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Schlagwort: Drama (Seite 1 von 84)

Ein perfekter Mord

Inhalt

Der wohlhabende Banker Steven Taylor kommt der Affäre seiner Frau auf die Schliche und nutzt die Gunst der Stunde für seine Zwecke aus. Er bietet dem Liebhaber eine stattliche Summe für den Mord an seiner Anvertrauten und möchte so eine hohe Versicherungssumme abkassieren, um so seine wackelnden Geschäfte zu retten…

Fazit

Da mir das Original („Bei Anruf Mord“) bis dato nicht bekannt ist, kann ich an an dieser Stelle leider keine Vergleiche hierzu ziehen. Fakt ist aber, dass diese Variante mit Michael Douglas, Gwyneth Paltrow und Viggo Mortensen eine rundherum spannende Angelegenheit war – die selbst etliche Jahre nach der ersten Sichtung nichts von ihrer Faszination eingebüßt hat.

Zunächst hätte man keinen besseren Akteur als Douglas für die Hauptrolle verpflichten können. Durch seine „Wallstreet-Vorbelastung“ nahm man ihm seine Rolle als skrupelloser Geschäftsmann sofort ab und war direkt wieder im entsprechenden Modus. Er brachte seine Figur eiskalt und bemerkenswert rüber, zeigte weshalb er zur absoluten Speerspitze in seinem Job gehört.

Die Handlung entfaltete sich langsam, aber keineswegs langweilig. Nachdem wir mit Setting und Charakteren vertraut gemacht wurden, stieg die Spannungskurve langsam an – um dann immer heftiger an den Schirm zu fesseln. Man brachte stets so gute Wendungen und Aspekte ein, dass das Hirn des Zuschauer kontinuierlich am Mitdenken war und geistig alle Option austarierte.

Alles war soweit schlüssig geschrieben, auch wenn mir eine Aktion gegen Ende nicht so ganz zusagen wollte. Sie fügte sich zwar konsequent ins Geschehen ein, fühlte sich aber nicht so glaubwürdig wie der Rest an (sofern man dies vom Gesamtkonstrukt überhaupt behaupten kann). Mir war nicht klar, wie die Szene im Zug so reibungslos hätte ablaufen können, aber ich nehme es zur allgemeinen Kurzweil einfach mal in Kauf.

Die Inszenierung war einwandfrei und gab keine Grund zur Klage. Keine hektischen Schnitte und keine schrille Musik trübten das harmonische Bild und der leicht körnige Look wirkte Elegant. Dieser leicht altmodische Touch passte hervorragend zum Rest und trug seinen Teil zum unbeschwerten Abtauchen bei.

Für die nächste Zeit dürfte der „Wiederschau-Wert“ eher gering ausfallen, doch in ein paar Jahren werde ich die Scheibe bestimmt mal wieder aus dem Regal zaubern und mich erneut auf dieses hochdramatische Werk einlassen wollen. „Ein perfekter Mord“ war ein rundherum dicht inszenierter, perfekt gespielter und wendungsreicher Titel bis zum Schluss. Allen Genrefreunden sei ein Blick ans Herz gelegt!

8/10

Fotocopyright: Warner Bros (Universal Pictures)

Lloronas Fluch

Inhalt

Der Polizei gelingt es, zwei kleine Kinder aus der Obhut ihrer Mutter zu entreißen – um kurz darauf dennoch deren Leichen auf den Straßen aufzufinden. Scheinbar sind die Kids gar nicht von ihrer leiblichen Erzeugerin, sondern von einem übernatürlichen Wesen bedrängt und letztlich ermordet worden…

Fazit

Das Original ist noch immer am besten und diese Weisheit gilt eigentlich auch hier. Für sich gesehen war „Lloronas Fluch“ sicherlich kein schlechter Film, doch die „Conjuring“-Hauptreihe bleibt einfach noch einen Ticken besser. Zwar setzt dieser Titel ebenfalls auf bewährte Gruselelemente und liefert eine grundsolide Inszenierung, doch am Ende bekam der Zuschauer rein gar nichts Neues serviert – und auch Wendungen oder anderweitig erinnerungswürdige Ereignisse waren nicht vorhanden.

