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Schlagwort: Sport (Seite 1 von 2)

Driven

Inhalt

Kurz vor dem Ende der Session schwächelt das große Nachwuchstalent in der Formel 1 und ein alter Profi soll dem wackelnden Jüngling noch einmal kräftig unter die Arme greifen…

Fazit

Lange ist die letzte Sichtung von „Driven“ her und schnell war mir klar, warum ich mittlerweile auch so viele Details des Streifens vergessen habe. Die Handlung mag in groben Zügen eigentlich noch in Ordnung gehen, die Umsetzung jedoch ein Fall für sich sein.

Der Film war mir insgesamt zu sehr auf gute Vibes getrimmt und präsentierte uns nur Abziehbilder von echten Fahrern, die nur selten glaubwürdig agierten. Am stärksten war deren Zeichnung noch in Konfliktsituationen, die durch das anscheinend sehr harmoniebedürftige Drehbuch aber immer wieder zum Guten gewendet wurden. Es lief alles auf das obligatorische „Happy-End“ hinaus und selbst in dramatisch angelegten Szenen hielt man sich stark mit heftigen Einlagen zurück.

Unfälle gab es während der hübsch inszenierten Rennen schon – jedoch blieb es bei bizarren Blicken der Zuschauer und mitunter heldenhaften Rettungseinsätzen der vermeintlichen Konkurrenten. Alles ging stets mit blauen Auge über die Bühne und beim nächsten Rennen hatten sich sowieso wieder alle lieb. Vorherige Streitereien (inkl. Frauentausch) waren vergessen und jeder gönnte dem Anderen den Sieg.

Die Darsteller luden großenteils zum Fremdschämen ein, garantierten hierdurch allerdings auch einen gewissen Unterhaltungswert. Selbst Hollywood-Urgesteine wie Burt Reynolds oder Sylvester Stallone konnten mit ihren überraschend schwachen Auftritten nicht unseren „Helden“ wie Til Schweiger, Verona Pooth oder Jasmin Wagner das Wasser abgraben. Keiner trat hier richtig überzeugend auf, doch deren Zusammenspiel war trotzdem irgendwie anschaubar – was vermutlich den unentwegten Schmutzlern zu verdanken war.

„Driven“ ist ein seltsamer Film. Richtig gut gefielen mir eigentlich nur die aufwändig gemachten Rennszenen, die trotz leicht angestaubter CGI-Unterstützung noch ganz hübsch erschienen und ansonsten gab es jede Menge lachhafte Passagen. Da am Schluss der Spaßfaktor zählt und so manche unfreiwillige Macke ihren Teil zur Kurzweil beigetragen haben, bleibts bei einer durchschnittlichen Bewertung inklusive winziger Empfehlung für schmerzresidente Sportfreunde. Das echte Formel 1 Feeling kam irgendwie nie rüber und so richtig ernst nehmen konnte man das flauschige Script leider auch nicht.

Fotocopyright: Warner

The Underdoggs

Inhalt

Der ehemalige Football-Star Jaycen „Two J’s“ Jennings hat sein Leben nicht mehr im Griff und wird aufgrund seiner Eskapaden zu Sozialstunden in der früheren Heimat verdonnert. Kaum dort angekommen, trifft er auf ehemalige Freunde, eine alte Liebe und ein Nachwuchs-Footballteam mit Potential…

Fazit

Der diesjährige Superbowl ist zwar vorbei, aber dennoch kam dieser Streifen auf Prime zum Ausklang der Session gerade recht. Viel erwartet habe ich im Anbetracht der austauschbaren Inhaltsangabe eigentlich nicht, serviert wurde immerhin eine solide Sportkomödie mit überraschend derben Umgangston.

Es war von Anfang an klar, dass die Macher das berühmte Rad nicht neu erfinden und sich an ausgebauchten Schemas bedienten – was insoweit in Ordnung geht, da man sich mit ein paar anderen Dingen dennoch vom restlichen Markt unterschied. Dies war stellenweise durchaus als positiv, manchmal aber auch als weniger optimal anzusehen.

