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Schlagwort: Drama (Seite 16 von 110)

One for the Road

Inhalt

Mark steht mitten im Leben und gönnt sich nach einem harten Arbeitstag auch gerne mal einen kleinen Schluck. Als er seinen Führerschein verliert, muss er zu einer Therapie und trifft dort auf andere Leidensgenossen – die ihre Verfehlungen ebenfalls nicht unbedingt einsehen wollen und unbedarft wie bisher weitermachen wollen…

Fazit

Mit „One for the Road“ spricht Regisseur Markus Goller eine nicht ganz uninteressante, aber filmisch auch nicht völlig neue Thematik an, die immerhin mit einem gut aufgelegten Frederick Lau in der Hauptrolle glänzen konnte.

Es geht klar um das Thema Drogen- bzw. vorrangig um Alkoholkonsum und dessen Konsequenzen – vom Verlust des Jobs bis zum Abwenden guter Freunde. Anschaulich, aber leider auch stellenweise etwas langatmig nehmen wir am Leben von Mark teil und schütteln als Beobachter so manches mal den Kopf, was allerdings am durchaus glaubhaften Verhalten unserer Figuren lag und nicht weil das Script total am Leben vorbeigegangen wäre.

Mit knapp zwei Stunden war mir das Gebotene einen Ticken zu lang. Man hätte manche Passagen und Dialoge problemlos einkürzen und dabei seine Kernaussage nicht verlieren können. So fühlte man sich manchmal wie in einer Schleife – was natürlich auch irgendwo zur Thematik gehört, jedoch am allgemeinen Unterhaltungswert etwas nagte. Es war zwar gut, das Gesamte nicht zu einer Komödie mutieren zu lassen, doch etwas mehr Witz wäre hier und da nicht verkehrt gewesen.

Darstellungen von betrunkenen Menschen sind immer eine Sache für sich und auch hier nichts vollends überzeugend gelungen. Manchmal wirkt der Auftritt unserer ansonsten recht gut agierenden Darsteller unfreiwillig komisch und lädt zum Schmunzeln über deren Spiel an. Abgesehen davon leistete sich der Titel aber technisch keinerlei Schwächen, die auf Hochglanz getrimmte Optik gefiel und lag durchaus auf Kinoniveau. Der Soundtrack war eingängig.

Vor Jahren hat uns bereits ein „The Spectacular Now“ mit Shailene Woodley und Miles Teller auf ähnliche Missstände aufmerksam gemacht und nun haben wir quasi das deutsche Pendant dazu in unserem Heimkinos. Die Aussage ist nachwievor nicht verkehrt, doch die Inszenierung hätte ein klein wenig kurzweiliger auffallen dürfen. Schlecht und keineswegs unwichtig war „One for the Road“ sicherlich nicht, doch in meinen Augen nur etwas über Mittelmaß.

Fotocopyright: Sony Pictures Entertainment (PLAION PICTURES)

Tommyknockers

Inhalt

Eine seltsame Macht befällt die Bewohner einer amerikanischen Kleinstadt und verhilft ihnen zu ungewöhnlichen Fähigkeiten wie Gedankenlesen oder dem plötzlichen Drang zu neuen Erfindungen. Einige Menschen jedoch scheinen resistent gegen die Beeinflussung zu sein und landen auf der Abschussliste…

Fazit

Nachdem ich mir in letzter Zeit mal wieder eine Filme von Stephen King zu Gemüte geführt habe, war auch mal wieder die TV-Adaption von „Tommyknockers“ an der Reihe. Zwar liegt das gute Stück bis dato nur auf DVD vor, aber immerhin wurde dieser leicht verwaschene 4:3 Look den Erinnerungen an dieses Ereignis gerecht.

Liebevoll wird der Streifen auch als Kings Variante von Lovecrafts „Farbe aus dem All“ bezeichnet und das möchte ich auch gerne so unterschreiben. Der Meister bediente sich hier vieler bekannte Elemente, wich zuweilen deutlich von seinen bekannten Mustern ab und lieferte uns hier ungewöhnlich viele Sci-Fi-Elemente – glücklicherweise aber auch Sozialkritik und schwarzen Humor.