Die Darsteller (insbesondere natürlich die Jüngeren) habe ihre Sache im gebotenen Rahmen gut gemacht und gaben keinen Grund zur Klage. Man konnte sich wirklich in jede Figur hineindenken und so gelang das Abtauchen in Gesehen recht einfach. Auch ging die technische Umsetzung an sich vollkommen in Ordnung, jedoch hätte man die „Jumpscars“ weit weniger vorherschaubar platzieren müssen. So waren dies Einlagen einfach zu offensichtlich und wollten uns nicht erschrecken.

Die Handlung plätscherte über weite Teile vor sich hin und verlief ebenfalls in gewohnten Bahnen. Es gab keine Ausreißer und keine Überraschungen, doch immerhin ging es auch nicht übermäßig langweilig zur Sache. Der rote Faden ging nie verloren und so blieb man trotz (oder grade wegen) aller vertrauten Elemente am Ball und hoffe insgeheim auf ein paar witzige Ideen – die halt einfach nicht erscheinen wollten.

„Lloronas Fluch“ erfindet das Rad nicht neu, ist aber ein solider Genre-Vertreter mit dem Fans nicht viel verkehrt machen. Ich hätte mir als Ausgleich für die lahme Handlung zwar ein paar heftigere Schreck-Momente gewünscht, doch immerhin war der Titel grundsätzlich in Ordnung und kein Totalausfall oder Schnarchgarant. Unterm Strich bleibts ein beliebiger, aber dennoch ordentlicher Grusel mit handwerklich einwandfreier Aufmachung und symphytischen Darstellern.

6/10

Fotocopyright: Warner Bros (Universal Pictures)

Get Out

Inhalt

Eine junge Dame möchte der Familie endlich ihren Freund vorstellen und so fahren sie pünktlich zu einem kleinen Fest nach Hause aufs Land. Schon früh merkt ihr Auserwählter, dass hier irgendetwas nicht stimmt – insbesondere, was die farbigen Haushaltshilfen betrifft…

Fazit

Mit „Get Out“ hat Jordan Peele auf jeden Fall einen Film mit Kultpotential geschaffen. Ich habe ihn mittlerweile schon mehrfach gesehen und staune immer noch über dessen interessante Grundprämisse – ärgere mich jedoch auch ein wenig über das letzte Drittel, welches durchaus einen halben Punkt auf Wertungskonto kostet.

Erneut verpackt der Regisseur sozialkritische Themen in das Korsett eines Horrorfilme und baut schon früh eine düstere Grundstimmung auf. Man kann wunderbar im Szenario versinken und voll und ganz mit den Figuren – allen voran der brillant agierende Daniel Kaluuya – mitfiebern. Die Spannungskurve entfaltet sich langsam, aber äußerst wirkungsvoll und die Atmosphäre ist bereits nach kurzer Zeit zum Schneiden dicht.

Schade ist jedoch das Finale, welches ein wenig mit dem bis dato präsentierten Stil bricht. Man führt die eigentlich so intelligente Grundidee etwas ad absurdum und übertreibt es dann einen Ticken zu sehr. Hier hätte ich mir vielleicht eine bodenständigere Auflösung gewünscht – allerdings selbst keine Ahnung, wie diese hätte aussehen können. Man hatte zwar kurzzeitig ein kleines Grinsen im Gesicht, so richtig befriedigt ging man aber doch nicht aus der Sache heraus.

Von der Geschichte ansprechend, von der Technik hochwertig inszeniert und auf Seiten der Darsteller extrem sehenswert. Obwohl der Schluss wohl auf Ewig Geschmackssache bleiben wird, ist „Get Out“ eine rundherum gelungene Angelegenheit, die mit ihren witzigen Seitenhieben und tollen Stimmung für viel Kurzweil sorgt. Auch wenns am Ende leicht ruckelt, geht eine Empfehlung raus!

