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Schlagwort: Drama (Seite 1 von 110)

Seelen

Inhalt

In der Zukunft gibt es keine Kriege und keine Streitereien mehr, doch zu welchem Preis? Außerirdische haben die meisten unserer Körper übernommen und die Menschheit fast ausgemerzt. Ein paar wenige Abtrünnige befinden sich im Untergrund und werden gejagt…

Fazit

„Seelen“ gehört zu den Filmen, die man mal gesehen und trotzdem wieder total vergessen hat. Im Laufe der Sichtung stellte sich dann heraus, warum dies der Fall war und warum man seine kostbare Zeit lieber in andere Dinge investieren sollte.

Gleich vorneweg: ich gehöre wohl nicht zur Zielgruppe dieses Formates. Sicherlich habe ich einen Faible für Sci-Fi und konnte mit vielen anderen Teenie-Beststeller-Verfilmungen ala „Hunger Games“ oder „Maze Runner“ etwas anfangen, doch bei „Seelen“ war ich über weite Teile vollkommen raus.

Statt spannender Fiction-Kost, präsentierte sich ein im Kern ziemlich krude gestaltetes Liebesdrama, welches sich mit schnulzigen Aktionen und Dialogen kaum zurückhielt. Schlimm dabei, dass die Chemie der Darsteller untereinander in meinen Augen überhaupt nicht gepasst hat und deren Spiel stets bemüht, nie wirklich überzeugend rüberkam.

Zu allem Übel gab es nur sehr triste Kulissen zu bestaunen – die auf den ersten Blick noch interessant erschienen, sich aber unglaublich schnell abgenutzt haben und nur noch langweilig und irgendwie erdrückend wirkten. Passte vielleicht zum gewollten Endzeit-Charakter der Produktion, überzeugte jedoch nicht.

Das Pacing insgesamt war schwach. Das Treiben plätscherte vor sich hin, nahm nie wirklich an Fahrt auf. Die Bedrohung durch die Invasoren kam nie wirklich beängstigend rüber, fühlte sich sowieso eher wie ein Nebenschauplatz dieser seltsamen Lovestory an. Außerdem hatte man das Gefühl, dass man ständig auf der Stelle trat und sich die Geschichte nie weiterentwickelt hat.

Die vermeintliche Unterwanderung wurde nur im Intro als Fakt verkündet – wie es im Detail dazu kam und wie das Ganze überhaupt von Erfolg gekrönt war, blieben uns die Autoren schuldig. So verkam dies zu einem absoluten Nebenschauplatz und sollte den schmächtigen Blicken und Knutschereien unserer Figuren nur einen ungewöhnlichen Background bieten, um sich von der Masse hervorzuheben.

Ich mag die guten Ansätze hier durchaus erkennen, doch unterm Strich waren mir ein paar nett gemeinte Botschaften für knapp über zwei Stunden Laufzeit schlichtweg zu wenig und echte Fantasy gab es hier sowieso viel zu wenig. „Seelen“ mag vielleicht beim jungen, weiblichen Publikum für ein paar kleinere Seufzer sorgen, doch selbst diese sollten Besseres gewohnt sein.

Fotocopyright: LEONINE

Boneyard

Inhalt

Per Zufall wird in mitten in Albuquerque, New Mexico ein Massengrab entdeckt. Die örtliche Polizei steht vor einem großen Rätsel und ruft den erfahrenen Profiler Petrovick vom FBI herbei. Schnell sind erste Verdächtige ausgemacht, allerdings führen hierbei auch Spuren direkt zur Polizei…

Fazit

Von Etikettenschwindel möchte ich nicht unbedingt sprechen, doch im Vergleich zu ähnlich gelagerten Produktionen war die die Screentime von Mel Gibson, sowie 50 Cent eher gering ausgefallen und Fans dürfen etwas enttäuscht sein. Nichtsdestotrotz agierten hier Beide auf anschaulichem Niveau und gefielen auch trotz ungewohnter Synchronstimmen.

