Inhalt

Polizist Andreas wagt das Unfassbare. Nachdem sein Baby nachts dem plötzlichen Kindstod erliegt, besucht er ein Junkiepaar und tauscht es mit derem Sprössling aus. Zunächst glaubt noch unter Tränen das Richtige zu tun, doch sein Leben wird nie mehr das Alte sein…

Fazit

Hochkarätig besetzt, aber dennoch keine leichte Kost. Was uns die Dänen hier servieren, ist schwer verdaulich – und keineswegs schlecht.

Der Film funktioniert dank vielerlei Elementen, die ihn aus der breiten Masse deutlich hervorheben. Angefangen bei einer krassen Handlung, bis zu den fabelhaften Darstellern, die alles glaubhaft zum Leben erwecken. Hochspannend, hochdramatisch und keine Sekunde langweilig. Das Geschehen fesselt bis zum bitteren Ende an den Bildschirm und lässt einfach nicht kalt. Selbst nach der Sichtung bleibt das Gezeigte noch im Gedächtnis und hallt nach.

Alles wirkt irgendwie surreal und dennoch greifbar. Man kann sich gut in das Szenario hineindenken und fürchtet, dass so etwas auf wahren Ereignisse beruhen könnte. Der unberechenbare Verlauf macht den Titel so ansprechend und hält dieSpannungskurve oben. Mit dem gebotenen Abschluss konnte man nach all der Aufregung dann auch gut leben.

Ich habe Nikolaj Coster-Waldau und Ulrich Thomsen schon vorher für begabte Schauspieler gehalten, doch hier haben sie sich selbst übertroffen. Ihr Spiel geht unter die Haut und verstärkt die allgegenwärtige Dramaturgie um ein Vielfaches. Dank ihnen lebt die tragische Geschichte und wird umso packender präsentiert. Sie gehen förmlich in ihren befremdlichen Rollen auf und verleihen dem Treiben immens Authentizität.

„Zweite Chance“ geht durchaus an die Nieren und ist somit erst recht kein Film für jeden Tag oder für mal eben Zwischendurch. Grandiose Akteure und ein so dramatisch wie spannender Verlauf empfehlen sich für alle Freunde von packenden Thrillern. Aufgrund des eher niedrigen „Wiederschau-Wertes“ halte ich mich mit meiner Punktbewertung allerdings etwas zurück.

7,5/10

Fotocopyright: Prokino (Vertrieb EuroVideo Medien GmbH)