(Asien-)Filme, Serien, Videospiele, und mehr...

Schlagwort: Thriller (Seite 2 von 123)

Motives – Wenn Begierde zerstört

Inhalt

Er ist gutaussehend, erfolgreich und verheiratet. Trotzdem lässt sich Emery Simms auf eine Affäre mit Allanah ein und bringt damit seine bis dato heile Welt gehörig ins Wanken…

Fazit

Für Fans von „schwarzen“ Thrillern lohnt sich dieser Film auf jeden Fall. Natürlich mag die Geschichte nicht sonderlich originell erschienenen und auch die Auflösung recht früh auf der Hand liegen, doch der Unterhaltungsfaktor war hier in jeder Minute der sowieso schon überschaubaren Spielzeit (unter 90 Minuten) voll gegeben. Es gab keinerlei Leerläufe, dafür ein paar gut gefilmte Aufnahmen, die uns leicht in die Welt der Reichen und Schönen abtauchen ließen.

Die Darsteller haben ihre Sache allesamt gut gemacht – brachten sie in erster Linie doch die Optik und das gewisse Etwas für ihre zumeist etwas überheblich angelegten Rollen mit. Überdies stimmte die Chemie untereinander zu jeder Zeit und die smarte (aber leider auch leicht verrauschte) Optik bot den passenden Look hierzu. Die Produktion wirkte hochwertig und cineastisch – was gegenüber zu stark polierten aktuellen Filmen eine angenehme Ausnahme war.

Ein großes Review ist eigentlich nicht nötig, dass Wichtigste ist bereits gesagt und ein Empfehlung geht raus. Kritisieren mag man vielleicht die insgesamte Oberflächlichkeit des Streifens, doch damit hat quasi das ganze Genre zu kämpfen und außerdem mindert dies ja nichts an seinem Unterhaltungsauftrag, der hier mit Bravour vollzogen wurde. Nichts was länger im Gedächtnis bleibt, allerdings für einen kurzweiligen Abend vollkommen ausreichend.

Fotocopyright: Sony Pictures Home Entertainment

Old Guy – Alter Hund mit neuen Tricks

Inhalt

Ein alternder Auftragskiller soll einen verheißungsvollen Nachfolger einarbeiten und geht zunächst widerwillig dieser Pflicht nach. Anfangs glaubt er, durch das neue Talent ersetzt zu werden – später merken Beide, dass sie hinter der Licht geführt wurden…

Fazit

Ehrlich gesagt hat mich die Geschichte nicht sonderlich angesprochen, doch wegen Christoph Waltz und Lucy Liu wollte ich diesem Titel dennoch eine Chance einräumen. Geboten hat sich ein mittelprächtig gemachter und leider auch mittelprächtig unterhaltsamer Streifen, der das Rad nicht neu erfand und auch ansonsten nur wenige Pluspunkte auf der Haben-Seite verbuchen konnte.

Die Handlung war nicht gerade neu und auch die bereits in der kurzen Inhaltsangabe erwähnte Wendung brachte nur wenig frische Ansichten in das altbekannte Szenario. Man hat sämtliche Variationen der Killer-Story irgendwo schon einmal gesehen und zumeist auch etwas witziger oder actionreicher erlebt.

Die Darsteller gaben ihre Sache grundsätzlich passabel erledigt, doch die Chemie untereinander hat irgendwie nicht so recht gepasst. Ich empfand die Charaktere als etwas zu überzeichnet und unglaubwürdig, deren Beziehung untereinander nicht aufschlussreich genug erklärt. Sowohl Waltz, als auch Liu waren für diese Rollen vollkommen verschwendet, stellten aber immerhin das größte Highlight an dieser Produktion da.

Filme wie „Killer Bodyguard“ erfanden das Rad ebenfalls nicht neu, waren aber wesentlich kurzweiliger gemacht und sorgten für Schenkelklopfer. „Old Guy“ dagegen kam mit markanten Namen, aber wesentlich schlechteren Inhalt daher, enttäuschte auf ganzer Linie. Das Gebotene war nur selten witzig, meist sogar erschreckend langweilig und eigentlich nie im positiven Sinne über das Ziel hinaus geschossen. Keine Empfehlung meinerseits, doch wohl schnell auch wieder vergessen.

