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Schlagwort: Netflix (Seite 14 von 23)

Xtremo

Inhalt

Seit nunmehr zwei Jahren plant ein ehemaliger Soldat eines Verbrecherkartells einen Vergeltungsschlag für den Tod seines kleines Jungens. Als plötzlich eine neue Bekanntschaft in die Vorbereitungen hineingrätscht, muss es plötzlich ganz schnell gehen und der Krieg entbrennt…

Fazit

So langsam entwickeln sich die Spanier für mich zu den hochwertigsten Content-Lieferanten für Netflix. Was sie hier mit „Xtremo“ auftischen, sucht in vielen Bereichen seines Gleichen und wirbt mit gnadenloser Gewalt superb für den bekannten Streamingdienst.

Bei den ersten Coverartworks hätte ich noch fast an einen reinen Fantasyfilm geglaubt, doch ganz so weit war das Geschehen mit seinen schrägen Figuren und comichafter Härte davon auch nicht entfernt. Was uns hier an Charakteren und Action präsentiert wurde, steht für furioses Spaßkino – das mit seinen atemberaubenden Duellen locker die dürftige und von Löchern behaftete Handlung in den Hintergrund drängt.

Die Grundgeschichte ist ziemlich an den Haaren herbeigezogen und entbehrt oftmals jeder Logik. Man wird in ein absurdes Szenario um Machtkämpfe und pseudo-Ehre hineingeworfen, kann sich nicht auf alle präsentierten Einlagen einen sinnvollen Reim bilden und gibt es mit laufender Spielzeit schlichtweg auf. Die grobe Richtung ist schnell verstanden und am Ende zählt nur der Unterhaltungswert, welcher trotz kleinerer Längen im ersten Drittel auf jeden Fall gegeben ist.

Die Action war toll fotografiert und nicht unbedingt für Zartbesaitete geeignet. Mancher wird die vielen Knochenbrüche und heftigen Kills sicherlich als menschenverachtend bezeichnen, doch im gegebenen Rahmen war dies irgendwie schon in Ordnung. Viele Momente erschienen surreal und die überzeichneten Charaktere und Passagen passten da ganz gut hinein. Endlich hatte auch ein Bösewicht wieder ordentlich Kontur und der eigentlich unnötig ausgedehnte Endkampf machte richtig Laune.

Zunächst hatte ich meine Zweifel, doch nach einigen Minuten hat mich das Ding gepackt und am Schluss mit einem versöhnlichen Lächeln vor der heimischen Leinwand zurückgelassen. Fragt hier nicht nach Sinn oder Realismus, schaltet das Hirn ab und genießt einen köstlichen Actionstreifen erster Güte. Zur höheren Wertung fehlt zwar der Feinschliff und vielleicht auch etwas Straffung, doch Genrefreunde mit Netflix-Abo sollten unbedingt mal genauer hinschauen. Gerne dürfen die Spanier noch weitere Titel dieser Art beim Dienst einreichen.

7,5/10

Fotocopyright: Netflix

Army of the Dead

Inhalt

Las Vegas wurde von einer Zombie-Epidemie heimgesucht und von der Außenwelt abgeriegelt. Ein dubioser Geschäftsmann heuert einen Trupp von Söldnern an, die zwischen all den Monstermassen seine Kohle aus einem Tresor zurück erbeuten sollen…

Fazit

Ich mag die Werke von Zack Synder (u. A. „300“, „Justice League“) und liebe seit Klein auf das Zombie-Genre heiß und innig. Schon bei den ersten Bildern und Trailern habe ich mich entsprechend auf diesen Titel gefreut und hatte wegen einiger Komponenten (Matthias Schweighöfer) trotzdem leichte Bauchschmerzen, die sich glückerweise in Wohlgefallen aufgelöst haben.

Mit knappen 2,5 Stunden ist „Army of the Dead“ recht lang, aber nie richtig langweilig ausgefallen. Er bewegte sich gelegentlich an der Grenze zur Langatmigkeit, doch konnte sich zum rechten Zeitpunkt immer wieder einfangen. Gerade beim behäbigen Anfang hätte ich mir ein bisschen Straffung gewünscht, immerhin wurde man im Gegenzug mit den schrägen Charakteren ausführlich vertraut gemacht.