Größtes Problem waren allerdings weniger die Darsteller, vielmehr die Handlung und deren Erzählweise. Die häufigen Zeitsprünge sorgten mitunter für leichte Unübersichtlichkeit und wirken manchmal etwas holprig inszeniert. Ungern möchte ich in diesem Zuge das Finale ansprechen (keine Spolier!), aber so richtig befriedigend ließ es mich auch nicht auf der Couch zurück. Man hatte das Gefühl, nur ein Teil eines größeren Machwerks vor sich und die Hälfte dabei nicht gesehen gehabt zu haben.

Technisch gab es nur wenig zu bemängeln. Die gewöhnungsbedürftige Synchronisation habe ich bereits kurz angeteasert, doch sonst hab es nur Positives zu vermelden. Die Optik war exzellent, der klare und dennoch unruhige Look sehr gefällig, absolut passend zur Thematik gewählt. Grade die perfekt ausgeleuchteten Aufnahmen in der Nacht waren ein kleines Highlight.

Nicht überall wo Mel Gbison draufsteht, ist auch viel von Mel Gibson drin. „Boneyard“ war dennoch ein über weite Teile sehenswerter und spannender Thriller, der hier und da mit kleineren Macken und einem zu offenen Abschluss für Abzüge in der Bewertung aufwarten und somit nicht alle Hoffnungen erfüllen konnte. Genrefans schauen ruhig mal rein, der Rest kann getrost ignorieren.

Fotocopyright: LEONINE

No Escape

Inhalt

Bei ihrer Ankunft in Asien ahnt eine amerikanische Familie noch nicht, wie tragisch sich die Ereignisse vor Ort noch entwickeln werden. Sie geraten mitten in einen Volksaufstand, müssen ihr Hotel verlassen und ums blanke Überleben kämpfen…

Fazit

Einige Wochen vor der eigenen Reise nach Thailand hinterlässt ein solcher Streifen schon merkwürdige Gefühle. Innerhalb kürzester Zeit eskalierte hier die Lage vollständig und aus dem beschaulichen Tripp wurde tatsächlich der absolute Horror – wobei der Grad zwischen Fiktion und Glaubwürdigkeit gekonnt ausgelotet wurde.

Als ich diesen Film zu ersten mal gesehen habe, hatte ich noch nicht geglaubt, dass ein Owen Wilson so ernsthaft und mitreißend performen könnte. Kennt man den Schauspieler mit kleineren Ausnahmen eher aus lustigen Rollen, mimt er hier den besorgten Familienvater mit Hingabe und Gänsehautmomenten.

Allerdings wuchs in dieser dargestellten Extremsituation nicht nur seine Figur, sondern auch die seiner Frau (ebenfalls toll gespielt von Lake Bell) über sich hinaus und machte klar, welche Kräfte im Angesicht des Todes entfesselt werden können. Dabei mutierten die Charaktere aber nicht zu übermenschlichen Superhelden, sondern blieben ihren nachvollziehbar gezeichneten „Normalos“ treu.

Die Handlung war im Grunde nicht sonderlich umfangreich, lieferte aber einen ausreichenden Rahmen, um uns knappe 100 Minuten bei Laune zu halten. Nach einem relativ gemächlichen Start, zog das Tempo extrem an und ließ uns bis zum Ende kaum noch Zeit zum Verschnaufen. Es ging drunter und drüber, wobei auch nicht an harten Tötungsszenen gespart wurde.

Durch sein realistisches Setting und dem Verzicht auf hollywoodtypische Übertreibung nahm das Gezeigte greifbare Züge an und erinnerte mehr an Bilder aus der Tagesschau, denn einen bunten Comicstrip. Man kam ganz anders ins Geschehen hinein und konnte hier tatsächlich jede Minute schmerzlich am Schicksal unserer Familie teilhaben, sich gar eigene Gedanken zur Flucht aus dem Kriegsgebiet machen.

