah am Original an. Das ist Fluch und Segen zugleich – denn so richtig schlecht sind beide Titel noch gar nicht gealtert und konnten mich vor Kurzem erst (siehe Links zu den einzelnen Tests oben) noch ordentlich von sich überzeugen.

Natürlich sind die beiden Spiele an für sich nicht übel und bestechen mit originellen – obgleich auch sehr einfachen – Aufgaben und einen äußerst gradlinigen Verlauf, der jeweils keine nennenswerten Längen aufkeimen ließ. Das erneute Abtauchen hat trotz geringfügiger Veränderung also durchaus Spaß gemacht, konnte jedoch nicht mehr ganz so dolle wie beim ersten Durchgang in seinen Bann ziehen bzw. Erschrecken. Die gruseligen Eckpfeiler blieben gleich und so blieben die richtig derben Überraschungen leider aus. Auch manche Macke (manchmal nicht immer ganz optimale Steuerung, Hängenbleiben an Kanten, etc.) sind übernommen worden.

Die neue Grafikengine liefert tolle, fast fotorealistische Bilder und zerrt (wohl auch wegen der eingeschränkten Räumlichkeiten) nicht zu sehr an der Hardware. Auf meinem Ryzen7/Geforce 3060/16 GB RAM-Notebook war 4K bei hohen Details jedenfalls einwandfrei spielbar, auch wenn es manchmal kleinere Lade-Ruckler beim Öffnen von Türen gab. Der Sound war nach wie vor grandios und am besten mit Kopfhörern zu erleben.

Gerade weil die Originale noch eine extrem gute Figur macht und die Keys mittlerweile für ganz kleines Geld zu haben sind (teilweise wurden die Titel auch schon verschenkt!), fällt eine klare Empfehlung schwer. Natürlich besitzen die Neuauflagen eine eindrucksvollere Optik, doch am Gameplay und Atmosphäre hat sich streng genommen nicht so viel geändert, um den vielfachen Invest zu rechtfertigen. So muss Jeder selbst entscheiden, ob er die Programmierer unterstützt und für schönere Bilder etwas mehr Geld in die Hand nimmt – oder ob er einfach nur mal in kurz in die Gruselspiele reinschauen mag und mit älterer und immer noch sehr solider Aufmachung leben kann. Mir reichen die Originale, aber ja, Support für solche Projekte ist immer gut und von daher hoffe ich, dass uns irgendwann mal ein richtiger, dritter Teil zu Gute kommen wird.

Grafik: 8,5/10
Sound: 8,5/10
Gameplay: 6/10
Gesamt: 7,5/10

Fotocopyright: Bloober Team/Aspyr Media

TAPE: Unveil the Memories Directors Edition (Playstation 5)

Inhalt

Eine junge Dame sitzt allein zu Hause und findet eine Videokassette, nach deren Einlegen sie sich plötzlich in einem Krankenhaus wiederfindet. Sie scheint diesen Ort zu kennen und langsam erwachen die Erinnerungen an ihren Vater…

Gameplay

Bei „Tape“ handelt es sich um einen recht klassischen Walking-Simulator, der uns zu Beginn des Spiels allerdings die Wahl zwischen reinem Rätseln oder der Präsenz von Monstern gibt. Ähnlich wie beispielsweise bei „Maid of Sker“ können wir die Räume also streßfrei durchsuchen und uns auf Wunsch dann voll auf die Rätselaufgaben konzentieren.

Gespielt wird aus der Ego-Perspektive und das Gameplay folgt üblichen Mustern, wie beispielsweise dem Suchen von Schlüsseln, dem Vervollständigen von Gegenständen oder – womit sich dieser Titel etwas hervorhebt – dem Manipulieren der Zeit. Mittels Videokamera können wir bestimmte Elemente durch das Vor- oder Zurückspulen verändern und so andere Zustände herstellen. So können beispielsweise verschüttete Wege wieder geöffnet werden.

Das Spiel an sich besitzt eine leicht gruselige Grundstimmung, was im Nachhinein eher wegen seiner Thematik und weniger an seiner Machart lag. So waren die Räume viel zu gut ausgeleuchtet und die eingestreuten Flüstergeräusche oder Schreie einfach nicht unheimlich genug.

Spielzeit

Nach rund 2,5 Stunden ist der Abspann über den Schirm geflackert, was mir selbst zum Angebotspreis von knapp 22 Euro ein wenig kurz erschien. Beschweren möchte ich mich aber nicht, da dieser Umstand bereits vor dem Erwerb bekannt war.

Präsentation

Optisch ist „Tape“ ein zweischneidiges Schwert. Auf der einen Seite gefiel mir der cleane, hochaufgelöste Look – auf der anderen Seite waren viele Locations arg leer und die immergleichen Assets immer wieder präsent. Immerhin lief das Geschehen stets flüssig und die Ladezeiten waren kurz.

Die Sprachausgabe war spanisch, die deutschen Untertitel nicht immer frei von Rechtschreibfehlern. Der dezente Soundtrack war in Ordnung, doch auch hier wiederholten sich Musik und Samples des Öfteren.

Positiv

  • interessante Geschichte
  • nette Atmopshäre
  • entspannter Schwierigkeitsgrad auswählbar
  • ein paar gute Knobeleinlagen

Neutral

  • stützt sich viel auf das Kamera-Feature und beschränkt die meisten Rastel hierauf
  • technisch eher durchwachsen

Negativ

  • kurze Spielzeit…
  • … fühlte sich dennoch hin und wieder leicht gestreckt an
  • keine deutsche Synchronisation

Fazit

Mit rund 2,5 Stunden bietet „Tape“ im Vergleich mit den üblichen Konkurrenten relativ wenig fürs Geld. Die Geschichte war zwar nett konzipiert, aber arg kryptisch und wenig gruselig erzählt. Der Fokus lag hier tatsächlich eher auf der psychologischen, denn horrorhaften Ebene. Spaß hatte ich an manchen Tüftelleien hingegen reichlich, bei anderen Wiederrum fühlte sich die knappe Spielzeit sogar ein wenig gestreckt an.

Unterm Strich kommen Genrefreunde trotz allenfalls durchschnittlicher Technik und holpriger Machart auf ihre Kosten und erhalten einen netten Snack für Zwischendurch. Da ich von einem eher kleinen Entwicklungsteam ausgehe, sind die investierten Euros hoffentlich gut angelegt und weitere solcher Titel dürfen gerne folgen. „Tape“ war kein Highlight, aber dennoch passable Unterhaltung für einen tristen Sonntag-Nachmittag und wandert gerne in die Sammlung.

Grafik: 6,5/10
Sound: 6/10
Gameplay: 5/10
Gesamt: 6/10

Fotocopyright: Meridiem Games

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