Apropos Charaktere. Die Figuren schienen einem Comic entsprungen zu sein und schmälerten auch den letzten Funken an Glaubwürdigkeit bei der ganzen Sache. Es wurden unterschiedlichste Klischees bedient und die schauspielerischen Leistungen waren ebenfalls nicht immer die Besten. Schweighöfer war jedoch meine große Überraschung, da er unerwartet präsent vertreten war und trotz fragwürdiger Kommentare nie auf die Nerven ging. Er stach aus dem bunten Cast heraus und gab den Dieter mit Charme und Hingabe.

Während Synder bei der Taktung so seine Probleme hatte, so treffend setzte er Bildsprache und Choreografie ein. Das heruntergekommene Vegas sorgte nicht nur einmal für großes Staunen und die Actionszenen waren Dramaturgie selten zu toppen. Der Look war fantastisch, hochwertig und auf echtem Kinoniveau. Ein paar gute Einfälle (Zombie-Tiger) machten den superben Eindruck endgültig rund und sorgten im ausgelachten Genre unerwarteterweise für ein paar neue Akzente.

Von einem „Ghost of Mars“ in Vegas oder einem schlechten Abklatsch von „Zombieland“ war die Rede und in der Tat konnte ich bei allen Kritikern ein paar Übereinstimmungen abhaken. „Army of the Dead“ fühlt sich gelegentlich surreal und wie ein wilder Genremix an, mundete unterm Strich dennoch ganz gut. Der große Wurf ists leider nicht geworden, aber auch keine peinliche Angelegenheit, die Mancher im Vorfeld prophezeit hatte. Man mag sich machmal auch nicht vollends für ein Genre entscheiden, letztlich gefiel mir die krude Mischung aus derber Action, Ekelszenen, verrückten Gestalten und simplen Humor ziemlich gut. An einer Fortsetzung hätte ich absolute Interesse – ein kleiner Grundstein wurde ja bereits gelegt.

7,5/10

Fotocopyright: Netflix

Ferry

Inhalt

„Ferry“ befindet sich auf dem Höhepunkt seines Daseins und genießt die Tage als gut situierter Kleinkrimineller. Als jedoch eines Tages einer seiner Männer mit wenig Überlebenschancen auf der Intensivstation landet und dessen Vater um Rache bittet, muss er seine Komfortzone wohl oder übel verlassen. Er verfolgt die Spur der Täter zu einem Dauercampingplatz, auf dem auch zufällig seine Schwester mit ihrem Mann lebt…

Fazit

Auf den ersten Blick gibt sich „Ferry“ recht unscheinbar – doch hinter der netten, niederländischen Fassade schlummert ein charismatisch verkörperter Gangsterfilm, der es wahrlich in sich hatte.

Der Film lebt von seinen Charme und somit von seinem grandiosen Hauptdarsteller, der trotz aller Schandtaten eine gewisse Sympathie aufrecht erhielt und vor allem den Takt der Handlung vorgab. Man konnte sich prima in „Ferry“ hineindenken, seine Motivationen und letztlich auch seine Gewissensbisse irgendwo verstehen. Er gibt einen typischen Anti-Helden, der durch seine unkonventionelle Art schon wieder ans Herz wuchs und auf der anderen Seite dennoch seine gerechte Strafe erhalten sollte.

Der Verlauf des Streifens ist so kurzweilig, wie unterhaltsam. Irgendwie hat mich das Campingplatz-Setting total angesprochen, hat sie doch zur Art der Hauptfigur und zum herrschenden Umgangston bzw. Milieu ganz hervorragend gepasst. Man konnte richtig gut abtauchen und empfand das Szenario als ungewöhnlich frisch. Sicherlich mag der Ein oder Andere mit den Wohnmobilen eine gewisse Assoziation zu unseren Nachbarn bewerkstelligen – negativ war diese aber garantiert nicht.

Die Handlung war von einigen derben Zufällen geprägt, doch sauer stieß dies keineswegs auf. Für den Spannungsbogen mussten eben einige Momente konstruiert werden, der geschmeidigen Unterhaltung kam dies jedoch nur zu Gute. Es gab trotz ruhiger Abschnitte nämlich keinen Leerlauf und man fühlte sich stets prima bei Laune gehalten. Ein paar härtere Szenen standen dann im perfekten Kontrast zu ruhigeren Abschnitten und sogar der Hauch einer kleinen Lovestory konnte dem schönen Setting nicht schaden.

