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Eigentlich wollten die Medien eine Reportage über das Comeback des gefeierten Boxers Dicky Eklund liefern, doch nach einigen neuerlichen Skandalen steht plötzlich dessen kleiner Bruder Micky im Vordergrund. Dieser hat sich vom vermeintlichen Vorbild losgelöst und versucht mit eigenen Trainerteam endlich eigene Erfolge zu erzielen. So ganz kommt er jedoch nicht von seiner Familie weg…

Fazit

Nach „Ali“ und „Hurricane“ habe ich mal geschaut, welche ähnlichen Filme sich noch in meiner umfangreichen Sammlung befinden und bin letztlich auf „The Fighter“ gestoßen. Zwar wurde dieser Titel im Laufe der Jahre als Heftbeilage „verramscht“, doch mindert dies nichts an seiner Qualität – die ich noch als sehr gut in Erinnerung hatte.

Die Geschichte orientiert sich an wahren Begebenheiten (im Abspann dürfen sogar die echten Figuren etwas plaudern) und ist insgesamt herrlich rund in Szene gesetzt worden. Mit Mark Wahlberg und Christian Bale wurden die Vorbilder nicht nur äußerst prominent, sondern auch vom Schauspiel her mehr als hochwertig besetzt. Die Chemie der Beiden hat einfach perfekt gepasst und ihre Konfrontationen immer ein echtes Highlight. Sie spielen sich in vollkommener Profi-Manier die Bälle zu und ecken schonmal verständlich aneinander (natürlich nur in ihrer Rolle).

Während Bale den Junkie perfekt verkörpert, ist man geistig voll auf der Seite von Wahlberg. Man versteht seine missliche Lage und wüsste nicht, wie man selbst in einer solchen Situation gehandelt hätte. Die Zerrissenheit ist greifbar und imposant gespielt. Selbstverständlich hat er seine Muckis in den Kampfszenen auch bestens im Griff.

Auf völlig unaufgeregte Weise zieht das Geschehen in seinen Bann und kommt ohne übertriebene Effekthascherei daher. Alles verläuft glaubhaft, nachvollziehbar und auf seine eigene Weise packend. Wir bleiben bei allen Höhen und Tiefen der Akteure gespannt am Schirm und können die Emotionen aller teilen. Man setzt nicht auf unnötige Auseinandersetzungen, übertriebene Emotionen oder sonstige eher störende Elemente. Man gibt sich vergleichsweise kleinlaut und fährt damit genau richtig.

Technisch zeigt sich „The Fighter“ recht interessant. Die hochwertige Optik erinnert nicht nur im Ring hin und wieder an eine Dokumentation, sondern bleibt trotz schwankender Bildqualität und Farben jederzeit hochwertig und ansprechend. Der Soundtrack ist überwiegend unauffällig und dreht in den passenden Momenten so richtig auf.

„The Fighter“ ist ein großartiger Film, der sowohl Sport, als auch Figuren in seiner Inszenierung nicht zu kurz kommen lässt und einen hohen Unterhaltungswert aufweist. Wahlberg und Bale liefern ein glaubwürdiges Bruder-Duo ab, dessen (authentische) Geschichte jederzeit fesselt und genügend Spannung über die komplette Laufzeit bot. Selbst wer mit Boxen an sich nicht viel am Hut hat, sollte unbedingt mal reinschauen – dieses Familiendrama lohnt sich wirklich!

8/10

Fotocopyright: Senator Home Entertainment (Vertrieb LEONINE)