Problem ist jedoch die langsame Erzählweise – die vielleicht damals dem Anspruch eines Fernsehfilmes gerecht wurde, mittlerweile aber arg angestaubt daher kam und die Sache unnötig in die Länge zogen. Man konnte sich zwar prima und in aller Ruhe mit den vielen Charakteren beschäftigen, trotzdem hätte man einige Passagen spürbar einkürzen und Spitzen schneller auf den Höhepunkt treiben können.

Nach einem also eher lahmen Auftakt, nimmt das Geschehen immerhin in der zweiten Hälfte ordentlich an Fahrt auf und die Kurzweil war dann doch gegeben. Sicherlich sind insbesondere die Effekte nicht mehr wettbewerbsfähig, doch negativ würde ich dies nicht unbedingt ankreiden. Der Film besaß so einen netten Retro-Charme und offerierte deutlich vernehmbare Seele, vor allem aber den Fokus auf das Wesentliche.

Weniger die Aliens an sich, vielmehr das Verhalten der Menschen wurden mit Augenzwinkern abgelichtet. Ähnlich wie beispielsweise bei „Needful Things“ stechen die Konflikte zwischen den Bewohnern hervor und der Zuschauer wird auf vergnügliche Weise Zeuge der heraufbrodelten Konflikte.

Kein richtig typischer King, aber nicht nur wegen vertrauter Ortsnamen irgendwo mit einem gewissen Widererkennungswert. „Tommyknockers“ mag seine TV-Wurzeln nicht verleugnen zu können, konnte aber trotz dicker Staubschicht noch einigermaßen gut bei Laune halten. Über Technik oder das Spiel einiger Akteure sollte man heutzutage keine großen Worte verlieren, das Stück trotzdem allen Fans des Autors an Herz legen. Sicherlich nicht das beste Buch und nicht die beste filmische Adaption, aber für mal eben Zwischendurch eine solide Angelegenheit Abseits der noch bekannteren Romanumsetzungen.

Fotocopyright: Warner Home Video

Proud Mary

Inhalt

Mary ist Auftragskillerin, die vor einem Jahr bei einem Job zu viele Gefühle an den Tag gelegt hat und den kleinen Sohn eines Opfers am Leben ließ. Seitdem hat sie jedoch ein wachsames Auge auf den Knaben und schaut regelmäßig nach seinem wohlergehen. Als er eines Tages in argen Schwierigkeiten steckt und die gutherzige Killerin dazwischen geht, bricht fast ein Bandenkrieg vom Zaun…

Fazit

„Proud Mary“ war ein Blindkauf, der mich am Ende zwar nicht sonderlich enttäuscht, allerdings auch nicht sonderlich begeistert hat. Der Film wandelt auf bekannten Pfaden und brachte uns (abgesehen von einigen Fehlern in der Logik) keine nennenswerten Innovationen.

Taraji P. Henson war ein Lichtblick, da sie sich endlich mal Abseits von seichten Thrillern, Komödien oder Romanzen in einer derberen Rolle beweisen konnte. Sie spielte passabel, auch wenn ihr es in manchen Momenten an passender Mimik zur jeweiligen Situation gefehlt hat.

Die Handlung ist schnell erklärt und ebenso rasch verstanden. Die Macher lieferten uns hier eine gradlinige Geschichte, die sich mit keinerlei Überraschungen oder aufdrängenden Highlights aufwarten konnte. Man hat alles irgendwo schon einmal gesehen – und leider oftmals auch einen kleinen Ticken unterhaltsamer.

Über weite Teile plätscherte das Geschehen vor sich hin und gab sich trotz einiger hübsch gefilmter Schusswechsel weitestgehend unauffällig. Für eine 18er Freigabe hätte ich zudem einen höheren Grad an Härte erwartet, aber immerhin präsentierten sich ein paar gut (und übertrieben) platzierte Kopftreffer und hier zum Glück ein einigermaßen hohes Tempo.

Optisch sah der Streifen hochwertig und zeitgemäß aus. Der Look wirkte edel, die Schnitte routiniert und der unauffällige Soundtrack durchaus passend. Leider hat es grade bei den wilderen Momenten etwas an audiotechnischer Dynamik gefehlt, so dass die Wände nicht zum Wackeln gebracht wurden.