Fotocopyright: LEONINE

The Stanley Parable (Nintendo Switch)

Inhalt

Der Spieler schlüpft in die Rolle von Stanley, der wie jeden Tag in seinem Büro sitzt und diverse Tasten betätigt. Als ihm jedoch klar wird, dass er sich wahrscheinlich allein im Gebäude befindet, geht er auf die Suche nach seinen Kollegen und macht dabei die ein oder andere verwunderliche Entdeckung…

Gameplay

Auf meiner aktuellen Suche nach Walking Simulatoren bin ich natürlich wieder über diesen Titel gestolpert und würde ihm nach genauerem Antesten auch diesem Genre zuschreiben. Der Spieler steuert den namensgebenden Stanley aus der Ego-Perspektive durch die unterschiedlichen Büroräume und darf hier und da auch mal einen Schalter betätigen.

Im Gegensatz zu anderen Mitbewerbern kann man hier allerdings auch sterben – was jedoch unabwendbar zum Konzept gehört und so gewollt ist. Nach jedem Ableben startet Stanley wieder in seinem Büro und versucht nun ein anderes der 42 Enden (Deluxe Edition) zu erreichen. Das ist das Spielprinzip.

Ein Sprecher kommentiert dabei unsere Aktionen und gibt neben nützlichen Hilfen auch gerne mal Spott und Hohn von sich, wächst uns mit seiner fröhlichen Stimmfarbe rasch ans Herz.

Spielzeit

Die Spielzeit ist schwierig zu beziffern. Im Grunde kann ein erstes Ende bereits nach wenigen Minuten erreicht sein, der Rest richtet sich an die Ausdauer und Motivation des Spielers. Ich habe mich ungefähr 2 bis 3 Stunden mit dem Programm beschäftigt, wohl etwas mehr als die Hälfe der möglichen Enden zu Gesicht bekommen. Danach hat es mir an erstrebenswerten Zielen gefehlt.

Präsentation

Optisch ist der Titel kein Knaller, aber immerhin performt die karge (und dennoch halbwegs ansehnliche) Grafik gerade auf der Switch recht gut. Die Kulissen wurden nett gestaltet und mit markanten Einrichtungselementen bestückt. Das Geschehen lief jederzeit superflüssig und die kurzen Ladepausen gingen in Ordnung. Sehr gut hingegen unser englischsprachiger Sprecher mitsamt passabel übersetzten deutschen Untertiteln. Einige InGame-Objekte (Buttons, Tafeln, Bildschirme, etc.) wurden sogar ebenfalls lokalisiert.

Positiv

  • witzige Grundidee
  • exzellenter Kommentator
  • kreative Spielwege / viele unterschiedliche Enden

Neutral

  • technisch bestenfalls solide
  • Spielzeit richtet sich nach der Motivation des Spielers

Negativ

  • Spielprinzip nutzt sich schnell ab
  • geringer Wiederspielwert

Fazit

Lange habe ich diesen Titels mangels Interesse vor mir hergeschoben und stehe am Ende auch etwas ratlos da. Die originelle Grundidee muss man neidlos anerkennen und manchen Lacher konnte man sich nicht verkneifen – doch letztlich hat mich das Produkt nicht von sich überzeugen können.

Schnell hat sich das Gameplay abgenutzt und die Motivation fuhr rasch zurück. Für ein oder zwei Stunden mag das Ding zu beschäftigen wissen, aber ich bezweifele, dass das Modul noch einmal in der Konsole landen wird.