7,5/10

Fotocopyright: Universal Pictures Germany GmbH

Wir

Inhalt

Der Urlaub im Ferienhaus wird für eine gewöhnliche amerikanische Familie bald zu einem echten Albtraum. Eines Abends kreuzen Menschen auf, die Ihnen nicht nur frappierend ähnlich sehen, sondern scheinbar auch sehr eng mit Ihnen verbunden sind…

Fazit

Ich habe „Wir“ zu seinem damaligen Release gesehen und habe mich damals noch gegen eine Besprechung auf dieser Seite entschieden. Nun habe ich mir das Werk am vergangenen Wochenende noch einmal (und weniger müde) zu Gemüte geführt und versuche ein paar Worte zu verfassen.

„Wir“ ist ein Film mit vielen Facetten. Er versucht sich zwar zu erklären, wirft am Ende jedoch weitere Fragen auf und liefert (wenn überhaupt) nur halbwegs schlüssige Interpretationsmöglichkeiten, aber keine vollumfängliche Antworten. Hier hat man dann wiederum die Wahl, Alles als großen Quatsch abzutun – oder sich weiter mit der Thematik zu beschäftigen und vor allem die gewaltige Bildsprache für sich genauer aufzudröseln.

Regisseur Jordan Peele wollte garantiert wieder etwas provozieren, gleichzeitig aber auch berechtige Kritik an gesellschaftlichen Elementen erreichen. Dabei ging es weniger um bereits abgehandelte Themen wie Rassismus, vielmehr um ein Spiegelbild der gesamten Bevölkerung. Entschuldigt meine wagen Worte – eine Besprechung ohne Spoiler ist hier kaum möglich. Achtet auf Uniformierung, Werkzeuge und die vielen anderen verstecken Details. Es könnten Ansätze für eine mögliche Auflösung sein, die wahrscheinlich sowieso wieder nicht mit allen Eckpunkten konform gehen wird.

Durch seine interessante und vor allem unvorhersehbare Handlung ist der Streifen erstaunlich packend und trotz ein paar gemächlicher Passagen enorm spannend. Der recht langsame Einstieg galt einer guten Charakterzeichnung, die sich besonders am Ende noch einmal als echter Pluspunkt erweis und Motive der Figuren umso deutlicher vorführen konnte. Hier schließen dich dann plötzlich Kreise und zumindest einige Voraussagen werden bestätigt.

Die Darsteller haben ihre Sache sehr gut gemacht und vor allem die hochwertige Inszenierung wusste zu begeistern. Der Film wirkt trotz seiner Eleganz angenehm gruselig und keineswegs seelenlos. Grelle Farben standen im Kontrast zu vielen dunklen Passagen und vor allem der treibende Soundtrack hat es mir angetan. Laut dröhnend, kurz davor zu nerven und dennoch passend zur Situation zugeschnitten. Selten hat eine musikalische Untermauerung so zur Stimmungsbildung beigetragen.

Mit „Wir“ hat Peele einen wirklich innovativen und gedanklich nachhaltigen Kinofilm abgeliefert. Klar befindet sich das gesamte Konstrukt auf Seiten der Glaubwürdigkeit irgendwo auf wackeligen Beinen – doch sofern man sich darauf einlassen kann, wird man das Werk nicht mehr so schnell vergessen. Dieser Regisseur macht mit seinen Projekten einfach Lust auf Mehr und dieses Streifen gehört in die gut sortierte Filmsammlung!

8/10

Fotocopyright: Universal Pictures Germany GmbH

Dordogne

Inhalt

Der Spieler schlüpft in die Haut der Mitdreißigern Mimi, die das Haus ihrer Großmutter erbt und sich bei der Begehung an ihre fast vergessene Kindheit erinnert…

Gameplay

„Dordogne“ ist ein Spiel mit einem maximal entschleunigten Spieltempo und maximal einfachen Puzzleaufgaben. Man steuert die Hauptfigur Mimi in unterschiedlichen Zeitepochen aus der Third-Person-Perspektive und bei kleineren Knobeleinlagen mehr oder weniger mit der Draufsicht auf selbige.

Das Gameplay rangiert irgendwo zwischen „Walking Simulator“, „Wimmelbild“ und interaktiven Buch. Man kann sich eigentlich nie verzetteln, bekommt den roten Faden stets vor Augen gehalten und spätestens beim Ausprobieren erkennt man schnell die geforderte Mechanik zum Lösen des Problems.