Genrefreunde mit passenden Erwartungen dürfen hier gerne mal reinschauen. „Proud Mary“ erfindet mit einer austauschbaren Art das berühmte Rad sicherlich nicht neu, leistet sich unterm Strich keine gravierenden Patzer und gefiel mit ordentlichem Cast und einigen netten Actionszenen.

Fotocopyright: Sony Pictures Home Entertainment

Kinder des Zorns

Inhalt

Der Nachwuchs des Ortes ist erbost, als der Gemeinderat das Vernichten der Ernte beschließt und sich lieber auf staatliche Subventionen stützen will. Ergriffen von einem bösen Geist wollen die Kinder nun die Erwachsenen ausmerzen und ihrem neuen Gott aus den Maisfeld opfern…

Fazit

„Kinder des Zorns“ gehört wahrscheinlich zu den bekannteren Geschichten von Horrormeister Stephen King und wurde von mir bereits in frühen Jugendtagen in Buchform eingekuschelt im Bett verschlungen. Die bisherigen filmischen Adpationen rangierten von gut bis mittelprächtig, der Variante von Kurt Wimmer stand ich nach den ersten Bildern jedoch sehr hoffnungsvoll gegenüber und wurde am Ende glücklcherweise nicht enttäuscht.

Der Film stellt uns zwar bereits zu Beginn vor vollendete Tatsachen, springt dann aber rasch zurück und schildert uns, wie es zu den dramatischen Ereignissen in der kleinen Ortschaft gekommen ist. Wimmer präsentiert uns hier quasi eine Entstehungsgeschichte zur Rebellion der Kinder und liefert uns vor allem ein paar Motive, die man ganz gut greifen und verstehen konnte. Dies hat mir bei manchen bisherigen Varianten doch arg gefehlt – vielleicht auch, weil die Technik seinerzeit so einige Kniffe nicht abbilden konnte.

Technisch war der Streifen nämlich sehr stark und gefiel in erster Linie mit glasklaren, warmen Bildern, tollen Kontrasten selbst in dunkelsten Passagen und einem wummernden, absolut immersiven Sound, der uns direkt ins Maisfeld gezogen hat. Die Computereffekte waren ziemlich gelungen und gaben keinen Grund zur Klage. Sicherlich können sie sich nicht mit dicksten Blockbustern messen, aber der leicht künstliche Look hat mir irgendwie total gut gefallen, nichts hat sich wie unliebsame Fremdkörper angefühlt.

Die Handlung wurde ingesamt angenehm kurzweilig erzählt und gliederte sich in verschiedene Abschnitte. So ging es eher ruhig und beschaulich los (wobei sich bereits hier die ungute Grundstimmung ausbreitete), um dann mit ein paar heftigen Splatterszenen wachzurütteln und in einem aufregenden Finale zu münden. Hier saß man mit einem offenen Mund vor dem Schirm und nahm die Sache mit der Geistergestalt aus dem Maisfeld einfach mal so dahin – schließlich wurde das Ganze echt gelungen ins Treiben integriert.

Die vorwiegend jungen Darsteller haben ihre Sache sehr gut gemacht, gaben keinen Grund zur Klage. Die frischen Gesichter machten Laune und insbesondere unsere bitterböse Hauptfigur in Form von Eden (Kate Moyer) sorgte immer mal wieder für leichte Schauer auf dem Rücken. Sie verkörperter die liebenswerte und die teuflische Seite erschreckend gut, wird hoffentlich noch ihren Weg im weiteren Filmbusiness finden und uns in Zukunft weiterhin mit ihren Darbietungen überraschen.