Auffällig waren beispielsweise die schroffen Dialoge, die trotz junger Darsteller definitiv nichts für Kinderohren waren. So wurde stets geflucht, beleidigt oder über die Mütter der anderen Spieler hergezogen. War stellenweise durchaus witzig, manchmal aber auch irgendwie seltsam – schließlich passte das nicht so recht ins Bild mit den kleinen Knaben.

Der Erzählfluss war großenteils sehr kurzweilig und angenehm. Obwohl sich die meisten Dinge sehr vertraut anfühlten und echte Überraschungen ausblieben, konnte man das Treiben entspannt genießen und einfach mal innerlich abschalten. Alles lief nach bewährten Mustern, brach nicht mit unseren reduzierten Erwartungen und hielt insgesamt passabel bei Laune.

Snoop bekam seine Rolle auf den Leib geschneidert, da auch nicht mit Anspielungen auf sein wahres (Geschäfts-)Leben gespart wurde. Man konnte ihn sich gut als Trainer mit unkonventionellen Übungen und noch unkonventionelleren Sprüchen vorstellen, war mit seiner Leistung mehr als zufrieden. Leider war die deutsche Synchronisation nicht ganz optimal, aber Punktabzug möchte ich für diese Lappalie dennoch nicht vergeben.

Manchmal lud „The Underdoggs“ zum Fremdschämen ein und wirkte aufgrund seiner Gossensprache ein wenig befremdlich, doch unterm Strich unterhielt das Werk doch ganz passabel. Trotz aller widrigen Bedingungen konnte eine kleine Message herausgezogen werden und ein paar gelungene Schenkelklopfer sorgten für einen unterhaltsamen Abend, bei dem es nicht auf Tiefgang ankam.

Fotocopyright: Amazon

Air: Der große Wurf

Inhalt

Der Nike-Konzern hat ein großes Problem. Während ihre Laufschuhe recht gut laufen, sehen wie im Bereich des Basketball einfach kein Land gegenüber der etablierten Konkurrenz. Ein paar findige Experten versuchen nun ihren Chef von einem größeren Invest zu überzeugen und einen angehenden Superstar wie Michael Jordan für ihr Unternehmen zu gewinnen…

Fazit

Das Leben schreibt einfach die besten Geschichten – und so auch hier. Was sich im ersten Moment zugegebenermaßen recht unspektakulär anhört, wurde absolut unterhaltsam und vor allem herrlich charmant in Szene gesetzt.

Bei diesem Film spürt man, dass die Darsteller wohl jede Menge Freude bei ihrer Arbeit hatten und dies kommt beim Zuschauer zu jeder Minute an. Es macht durchwegs Spaß dem überraschend prominienten Cast bei ihrem exzellenten Spiel beizuwohnen und man fühlt außerdem, dass dies Grundthema anscheinend auch jedem Beteiligten am Herzen lag und das Mitwirken irgendwo zur Ehrensache (Hommage an den Spitzensportler) gewesen ist.

Von Jordan selbst gab es zwar (erwartungsgemäß) wenig zu sehen, aber das war nicht weiter schlimm. Das „Drumherum“ war hier einfach das Entscheidende und der Weg somit das Ziel. Man lieferte einen interessanten und – hier mal recht unerwarteten – kurzweiligen Einblick in Konzernstrukturen, Denkweisen und das aufopfernde Arbeiten von engagierten Mitarbeitern. Klar kratzt das Geschehen nur an der Oberfläche und versucht auf breiter Ebene verständlich zu bleiben, dennoch bildete man diverse Prozesse glaubwürdig und (zumindest für mich) absolut ausreichend ab.

Die Inszenierung war ein weiteres Highlight für sich und schrieb Understatement ganz groß. Auf den ersten Blick gab das nüchterne Treiben eigentlich nicht viel her, doch bei genauerem Hinschauen fielen die vielen kleinen, liebevollen Details ins Auge. Ausstattung, Musik und natürlich die Kleidung und Frisuren unserer Akteure waren der Epoche entsprechend und stellenweise eher so beiläufig „dabei“, während andere stets mit dem Holzhammer auf ihren Retro-Charme aufmerksam machen wollen und dabei den Bogen oft überspannen (gutes Beispiel: die erste Staffel von „Stranger Things“).