Die Steuerung ist dabei ebenso simpel, wie spaßig. Meist muss man eine Taste gedrückt halten und dann Gegenstände mit dem Stick bewegen, manchmal auf kreisförmige Bewegungen (Öffnen von Türschlössern) durchführen. Das macht unerwartet Laune und überfordert zu keiner Zeit.

Spielzeit

Rund 3 bis maximal 4 Stunden sollte man für dieses entspannte Erlebnis reservieren und sich dabei über eine spannende, witzige und herzerwärmende Handlung ohne Leerläufe freuen. Ich denke bei längerer Spielzeit hätte sich das Ganze auch zunehmend abgenutzt und das allgemeine Interesse wäre gesunken.

Präsentation

Neben seiner tollen Erzählweise besticht der Titel primär durch seine herausragende Präsentation, die sich – zumindest für mich – direkt als Türöffner erwies. Zwar wirken die Grafiken relativ niedrig aufgelöst, doch der pixelige Look passt nahtlos zum malerischen Geschehen und sorgt für einen ganz eigenen Stil. Nicht selten blieb ich einfach stehen und genoss die tollen (wohl per echter Hand) gezeichneten Landschaften. Das Auge sah sich kaum satt und die bunten Farben strahlten dabei stets etwas Freundliches aus.

Eher selten erwähne ich Soundtracks (was auch meist ein gutes Zeichen ist), aber hier muss ich ihn explizit erwähnen und ausgiebig loben. Die beschwingten Melodien unterstrichen die durch die Bilder sowieso schon gute Laune und die gelegentlich auch synchronisierten Dialog-Passagen machten einen ebenso hochwertigen Eindruck.

Positiv

  • herraussagende Präsentation
  • toller Zeichenstil
  • stimmiger Soundtrack
  • gute Synchronisation
  • unerwartet spannende Geschichte
  • gelungene Erzählweise
  • einfaches, aber spaßiges Gameplay

Neutral

  • simple Aufgaben
  • insgesamt sehr gradlinig
  • überschaubare Spielzeit

Negativ

Fazit

Nach dem deftigen „Mortal Kombat 1“ wirkt „Dordogne“ wie ein krasser Gegenentwurf und dennoch gehören beide Titel zu meinen bisherigen Spielen des Jahres. Ich konnte so richtig unbeschwert im Szenario versinken und weder gradlinige Machart, noch simple Rätsel oder die überschaubare Spielzeit haben mich genervt.

Das optisch atemberaubende Werk hat jederzeit prima unterhalten und bot dank seiner perfekten Zugänglichkeit selbst für Erwachsene eine interessante Erfahrung mit viel guter Laune. Ich war aufgrund des Settings und der seicht anmutenden Handlung zunächst etwas skeptisch, kann mich aber nun aber bei den Lobeshymnen diverser Publikationen uneingeschränkt einreihen.

„Dordogne“ ist eine tolles Spiel für Klein und Groß, gehört Fans von „interaktiven Büchern“ oder „Walking Simulatoren“ unbedingt an Herz gelegt. Ein perfekter Titel für einen verregneten Sonntag oder zum Abschalten nach einem anstrengenden Arbeitstag.

Grafik: 8/10
Sound: 8/10
Gameplay: 6/10
Gesamt: 8/10

Fotocopyright: Focus Home Interactive

The Equalizer 3 – The Final Chapter

Inhalt

Selbst in Italien hat der ehemalige CIA Mitarbeiter Robert McCall keine Ruhe. Nachdem er schwer verletzt von einem lokalen Arzt aufgepäppelt wurde und so langsam Gefallen an Land und Leute gefunden hat, macht ihm die Mafia einen Strich durch die schöne Rechnung. Auf seine Weise versucht der Auftragskiller den unterdrückten Einwohnern zu helfen…

Fazit

Der erste Teil von „Equalizer“ war ein richtiges Brett, welches mich damals eiskalt erwischt hat und quasi aus dem Stand heraus ein gewisses Kultpotential erreichen konnte. Die Fortsetzung habe ich jedoch nur einmal gesehen und als nicht so prall in Erinnerung verbucht – dennoch gabs im Kino (mangels interessanter Alternativen ) den nunmehr dritten und vermutlich auch letzten Akt der Reihe.