Umsetzungen der Werke von King sind immer eine Sache für sich – zumal wenn sie (wie in diesem Falle) lediglich auf einer Kurzgeschichte beruhen und die Filmautoren nun viel dazudichten müssen. Im Falle von Wimmers Variante hat man aber hervorragende Arbeit geleistet und einen ganz unterhaltsamen Horror mit ansehenlicher Inszenierung und grandiosen Jungdarstellern abgeliefert. Aufgrund kleinerer Längen im Mittelteil ist das gute Stück zwar nicht ganz perfekt, aber die Action im letzten Part zaubert dennoch ein breites Grinsen ins Gesicht und lässt darüber hinwegschauen. Genrefans kommen hier absolut auf ihre Kost und sollten einen genaueren Blick wagen!

Dieses Rezensionsexemplar wurde freundlicherweise von PLAION PICTURES zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!

Weitere Informationen zu diesen und weiteren Filmen findet Ihr auf der Webseite des Labels: https://plaionpictures.com

Testo – Staffel 1

Inhalt

Ein paar alte Freunde wollen gemeinsam eine Bank ausnehmen, doch beim Überfall läuft Einiges schief. Sie werden in eine Schießerei mit dem Wachpersonal verwickelt und plötzlich rückt auch noch die Polizei an. Es gilt nun einigermaßen heil aus dem Schlamassel herauszukommen…

Fazit

Kurz, aber nicht ganz schmerzlos. Mit gerade einmal rund 15 Minuten pro Folge war „Testo“ eine insgesamt sehr kurze Serie, die trotzdem hinter meinen Erwartungen zurückgeblieben ist und grade beim bekannten Cast für ein paar unschöne Überraschungen sorgte.

Wer hier eine Produktion im Stile eines „4 Blocks“ oder „Dogs of Berlin“ erwartet, dürfte ein wenig enttäuscht dreinblicken. „Testo“ bot zwar einen ähnlich namhafte Besetzung, wirkte aber insgesamt einen Ticken kleiner und offensichtlich auch kostengünstiger hergestellt. Das Szenario wirkte an allen Ecken und Enden sehr eingeschränkt, selbst Szenen außerhalb der Bank haben nur einen kleinen Raum eingenommen.

Das Gebotene war ein Kammerspiel mit einer überschaubaren Anzahl an Charakteren und Schauplätzen, besaß trotz seiner überschaubaren Laufzeit allerdings ein paar Mängel. Die Handlung schien sich oft im Kreis zu drehen und viele Ereignisse/Dialoge brachten die Sache oftmals nicht weiter. Der zu Beginn aufgezogene Spannungsbogen brach regelmäßig sein, konnte aber immerhin stets einen roten Faden durchschimmern lassen.

Besonders die verwaschenen und verwackelten Bilder waren zuweilen etwas anstrengend. Sicherlich mag dies ein gewähltes Stilmittel sein, doch auf deren häufigen Einsatz hätte man verzichten können. Diese Passagen sorgten durchaus für Atmosphäre, wirkten aber hin und wieder arg billig.

Wie bereits erwähnt gab es beim Cast ein paar unerwartete Auffälligkeiten. Grundsätzlich ist gegen die allseits bekannten und klar dem Genre verorteten Gesichter nichts zu sagen, doch alle Beteiligten blieben mit ihrer Leistung klar hinter den Erwartungen zurück. Stellenweise wirkte das Geschehen wie ein schlechtes Theaterstück – bei dem Improvisation wohl auf der obersten Tagesordnung stand und dies nicht immer so prächtig gelang.

Frederick Lau war ein Lichtblick, der Rest eher so lala. Es gab reichlich Overacting und dazu noch klischeehaft geschriebene Figuren auf beiden Seiten und so kam nie so richtige Begeisterung auf. Man versuchte zu viel „Coolness“ in das Geschehen zu bringen und schoss dabei meist über das Ziel hinaus.

„Testo“ muss sich viel Kritik anhören, war aber unterm Strich trotzdem eine anschaubare und zu Glück auch nicht zu lange Angelegenheit. Man darf das Gebotene nicht mit größeren Serien vergleichen, eher als kleinen und optisch weniger herausstechenden Snack für Zwischendurch betrachten – und dann passt das schon irgendwo. Genrefans dürfen also ruhig mal in der Mediathek reinzappen und sich selbst ein Bild von den Ereignissen machen.