Nach vielen positiven Meldungen habe ich einen durchaus soliden Film erwartet, wurde aber dennoch äußerst angenehm überrascht und bekam einen echt sehenswertes Ereignis, welches sich selbst vor Preisträgern wie „Argo“ (ist mir wegen Affleck spontan in den Kopf gekommen) nicht verstecken muss. Wer sich mit dem Thema auch nur ansatzweise anfreunden kann und ein Prime-Abo sowieso schon sein eigen nennt, macht hier garantiert nichts falsch und sollte unbedingt mal reinzappen. „Air“ macht auch ohne Action, auch ohne spektakuläre Szenen aus der Welt des Basketball (auf die hätte man ja evtl. auch hoffen können) so richtig gute Laune und dies ist natürlich in großen Teilen den wirklich perfekt miteinander harmonierenden Stars zu verdanken. Für mich ein richtig schöner „Sportfilm“, der eben mal eine andere Perspektive widerspiegelt und sich somit angenehm vom sonstigen Rest abhebt.

8/10

Fotocopyright: Amazon

Hustle

Inhalt

Kurz nachdem Stanley endlich zum Trainer einer NBA Mannschaft berufen wurde, wird er vom neuen Management wieder auf die Position des Scouts zurückversetzt. Er soll dem Verein ein Nachwuchstalent beschaffen und so die Chancen auf den Titel erhöhen…

Fazit

Für mich hat Adam Sandler in den letzten Jahren eine erstaunliche Wendung hingelegt und sich dabei tief in das Herzen des Filmfans gespielt. Hat er uns damals mit deftigem Klamauk unterhalten, so liefert er heute ernstere und vor allem richtig gut gespielte Werke ab. Um ehrlich zu sein definiert er mit seinem aktuellen „Hustle“ die Grenzen des Kinos nicht neu, doch dreht mit seinen emotionalen Momenten irgendwo an den richtigen Stellschrauben.

Die Handlung war weder sonderlich originell, noch irgendwie einzigartig inszeniert. Man folgt bekannten Mustern und schien mit Bedacht auf eine sichere Nummer zu gehen. Die Dramatik wirkte oft gekünstelt und ließ eigentlich nie Zweifel an einem guten Ausgang aufkeimen. Was im Grunde fast wie ein Langweiler ausschaut, liefert aber überall solide Arbeit ab und spielt sich dank seiner symphytischen Figuren schnell ins Herz.

Man konnte sich gut fallen lassen und die Bilder genießen. Es gab sowohl sportlich, als auch gefühlstechnisch ordentlich aufgeladene Szenen und man konnte sich prima in die Schicksale hineindenken. Hierbei war es auch nicht wichtig, ob man Basketball mag oder nicht – der Ballsport war lediglich ein grober Rahmen für ein unterhaltsam gestricktes Drama mit reichlich Prominenz.

Bei Filmen wie diesem bereue ich, mich leider nicht weiter in der Materie auszukennen. Sicherlich haben die „Zaubereinlagen“ der Athleten mächtig für Eindruck gesorgt – doch wenn ich jeden der bekannten Künstler sofort auf Anhieb erkannt hätte, wäre ein noch höherer Spaß garantiert gewesen. Immerhin wurden alle Beteiligten am Ende noch einmal kurz aufgelistet.

„Hustle“ ist Hausmannskost im besten Sinne. Er liefert sich – abgesehen von seinem unspektakulären Grundgerüst – keinerlei Mängel und das ist am Ende auch eine kleine Kunst für sich. Der Streifen hielt knappe 2 Stunden prima bei Laune und hatte kaum Durchhänger aufzuweisen. Sandler war in Top-Form und das lässt uns den Fernseher mit einem guten Gefühl ausschalten.