Gut gefallen haben mir das relativ unverbrauchte und schöne Setting, die durchwegs hochwertige Inszenierung, sowie der erneut lässige Auftritt von Denzel Washington. Zwar wirkte der Akteur hier stellenweise erschreckend alt, konnte so seine Rolle aber einigermaßen glaubwürdig an den Zuschauer bringen. Er stand für eine gewisse Konstante, die der Produktion gut tat, sie dennoch nicht wirklich aus der breiten Maße hervorheben konnte.

Trotz Washington und ein paar guter Actioneinlagen hat dem Streifen ständig irgendwas gefehlt. McCall zeigte kaum noch seine Ticks und vor allem die berüchtigte „Action mit Ansage“ kam hier viel zu kurz. Irgendwie fühlte sich der Streifen nicht mehr wie der Erstling an, nahm sich stellenweise auch viel zu ernst und verzichtete auf das gewisse Augenzwingern bei seinen übertriebenen Einlagen. Es mangelte an lockeren Untertönen und der allgemeinen Leichtigkeit, die das ganze Treiben zuvor ausgemacht haben.

Der Filmverlauf war in Ordnung, hätte stellenweise jedoch etwas kurzweiliger ausfallen dürfen. Vor allem die Action kam mir einen Ticken zu spät und wurde dann viel zu kurz abgehandelt. Es gab keinen richtigen „Endboss“ und das Treiben war zu Ende, als es grade erst richtig anfing. Man nahm sich zu Beginn viel zu lange Zelt für die Zeichnung von Charakteren und Landschaft – was so letztlich gar nicht kriegsentscheidend gewesen wäre, schließlich haben wir es auch nicht mit einem sonderlich glaubhaften Werke zu tun und benötigen manchen Tiefgang überhaupt nicht.

„The Equalizer 3“ war ein brauchbare, aber keineswegs überragende Angelegenheit. Man konnte das Teil gut „wegschauen“, doch hätte es durchaus kurzweiliger und eher in der Art des tollen Debüts zugehen dürfen. Für sich gesehen ein netter Film – aber leider keine Fortsetzung auf Augenhöhe, noch sonstwie ein erinnerungswürdiger Abschluss der Geschichte um McCall.

6,5/10

Fotocopyright: Sony Pictures Entertainment (PLAION PICTURES)

Ad Infinitum (PC)

Inhalt

Der Spieler übernimmt die Rolle eines Soldaten, der im Ersten Weltkrieg schwer verletzt wird und sich dann plötzlich in einer gewaltigen Villa wiederfindet. Beim Versuch die dort verschlossen Türen zu öffnen, findet er sich immer wieder in den Schützengräben wieder…

Gameplay

„Ad Infinitum“ bietet zwar ein ungewöhnliches Setting, ist im Grunde aber ein typisches Horror-Adventure im Stil von „Outlast“ und Konsorten. Gespielt wird aus der Ego-Perspektive und neben den Erkunden und dem Einsammeln von Gegenständen, gibt es immer wieder kleine Knobelaufgaben oder beklemmende Schleicheinlagen.

Diese spielten sich zwar nicht allzu aufregend, standen zum Glück aber auch nicht im Hauptfokus. Anhand von Schriftstücken und hervorragenden „Vorlesern“ wurde eine interessante Geschichte über eine fragwürdige Familie erzählt – zu der unsere Figur jedoch auch gehörte.

Das Spiel lebt – im Gegensatz zu manchen Mitstreitern – nicht von Jumpscares, sondern seiner einzigartigen Stimmung, die grade in den Schützengräbern oder Trümmern von Stätten doch etwas ganz besonders ausstrahlte. Das Setting war vergleichsweise frisch, der eigentliche Horror aufgrund seiner wahren (und greifbaren) Hintergründe sehr real.

Spielzeit

Rund 5 bis 6 Stunden habe ich im Albtraum des Ersten Weltkriegs verbracht und dabei wirklich viel an Schriftstücken studiert und die bedrohliche Lage mit Headset auf mich wirken lassen.