In fast allen Bereichen (inkl. witzigen Gastauftritt eines gealterten Agenten) konnte „No Escape“ abliefern, schrammt aber am Ende knapp an höheren Wertungsregionen vorbei. Ich lobe die einigermaßen glaubwürdige Entwicklung und Darstellung einer Extremsituation, doch gen Finale konnten sich die Macher im Zuge eines knallenden Abschlusses den Griff zu einigen Klischees nicht verkneifen. Nichtsdestotrotz ein sehenswerter Titel, der uns kaum Zeit zum Verschnaufen oder Nachdenken und mit anderen Augen auf einen genialen Owen Wilson blicken lässt.

Fotocopyright: Wild Bunch Germany

Man on Fire – Mann unter Feuer

Inhalt

Der ehemalige Militärangehörige John Creasy hat seine besten Tage hinter sich und kann dank eines alten Freundes als Personenschützer für die Tochter eines Geschäftsmannes in Mexiko arbeiten. Langsam freundet sich der mürrische Trinker mit seiner Klientin an und taut menschlich immer weiter auf, doch dann tritt der unschöne Ernstfall ein…

Fazit

Mit „Mann unter Feuer“ verbinde ich gute Erinnerungen, obwohl ich nach der gestiegen Sichtung noch immer leicht im Zwiespalt bin. Die Geschichte geht nach wie vor in Ordnung, die Inszenierung war stylisch und die Darsteller grandios, doch für meinen Geschmack ist das Ding vom Pacing her einfach nicht perfekt ausgelotet.

Der Streifen braucht eine Weile, um richtig in die Gänge zu kommen. Langweilig wurde es dabei zwar nie, aber die weitaus actiongeladene zweite Hälfte entschädigt nicht zu hundertprozentig für den zähflüssigen Auftakt und offenbart zugleich bekannte Probleme. Auch hier wurde das Timining nicht immer perfekt abgepasst und so fühlten sich manche Passagen ein wenig „ruckelig“ an, sprich die Übergänge waren nicht optimal inszeniert und die Action an sich hätte runder ablaufen können.

Gefehlt haben mir auch die einprägsamen Gegenspieler. Creasy kämpfte gegen weitestgehend gesichtslose Antagonisten, die nur sehr grob beleuchtet wurden. Bei einigen Nebenfiguren (u.A. dem Anwalt der Familie, dem Chef der Polizei, etc.) hat man die Chance um tiefere Zeichnung leider etwas verpasst und so blieb mir das Thema Korruption zu alibihaft abgefertigt. Viele Elemente hätten den Rahmen der sowieso schon beachtlichen zweieinhalb Stunden gesprengt, gerne hätte man andere Dinge (wie z.B. das ausführliche Anfreunden von Bodyguard und Klientin) minimal eindämmen können.

Wie bereits erwähnt war die Action sauber gemacht und rüttelte ordentlich wach, doch der letzte Kick hat mir irgendwie gefehlt. Weniger die hübsch gefilmten und boshaft kommentierten Auseinandersetzungen, vielmehr deren Abläufe. Die Handlung war an vielen Ecken arg konstruiert und leicht stockend präsentiert. Man konnte den Verlauf von Creasys Ermittlungen zwar grob nachvollziehen, im Detail stellten sich jedoch viele Fragen – die man zu Gunsten der Kurzweil dann einfach mal im Raum stehen lassen musste.

Davon abgesehen machte die technische Seite jedoch Einiges her. Die stark mit Filtern bestückte Optik hinterließ einen prächtigen Eindruck, erweckte Neugier und Urlaubsfeeling zugleich. Man fühlte sich tatsächlich wie in einer anderen Welt, mit all ihren Vorzügen und Befremdlichkeiten. Zu einer angeblich neuen Synchronisation kann ich allerdings nicht sagen, da mir noch immer meine ehrwürdig ergraute DVD-Erstaufgabe zur Begutachtung vorlag und es hier Ton- mäßig nichts zu Meckern gab.