Fotocopyright: ARD

The Majestic

Inhalt

Die USA in den 50iger Jahren. Hollywood-Autor Peter Appleton gerät aufgrund einer früheren Mitgliedschaft in einer fragwürdigen Studentenverbindung ins Visier der Behörden. Ihm werden kommunistische Umtriebe unterstellt, der Job bei einem großen Studio vorerst auf Eis gelegt. Frustriert schüttet er sich zu und landet nach einem scheren Autounfall und hierdurch erlittenen Gedächtnisverlust in einem kleinen Ort – an dem sich scheinbar jeder Anwohner an ihn in einem gänzlich anderen Zusammenhang erinnern kann…

Fazit

Als großen Fan von Jim Carrey würde ich mich nicht unbedingt bezeichnen und habe diesen Streifen wohl bewusst immer ein bisschen ausgeblendet. Das Cover war mir aus damaligen Videothekenbesuchen durchaus im Kopf präsent, dennoch hat mich das Werk nie sonderlich gereizt – bis er mir in den letzten Tagen zufällig bei Prime über den Weg gelaufen ist.

Besonders gut gefiel mir hier die nüchterne und irgendwo sehr schöne Inszenierung, die uns schnell in einem Amerika der 50iger Jahre abtauchen ließ. Man konnte rasch im Szenario versinken und (gerade als Filmfan) auch die vielen kleinen Details am Rande genießen.

Der Film war sehr ruhig, besaß aber einen insgesamt recht passablen Flow – insofern man sich auf diese Gangart eingestellt hat. Action oder temporeiche Momente suchte man vergebens, dafür wurde oft auf das bewusste Betätigen der Handbremse gesetzt. Alles wirkte sehr entschleunigt, aber glücklicherweise nie unterinteressant.

Die Prämisse rund um den Wiederkehrten Luke hielt die Spannungskurve bis zum bitteren Ende oben, der rote Faden war dabei stets deutlich zu erkennen und der Zuschauer konnte obendrein ein wenig Miträtseln. Erst beim Finale wurde dann zwar die eigentliche Aussage der Macher offenbart, doch die Genremischung ging bis dato recht gut auf.

Im Gegensatz zu den meisten der Werke von Carrey gab sich „The Majestic“ eher ernst und auf Dramatik getrimmt, witzige Momente waren eher Mangelware. Immerhin konnte der beliebte (aber mittlerweile vielleicht auch ein wenig umstrittene) Akteur beweisen, wie toll er Abseits von „Dumm und Dümmer“ oder „Ace Ventura“ performen konnte und überzeugte auf ganzer Linie.

Überhaupt war der Cast recht beachtenswert und bis auf die kleinste Nebenrolle mit bekannten Gesichtern bestückt. Martin Landau, Jeffrey DeMunn oder gar ein Bruce Campbell gaben sich ein nettes Stelldichein und sorgten für ein wohliges Befinden. Technisch gab es (wie bereits erwähnt) sowieso nichts zu bemängeln. Die alten Tage wurden glaubhaft rekonstruiert, der Soundtrack hierzu passend gewählt.

Bei „The Majestic“ wusste ich zunächst nicht, ob ein Mystery-Thriller oder einfach nur ein waschechtes Drama vermittelt werden sollte. Der Film bediente sich vieler Elemente, blieb dabei aber angenehm bodenständig und stieß höchstens bei ein paar fragwürdigen Aussage bei seiner letzten Szene vor Gericht ein wenig auf. Für Filmliebhaber wurde jedenfalls Einiges geboten und trotz seinem starken Fokus auf Schnulze gibt es von mir eine kleine Empfehlung.

Fotocopyright: Warner Home Video

Angel Heart

Aufgrund aktueller Sichtung wurde dieses Review aus dem Archiv übernommen und hier sauber formatiert. Möglichweise wurden einige Passagen überarbeitet und die Wertung nach aktuellen Maßstäben noch einmal korrigiert.

