Inhalt

Die USA in den 50iger Jahren. Hollywood-Autor Peter Appleton gerät aufgrund einer früheren Mitgliedschaft in einer fragwürdigen Studentenverbindung ins Visier der Behörden. Ihm werden kommunistische Umtriebe unterstellt, der Job bei einem großen Studio vorerst auf Eis gelegt. Frustriert schüttet er sich zu und landet nach einem scheren Autounfall und hierdurch erlittenen Gedächtnisverlust in einem kleinen Ort – an dem sich scheinbar jeder Anwohner an ihn in einem gänzlich anderen Zusammenhang erinnern kann…

Fazit

Als großen Fan von Jim Carrey würde ich mich nicht unbedingt bezeichnen und habe diesen Streifen wohl bewusst immer ein bisschen ausgeblendet. Das Cover war mir aus damaligen Videothekenbesuchen durchaus im Kopf präsent, dennoch hat mich das Werk nie sonderlich gereizt – bis er mir in den letzten Tagen zufällig bei Prime über den Weg gelaufen ist.

Besonders gut gefiel mir hier die nüchterne und irgendwo sehr schöne Inszenierung, die uns schnell in einem Amerika der 50iger Jahre abtauchen ließ. Man konnte rasch im Szenario versinken und (gerade als Filmfan) auch die vielen kleinen Details am Rande genießen.

Der Film war sehr ruhig, besaß aber einen insgesamt recht passablen Flow – insofern man sich auf diese Gangart eingestellt hat. Action oder temporeiche Momente suchte man vergebens, dafür wurde oft auf das bewusste Betätigen der Handbremse gesetzt. Alles wirkte sehr entschleunigt, aber glücklicherweise nie unterinteressant.

Die Prämisse rund um den Wiederkehrten Luke hielt die Spannungskurve bis zum bitteren Ende oben, der rote Faden war dabei stets deutlich zu erkennen und der Zuschauer konnte obendrein ein wenig Miträtseln. Erst beim Finale wurde dann zwar die eigentliche Aussage der Macher offenbart, doch die Genremischung ging bis dato recht gut auf.

Im Gegensatz zu den meisten der Werke von Carrey gab sich „The Majestic“ eher ernst und auf Dramatik getrimmt, witzige Momente waren eher Mangelware. Immerhin konnte der beliebte (aber mittlerweile vielleicht auch ein wenig umstrittene) Akteur beweisen, wie toll er Abseits von „Dumm und Dümmer“ oder „Ace Ventura“ performen konnte und überzeugte auf ganzer Linie.

Überhaupt war der Cast recht beachtenswert und bis auf die kleinste Nebenrolle mit bekannten Gesichtern bestückt. Martin Landau, Jeffrey DeMunn oder gar ein Bruce Campbell gaben sich ein nettes Stelldichein und sorgten für ein wohliges Befinden. Technisch gab es (wie bereits erwähnt) sowieso nichts zu bemängeln. Die alten Tage wurden glaubhaft rekonstruiert, der Soundtrack hierzu passend gewählt.

Bei „The Majestic“ wusste ich zunächst nicht, ob ein Mystery-Thriller oder einfach nur ein waschechtes Drama vermittelt werden sollte. Der Film bediente sich vieler Elemente, blieb dabei aber angenehm bodenständig und stieß höchstens bei ein paar fragwürdigen Aussage bei seiner letzten Szene vor Gericht ein wenig auf. Für Filmliebhaber wurde jedenfalls Einiges geboten und trotz seinem starken Fokus auf Schnulze gibt es von mir eine kleine Empfehlung.

Fotocopyright: Warner Home Video