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Wir schreiben das Jahr 1983 und der Kampf um die Rennsportkrone ist voll entfacht. Erfolg im Motorsport bedeutet nämlich auch großen Gewinn beim Verkauf von Fahrzeugen im freien Handel. Besonders eifrig ist hierbei der Konkurrenzkampf zwischen dem renomierten Hersteller Lancia und dem mit neuem Antrieb durchstartenden Platzhirsch Audi…

Fazit

Filme über Rennsport gibt es reichlich, aber glücklicherweise gelingt es „Race for Glory“ dennoch einen frischen Wind in das Genre zu bringen. Mir gefiel hier neben einer äußerst ansprechenden Optik vor allem seine Erzählweise – die sich weniger auf Rennabschnitte und Fahrer, vielmehr auf die Figuren hinter den Kullisen fokusierte und uns somit ein paar ungewöhnliche Einblicke lieferte.

Zwar fallen einige prominente Namen, doch am Ende verkamen die sonst so hervorgehobenen Piloten eher zur Randerscheinung. Im Vordergrund standen hier die Köpfe hinter den Fahrzeugen, die nicht nur mit Technik, sondern auch mit anderen kleinen Kniffen stets versuchten die Rennen für sich zu gewinnen – und den Zuschauer mit witzigen Aktionen auch hin und wieder mal zum Lachen brachten.

Es gab vergleichweise wenige Szenen direkt von der Strecke, doch immerhin waren die kleinen Momente exzellent in Szene gesetzt. Der Look der 80iger wurde gut eingefangen und zugleich unerwartet edel präsentiert. Man fühlte sich wie in einer alten TV-Übertragung und dennoch wirkte das Geschehen irgendwie zeitgemäß und hübsch gemacht – irgendwie schwer zu umschreiben.

Die Darsteller haben Ihre Sache sehr gut gemacht und den größten Teil zum Gelingen der gelungenen Immersion beigetragen. Vor allem Riccardo Scamarcio und Daniel Brühl lieferten sich ein sehenswertes Duell – ohne dabei ausfallend oder unsportlich zu werden. Ihr Konkurrenzkampf war so verständlich, wie spannend, fühlte sich jederzeit greifbar an – und vor allem, dass man jederzeit spürte, dass es kein Hass, sondern eine seltsame Freundschaft zwischen den Beiden gab.

Durch das Verlagern seiner erzählerischen Schwerpunkte und dem Verzicht auf unnötige Effekthaschrei machte mir „Race for Glory“ mit seiner nüchternen Art wirklich viel Spaß. Sicherlich hat man (wie beim Abspann fairerweise erwähnt) ein paar Dinge zu Gunsten der leichtgängigen Unterhaltung etwas zurechtgestutzt, aber das war für mich kein Thema und erst recht keine Seltenheit im Filmbusiness. Wer Rennsport mag und kein „Krawall-Titel“ ala „Gran Tourismo“ erwartet, erhält hier jedenfalls einen echt soliden Genrebeitrag mit Herz und großartigen Hauptfiguren.

Fotocopyright: EuroVideo