Inhalt

Einst war Johnny Favorite ein beliebter Sänger, doch in den Wirren des Zweiten Weltkrieges hat sich seine Spur verloren. Geschäftsmann Louis Cyphre wartet auf Rückzahlungen des Künstlers und heuert daher den Privatdetektiv Harry Angel an. Dieser soll Favorite aufspüren, doch je länger er den Vermissten sucht, desto mehr Leichen pflastern seinen Weg…

Fazit

Schon seit meiner frühen Jugend versprühte dieser Film eine Magie, der man sich noch immer schwerlich entziehen kann. „Angel Heart“ kombiniert so geschickt die Elemente eines klassischen Detektiv-Filmes mit spannendem Grusel und seine Auflösung schockiert noch jedes Mal.

„Angel Heart“ ist ein echter Sonderfall. Obwohl sich die Auflösung eigentlich schon bei der ersten Sichtung abzeichnete und die Handlung nach dutzenden Sichtungen hinreichend bekannt ist, fesselt seine meisterhafte Umsetzung noch immer an den Schirm. Alan Parker schuf hier einen Horrortrip, der wirklich nachhaltig im Gedächtnis blieb und selbst wenig Interessierte an der Voodoo-Materie (wie mich) vollends abholen durfte.

Man wurde mit Motiven und Motivationen versorgt, bekam ein ausreichendes Verständnis für bestimmte Traditionen und Verhaltensweisen – ohne dabei unnötig in die Tiefe zu gehen. Man schnitt alles im passenden Rahmen an und platzierte seine intelligent konstruierte Geschichte inmitten dieser Gegebenheiten.

Der Streifen besaß so viele kleine Details und Anspielungen, die man gar nicht auf den ersten Blick erfassen konnte. Es wurden nicht nur viele Figuren und Geschichten angerissen, sondern auch enorm viel mit Bildsprache gearbeitet. So wurden selbst kleine, augenscheinlich eher unbedeutende Elemente zu wichtigen Randnotizen und halfen letztlich bei der Rekonstruktion der kompletten Ereignisse.

Es wurden religiöse Symbole und Rituale vermengt, letztlich aber zu einem glaubwürdigen Konstrukt zusammengelegt und dabei nicht über das Ziel hinausgeschossen. Noch immer stand der Mensch als Bestie im Vordergrund, auch wenn uns dies hier herrlich unterschwellig vermittelt und nicht mit dem Holzhammer eingebläut wurde.

Mickey Rourke befand sich damals auf dem Zenit seines Schaffens. Er ging vollkommen in der Rolle des Harry Angel auf und zog den Zuschauer trotz einiger fragwürdiger Ermittlungsmethoden stets auf seine Seite. Man konnte sich unerwartet gut in seine Lage hineindenken, seine Sorgen und Ängste zweifelsfrei mit ihm teilen. Ihm wurde die Figur einfach auf den Leib geschneidert.

Ihm gegenüber stand nicht nur eine äußerst freizügige und ebenfalls enorm überzeugende Lisa Bonet, sondern auch ein diabolischer Robert DeNiro, der allein mit seiner Präsenz immer wieder für Schauer auf dem Rücken sorgte. Abgerundet wurden diese bemerkenswerten Auftritte durch eine schön düstere Inszenierung, die mit blassen Bildern und seinem passenden Soundtrack, der stets genau den richtigen Nerv getroffen hat.

„Angel Heart“ ist ein Kultfilm und landet zurecht in regelmäßigen Abständen auf der heimischen Leinwand. Seine starke Inszenierung und sein extrem gefälliger Cast üben eine hypnotische Wirkung aus und gehen unter die Haut. Ich beneide Jeden, der diesen Trip zum ersten Mal erleben darf und an Ende so staunend wie ich einst als junger Knabe vor dem Bildschirm hockt. Ein echter Klassiker, der definitiv in keiner gut sortierten Sammlung fehlen darf.

Fotocopyright: Studiocanal

Sie liebt ihn – sie liebt ihn nicht

Inhalt

Für die bezaubernde Helen ist es kein guter Tag. Erst verliert sie ihren Job in einer Werbeagentur, dann erwischt sie ihren Kerl mit einer anderen im Bett. Doch was passiert, wenn Helen nicht vorzeitig nach Hause geschickt worden wäre und sich zumindest ihr Privatleben anders entwickelt hätte?