„Ferry“ bietet alles, was gute Unterhaltung braucht. Eine solide Story, einen grandiosen Hauptdarsteller und ein Szenario, welches besser kaum hätte zu Allem passen können. Spaß- und Spannungsfaktor waren hoch und die knappen zwei Stunden vergingen fast wie im Flug. Neutral gesehen zwar definitiv keine neue Genrereferenz, aber ein ausgezeichneter Film für Zwischendurch.

7,5/10

Fotocopyright: Netflix

Das schaurige Haus

Inhalt

Aus beruflichen Gründen muss eine Mutter mitsamt ihrer beiden Söhne von Deutschland nach Österreich umziehen. Zunächst sind die Jungs wenig vom extrem ruhigen Dörfchen angetan, doch schon bald erweckt ihr neues Domizil das wahre Interesse der Kids und deren neuen Freunde…

Fazit

Als ich vor einigen Tagen den Trailer erblickte, war ich eigentlich recht guter Dinge und habe mich sehr auf die baldige Veröffentlichung bei Netflix gefreut. Doch leider versprach die Vorschau wieder einmal mehr, als der Film letztlich halten konnte und am Ende blickten sowohl ich – als auch meine Tochter – mit gemischten Gefühlen auf „Das schaurige Haus“ zurück.

Größtes Problem war das unbefriedigende und sogar etwas langweile Finale, welches das bis dorthin ganz ordentlich gemachte Konstrukt mit einem derben Beigeschmack beendet. Einführung der Charaktere, Aufbau der Spannung und sogar die etwas verworrene Handlung waren eigentlich ganz in Ordnung, aber deren Abschluss bestenfalls halbherzig und vergleichsweise uninspiriert.

Die Auflösung ist zu einfach und vor allem von der Logik her nicht vollends nachvollziehbar. Sicherlich wird alles irgendwo begründet, doch damit auch das bisherige „Miträtseln“ ziemlich ab absurdum geführt. Es taten sich plötzlich unvorhergesehene Wendungen auf und die Lösung war dann zu simpel. Fragwürdig auch, warum die Ermittler damals einige – nunmehr so offenkundige – Aspekte nicht betrachtet haben und die Sache nicht früher aufgeflogen ist.

Loben möchte ich die jungen Darsteller, die ihre Sache wirklich gut gemacht haben und selbst für kleinere Längen und Logikprobleme eine passende Mimik oder einen witzigen Spruch parat hatten. Die Chemie der Figuren untereinander hat gepasst und deren Aktionen waren immer mal wieder für kleine Lacher gut. Auch war der Gruselfaktor für eine 12er Freigabe stellenweise recht ordentlich und bei Weitem unheimlicher, als ich es im Vorfeld erwartet hatte. Kinder sollten am Besten mit einem Erwachsenen schauen – dann ist das kein Problem.

„Das schaurige Haus“ macht Vieles richtig, unterhält dank witziger Charaktere über weite Strecken recht gut – wirkt aber am Ende nicht zufriedenstellend abgeschlossen. Das kostete letztlich viele Sympathie- und Wertungspunkte, weshalb das Ergebnis nicht über das Mittelmaß herausragt. Unterm Strich ein solider Film, der aufgrund seiner Schwächen nur eine bedingte Empfehlung verdient.

5,5/10

Fotocopyright: Netflix

The Woman in the Window

Inhalt

Anna Fox leidet an einer schlimmen Angststörung und kann nicht einmal mehr das eigene Haus verlassen. Sie lebt völlig zurückgezogen und empfängt in der Regel nur noch Therapeuten, die ihr zu helfen versuchen. Diesen erzählt sie dann auch von den alltäglichen Beobachtungen der Nachbarschaft und vor allem von den neuen Mietern gegenüber…

Fazit

Ein bisschen „Disturbia“ und ein bisschen „Das Fenster zum Hof“. Dazu ein leicht abgewandelter Background der Hauptfigur und fertig ist der neuste Thriller, der in den letzten Tagen auf Netflix losgelassen wurden. Buhlten die Erstgenannten allerdings mit Witz und Charme um die Gunst des Betrachters, so fällt der jüngste Vertreter eher durch etwas Langatmigkeit und gewaltige Probleme bei der Logik negativ auf.