Ich bereue den kurzen Ausflug mit Stanley nicht, sehe das Spiel jedoch eher als Tech-Demo für einen (höchstwahrscheinlich unwahrscheinlichen) Port eines richtigen Half Lifes auf den Handheld von Nintendo…

Fotocopyright: Galactic Cafe

The Suicide of Rachel Foster (Nintendo Switch)

Inhalt

Dezember 1993. Der Spieler schlüpft in die Rolle von Nicole Wilson, die gerade in ihrem geerbten Hotel angekommen ist. Lange war sie nicht mehr an diesem mittlerweile verlassenen Ort, doch schnell keinem ersten Erinnerungen wieder auf…

Gameplay

„The Suicide of Rachel Foster“ ist ein klassischer Walking-Simulator, bei dem dem das Storytelling klar im Vordergrund steht, der Spieler weder mit Action konfrontiert wird, noch sterben kann.

Aus der Ego-Perspektive erkunden wir das verlassene Hotel, kommunizieren via Funkgerät mit einem freundlichen Helfer und erhalten Tagesweise neue Aufgaben (z.B. die Heizung anstellen, etwas zu Essen finden, etc.). Dabei gibt es kleinere Gruseleinlagen (mysteriöse Geräusche, klappernde Türen, etc.), die für Atmosphäre sorgen.

Die Interaktion ist arg eingeschränkt, da nur wenige Gegenstände genauer untersucht bzw. eingesteckt werden können. Großartige Rätsel sind ebenso Mangelware – hauptsächlich die Navigation in dem verschachtelten Gebäude sorgt hin und wieder für Kopfzerbrechen (zumindest am Anfang).

Spielzeit

Ich habe mir mit den Erkunden des Hotels (zwangsläufig) etwas Zeit gelassen und den Abspann nach rund 3 Stunden erblicken dürfen.

Präsentation

Angefangen hatte ich das Spiel zunächst auf dem PC, bin aber dann aus bequemlichkeitsgründen rasch auf die Switch gewechselt und wurde positiv überrascht. Optisch macht der Titel auf der schwachen Konsole von Nintendo einen sehr guten Eindruck und muss sich tatsächlich nicht hinter dem großen Rechner verstecken. Man bemerkt zwar leichte Unschärfen und verpixelte Darstellung von einigen Objekten, aber unterm Strich war die Grafik sehr gut.

Der Look war realistisch, die Ausleuchtung fantastisch und das Hotel an sich sehr markant ausgearbeitet. Zwar gab es nur eine englische Sprachausgabe (inkl. deutschen Untertiteln), jedoch war diese leicht verständlich und mit ausgezeichneten Sprechern besetzt.

Positiv

  • starke Präsentation
  • tolle Atmosphäre
  • spannende Handlung

Neutral

  • kurze Spielzeit

Negativ

  • nur englische Sprachausgabe
  • Steuerung etwas behäbig

Fazit

Die Spielzeit war recht kurz, aber das macht nichts. „The Suicide of Rachel Foster“ war ein spannender, gut geschriebener und fortwährend packender Walking Simulator, bei dem Genrefans auf Ihre Kosten kommen. Mir hat die eher ruhige Gangart, sowie die Geschichte und ihre Aufklärung sehr gut gefallen – könnte mir sogar eine Filmadaption vorstellen. Die Atmosphäre hat mich angenehm am Stephen King („Shining“) erinnert und gerne gebe ich hier eine heiße Empfehlung ab.

Fotocopyright: Daedalic Entertainment

Lost Records: Bloom & Rage (PC)

Inhalt

Ein mysteriöses Paket bringt ein paar alte Freundinnen nach etlichen Jahren endlich wieder zusammen an einen Tisch. Sie sinnieren über ihre Jugend in den 90igern und erinnern sich an schmerzlich verdrängte Ereignisse…

Gameplay

Das Spiel stammt von den ursprünglichen „Life is Strange“-Machern und besitzt ganz ähnliche Ansätze. Wir steuern unsere Hauptfigur aus der Third-Person-Perspektive und folgen einem relativ gradlinigen Gameplay-Pfad. Wir können uns vielerlei Gegenstände etwas genauer anschauen, bekommen aber ansonsten immer grob das aktuelle Ziel (Tasche packen, Zimmer verlassen) vorgegeben, können uns nur selten „verirren“.

