Inhalt

Seit dem Freitod seines Vaters ist Gilbert der Mann im Haus. Er lebt mit seiner Familie irgendwo im Hinterland, bringt das Geld nach Hause und kümmert sich liebevoll um seinen behinderten Bruder. Das Leben plätschert so vor sich hin und eines der wenigen Highlights sind die Kolonnen von Wohnmobilen, die regelmäßig zum Ferienauftakt durch das Örtchen brettern. In diesen Ferien ist es jedoch anders, denn die junge Becky macht mit Ihrer Mutter in Gilberts Gegend Halt macht…

Fazit

Der Titel ist schon etwas älter und obwohl ich ihn bis dato nie gesehen habe, habe ich die Blu-Ray nunmehr einige Zeit vor mir hergeschoben. Da ich in den letzten Tagen jedoch verstärkt durch die Werke von DiCaprio (u. A. „Romeo & Julia„, „Titanic„, „Der Mann mit der eisernen Maske„) durchgeackert habe, war auch dieser Streifen endlich dran – und im Grunde hätte ich diese kleine Perle ruhig schon etwas früher für mich entdecken können.

So tragisch die Geschichte und so behutsam die erzählerische Einleitung, so sehr das Schmunzeln beim Erblicken der jungen Gesichter. Während sich Juliette Lewis eigentlich kaum verändert hat, war es schon witzig den jungen Depp und den Knirps DiCaprio zu erleben. Sie stellen zugleich auch die Hauptfiguren und machen ihre Sache absolut hervorragend und lebten hiermit auch sicherlich die Grundsteine für die späteren Erfolge. Während Depp zuweilen unerwartet ernst, besorgt und natürlich daher kam, überzeugte sein Kollege mit einer tollen Performance als behinderter Bruder. Man kaufte ihm seine Mimik und Gestik vollkommen ab.

Ein Highlight ist sicherlich die Handlung, obwohl sie gar nicht so krass konstruiert und außergewöhnlich erscheint. Alles schien direkt aus dem Leben gegriffen und somit vollkommen glaubwürdig geschildert. Klar werden einige Vorstellungen über Amerikaner und das Hinterland Leben an sich bedient, aber niemals abwertend oder sonst wie verunglimpfend. Alles wirkt herrlich sympathisch, zuweilen auch tragisch, aber immer von Herzen gut.

Der Erzählfluss war ganz ausgezeichnet. Selbst ohne Action oder hektische Wendungen macht das eher ruhige Beobachten der Figuren Frede und Langweile hat keinerlei Chance. Die bodenständige Machart hatte Charme und lies sich super „runterschauen“.

„Gilbert Grape – Irgendwo in Iowa“ ist wahrlich ein Kleinod, welches in dieser toller Form nur selten anzutreffen ist. Tolle Darsteller, eine charmante Story und viel Kurzweil sprechen für sich. Natürlich muss man auf solche Art von Film irgendwo eingestellt sein, aber das Interesse lohnt sich. Ein schöner Titel, der nicht nur für Fans der vorhandenen Stars eine Empfehlung wert ist.

8/10

Fotocopyright: LEONINE