7/10

Fotocopyright: Netflix

Home Team

Inhalt

Als der Chefcouch eines NFL-Profivereins vorübergehend von Dienst suspendiert wird, nimmt er sich endlich mal Zeit für seinen eigenen Sohn und dessen extrem erfolglose Football-Mannschaft. Er beschließt die Beziehung zu ihm und seiner Ex-Frau etwas zu kitten und natürlich den Kids hilfreich unter die Arme zu greifen…

Fazit

Der diesjährige Superbowl steht vor der Tür und zur Einstimmung dürfen entsprechende Sportfilme nicht fehlen. Mit „Home Team“ hat Netflix mal wieder eine Produktion der Studios von Adam Sandler im Sortiment und entsprechend verhalten die Vorfreude.

Erwartet habe ich platte, eher unlustige Gags und einen schablonenhaften Verlauf – und erhalten habe ich sogar selbiges, wobei das Niveau (vielleicht auch dank Kevin James und seinen vielen jungen Kollegen) gar nicht mal so niedrig, der Verlauf überraschend kurzweilig war.

„Home Team“ mag in seinen Grundzügen sehr vorhersehbar und klischeehaft wirken, erzählt seine simple Geschichte aber durchwegs sympathisch und mit jeder Menge an guter Laune. Das Geschehen schritt stets munter und niemals zu platt voran, die Zeit verging fast wie im Flug.

Entgegen aller Erwartungen waren Auftritte von beispielsweise Rob Schneider diesmal verhältnismäßig dezent und nicht so schräg wie befürchtet. Überhaupt fühlt sich hier alles wie ein schöner Familienfilm und weniger eine typische „Schwachsinns-Komödie“ an. Stellenweise sogar angenehm gefühlvoll und niemals „drüber“.

Sportfans freuen sich über gut gefilmte Footballbilder, die trotz oder grade wegen der kleinen Akteure ganz cool in Szene gesetzt wurden. Zwar geht es hier nicht so rau wie bei den Großen zu, dennoch gefielen interessante Spielzüge und vor allem echt hübsche Kameraperspektiven hierbei. Technisch gab es hier – vielleicht abgesehen von gewollt billigen Montagen – nichts zu Mäkeln.

„Home Team“ hat mich überrascht. Auch wenn der Titel wenig Neues bietet und sein Ding nach gewohnter Manier durchzieht, so wurde es doch nie langweilig. Man wusste genau, wie die Ereignisse enden und trotzdem blieb man gut gelaunt am Ball. Manche Sketche waren nicht der Hit und dennoch konnte man gelegentlich herzhaft Lachen. Unterm Strich also eine solide Superbowl-Einstimmung für die ganze Familie. Nicht unbedingt anspruchsvoll oder tiefgründig, aber sehr liebenswürdig und herrlich unterhaltsam.

7/10

Fotocopyright: Netflix

Der richtige Dreh

Inhalt

Stefan ist Star der Fußballmannschaft und hierdurch auch ziemlich übermütig. Er schlägt Angebote diverser Colleges aus und hofft durch ein Stipendium bei einem Elite-Institut unterzukommen. Als er bei einem entscheidenden Spiel den Trainer kritisiert und seinen Platz in der Mannschaft verliert, drohen diese Pläne den Bach herunter zu gehen…

Fazit

Mit „Der richtige Dreh“ konnte ich endlich einen weiteren Titel von Cruise auf meiner Watchlist abhaken und bin froh, bis dato nicht viel versäumt zu haben.

Das Werk war im Grunde ein schlichtes und leider auch relativ austauschbares Sport-Drama, welches nicht einmal zu den Besten seiner Zunft gehört. Über weite Teile plätscherte das Geschehen vor sich hin und folgte bei Charakterzeichnung und Verlauf vielen Klischees.

Es gab nicht einmal sonderlich spektakuläre Actionszenen auf dem Spielfeld, sondern vergleichsweise simple und trotzdem nicht so ganz authentische Kost. Der gesamte Look erinnerte eher an einen typischen 80iger Teeniefilm, denn einer Hochglanz-Footballübertragung – was im Grunde gar nicht so schlimm gewesen wäre, hätte einfach nur der Rest besser gepasst.