Die Darsteller haben ihre Sache sehr gut gemacht, wobei vor allem die beiden Hauptfiguren (verkörpert von Denzel Washington und Dakota Fanning) absolut herausstachen. Sicherlich war die ein oder andere gemeinsame Szene etwas drüber, dennoch nahm man ihnen deren ausgezeichnetes, gefühlvolles Zusammenspiel in jeder Sekunde ab. Nicht unerwähnt sollte man allerdings auch die tollen Nebenfiguren wie die von Mickey Rourke oder Christopher Walken lassen, die so ganz nebenbei eine gewisse Hollywood-Eleganz beigesteuert hatten.

Eindrucksvoll bei Technik und Cast, schwächelnd beim Storytelling und Abgang. „Mann unter Feuer“ ist an sich ein empfehlenswerter Film, der allerdings nicht ganz mit anderen Titeln aus der „Überlänge-Kategorie“ mithalten kann. Wer sich an ein paar „Rucklern“ im Ablauf nicht stört und auf charismatische Gegenspieler verzichten kann, darf nach nunmehr 20 Jahren seit Erstveröffentlichung natürliche gerne mal (erneut) reinschauen.

Fotocopyright: Paramount (Universal Pictures)

Der Informant!

Inhalt

Mark Whitacre arbeitet bei einem Pharmakonzern und weiß von illegalen Absprachen mit der Konkurrenz. Als dann eines Tages das FBI an seine Tür klopft, kann der pflichtbewusste Mann deren Offerten einfach nicht widerstehen und beschließt eine Zusammenarbeit anzustreben. Zunächst sind die Strafverfolgungsbehörden auch sehr von seinem Elan angetan, doch bald keimen Zweifel über seine Motivationen und die Qualität seiner Informationen auf…

Fazit

Für mich war „Der Informant“ wieder ein typischer Film der Kategorie „nett gedacht, aber leider nicht allzu gelungen umgesetzt“. Oceans Regisseur Steven Soderbergh griff eine grundsätzlich witzige Geschichte auf, schwächelte aber gehörig bei deren Inszenierung.

Der Streifen war geprägt von Längen und plätscherte die meiste Zeit vor sich hin. Es kam weder echte Spannung, noch eine dichte Atmosphäre auf. Obwohl Matt Damon überzeugend ablieferte und seine Figur stets charmant verkörperte, wollte man sich kaum auf deren Schicksal einlassen. Man wohnte dem Treiben bei, verstand auch eigentlich immer die Sachlage, wurde aber nur selten mit spitzfindigen Bemerkungen oder witzigen Situationen abgeholt.

Das Geschehen war ruhig und sehr dialoglastig, was bei einem etwas höheren Tempo oder zumindest einer besseren Gag-Ausbeute auch gar nicht mal schlecht gewesen wäre. So haderte man immer mal wieder mit dem „dranbleiben“, obwohl man letztlich schon den Ausgang der Handlung erfahren wollte.

Die Inszenierung war typisch für Soderbergh und griff einige beispielsweise aus der Oceans-Reihe bekannte Stilmittel auf – auch wenn sich alles hier einen gehörigen Ticken kleiner angefühlt hat. Das offenbar überschaubare Budget ging wohl in erster Linie für den Hauptdarsteller drauf, der Rest rangierte eher auf mittelprächtigen TV-Niveau, obgleich der Regisseur um seine Übergänge, Schnitte und Filter bemüht war.

„Der Informant“ war für mich eine lahme Kiste. Man konnte das Teil zwar schmerzfrei wegschauen, hier und da mal schmunzeln, doch unterm Strich nicht zur erneuten Sichtung (oder der Aufnahme in die Sammlung) animieren. Nichts gegen gemütliche Satiren, aber hier war der Verlauf arg einschläfernd. Kein schlechter Film, nur eben zu seicht und zu selten richtig witzig.