Fazit

„Sie liebt ihn – sie liebt ihn nicht“ war ein Film, der zumindest am Anfang etwas Aufmerksamkeit erforderte und zunächst etwas unübersichtlich daher kam. Die Macher präsentierten uns hier unterschiedliche Handlungsabläufe, die fortwährend parallel zueinander erzählt wurden und verschiedene Abzweigungen des Lebens von Helen aufzeigten.

Hatte man sich an die unkonventionelle Herangehensweise gewöhnt, entfaltete sich eine nette und weitestgehend auch recht unterhaltsame Geschichte – die enorm von ihrer liebenswerten Hauptfigur (Gwyneth Paltrow) profitierte.

Paltrow trug das Geschehen über weite Teile von allein, überzeugte in ihren unterschiedlich verlaufenden Schicksalen und bot stets einen guten Anker zur Identifikation. Sie spielte ihre Filmpartner an die Wand, stach mehr als deutlich vom Rest empor und rettete das Geschehen immer wieder vor aufkeimender Bedeutungslosigkeit.

Der Film an sich besaß nämlich ein paar Schwächen, die selbst von einer tollen Hauptfigur nicht vollends hinweggelächelt werden konnten. So schlichen sich in aller Regelmäßigkeit ein paar unschöne Längen ein und das Schicksal von Helen schien dabei fast egal zu werden. Das Gebotene plätscherte nach witzigen Wendungen immer mal wieder vor sich hin, bot insgesamt viel zu wenige Überraschungen.

Im Grunde lieferten uns die Macher (immerhin handwerklich solide gemacht) lediglich zwei recht bodenständige Werke (die eben inszenatorisch geschickt miteinander verwoben wurden) – aber jedoch nicht das geniale Gesamtpaket mit erinnerungswürdigen Momenten. Alles war arg zahm, austauschbar, hob sich nur durch seine Aufmachung ein bisschen aus der breiten Masse hervor.

„Sie liebt ihn – sie liebt ihn nicht“ lebte von einer tollen Paltrow und dem Charme der 90iger Jahre, der durch ein eher ausgewaschenes und krisseliges HD-Bild zusätzlich unterstrichen wurde. Ich lobe die klugen Ansätze, moniere aber deren zu bodenständigen Kern und ein paar Durchhänger bei der Umsetzung. Für mal eben Zwischendurch geht der Streifen in Ordnung, aber unterm Strich wars für mich nicht der große Wurf.

Fotocopyright: Alive AG

The Gateway – Im Griff des Kartells

Inhalt

Parker ist Sozialarbeiter, der manchmal keinen ausreichenden Abstand zu seinen Kunden findet und hin und wieder auch seine Aggressionen nicht im Griff hat. Selbst nach seiner Kündigung behält er eine Familie genauer im Blick und gerät damit in die Schusslinie eines Drogenkartells…

Fazit

Für mich war „The Gateway“ in erster Linie eine Präsentation der Fähigkeiten von Shea Whigham, der seine Sache hier wirklich ganz vorzüglich erledigt hat und als unkonventioneller Streetworker durchaus überzeugen konnte. Er gab seinem Charakter Kontur und vor allem die notwendige Glaubwürdigkeit, um prima im Szenario zu versinken, sogar manch kleinen Patzer in der Handlung zu schlucken.

Verwackelte Aufnahmen und ein paar verzerrte Kameraperspektiven haben mir zunächst den Einstieg in den Film erschwert, doch glücklicherweise hat das Geschehen zur richtigen Zeit in einen normalen Modus gewechselt und lieferte uns fortan weniger anstrengende und hochwertigere Bilder. Man kam dann schnell in die Welt von Parker hinein, konnte seine Motivationen absolut nachvollziehen und folgte gebannt der Dinge, die da kamen.

Die Erzählweise des Streifens war überwiegend ruhig, dafür aber sehr kurzweilig. Der Spannungsaufbau war behutsam, aber gelungen. Man spürte rasch, dass sich die Ereignisse im Lauf der Zeit wohl immer weiter zuspitzen werden, doch man machte nie einen drängenden Eindruck. Man ließ das Ganze schön gemächlich eskalieren, bis das unausweichliche Finale stattfinden würde.