Es war natürlich eine Freude dem jungen Cruise zuzuschauen und sein Talent war trotz eher mäßigem Drumherum deutlich erkennbar. Er verkörperter den übermütigen Schüler mit hoher Glaubhaftigkeit und gab dem Treiben immerhin in einen Momenten ordentlich Kontur. Der Rest machte seine Sache solide.

Vielleicht war ich nur einen Ticken zu spät dran, doch irgendwie bezweifele ich, dass mir der Film mit jüngeren Jahren wesentlich besser gefallen hätte. Als Jugenddrama ist er durchschnittlich, als Sportevent mit viel zu wenigen Schauwerten bestückt. Cruise war klasse, der Gesamteindruck ist allerdings eher durchwachsen.

6/10

Fotocopyright: 20th Century Fox

Aus Liebe zum Spiel

Inhalt

Der gealterte Baseball-Star Billy Chapel steht kurz vor seinem endgültigen Ruhestand, doch seiner Herzensdame scheint dies nicht schnell genug zu gehen. Sie befindet sich bereits auf dem Weg ins Ausland, während er noch einmal seine letzten Würfe im Stadion vollführt. Wir erleben in vielen Rückblenden, wie die Liaison überhaupt begann…

Fazit

Vor Jahren habe ich diesen Film bereits auf irgendeinem Medium gesehen und vor ein Tagen zufällig auf Prime wieder entdeckt. Die Erinnerungen waren recht löchrig – und ziemlich schnell wurde klar, warum weite Teile des Geschehens schon so schnell wieder vergessen waren.

Grundsätzlich mag ich Costner recht gern und habe selbst für seine schwächeren Filme ala „Waterworld“ oder „Postman“ sogar etwas Sympathie, aber hier hätte mir die Ausrichtung direkt klar sein müssen. Der Sport an sich spielt hier eine extrem untergeordnete Rolle und sollte bestenfalls als keine Randerscheinung vermerkt werden. Der Fokus lag klar auf der Lovestory – die zwar sympathisch gemacht war, aber mit kleineren Längen zu kämpfen hatte.

Ob Sportprofi oder nicht. Das Kennenlernen der beiden Protangonisten verlief relativ unspektakulär und das Aufkeimen derer Beziehung nach gewohntem Schema. Selbst kleinere Entgleisungen ließen kaum an Fortbestand selbiger zweifeln und alles Andere als ein Happy-End wäre sowieso seltsam gewesen. Die meiste Zeit plätschert das Geschehen ohne nennenswerte Highlights vor sich hin und zog sich gelegentlich in die Länge. Die Aufmerksamkeit riss zwar nicht ab, aber spektakuläre Unterhaltung schaut anders aus.

Die Chemie zwischen Costner und Kelly Preston hat soweit gepasst, der Rest vom Cast ging auch in Ordnung. Alles machten ihren Job gut, übermäßig zu Loben fällt mir allerdings schwer. Die Akteure agierten – wie auch die gesamte Inszenierung – auf einem routinierten, jedoch nicht zu übertrieben brachialen Niveau. Die Optik war hochwertig, der Soundtrack passend – alles eben ganz solide und nicht gerade weltbewegend.

Wer auf Liebesschnulzen steht, kommt bei „Aus Liebe zum Spiel“ wohl auf seine kosten. Wer hingegen nach einem ernsthaften Sportdrama Ausschau hält, dürfte etwas enttäuscht werden. Im Großen und Ganzen ging das Teil als lockere Romanze durch, obgleich es hier einen Ticken kompakter auch getan hätte.

6/10

Fotocopyright: WVG Medien GmbH

Embattled – Der Kampf ihres Lebens

Inhalt

MMA-Fighter Cash war nie ein guter Vater und hat nach etlichen Jahren erst wieder Kontakt zu seinem Sohn aus vorheriger Ehe. Dieser ist ebenfalls Kampfsportler und möchte es seinem erfolgreichen Erzeuger gleich tun. Er beginnt bei ihm zu trainieren und plötzlich keimen unschöne Erinnerungen an die Kindheit auf…

Fazit

Im Bereich des Box-Sportes gibt es jede Menge hochwertige Filme, doch das vergleichsweise junge MMA-Genre ist uns einen echten Knaller bis dato noch schuldig geblieben. Mit „Born a Champion“ hat man schon einmal einen Schritt in die richtige Richtung gewagt und mit „Embattled“ ist der Knoten nun endgültig geplatzt.