Neu im Gegensatz zu den Erstlingen ist diesmal allerdings die Integration der Videokamera unserer Spielfigur. Manchmal optional, oftmals aber auch Pflicht zum Voranbringen der Handlung, ist die Verwendung selbiger. Wir schalten bei Bedarf in einen speziellen Aufnahmemodus, müssen dort bestimmte Ereignisse oder Personen festhalten, können uns danach sogar eigene Zusammenschnitte der eigenen Aufnahmen anschauen. Dies wirkte am Anfang zwar etwas aufgesetzt und wie eine Art von Fleißaufgabe, ging aber irgendwann ins Blut über und machte durchaus Laune.

Spielzeit

Das Spiel gliederte sich in verschiedene Episoden, wobei das Ende noch nicht erreicht ist. Ich habe etwa 7 bis 8 Stunden in der ersten Hälfte des Programmes verbracht, wobei die restlichen Inhalte am 15. April als Download nachgeliefert werden (dann werde ich dieses Review noch einmal updaten).

Präsentation

Da ich die „Life is Strange“-Spiele zuletzt auf der Switch genossen habe, war ich von der technischen Seite nicht unbedingt verwöhnt bzw. nicht unbedingt großer Erwartungen ausgesetzt. Gezockt habe ich „Lost Records“ nun allerdings auf dem PC mit hoher Auflösung und vollen Details – und war angenehm vom Ergebnis überrascht. Zwar unterstützte das Programm meinen Ultrawide-Monitor nicht komplett (das Spiel an sich lief in der Mitte, Menüs und Texteinblendungen waren hingegen auch ganz Außen zu vernehmen), aber tolle Umgebungen und fantastische Charaktergrafiken glichen dies wieder aus. Man hat einen idealen Weg zwischen Comic-Look und Realismus geschaffen, lieferte beeindruckende Gesichtsanimationen und Kulissen ab.

Leider gab es nur eine englische, aber immerhin gut verständliche Sprachausgabe, die mit brauchbaren deutschen Untertiteln bestückt wurde. Der Soundtrack kam dafür mit einigen echt genialen Songs daher – die ich gern als MP3 in der Sammlung hätte.

Positiv

  • tolle Grafik, beeindruckende Gesichter
  • spannende Geschichte mit Tiefgang
  • ideal zum Zocken in Häppchenweise
  • Kamera als spaßiges Gameplay-Element
  • eingängiger Soundtrack

Neutral

  • recht gradlinig
  • keine Rätsel
  • an die Verwendung der Kamera muss man sich gewöhnen

Negativ

  • Figurenzeichnung etwas klischeehaft
  • nur englische Sprachausgabe (deutsche Untertitel)
  • bislang nur eine Spielhälfte verfügbar

Fazit

Das Team von“LiS“ hat nicht enttäuscht. „Lost Records“ entsprach genau meinen Hoffnungen und bereitete mir eine unterhaltsame Zeit. Nachdem ich mich an Figuren und Handling der virtuellen Videokamera gewöhnt habe, wurde ich von der spannenden Geschichte eingesogen und fieberte der nächsten Spiel-Session immer wieder entgegen. Ich empfand den Spannungsaufbau als überhaupt nicht zu lang geraten, das Tempo war genau richtig. Nun warte ich ungeduldig auf den April und die restlichen Episoden – dann gibt es auch hier nochmal ein kleines Update. Bislang steht allerdings eine fette Empfehlung für alle Genre-Liebhaber, die sicherlich ebenso viel Spaß wie ich mit diesem Werk haben werden.

