Inhalt
Rheingold erzählt die Geschichte von Giwar Hajabi, der als Flüchtling nach Deutschland kam und sich durchkämpfen musste. Als er durch ein Missgeschick große Schulden bei einem Unterweltboss hinterlässt, plant er einen großen Raubzug – der in die Geschichte eingehen sollte…
Fazit
Mit den meisten Werken von Fatih Akin, ja sogar teilweise mit der Musik von Xatar kann ich etwas anfangen, aber trotzdem wurde ich mit Rheingold nicht warm. Der Film besaß zwar nette Stilelemente (verschiedene Sprachen, unterschiedliche Bildformate), eine solide Inszenierung und gar nicht mal so üble Handlung, doch irgendwie wirkte Vieles unausgegoren, langatmig und weniger interessant als zunächst angenommen.
Mit knapp 2,5 Stunden war der Film eindeutig zu lang. Man gab sich zwar bemüht, die Hintergründe verständlich zu skizzieren und vielen Figuren eine gewisse Tiefe zu verleihen, schoss dabei etwas über das Ziel hinaus. So hätte man einige Dialoge und vor allem diverse Rückblenden ordentlich einkürzen und so den Erzählfluss deutlich aufwerten können. Man erkannte zwar die Absichten der Macher, hätte einige Passagen beispielsweise besser in einer separaten Extended-Fassung einbauen und eine kompakte Kinofassung zur Auswahl stellen dürfen.
Die Darsteller haben ihre Sache allesamt gut, aber auch nicht überragend gemacht. Manchmal fühlte sich das Geschehen wie ein Theaterstück an, was möglicherweise auch eine Intention hinter dem Titel „Rheingold“ gewesen sein könnte. Das ging soweit in Ordnung und verlieh dem Treiben jede Menge Authenzität. Schade jedoch, dass vergleichsweise wenig Mucke eingespielt wurde. Dies hatte beispielsweise bei Bushidos „Zeiten ändern Dich“ für reichlich Atmosphäre gesorgt und mich deutlich besser abgeholt.
„Rheingold“ war ein durch und durch solider Film, der sich vor allem mit seiner Langatmigkeit selbst ein Bein gestellt hat. Die allgemeine Aufmachung hat mir gut gefallen, doch ein paar Längen trübten den Spaß gewaltig. Dazu kam, dass die Geschichte am Ende dann doch nicht so spektakulär ausgefallen war und der verlorene Boden hierdurch nicht wieder gut gemacht werden konnte. Für interessante Biografien bin ich eigentlich immer zu haben, doch hier reicht mir vorerst die einmalige Sichtung.
6/10
Fotocopyright: Warner Bros (Universal Pictures Germany GmbH)
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