Der Film besitzt so einige Kritikpunkte, über die zu sprechen schwer fällt – schließlich möchte ich hier so wenig wie möglich spoilern und keinem Interessenten den Spaß an der Sache verderben. Jedenfalls versucht uns der Titel immer mal wieder mit Wendungen zu überraschen, bei denen der Zuschauer völlig verdutzt dreinschaut. Weniger, weil das Gebotene so schockierend erschien – vielmehr weil man die ganze Zeit bereits von diesem Fakt ausgegangen war und völlig erstaunt, dass die Hauptdarstellerin dies nicht wusste.

Nach einem launigen Auftakt, einem leicht langwierigen Mittelteil überschlug man sich am Ende mit Dingen – die zum größten Teil schon längst klar erschienen und im Grunde die komplette Laufzeit über mit Rückblenden und Erzählungen untermauert wurden. Immerhin gab es noch einen interessanten Twist – dessen Motiv jedoch weit hergeholt erschien.

Der Verlauf war stets auf und ab. Zu Beginn war das Setting noch spannend, die Einführung der Figuren und deren Eigenarten recht gut zu verkraften, doch irgendwann baute das Konstrukt immer weiter ab. Die Identifikation mit Anna und ihren Ängsten bröckelte zusehends und irgendwann verkam ihr Schicksaal fast zur Gleichgültigkeit. Man konnte ihren Aktionen plötzlich nur noch bedingt folgen und der gesamte Erzählfluss litt darunter.

Gefreut habe ich mich vor allem über Julian Moore und Garry Oldman, die mit ihren relativ kurzen Auftritten einer stets präsenten Amy Adams fast die Schau stahlen. Alle Darsteller schienen soweit gut aufgelegt zu sein und kaschierten mit viel Sympathie so manch Problem mit der Handlung.

Die Grundidee ist zwar nicht neu, doch über einen passablen Genrevertreter gibt es eigentlich nie was zu sagen. „The Woman in the Window“ verspielt jedoch seine gar nicht mal so schlechte Ausgangslage und hinterließ durch viele Ungereimtheiten nur einen mittelprächtigen Eindruck. Schon aufgrund der Darsteller hätte ich diesen Titel gerne mehr in mein Herz geschlossen, doch letztlich reichen auch ein spärlich präsente Glanzpunkte einfach nicht dazu aus.

5,5/10

Fotocopyright: Netflix

Mit den Wellen

Inhalt

Sara ist schwer krank und wird wahrscheinlich eines Tages im Rollstuhl landen. Sie verheimlicht die Diagnose so gut, wie möglich vor ihren Freunden – bis ausgerechnet die eigenen Eltern diese Prognose an ihren neuen Schwarm ausplaudern…

Fazit

Das Thema ist sicherlich aus dem Leben gegriffen und weitestgehend gefühlvoll umgesetzt, doch stellenweise hätte ich mir etwas mehr Schwung oder bessere Identifikation mit den Figuren gewünscht. An das eher befremdliche Setting konnte man sich erstaunlich schnell gewöhnen, einige Entscheidungen und Aktionen der Darsteller hingegen wenig verstehen.

So war für mich besonders das letzte Drittel gedanklich schwer greifbar. Man wusste um die Krankheit und ließ Sara trotzdem bei einem anstrengenden Wettkampf antreten? Anschließend wunderte man sich dann tatsächlich über Beschwerden und kritische Momente? Wie verantwortungslos gab sich der bis dato gut damit arrangierende Freund, der die Teilnahme sogar eingefädelt hat?

Das waren Momente, die eine sonst ganz ordentliche Handlung ins Stocken brachten und letztlich höhere Wertungsregionen zu Nichte machten. Das Werk hatte zwar allgemein recht wenig Schwung, doch nun kam auch ein wenig Frust dazu. Besonders schade, da die Akteure allesamt sehr sympathisch daher kamen und prima miteinander harmonierten.

Ansonsten wich man nicht vom üblichen Standard ab. Technisch gab sich der Film absolut in Ordnung, überzeugte mit hellen, klaren Farben und erweckte in diesen traurigen Tagen schon ein wenig Urlaubsfeeling. Die Vertonung gab auch keinen Grund zum Meckern.