Fotocopyright: Warner Home Video

Aviator

Inhalt

Hollywood in den 1930iger Jahren. Howard Hughes ist Multimillionär und filmbegeistert. Mit seinen Werken möchte er das Kino revolutionieren und den etablierten Studios den Kampf ansagen. Tatsächlich feiert der Hobbyregisseur durchaus beachtliche Erfolge und verhilft so nebenbei der Luftfahrtbranche zu neuen Höhenflügen, doch seine Persönlichkeit verändert sich fortwährend zum Schlechteren…

Fazit

Martin Scorsese und Leonardo DiCaprio waren seinerzeit ein Traumgespann, welches nur schwierig zu toppen war. Als die Beiden mit diesem interessanten Projekt um die Ecke kamen, waren Aufmerksamkeit und Erwartung hoch. Damals war der Film für mich allerdings kein Überflieger, doch immerhin ist er etliche Jahre nach seiner Veröffentlichung noch recht passabel gealtert.

DiCaprio hatte zwar einen starken Auftritt hingelegt, doch irgendwie war er mir noch ein wenig zu jugendhaft. Mag sein, dass er alterstechnisch nicht allzu weit vom rechten Hughes entfernt war, aber irgendwie wurde ich mit dieser hier präsentierten Darstellung (trotz gutem Spiels) nicht ganz warm. Beim Rest gabs dann allerdings wenig zu meckern und die durchaus sehr charmanten Nebenfiguren und Liebschaften wurden passend besetzt.

Die Handlung war ordentlich geschrieben und hielt genügend Potential für knappe drei Stunden Unterhaltung parat, auch wenn es hier und da mal kleinere Durchhänger gab. Insgesamt waren Pacing, Informationsgehalt und Kurzweil akzeptabel ausgelotet, der rote Faden ging nie verloren. Die Wandlung der Hauptfigur wurde verständlich gezeichnet und optisch gelungenen begleitet. Man konnte sich einigermaßen problemlos in die auffällige Type von Hughes hineindenken, seine Entwicklungen und Entscheidungen überraschend gut verstehen.

Die Epoche der 30iger und 40iger Jahre wurde charmant einfangen und das Hineindenken in die damaligen „Größenverhältnisse“ gelang einwandfrei. Mit stellenweise nahezu verschwenderischer Ausstattung und sehenswerten Kulissen blieben keine Wünsche offen, die mittlerweile leicht angestaubten CGI-Effekte fühlten sich nur selten wie Fremdkörper an. Die Immersion war also gegeben, die technische Seite vollkommen zufriedenstellend.

Für mich ist „Aviator“ nicht das beste, allerdings auch nicht das schlechteste Werk von Scorsese. Der Streifen war eine interessant und halbwegs kurzweilige Biografie eines außergewöhnlichen und sonderbaren Mannes, der weitestgehend gut von DiCaprio verkörpert und technisch ansprechend in Szene gesetzt wurde.

Fotocopyright: STUDIOCANAL

Reservoir Dogs

Inhalt

Nach einem fehlgeschlagenen Coup treffen sich die teils schwer angeschlagenen Gangster in ihrem Unterschlupf. Jeder bezichtigt den Anderen des Verrats und so langsam spitzt sich die Lage zu…

Fazit

Vorweg sei gesagt, dass „Reservoir Dogs“ als echtes Regie-Debüt ein durchaus beachtliches Werk darstellt und schon früh auf die Denk- und Inszenierungsweise von Quentin Tarantino hingewiesen hat. Persönlich schaue ich den Film auch recht gerne, doch ehrlich gesagt hat er es nie in meinen persönlichen Olymp der besten Werke aller Zeiten geschafft.

Die Prämisse war super und der Cast eine Klasse für sich. Handwerklich gab es nichts zu kritisieren, außer man zählt die zuweilen etwas zu langen Konversationen und gegenseitiges Anstarren zur eigentlichen Inszenierung hinzu. Hier offenbarte sich bereits eine Stärke, aber auch eklatante Schwäche des „Meisters“, denn das Pacing war hier nicht immer perfekt.

