Inhalt
Ein schweres Unwetter zwingt mehrere völlig unterschiedliche Charaktere zu einem Aufenthalt in einem zwielichtigen Motel weit Abseits einer nächstgrößeren Stadt. Die Stimmung in der Zwangsgemeinschaft ist verhalten, doch als plötzlich eine Leiche auftaucht wird sie keineswegs entspannter…
Fazit
Filme wie „Identität“ funktionieren am Besten bei Ihrer allerersten Sichtung oder wenn man wirklich alle Details zur Handlung vergessen hat. Bei mir war am gestrigen Abend zwar Letzteres der Fall und dennoch wollte der Funke – oder besser gesagt der Überraschungseffekt bei seiner vermeintlichen Auflösung – am Ende nicht zünden.
So rein von seinem Prinzip, seiner hochwertigen Inszenierung und den erstklassigen Darstellern, war der Streifen eigentlich ziemlich gelungen. Man kam schnell ins Geschehen hinein, hatte zunächst Spaß an den arg unterschiedlich gezeichneten Charakteren. Das Szenario bot Potential und die Aufmerksamkeit war voll geweckt.
Irgendwie haben die Macher jedoch nicht mit gerade diesen aufmerksamen Zuschauern gerechnet – denn die konnten sich schon recht früh die Dinge zusammenreimen und erhielten am Ende keinen „Aha-Effekt“, sondern vielmehr nur eine nüchterne Bestätigung ihrer Theorie präsentiert. Zu früh wurden die Karten auf den Tisch gelegt und viel zu einfach konnte man 1 und 1 zusammenzählen.
Der Verlauf war dabei so lala gestrickt. Es gab kurzweilige Momente, aber auch einige Längen, die bei überschaubaren 90 Minuten natürlich weniger ideal aufgefallen sind. Die zu offenkundig zur Lösung des Rätsels beitragenden Passagen haben es da auch nicht besser gemacht. Immerhin war der Cast (wie bereits erwähnt) in Ordnung und fuhr ein paar bekannte Gesichter auf.
Das Wiedersehen mit Ray Liotta tat gut und irgendwo wurde man auch ganz passabel unterhalten, doch der große Wurf war „Identität“ leider noch nie. Man spielte zu offen mit seiner mysteriös angehauchten Thematik und führte uns trotz kleiner Bluff-Versuche nie aufs Glatteis. Es mag auch seiner kompakten Laufzeit geschuldet sein, aber so richtig gut konstruiert waren die Ereignisse einfach nicht und so richtig viel gab das Treiben nicht her. Unterm Strich also ein eher belangloser Thrill mit schwachem Twist. Anschaubar, aber schnell wieder vergessen (was hier eigentlich zu einer erneuten Sichtung beitragen sollte…).
5,5/10
Fotocopyright: Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH
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