Wer die Thematik interessant findet und sowieso ein Netflix-Abo hat, schaut vielleicht mal rein. Für alle Anderen lohnt meiner Meinung nach kein Invest, da sie bei der breiten Konkurrenz ähnlicher Titel zumeist einen Ticken besser bedient sind. Schaut euch lieber ein weiteres Mal „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ an…

5,5/10

Fotocopyright: Netflix

Love and Monsters

Inhalt

Dank diversen Atombomben hat sich die Menschheit selbst ins Abseits katapultiert. Wenige haben den Krieg überlebt, Tiere sind dank der üblen Strahlung zu riesigen Monstern mutiert. Genau wie Joel leben die Verbliebenen nun in kleinen Kolonien und verstecken sich vor der gefährlichen Außenwelt. Als eines Tages jedoch ein Funkspruch seiner alten Jugendliebe reinflattert, packt Joel den Drang sich in das Abendeuer zu stürzen und seine ehemalige Flamme an andren Ende des Landes aufzusuchen…

Fazit

Auf „Love and Monsters“ bin ich schon vor einer ganzen Weile aufmerksam geworden, doch mangels Streamingmöglichkeit bis gestern Abend noch nicht zu einer Sichtung gekommen. Jetzt hat Netflix das gute Stück ins Sortiment aufgenommen und bietet obendrein noch eine deutsche Vertonung hierzu an. Da hieß es nicht lange zu fackeln und endlich mal reinzuschauen.

Die Inhaltsangabe mag auf den ersten Blick recht originell klingen, bedient sich aber bei genauerer Betrachtung bei vielen Klassikern und verpasst dem Ganzen nur einen eigenen Look. Das war zwar nicht unbedingt verkehrt, doch so recht konnte das Ergebnis leider nicht vom Hocker reißen. In guten Momenten fühlte man sich wie in einer modernen Umsetzung von „A Boy and his Dog“, in schwachen Abschnitten wie bei einer etwas langweiligen Odyssee, bei der man sich das ungefähre Finale schon an den Fingern abzählen konnte.

Es mangelte schlichtweg an Highlights. Alles verlief trotz prekärer Ausgangslage recht harmlos und von titelgebenden Monstern war wenig zu sehen. Action gab es vereinzelt, aber viel zu selten. Der Humor war gefällig, doch gute Gags ebenfalls rar gesät. Man verzettelte sich da lieber in belanglosen Dialogen und zog das Treiben streckenweise unnötig in die Länge. Gerne hätte es mehr „fetzen“ dürfen, was im Anbetracht der Thematik auch bei einer niedrigen Freigabe ohne übertriebenes Blutvergießen wohl kein Problem gewesen wäre.

Die paar wenigen Effekte und Kreaturen waren dann aber sehr gut und zeitgemäß in Szene gesetzt worden und ganz witzig animiert. Die futuristische Welt war schlicht und karg, aber dennoch stimmig und gab keinen Grund zur Klage. Das Intro schuf schon zu Begin eine ordentliche Stimmung. Die Darsteller waren weitestgehend sympathisch und machten ihre Sache gut – mir persönlich hat der Hundebegleiter am Besten gefallen. Es war richtig tolldressiert und stets für Schmunzler gut.

Obwohl „Love and Monsters“ für mich eine kleine Enttäuschung war, möchte ich keineswegs davon abraten. Das Ding hat Charme und starke Momente, verschenkt aber viel Potential. Entweder hätte man auf mehr Action oder eine packender gemachte Lovestory setzen sollen – trotzdem möchte ich bei einem „Inklusivtitel“ noch allzu viel motzen. Macht euch bei Bedarf einfach selbst ein Bild und taucht in dieses Endzeitszenario ab, welches irgendwie auch an „Warm Bodies“ erinnerte.

6,5/10

Fotocopyright: Netflix

Thunder Force

Inhalt

Pünktlich zu einem Klassentreffen, finden zwei zur Schulzeit beste Freundinnen nach etlichen Jahren endlich wieder zusammen – doch leider nicht so, wie man es vielleicht erwarten möchte. Die Eine platzt beim Abholen der Anderen zufällig in merkwürdige Experimente hinein und bekommt eine Superkraft verpasst. Kurzerhand versuchen sich dann Beide als „Thunder Force-Team“ an der Jagd von ebenso übermächtigen Schurken…

Fazit

Noch vor ein paar Tagen habe ich beim Review zu „Superintelligence“ bemängelt, dass Melissa McCarthy von ihrem Humor bzw. Gestik immer recht gleichförmig daher kommt und irgendwie wenig an Facettenreichtum aufzuweisen hat – und genau dieses Verhalten präsentierte sich nun beim neuen vermeintlichen Highlight auf Netflix erneut.