Stellenweise hätte dem Geschehen etwas mehr Schwung oder schlichtweg etwas weniger Dialog ganz gut gestanden. Ich mag zwar die irrsinnigen Gespräche abseits der eigentlichen Geschichte, trotzdem wären hier und da kleinere Straffung dem Unterhaltungswert nicht abkömmlich gewesen.

Ansonsten punkten selbstredend die bekannten Darsteller mit ihrem lockeren Spiel. Alle schienen großen Spaß an der Sache gehabt zu haben und genau diese Euphorie strahlt auf den Zuschauer rüber. Ab der ersten Sekunde fühlt man sich im Kreise der herrlich überzeichneten Gangster wohl und kann sich inmitten der eigenwilligen Charakterzüge gar nicht für einen Favoriten entscheiden.

Eine überschaubare Handlung, tolle Figuren, aber einen Ticken zu viel Dialog. „Reservoir Dogs“ präsentierte uns schon sehr früh einen typischen Tarantino und ließ das Herz des Filmfreunde durchaus schneller schlagen. Da es für mich immer mal wieder kleinere Längen gab, ist allerdings keine höhere Bewertung drin.

Fotocopyright: LEONINE

Der Seelenfänger

Inhalt

Eine bizarre Mordserie beschäftigt die Polizei und Verstärkung aus der Hauptstadt ist dringend erforderlich. Ohne ersichtlichen Grund bringen sich die Einwohner eines beschaulichen Landstriches gegenseitig um und verstörte Kinder berichten von einer sonderbaren Gestalt…

Fazit

Gut gemeint ist leider nicht immer gut umgesetzt. Der Film gab sich zunächst spannend, doch nach kurzer Zeit stachen Mängel wie beispielsweise eine etwas zu langatmige Erzählweise negativ heraus.

Der Streifen benötigt lange, um in die Gänge zu kommen und fuhr irgendwie stets mit angezogener Handbremse. Die Atmosphäre und die Grundgeschichte haben dabei soweit gepasst, verhinderten dann letztlich auch das vorzeitige Abschalten.

Obwohl sich das Geschehen um eine geheimnisvolle Stimmung bemüht, lagen die Karten doch verhältnismäßig offen. Früh hat man eine halbwegs logische Theorie gesponnen und die ersten Verdächtigen aufmacht – letztlich wartete man nur auf deren begründeten Motive, die am Ende dann offengelegt wurden.

Die Darsteller haben ihre Sache solide erledigt, leisteten sich keine Patzer. Optisch war der Titel zeitgemäß in Szene gesetzt, die kleinen blutigen Einlagen waren handwerklich sauber gemacht.

Thrillerfreunde mit bestehendem Netflix-Abo schauen mal rein, der Rest muss den Streaminganbieter alleine wegen diesem Werk sicherlich nicht in den Fokus nehmen. „Der Traumfänger“ war durchaus atmosphärisch und hatte seine Momente, doch unterm Strich hätte dem Treiben mehr Schwung und eine weniger frühzeitig erahnbare Handlung gut gestanden.

Fotocopyright: Netflix

Eifersucht

Inhalt

Eine junge Dame engagiert den amerikanischen Privatdetektiv Nick Bali, der sich für seine Untersuchungen alsbald auf den Weg nach Kreta macht. Er soll einen Mord aufklären, den die Polizei bereits als Sportunfall abgetan hat. Je weiter Nick in die Welt der Schönen und Reichen abtaucht, desto mehr Abgründe tuen sich auf…

Fazit

Hin und wieder habe ich nichts gegen entschleunigte Filme, doch insgesamt bot mir „Eifersucht“ zu viel von solchen ruhigen Momenten – und obendrein zu viel an konstruierten Wendungen.

Der Streifen gab sich zunächst schön altmodisch und weckte wohlige Erinnerungen an große Genreklassiker ala Hitchcock und Konsorten. Leider kam die Geschichte aber nicht richtig in die Gänge und verspielte deshalb viel von ihrem lobenswerten Charme.

