Inhalt

Während eines großen Schachturniers werden Frauenleichen aufgefunden und einer der Teilnehmer gerät unter dringenden Tatverdacht. Dieser ahnt bereits nach kurzer Zeit, welches Spiel hier gespielt wird und will den Beamten als Berater beistehen…

Fazit

„Knight Moves“ steht für mich für die große Zeit von Christopher Lambert, der einige Jahre zuvor mit „Highlander“ Weltruhm erlangte und als top-Schauspieler gehandelt wurde. Gut kann ich mich allerdings noch an damalige Kritiken erinnern – die diesen Streifen zwar für passabel erklärten, seine Darsteller hingegen weniger gut davonkommen ließ.

Grundsätzlich mag ich die Atmosphäre des Streifens. Er ist angenehm düster und besitzt eine mysteriöse Stimmung, die bis zum bitteren Ende gehalten wurde. Ein Schachtunier bot zudem einen relativ unverbrauchten Rahmen, dessen strategischen Prämissen natürlich aufgegriffen werden mussten und so in Ordnung gingen.

Bei den Leistungen der Akteure muss ich einigen Nörglern jedoch Recht geben. Ich weiß nicht, ob es an den Autoren oder dem individuellen Wesen von Lambert lag, aber sei Auftritt war mir nicht konsequent genug. Er schwankte zu stark zwischen Opferrolle, tapferem Helfer oder pseudo-coolen Typ bei Vermittlungsgesprächen hin und her. Es gab keine klare Linie – was im übrigen auch für seine damalige Frau und Filmpartnerin Diane Laine galt. Missverständnisse wurden viel zu schnell aus dem Weg geräumt und äußerst verdächtige Aktionen waren in Sekundenschnelle kein Thema mehr.

Der Flow war durchwachsen. Es gab launige und gut geschriebene Passagen, allerdings auch ein paar kleinere Längen. Gerne hätte man das Werk um einige Minuten verkürzen können, doch anscheinend wollte man unbedingt die zwei Stunden-Marke erreichen. Die Auflösung erschien etwas halbgar und zeichnete sich schon etliche Minuten vor dem großen Finale ab, ankreiden möchte ich dies aber nicht unbedingt. Der Verlauf war trotz kleinerer Ungereimtheiten/Anschlussfehler ansonsten nett konzipiert.

Damals wie heute ist „Knight Moves“ nicht der große Wurf, doch für einen halbwegs unterhaltsamen Krimi-Abend ist das Gebotene nachwievor ausreichend. Er mag an manchen Stellen nicht ganz ausgereift wirken, dennoch gibt es einen soliden Spannungsbogen und vor Allem einen gewissen Unterhaltungswert.

6,5/10

Fotocopyright:‎ Koch Media GmbH