Inhalt

Dank diversen Atombomben hat sich die Menschheit selbst ins Abseits katapultiert. Wenige haben den Krieg überlebt, Tiere sind dank der üblen Strahlung zu riesigen Monstern mutiert. Genau wie Joel leben die Verbliebenen nun in kleinen Kolonien und verstecken sich vor der gefährlichen Außenwelt. Als eines Tages jedoch ein Funkspruch seiner alten Jugendliebe reinflattert, packt Joel den Drang sich in das Abendeuer zu stürzen und seine ehemalige Flamme an andren Ende des Landes aufzusuchen…

Fazit

Auf „Love and Monsters“ bin ich schon vor einer ganzen Weile aufmerksam geworden, doch mangels Streamingmöglichkeit bis gestern Abend noch nicht zu einer Sichtung gekommen. Jetzt hat Netflix das gute Stück ins Sortiment aufgenommen und bietet obendrein noch eine deutsche Vertonung hierzu an. Da hieß es nicht lange zu fackeln und endlich mal reinzuschauen.

Die Inhaltsangabe mag auf den ersten Blick recht originell klingen, bedient sich aber bei genauerer Betrachtung bei vielen Klassikern und verpasst dem Ganzen nur einen eigenen Look. Das war zwar nicht unbedingt verkehrt, doch so recht konnte das Ergebnis leider nicht vom Hocker reißen. In guten Momenten fühlte man sich wie in einer modernen Umsetzung von „A Boy and his Dog“, in schwachen Abschnitten wie bei einer etwas langweiligen Odyssee, bei der man sich das ungefähre Finale schon an den Fingern abzählen konnte.

Es mangelte schlichtweg an Highlights. Alles verlief trotz prekärer Ausgangslage recht harmlos und von titelgebenden Monstern war wenig zu sehen. Action gab es vereinzelt, aber viel zu selten. Der Humor war gefällig, doch gute Gags ebenfalls rar gesät. Man verzettelte sich da lieber in belanglosen Dialogen und zog das Treiben streckenweise unnötig in die Länge. Gerne hätte es mehr „fetzen“ dürfen, was im Anbetracht der Thematik auch bei einer niedrigen Freigabe ohne übertriebenes Blutvergießen wohl kein Problem gewesen wäre.

Die paar wenigen Effekte und Kreaturen waren dann aber sehr gut und zeitgemäß in Szene gesetzt worden und ganz witzig animiert. Die futuristische Welt war schlicht und karg, aber dennoch stimmig und gab keinen Grund zur Klage. Das Intro schuf schon zu Begin eine ordentliche Stimmung. Die Darsteller waren weitestgehend sympathisch und machten ihre Sache gut – mir persönlich hat der Hundebegleiter am Besten gefallen. Es war richtig tolldressiert und stets für Schmunzler gut.

Obwohl „Love and Monsters“ für mich eine kleine Enttäuschung war, möchte ich keineswegs davon abraten. Das Ding hat Charme und starke Momente, verschenkt aber viel Potential. Entweder hätte man auf mehr Action oder eine packender gemachte Lovestory setzen sollen – trotzdem möchte ich bei einem „Inklusivtitel“ noch allzu viel motzen. Macht euch bei Bedarf einfach selbst ein Bild und taucht in dieses Endzeitszenario ab, welches irgendwie auch an „Warm Bodies“ erinnerte.

6,5/10

Fotocopyright: Netflix