Präsentation

Grafisch befindet sich die deutsche Produktion auf einem hohen Level. Die Umgebungen waren detailreich gestaltet und toll ausgeleuchtet. Alles wirkte angenehm realistisch, selbst die Figuren wirkten nicht wie Fremdkörper.

Loben muss man ebenfalls die tolle Synchronisation, sowie den stimmigen Soundtrack. Man konnte die Geräusche stets perfekt orten und der Puls begann durch unheimliche Geräusche oder hektische Instrumentaleinlagen zu schlagen.

Positiv

  • hochwertige Präsentation
  • ungewöhnliches Setting
  • gute Atmosphäre

Neutral

  • relativ eintöniges Gameplay
  • recht gradlinig
  • überschaubare Spielzeit
  • nicht alle Schriftstücke vertont

Negativ

  • Steuerung manchmal hakelig
  • Schleich-Passagen eher so lala

Fazit

Optik und Setting verdienen zwar großes Lob, doch unterm Strich hat mir das Spiel nur „ganz okay“ gefallen. Mit rund 5 bis 6 Stunden war die Spielzeit zwar nicht sonderlich lang, aber manchmal fühlte sich das Gebotene trotz ausgezeichneter Atmosphäre etwas langwierig an. Man hat alles irgendwo schon einmal gesehen – und leider manchmal auch etwas gruseliger und aufregender. Wenigstens stimmte das Finale nach so manch frustrieneder Passage wieder versöhnlich und so drücke ich nochmal ein Auge zu. So oder so – die Programmierer gehören unterstützt und bei Gelegenheit werde ich mir auch noch die physische Version für die Playstation 5 ins Regal stellen.

Grafik: 8/10
Sound: 8/10
Gameplay: 6/10
Gesamt: 7/10

Fotocopyright: Nacon/RealDecisions

Blue Beetle

Inhalt

Per Zufall gerät Jaime in Berührung mit einem mysteriösen Skarabäus, der sogleich in seinen Körper schlüpft und ihn mit einem mächtigen Anzug ausstattet. Noch weiß der junge Mann die Gabe nicht so recht zu kontrollieren, doch ein Rüstungskonzern wird schon bald auf den ihn aufmerksam und möchte die vermeintliche Waffe in seine Gewalt bringen…

Fazit

Ich weiß nicht genau, wie es meinen Lesern geht – aber ich bin in Sachen Comicadaptionen eigentlich noch recht übersättigt und trotzdem habe ich einen Blick auf „Blue Beetle“ gewagt. Im ersten Moment geht es hier zwar um eine bisher noch nicht präsentierte Hauptfigur, doch bei genauerer Betrachtung handelte es sich lediglich um eine weitere „Origin“-Story, die weder inhaltlich noch technisch besonders hervorstechen konnte.

Die Geschichte war simpel und ähnelt der von „Spider-Man“ und Konsorten sehr frappierend. Auch hier wird ein junger Mann mit Superkräften (okay, diesmal einem Anzug) bestückt und muss sich gegen richtig fiese Widersacher behaupten. Soweit so bekannt und leider auch wenig innovativ. Alles geht seinen gewohnten Gang und hält keinerlei Überraschungen parat. Hier und da kracht es ein wenig und das Ende deckte sich ebenfalls mit unseren Erwartungen.

Wahrscheinlich waren sich die Macher den genannten Umständen bewusst und haben deshalb dafür gesorgt, dass der Titel immerhin mit Humor und weitestgehend symphytischen Darstellern glänzen konnte. Obwohl es insgesamt wenig Neues gab, konnte das Geschehen großenteils mit Kurzweil überzeugen und sogar für kleinere Lacher sorgen. Zwar hat man es bei Zeichnung der Figuren ein Quäntchen übertrieben, doch möglicherweise war dies auch der (mir leider völlig unbekannten) Vorlage geschuldet.