Was uns die Autoren des Kultstreifens „American History X“ hier servieren, ist einfach mitreißend und perfekt ausbalanciert. Die Geschichte orientiert sich wohl bei wahren Begebenheiten, ohne eine direkte und exakte Biografie sein zu wollen. Der Twist klingt ja auf den ersten Blick auch recht ungewöhnlich, aber seine intensive Figurenzeichnung macht die Lage greifbar und verständlich.

Obwohl Stephen Dorff nicht mehr zu den jüngsten Akteuren – für eine solche Rolle – gehört, gibt er sich durchtrainierter denn je und überzeugt mit seiner Überheblichkeit auf ganzer Länge. Er gibt dem Kotzbrocken Kontur und lässt uns zuweilen tief in die Psyche solcher Personen blicken. Großartige Darbietung und großartiges Script kann ich dazu nur sagen. Der Rest war zwar nur unwesentlich schwächer, aber Dorff hat mich am meisten fasziniert. Kannte man das „Hemdchen“ noch als Decon Frost („Blade“) zeigt sich hier ein harter Fighter mit stählendem Körper.

Selbst wenn man für die Sportart wenig übrig hat, sollte man einen genaueren Blick auf dieses Familienepos wagen. Sicherlich gibt es ein paar derbe Gefechte, doch die Bilder aus dem kurzen Rückblenden schockieren letztlich noch viel mehr. Der Streifen greift viele Themen äußerst behutsam an und zeigt keinerlei Schwächen. Selbst in ruhigeren Passagen stimmt das Pacing und die Spannung hielt bis zum bitteren Ende ohne jegliche Einbrüche an. Für mich definitiv eines der besten (Sport-)Dramen der letzten Zeit und ein Lichtblick für alle MMA-Fans obendrein.

8,5/10

Fotocopyright: Universal Pictures Germany GmbH

Helden aus der zweiten Reihe

Inhalt

Ein Streik von Profispielern sorgt für Probleme in der Football-Liga. Um den Spielbetrieb irgendwie Aufrecht zu erhalten, setzt Couch Jimmy McGinty auf ehemalige Stars, die zumindest für die letzten vier Events zum Einzug in die Play-Offs herhalten sollen. Nach einem eher mäßigen Start, formiert sich eine beachtliche Mannschaft, die bei den Streikenden jedoch sauer aufstößt…

Fazit

Auch wenn die Prämisse des Streifens sich an wahren Begebenheiten orientiert, wirkt alles wie ein dürftiger Rahmen, um eine seichte Sportkomödie zu präsentieren und das Ergebnis kann trotz einiger witziger Passagen nicht vollends überzeugen.

Positiv ist sicherlich der großartige Cast, der mit prominenten Namen wie Gene Hackmann, Jack Warden, Jon Favreau oder Keanu Reeves auf den ersten Blick mächtig Eindruck schinden konnte. Die Promis an sich machten ihre Sache schon passabel, doch die große Freude wollte sich irgendwie nicht einstellen.

Für mich hat der Film einfach keinen guten Mittelweg gefunden. Er versuchte auf der einen Seite an Gefühle zu appellieren und eine gewisse Dramaturgie zu entwickeln, um dann mit dämlichen Gags die gute Stimmung wieder zu verhageln. Dabei spielte nicht einmal die mangelnde Glaubwürdigkeit im Gesamten eine entscheidende Rolle, vielmehr ist es die Unausgewogenheit seiner Bestandteile.

Nicht nur wegen seiner Darsteller, auch wegen einiger schöner Sportszenen hatte das Werk mächtig Potential. Die Footballszenen waren optisch astrein in Szene gesetzt, wurden jedoch von übertrieben vielen Cheerleader-Aufnahmen leider im Wert gemindert. Vielleicht hätte man die Scherze hier zurückfahren und zumindest ein audiovisuell überzeugenderes Drama abliefern können – ohne dabei seine grundsätzlich witzige Ausrichtung vergessen zu müssen.