Fotocopyright: Dontnod Entertainment

The Place Beyond the Pines

Inhalt

Luke ist begabter Motorradfahrer und arbeitet auf dem Rummel. Als er eines Tages von seiner Vaterschaft erfährt, spricht er seinem ziehenden Arbeitgeber die Kündigung aus und lässt sich in der Nähe von seinem Nachwuchs nieder. Da der Verdienst aus Tätigkeiten in einer kleinen Werkstatt jedoch nicht ausreicht, beginnt er mit dem Überfall von Banken…

Fazit

Es ist kaum zu glauben, auch auch dieser Streifen hat schon wieder über zehn Jahre auf dem Buckel. Als ich ihn seinerzeit zum ersten Mal sah, hat er mich total umgehauen und war vielleicht sogar der beste Film des Jahres. Nun ist einige Zeit vergangen und am gestrigen Abend bekam das Teil eine erneute Chance, die er ohne mit der Wimper zu zucken ergreifen und seine Faszination erneut ausspielen konnte.

Der Streifen gliedert sich in drei Episoden, die eng miteinander verbunden sind und trotz kleinerer Zeitsprünge nahtlos ineinander übergehen. Es gab nur wenige Hauptfiguren, die allerdings umso intensiver dargestellt und von den Autoren geschrieben wurden. Es präsentierte sich eine klassische Geschichte über die Verbindung dieser Personen – über verschiedene Epochen und über verschiedene Ansichten hinweg.

Die Aussage ist allerdings nicht ganz klar. Man versucht dem Zuschauer vielmehr diverse unglückliche Zusammenhänge und Zufälle aufzuzeigen, irgendwo den echten Lauf des Lebens zu schildern – ohne dabei allzu sehr konstruiert rüber zu kommen. Manchmal ziehen sich bestimmte Personen einfach an und das Schicksal nimmt seinen Lauf – wie es hier auf packende Weise geschildert wurde.

Die Inszenierung war hochwertig und besaß einen tollen Look. Die leicht grobkörnigen Aufnahmen wurden mit starken Filtern bestückt und dennoch kam das Ganze sehr realistisch und glänzend rüber. Die Bilder waren stellenweise so ruhig, dass eine gewisse Meditation ausgeübt wurde und trotzdem (oder gerade deshalb) die Aufmerksamkeit nicht verloren ging. Der Soundtrack hielt sich dagegen meist angenehm im Hintergrund, doch dröhnende Motorengeräusche spielten sich nett ins Ohr.

„The Place Beyond the Pines“ war ein krasses, generationenübergreifendes Familienportrait, dass in Sachen Darsteller, Inszenierung und vor allem in seiner Wirkung nichts von seinem Charme eingebüßt hat und nach all den Jahren noch immer ein fantastisches Erlebnis gewesen ist. Ryan Gosling und Bradley Cooper warnen niemals besser, aber genügend andere Gründe zur Sichtung dieses Meisterwerkes gibt es auf jeden Fall reichlich.

Fotocopyright: Studiocanal

Konklave

Inhalt

Der Papst ist toll und eilig müssen Vorbereitungen zur Neuwahl getroffen werden. Dabei hat Kardinal Thomas Lawrence alle Hände voll zu tun und als ihm dann kurz vor der Konklave noch wichtige Informationen zu möglichen Nachfolgern zugespielt werden, gerät der treue Katholik ins Wanken…

Fazit

Ohne seine Nominierung für den Oscar wäre ich vielleicht gar nicht so recht auf diesen Streifen aufmerksam geworden. Sicherlich ist mir das Cover bereits vor einiger Zeit aufgefallen, doch bisher tat ich diesen Streifen dann eher als uninteressant ab – bis ich gelesen habe, dass es sich hier um einen waschechten Thriller handeln sollte.

Die Geschichte an sich war gut und die beschaulich-ruhige Inszenierung gab ein paar interessante Einblicke hinter die Kulissen der Kirche bzw. die aufwändigen Vorbereitungen für die namensgebende Konklave. Man konnte sich prima in die Sachverhalte hineindenken und tatsächlich ausgezeichnet in eine (zumindest für mich) fremde Welt abtauchen.