Wie dem aber auch sei: es wurde nicht Langweilig und dies war die Hauptsache. Es schepperte zwar nicht immer auf dem Schirm, doch selbst die ruhigeren Momente waren launig erzählt und ließen uns am Ball bleiben. Man konnte das Hirn ausschalten und wurde zu keiner Zeit mit unnötig komplexen Sachverhalten belästigt und auch die klar definierten Grenzen zwischen Gut und Böse sorgten für problemloses „Wegschauen“ ohne tiefgreifende Denkbemühungen.

Die Darsteller waren allesamt symphytisch und erledigten ihren Job ohne nennenswerte Mängel. Klar waren die Charaktere vielleicht etwas klischeehaft in Szene gesetzt (Kleidung, Sprachstil, etc.), aber irgendwie war dies dem lockeren Umgangston angemessen und damit garantiert so gewollt. Besonders hat mir aber Susan Sarandon, die mit über 70 Jahren hier noch einmal als Bösewicht in Erscheinung trat.

In seinen guten Momenten unterhielt „Blue Beetle“ trotz aller Mankos ganz vorzüglich und am Ende kann es hierdurch nur eine relativ milde Bewertung geben. Auch wenn Alles schon dutzende Male zu sehen war, hat hier das Zusammenspiel aller Komponenten prima funktioniert und man durfte sich entspannt zurücklehnen, die tollen Effekte genießen und vor allem dem mächtig krachenden Sound lauschen. Mit den passenden (niedrigen) Erwartungen also ein recht unterhaltsames Werk für Genrefans und unerwartet beachtliches Popcornkino für Zwischendurch.

7/10

Fotocopyright: Warner Bros (Universal Pictures Germany GmbH)

Irgendwann werden wir uns alles erzählen

Inhalt

Thüringen im Jahr 1990. Die 19jährige Maria wohnt bei ihrem Freund auf dem Bauernhof und lebt unbeschwert in den Tag hinein. Während das halbe Land dank Fall der Mauer in Aufbruchsstimmung ist, versinkt sie lieber in Büchern und schwänzt die Schule. Als sie eines Tages dem benachbarten Bauern Henner begegnet, ists jedoch um sie geschehen. Maria verliebt sich in den mehr als doppelt so alten Mann und beginnt eine aufregende Affäre…

Fazit

Vielleicht lag es am langen Titel, doch irgendwie hat der Streifen meine Aufmerksamkeit geweckt und eine Sichtung ließ nicht lange auf sich warten. Was mir hier präsentiert wurde hat mir dann letztlich auch recht gut gefallen, wobei das Gebotene sicherlich nicht für Jedermann geeignet ist.

Der Film war ruhig und setzte voll und ganz auf die Magie seiner Bilder. Mit eher wenigen Worten, aber vielen optischen Akzenten werden hier unterschiedliche Grundstimmungen an den Zuschauer gebracht und das Abtauchen gelang unerwartet schnell. Mal regierte die pure Erotik, an anderer Stelle fühlte man schlichtweg die Revolution und damit verbundene Aufbruchsstimmung im Lande erinnert. Verpackt wurde dies in tollen Aufnahmen, die nicht nur die authentischen Darsteller, sondern auch die träumerischen Kulissen hervorragend zur Geltung brachten.

Das Geschehen wirkte wie aus dem Leben gegriffen und gab sich auf natürliche Weise spannend. Man blieb stehts am Ball und wollte wissen, wie die ungewöhnliche Liebesgeschichte wohl zu Ende gehen wird – und welch prickelnde Szenen uns bis dato noch aufgetischt werden. Obwohl die freizügigen Momente eher kurz und harmlos ausfielen, verfehlten sie nicht ihre knisternde Wirkung und waren stets kleinere Highlights im gemächlichen (aber keineswegs langweiligen) Verlauf.

In die glaubwürdig geschriebenen Figuren konnte man sich prima hineindenken und deren jeweilige Lage jederzeit verstehen. Ob es nun der aufblühende Freund von Maria war, oder die junge Dame an sich. Auf den ersten Blick war ihre Affäre nicht ganz verständlich, doch mit der Zeit fand man den Zugang zu ihren Gefühlen und konnte sie verstehen. Beim Finale hat es zwar ein paar Sekunden gebraucht, doch als hier der Groschen fiel fühlte sich das Treiben nochmal einen Ticken intensiver an.

