Inhalt

Vor den Augen von Kellnerin Karla wird deren Sohn von einem Fremden einkassiert und verschleppt. Geistesgegenwärtig schnappt sich die Bestohlene ein Auto und nimmt die gnadenlose Verfolgung des Täters auf…

Fazit

Von einer unkonventionellen Herangehensweise unterscheidet sich „Kidnap“ schon ein wenig von anderen Genrevertretern, doch so richtig erfindet man hier das Rad leider auch nicht neu. Trotz seines hohen Tempos und fast schon in Echtzeit ablaufenden Plots fühlt sich alles ein wenig zäh und austauschbar an.

Der Streifen plätschert über weite Teile vor sich hin und gibt wenig Möglichkeiten zum mit rätseln oder sich irgendeine Spur im Kopf auszumalen. Das Gegenüber ist relativ klar definiert und eine Detektivarbeit erübrigt sich von allein. Zwar wissen wir im ersten Moment noch nichts über seine Motive – für den Verlauf der Handlung ist dies sowieso absolut zweitrangig.

Nach einem eher zähen Einstieg besteht der Film fast komplett aus einer Verfolgungsjagd, die – wie es zu erwarten war – recht stark gescriptet erschien. Die Spur des Kidnappers geht offensichtlich nie verloren und selbst kleinere Pausen tun der Hatz keinen Abbruch. Mutete seltsam an, war dem Unterhaltungswert jedoch zuträglich.

Halle Berry spielte gut, warf aber nicht vom Hocker. Natürlich konnte man sich in ihre Lage ziemlich gut hineindenken und ihre Gefühle verstehen – dennoch kam ihr Auftritt nur „okay“ und nicht vollkommen überragend daher. Technisch gab sich das Werk solide und man lieferte uns ordentliche Aufnahmen der rasanteren Einlagen.

„Kidnap“ ist ein netter Film für Zwischendurch, aber sicherlich kein neuer Referenztitel. Er liefert in allen Bereichen ordentliche Ergebnisse, überrascht hingegen weder mit neuen Ideen oder außergewöhnlichen darstellerischen Leistungen. Für mich purer Durchschnitt. Anschaubar, jedoch keine Pflicht.

5,5/10

Fotocopyright: EuroVideo Medien GmbH