Die Geschichte hat im Großen und Ganzen gut gefallen. Sie wirkte jetzt nicht unbedingt aus dem Alltag gegriffen, doch behielt viele glaubwürdige Elemente inne. Man konnte sich das Szenario also durchaus problemlos vorstellen und sah das Leben nicht zu weit davon weg. Vielleicht waren einige Aktionen einen Tick zu weit drüber (oder einfach nur nicht ausreichend plausibel begründet), aber auch der gefällige Cast macht hier Einiges wieder wett.

Neben dem bereits erwähnten Whigham hat sich auch der Rest seiner Kollegen keine Blöße geleistet. Der vergleichsweise kleine Auftritt von Frank Grillo fand ich der Sache dabei nur zuträglich, sonst hätte das Werk in meinen Augen einen anderen Charme bekommen. Für mich ist er zwar ein gern gesehener B-Movie Action-Star, doch lag war der Fokus überwiegend woanders.

Viel erwartet habe ich ehrlich gesagt nicht und wurde am Ende mehr als angenehm überrascht. „The Gateway“ war mal ein Blindkauf im Euroshop und hat sich unterm Strich als unterhaltsames Thriller-Drama herausgestellt. Vor allem der Auftritt von Shea Whigham hat mich hierbei ein wenig geflashed und ansonsten war die Geschichte und deren Umsetzung absolut in Ordnung. Unterm Strich also ein echt passabler Streifen mit hohem Unterhaltungswert.

Fotocopyright: Splendid Film/WVG

The Lucky One – Für immer der Deine

Aufgrund aktueller Sichtung wurde dieses Review aus dem Archiv übernommen und hier sauber formatiert. Möglichweise wurden einige Passagen überarbeitet und die Wertung nach aktuellen Maßstäben noch einmal korrigiert.

Inhalt

Mitten in den Wirren des Irakkrieges findet der junge Soldat Logan Thibault das Foto einer hübschen Dame und klammert sich in seinen dunkelsten Stunden daran. Als er wieder in der Heimat ist, beschließt er den Schutzengel zu finden und für die Dienste als Glücksbringer zu danken…

Fazit

Nicht wirklich gut, aber auch nicht wirklich schlecht. „The Lucky One“ ist ein typischer „Sparks-Film“ mit allen bekannten Höhen und Tiefen. Die Geschichte war eher simpel gestrickt und echte Zweifel an einem Happy-End gab es eigentlich zu keiner Zeit.

Bei Adaptionen von Sparks kommt es weniger auf Spannung, vielmehr auf die gefühlvolle Umsetzung an und das ist den Machern hier weitestgehend gelungen. Sicherlich bot die Schnulze ein paar kleinere Leerläufe, doch insgesamt trugen die symphytischen Figuren die überschaubare Handlung recht ansehenlich.

Erneut wurden die Charaktere ein wenig überzeichnet, um dem Kitschfaktor etwas zu erhöhen – aber bei einer solchen Produktion ging das gerade noch so in Ordnung. Man wusste worauf man sich hier einlässt und so durfte man sich nicht über leicht unglaubwürdig konstruierte Elemente beklagen.

Zac Efron hat seinen Job – im gebotenen Rahmen – absolut befriedigend erledigt und gegenüber seinen Kollegen immer den richtigen Dackelblick an den Tag gelegt. Es war allerdings schade, dass man seine Traumata zwar zu Beginn offengelegt hat, jedoch immer weniger darauf eingegangen ist. Sicherlich mag er sich bei seiner neuen Liebe von den Schrecken des Krieges erholt haben, doch mir war die Abarbeitung dann leider einen Ticken zu oberflächlich und schnell geraten.

Unterm Strich war „The Lucky One“ ein solider Genrevertreter, der eine gewisse Checkliste abhakt und stets in sicheren Gewässern schwamm. Schon nach wenigen Minuten lag die vorherschaubare Geschichte klar auf der Hand und der Fokus konzentriert sich auf die Darsteller, die immerhin gut miteinander harmonierten und mit ihren gemeinsamen Momenten großenteils passabel bei Laune hielten.

Fotocopyright: Warner Bros (Universal Pictures)

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