„Irgendwann werden wir uns alles erzählen“ war ein bisschen „Romeo und Julia auf dem Land“ und für mich am Ende ein ganz toller Film, der mich für knappe zwei Stunden wunderbar abschalten ließ. Die fast schon hypnotische Inszenierung war durchwegs packend, die präsentierten Figuren gefällig und die allgemeine Grundstimmung phantastisch. Unterm Strich also ein schönes Erlebnis – sofern man sich eben auf seine behäbige Gangart einstellen kann.

7,5/10

Fotocopyright: Pandora Film

Entführt – 14 Tage überleben

Inhalt

Die frühen 80iger Jahre. Dank dubioser Geschäfte lebt Familie Erlemann in Saus und Braus, aber irgendwann kommen die Behörden hinter die vermeintlich sicheren Steuertricks, frieren die Konten ein und inhaftieren den Vater. Kurz darauf wird deren Sohn entführt, doch die Täter wissen noch nichts von der Zahlungsunfähigkeit ihrer Opfer…

Fazit

Wieder einmal hat das wahre Leben eine Vorlage für eine interessante Geschichte geliefert und tatsächlich blieb man bis zur letzten Minute auch gebannt vor dem Fernseher sitzen. Dies lag weniger an der mehr oder weniger ausgefallenen Handlung, vielmehr an deren Präsentation und vor allem deren beachtenswert gespielten Figuren.

Audiovisuell bewegt sich der Streifen – zumindest auf deutschem – Kino-Niveau. Kräftige Farben, eine glasklare Optik und ein toller Soundtrack ließen schnell im Szenario versinken, die hervorragenden Darsteller und die opulente Ausstattung taten den Rest zur perfekten Immersion. Es wurde auf viele kleine Details geachtet, um die Epoche der 80iger glaubwürdig und mit leichtem Augenzwinkern aufleben lassen. Erfreulicherweise wirkte dies hier locker und entspannt, wesentlich weniger aufgesetzt als bei anderen Mitstreitern – die ebenfalls ein Stück vom „Retro-Kuchen“ abhaben wollen und stets mit dem Holzhammer um die Ecke kommen.

Der Erzählfluss war ausgezeichnet, was an mehreren Komponenten lag. Zum Einen war die Geschichte kurzweilig und unerwartet spannend inszeniert, zum Anderen waren die Darsteller super drauf und es machte einfach Laune ihnen beizuwohnen. Besonders gut gefiel hierbei das Spiel des jungen Entführungsopfers Sebastian, welcher unglaublich tapfer und redegewandt daher kam. Würden hier keine wahren Ereignisse zur Grundlage dienen, so würde man schon fast an der Coolness des kleinen Knaben zweifeln – so war seine ausgezeichnete Vorstellung nochmal doppelt so gut.

Die Handlung setzt sich aus bekannten Elementen zusammen, gab trotzdem keinen Grund zur Klage. Es lagen reale Ereignisse zu Grunde und deshalb war hier für die Autoren auch nur wenig an künstlerischer Freiheit drin – was sich dank bereits erwähnter positiver Dinge nicht als tragisch erwies. Man konnte dem Treiben dafür aber auch jederzeit gut folgen, verlor nie den Überblick und am Ende blieben eigentlich auch keine Fragen zurück. Die Ermittlungsmethoden wurden verständlich und nachvollziehbar präsentiert.

„Entführt“ mag das Rad grundsätzlich nicht neu erfinden, kaschiert dies jedoch mit gelungener Präsentation und tollen Darstellern sehr gut. Das Geschehen hielt bis zum bitteren Ende ohne jeglichen Längen bei Laune und lieferte so nebenbei einen plastischen Eindruck über Figuren, Ermittlungsmethoden und dem Flair der damaligen Zeit. Viele Dinge wären heute undenkbar und so schüttelte man oftmals ungläubig mit dem Kopf – um letztlich aber durchwegs gespannt am Ball zu bleiben und um keine Minute des Krimis zu verpassen. Unterm Strich also ein gelungener Genrebeitrag und definitiv einen genaueren Blick wert.

7,5/10

Fotocopyright: RTL

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