Inhalt

Nach Jahren kehrt Antoine in seine alte Heimat zurück und besucht dort seine geliebte Mutter. Eigentlich wollte er nur für ein paar wenige Tage bleiben, doch eine alte Freundin und ein grausames Geheimnis zwingen ihn alsbald zum Umdenken…

Fazit

Wenn man ein bisschen nach dem Filmtitel recherchiert, wird man feststellen, dass der zu Grunde liegende Roman recht bekannt und anscheinend auch sehr beliebt ist. Ich bin jedoch gänzlich ohne Vorwissen in diesen Titel eingestiegen und kann von daher keine direkten Vergleiche ziehen. Für mich steht allerdings fest, dass die Story wirklich unter die Haut ging und eine solch geschickt konstruierte Spannungskurve in letzter Zeit echte Mangelware war.

Was diesen Film so krass macht, ist seine glaubwürdige und greifbare Handlung. Man kann sich quasi in jede Figur hineinversetzten, deren Emotionen teilen und deren Handlungen nachvollziehen. Das tragische Ausgangsereignis liegt wie ein Schatten über dem Dorf und seinen Bewohnern und obwohl der Zuschauer einen anderen Blick hat, bleibt die Lage irgendwie verworren.

Obwohl es überwiegend sehr ruhig zur Sache ging, fesselt die dichte Atmosphäre an den Schirm. Man malt sich aus, wie das Ganze wohl enden könnte und bekommt auch immer mal wieder neue Abzweigungen serviert. Diese werden – passend zum Geschehen – relativ nüchtern und vor allem hinreichend begründet eingeflochten, so dass weiterhin alles wie aus seinem Guss wirkt.

Die Schauspieler liefern fantastische Arbeit ab und tragen ihre Teil zum authentischen Gesamtbild bei. Die Figuren wirken wie aus dem Leben gegriffen und stechen nicht mit irgendwelchen Allüren hervor. Man kauft ihnen deren Rollen durch die Bank weg ab und lobt den leicht geheimnisvollen Schleier, den viele umgibt. Obwohl – oder gerade weil – die Charaktere so natürlich daher kommen, blickt man nicht hinter deren Abgründe und inwiefern diese mit dem Fall etwas zu tun haben.

„Drei Tage und ein Leben“ ist eine Geschichte über Schuld und Sühne, über den Schutz der Familie und über das unüberlegte Handeln junger Menschen – die es einfach noch nicht besser wissen. Der Film sticht mit seiner nüchternen und glaubwürdigen Erzählweise immer wieder ins Herz und treibt Schauer über den Rücken. Sicherlich ist der Wiederschau-Wert eher gering (aber aufgrund kleinerer Details dennoch gegeben), aber trotzdem gibt es eine heiße Empfehlung.

8/10

Fotocopyright: Atlas Film GmbH