Man hat alles irgendwo schon einmal gesehen und vom Hocker schmetterten die viel zu späten Richtungswechsel wahrlich nicht. Die meiste Zeit plätscherte das Geschehen vor sich hin und kochte auf absoluter Sparflamme. Hübsche Darsteller und noch hübschere Kulissen trösten nicht darüber hinweg – ebenso wenig die Inszenierung, die stets auf bestenfalls überdurchschnittlichen TV-Niveau rangierte.

Schade um Shailene Woodley und Joseph Gordon-Levitt. Ich mag beide Darsteller, doch hier war deren Talent verschwendet. „Eifersucht“ besaß kein gutes Drehbuch und wurde vergleichsweise langweilig und auf „Nummer sicher“ in Szene gesetzt. Für den verregneten Sonntag-Mittag sicherlich irgendwo okay, aber streng genommen kein sonderlich empfehlenswerter Titel.

Fotocopyright: MGM/Amazon

Driven

Inhalt

Kurz vor dem Ende der Session schwächelt das große Nachwuchstalent in der Formel 1 und ein alter Profi soll dem wackelnden Jüngling noch einmal kräftig unter die Arme greifen…

Fazit

Lange ist die letzte Sichtung von „Driven“ her und schnell war mir klar, warum ich mittlerweile auch so viele Details des Streifens vergessen habe. Die Handlung mag in groben Zügen eigentlich noch in Ordnung gehen, die Umsetzung jedoch ein Fall für sich sein.

Der Film war mir insgesamt zu sehr auf gute Vibes getrimmt und präsentierte uns nur Abziehbilder von echten Fahrern, die nur selten glaubwürdig agierten. Am stärksten war deren Zeichnung noch in Konfliktsituationen, die durch das anscheinend sehr harmoniebedürftige Drehbuch aber immer wieder zum Guten gewendet wurden. Es lief alles auf das obligatorische „Happy-End“ hinaus und selbst in dramatisch angelegten Szenen hielt man sich stark mit heftigen Einlagen zurück.

Unfälle gab es während der hübsch inszenierten Rennen schon – jedoch blieb es bei bizarren Blicken der Zuschauer und mitunter heldenhaften Rettungseinsätzen der vermeintlichen Konkurrenten. Alles ging stets mit blauen Auge über die Bühne und beim nächsten Rennen hatten sich sowieso wieder alle lieb. Vorherige Streitereien (inkl. Frauentausch) waren vergessen und jeder gönnte dem Anderen den Sieg.

Die Darsteller luden großenteils zum Fremdschämen ein, garantierten hierdurch allerdings auch einen gewissen Unterhaltungswert. Selbst Hollywood-Urgesteine wie Burt Reynolds oder Sylvester Stallone konnten mit ihren überraschend schwachen Auftritten nicht unseren „Helden“ wie Til Schweiger, Verona Pooth oder Jasmin Wagner das Wasser abgraben. Keiner trat hier richtig überzeugend auf, doch deren Zusammenspiel war trotzdem irgendwie anschaubar – was vermutlich den unentwegten Schmutzlern zu verdanken war.

„Driven“ ist ein seltsamer Film. Richtig gut gefielen mir eigentlich nur die aufwändig gemachten Rennszenen, die trotz leicht angestaubter CGI-Unterstützung noch ganz hübsch erschienen und ansonsten gab es jede Menge lachhafte Passagen. Da am Schluss der Spaßfaktor zählt und so manche unfreiwillige Macke ihren Teil zur Kurzweil beigetragen haben, bleibts bei einer durchschnittlichen Bewertung inklusive winziger Empfehlung für schmerzresidente Sportfreunde. Das echte Formel 1 Feeling kam irgendwie nie rüber und so richtig ernst nehmen konnte man das flauschige Script leider auch nicht.

Fotocopyright: Warner

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