Kurz nach dem Welterfolg „Matrix“ hatte man mit Reeves ein perfektes Zugpferd vorzuweisen, doch auf reiner Filmseite war nur ein laues Lüftchen vorzuweisen gewesen. Der Streifen hatte seine Momente und unterhielt irgendwo schon ganz solide, doch der berühmte Funke wollte nicht zünden. Da es wesentlich bessere Genrevertreter gibt, würde ich eher zur Konkurrenz greifen. Schlecht ist der Streifen nicht, auch das Finale hat prinzipiell Laune gemacht – doch der Unterhaltungsfaktor insgesamt war eher so lala.

5,5/10

Fotocopyright: LEONINE

Skinning – Wir sind das Gesetz

Inhalt

Novica ist eher der ruhige und intelligente Schüler, der scheinbar auf der Suche nach einem Sinn in seinem Leben ist. Als ihm ein Klassenkamerad zu Vorlesungen zwielichtiger Professoren und zu gewaltdurchtränkten Fußballspielen mitnimmt, fällt endlich der Groschen. Novica bricht aus seinem bisherigen Dasein aus und mutiert zu einem vermeintlich harten Kerl…

Fazit

Ich habe diesen Titel bestimmt schon drei oder viermal gesehen und dennoch zieht das Geschehen immer wieder in seinen Bann. Auch wenn das Setting zuweilen äußerst amateurhaft anmutet, so fesselt es an den Schirm und lässt am Ende mit einem Kloss im Hals zurück.

Die Macher haben ein gutes Bild von einer verzweifelten Jugend kreiert, dass so sicherlich auch in anderen Länden anzutreffen ist. Man fühlt die Hilflosigkeit der Gesellschaft, mangelnde Alternativen für die Jugend – und ein Staatsapparat, der – in diesem Falle – noch stark von seiner jüngsten Vergangenheit geprägt ist und nicht unbedingt viel zur Besserung der Lage beiträgt.

Während die Hauptdarsteller brillant agierenden, durfte man sich durchaus über die Besetzung der Figuren am Rande streiten. Man schien zum Teil viel zu junge und nicht der Rolle gewachsenen Personen mit wichtigen Aufgaben betraut zu haben, aber darüber muss man einfach mal hinwegsehen. Auch waren nicht alle Kostüme oder Effekte perfekt, doch die Immersion hielt sich erstaunlich gut.

Die Handlung ist so authentisch, wie spannend. Mich würde jedenfalls nicht wundern, wenn wahre Ereignisse zu Grunde lagen und quasi 1 zu 1 umgesetzt wurden. Hier rechne ich wieder hoch an, einige Dinge gekonnt zu hinterfragen, aber nie die berühmte Moralkeule zu schwingen. Der Zuschauer muss sich schon eigene Gedanken bezüglich der Hauptfigur machen – und traurigerweise kann man fast alles ein Stück weit verstehen und auf die schnelle nicht unbedingt Alternativen aufzuzeigen.

Es ist witzig, aber auch traurig, wie sehr sich die jungen Rabauken hier an manch Werte festhalten und verklärt für sich vereinnahmen. Dies macht zumindest etwas klarer, warum wir manchmal befremdliche Bilder aus dem Ausland sehen – und nicht verstehen, warum diese sich heute so verhalten und damals eigentlich enorm leidtragende gewesen waren.

„Skinnig“ ist harte Kost, die durch seine etwas billig wirkende Inszenierung seine Intensität noch etwas unterstreicht und durchaus zu schockieren vermag. Das Werk vermittelt einen krassen Einblick einer im Stich gelassenen Jugend während einer Veränderung seiner Regierung und wie gefährliche Menschen ihren Nutzen daraus ziehen möchten. Wer sich für die Thematik interessiert, findet einen kleinen ungeschliffenen Rohdiamanten, der einen genaueren Blick auf jeden Fall wert ist.

8/10

Fotocopyright: KSM GmbH

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