„Thunder Force“ mag mit einem Rahmen um Superhelden und übermenschlichen Bösewichtern daher kommen, bleibt in seinem Kern jedoch eine flache Komödie mit zuweilen übelsten Gags – die eher zum Fremdschämen, statt zum herzhaften Lachen animierten. Die Story ist von der Basis her eigentlich nicht sonderlich verworren, durch seine Erzählweise und dämlichen Kalauern gerät der Flow aber immer wieder böse ins Stocken.

Stellenweise ist das Werk eigentlich recht unterhaltsam und man kann dem Treiben gut folgen, aber ein paar seltsame – sagen wir Designentscheidungen – stellen sich selbst immer wieder ein Bein. Manche Szenen wirken zu Beginn herrlich lustig, werden dann allerdings so in die Länge gezogen, bis die Ernüchterung wieder triumphiert. Man konnte nicht immer zur passenden Zeit den Absprung finden und minderte zumindest ein paar gut gemeinte Momente enorm.

Das unfreiwillige Heldenduo lieferte insgesamt solide Leistung ab und passten immerhin optisch und von ihrem ungleichen Wesen ziemlich gut zueinander. Man konnte ihnen zwar deren Hintergründe und Motivationen nie wirklich abkaufen, doch in diesem Genre musste man die Dinge einfach mal so hinnehmen und viele schwierig nachvollziehbare Aktionen mit einem lächelnden Kopfschütteln abtun. Richtig gut hat mir hingegen der Gastauftritt von Jason Bateman gefallen. Der Typ war als „Krabbenmann“ insbesondere optisch weit drüber und konnte mit seinen markigen Sprüchen noch am ehesten von Allen überzeugen. Eine besondere Tanzszene markierte übrigens mein Highlight an diesem Filmabend.

Neben viel Mittelmaß überzeugte wenigstens die Technik. Optisch machte der Streifen jederzeit eine tolle Figur, gefiel mit hochwertigen Bildern und zeitgemäßen CGI-Effekten. Leider bemerkte man, dass hierauf nicht wirklich der Fokus lag – denn sonst hätte man vielleicht mehr an Action geboten und den Flachwitzanteil dafür mal ordentlich herunter gedreht. Sicherlich hätte man sich damit mehr der Konkurrenz angebiedert, wäre eventuell trotzdem der richtige Weg gewesen.

Ich mag Superheldenfilme und habe gelegentlich auch nichts gegen Komödien. Die Verquickung beider Genres gab es schon mehrmals, dennoch habe ich mich davon noch längst nicht satt gesehen. Bereits im Vorfeld war eher mit familientauglicher Gangart zu rechnen gewesen und letztlich wich das harmlose Ergebnis nicht sonderlich von dieser Vorstellung ab. „Thunder Force“ ist eine austauschbare, seichte Angelegenheit, die man sich Zwischendurch ruhig mal geben kann – aber von einer echten Empfehlung ist das Gebotene doch leider weit entfernt. Einen Sonderpunkt gibt es für den großartigen Jason Bateman, der sich hier als Einer von Wenigen nicht unnötig ernst nimmt und immerhin ein wenige gute Laune verbreitet. Unterm Strich hat sich der Anbieter auf den ersten Blick keinen großen Gefallen getan, doch vielleicht reichen die Quoten auch für eine bereits angedeutete Fortsetzung…

5/10

Fotocopyright: Netflix

Madame Claude

Inhalt

Die so genannte Madame Claude beschäftige eigenen Angaben zu Folge über 200 Damen, die ihre Dienste vorwiegend der gut betuchten Kundschaft anboten. Dabei hat sie eng mit Staatsorganen zusammengearbeitet und der Polizei immer mal wieder Informationen über ihre zwielichtigen Mandanten herausgegeben. Trotz ihrer Fürsprecher stand sie irgendwann selbst im Fokus der Ermittler…

Fazit

Dank Netflix erhält man ja immer mal wieder Einblicke in Filme, die man in der Videothek nicht unbedingt geliehen hätte. Bei „Madame Claude“ war das bei mir der Fall – und wieder bin ich dem Dienst für diese Erfahrung dankbar.

Obwohl sich der Titel als Spielfilm präsentiert, wirkt er zuweilen recht dokumentarisch. Es geht überwiegend sehr ruhig, fast schon hypnotisch zur Sache und irgendwie fehlt dabei der letzte Kick. Der Verlauf schwankt zwischen „schon irgendwie unterhaltsam“ bis „ich würde jetzt gerne etwas Vorspulen“ hin und her. Richtig uninteressant wird es eigentlich nie, aber leider auch nur ganz selten so richtig packend.

Die Geschichte fühlt sich durchwegs authentisch an, bietet dafür wiederum auch keine richtig krassen Wendungen. Alles läuft vergleichsweise unspektakulär und gradlinig ab. Durch neue Figuren gibt es kurzzeitig immer mal wieder neue Impulse, doch dramaturgisch verändern sie auch nicht sonderlich viel. Der leichte Hauch von Erotik geht in Ordnung, hätte aber irgendwie noch sinnlicher gemacht sein können.

Der Film lebt von seinen Darstellern, die hier allesamt eine hervorragende Arbeit ablieferten. Dank deren Ausdrucksweisen, Stylings und Kostüme leben die wilden 60iger anschaulich auf und man fühlt sich jederzeit ansprechend zurückversetzt. Hier lag meiner Meinung nach dann auch die größte Stärke, denn Figuren und Look lassen den Betrachter prima abtauchen. Obwohl sich das Werk technisch auf dem Stand der Zeit befindet, sorgen Unschärfen, Farbgebung und eigenwillige Kameraeinstellungen immer wieder für ein schönes Retrogefühl.

Die Grundthematik ist alt und beispielsweise in „Salon Kitty“ und ähnlichen Werken einen Ticken imposanter aufgegriffen worden. Nichtsdestotrotz liefern die Franzosen einen handwerklich hochwertigen, allerdings auch eher mäßig unterhaltsamen Beitrag mit guten Akteuren ab. Geht für Zwischendurch klar, jedoch würde ich bei einer erneuten Sichtung passen.

6/10

Fotocopyright: Netflix

Just Say Yes

Inhalt

Nach ihrer geplatzten Hochzeit hat Lotte die Nase von Romantik und Liebe gestrichen voll. Als sich dann aus heiterem Himmel die Schwester mit ihrem Boss verlobt, dreht sie innerlich vollkommen durch und Konflikte mit allen Anderen sind vorprogrammiert…

Fazit

Es gibt lustige und eher unlustige Komödien – und „Just Say Yes“ gehörte für mich eher in die zuletzt genannte Kategorie. Grundsätzlich rechne ich dem Teil seine hübschen Darsteller, sowie eine äußerst schicke Inszenierung hoch an, doch Inhalt und insbesondere Humor trafen meinen Geschmack dann nicht wirklich.

Bei dem Film handelte es sich um eine x-beliebige Klamotte, die jederzeit austauschbar erschien und nur leidlich unterhaltsam voran ging. Man kennt die meisten Gags bereits aus unzähligen anderen Werken und ringt sich nur mit viel Mühe hin und wieder ein kleines Lächeln ab.

Der Erzählfluss war so lala. Manchmal geht es ganz solide voran, manchmal ging es schon recht langweilig zur Sache. Gerade im letzten Drittel wollte man zur Fernbedienung greifen und vor spulen. Es lief alles unweigerlich auf ein Happyend hinaus, doch fielen viele Schritte dorthin einfach zu zäh und wenig interessant aus.

Die Handlung war über weite Teile vorhersehbar, doch allgemeines Desinteresse waren da eher das größere Problem. Man schaute das Teil zwar locker weg, war gedanklich aber nicht immer bei der Sache. Man konnte den Zuschauer nur selten richtig packen und so ließ man sich leicht vom Handy oder anderen Dingen ablenken. Ein roter Faden war sicherlich zu vernehmen, aber die Erzählweise war selbst für eine Komödie nicht straff genug. Man verlor sich immer wieder in Unbedeutsamkeiten und daraus resultierenden Längen.

Wer etwas seichtes für Zwischendurch sucht und kein Problem mit recyceltem Material hat, darf gerne mal reinschauen. Für mich war das Gebotene jedoch oftmals zu träge und da konnten die optisch markanten Hauptfiguren auch nicht viel retten. Schauspielerisch war es dann bestenfalls auch nur Mittelmaß und so ergab sich für mich ein extrem durchschnittliches Gesamtbild. Gerade Netflix hat ein paar sympathische Genrevertreter von unseren europäischen Nachbarn auf den Schirm gebracht, aber diesmal muss ich unseren holländischen Filmschaffenden leider eine schwache Bewertung reindrücken.

4,5/10

Fotocopyright: Netflix

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