Auch wenn die Handlung Potential offenbarte und stellenweise sehr spannend gestrickt wurde, stellte man sich hier und da ein Bein. Die Auszählungen waren für meinen Geschmack etwas zu sehr in die Länge gezogen und das Finale (welches ich natürlich nicht verraten werde) wirkte fast wie ein Schlag ins Gesicht. Was bei anderen Titeln eigentlich als Lob zu verstehen ist, mutete hier seltsam an und macht sich höchstwahrscheinlich keine Freunde in einer durchaus angestrebten Zielgruppe.

Die Riege der Darsteller war beachtlich und allesamt haben Ihre Sache auch erwartungsgemäß toll erledigt. Natürlich stach ein Ralph Fiennes dabei am meisten hervor, doch ein Stanley Tucci oder John Lithgow brauchten sich in ihren Nebentollen keineswegs zu verstecken. Die Harmonie aller Beteiligten war durchwegs gegeben und alle begegneten sich jederzeit auf Augenhöhe. Die kühlen, aber hierdurch auch ansprechenden Bilder taten ihren Teil dazu, der Soundtrack war dagegen unauffällig.

Bis zu einem gewissen Punkt war „Konklave“ eine packende Angelegenheit, doch dann keimten einige kleine Durchhänger auf und das verstörende Ende stieß gewaltig auf. Unterm Strich besteht aufgrund besagter Mängel keine Anschaupflicht, auch wenn ich diesen Filme gerne wärmer empfohlen hätte.

Fotocopyright: LEONINE

Helix

Inhalt

Ein hochrangiger Politiker bricht bei einer Rede zusammen und verstirbt kurz darauf an Ort und Stelle. Ermittlungen legen einen Anschlag mit einem speziell dafür geschaffenen Virus nah und die Polizei versucht so langsam Licht ins Dunkel zu bringen…

Fazit

Ab und zu durchstreife ich die Mediatheken und so wurde ich am vergangen Wochenende bei der ARD mit „Helix“ fündig. Ein echtes Highlight war dieser Streifen sicherlich nicht, doch für einen entspannten Sonntagabend brauchte er eigentlich alles an Zutaten mit.

Die Handlung wurde weitestgehend spannend und schlüssig präsentiert, auch wenn hier König Zufall ein großer Bestandteil des Storytellings ausmachte und das Treiben an vielen Stellen ordentlich zurechtkonstruiert wurde. Natürlich gab es auch kleinere Ungereimtheiten und absurde Vereinfachungen (Einbruch in eine gesicherte Firma, Hacking-Angriff auf selbige direkt am Serverschrank, etc.), doch zu Gunsten der Kurzweil sei das einfach mal klaglos dahin genommen.

Die Kernthematik war sicherlich interessant und verständlich aufbereitet, kam aber einen Ticken zu harmlos daher – was wohl ebenfalls aufs Konto der seichten Unterhaltung anzurechnen ist. Grundsätzlich hätte die Geschichte mehr Potential gehabt, doch wären diese umfangreicheren Ausführungen nicht in knapp 90 Minuten über die Bühne zu bringen.

Nicht wirklich schlecht, aber auch nicht wirklich gut. „Helix“ ließ sich wie ein solider TV-Krimi wegschauen und wird mit seiner oberflächlichen Weise nicht lange im Gedächtnis verweilen. Vielleicht wäre die Umsetzung als Mehrteiler etwas geschickter gewesen – mit der Gefahr hier allerdings ein paar neue Schleifen bzw. Durchhänger einzubauen. Unterm Strich ein passabler Thriller, der prima als Alternative zu einer Tatort-Episode herhalten kann.

Fotocopyright: ARD

Der Hooligan – Staffel 1

Inhalt

Der junge Kuba ist frisch verliebt und tüftelt mit seiner Freundin einen riskanten Plan aus. Er arbeitet für einen Hooligan-Anführer als Drogenkurier und beginnt mit dem Abzwacken und anderweitigen Verticken der Ware. Als dieser Betrug auffliegt, stellen sich die eigenen Leute gegen ihn…

Fazit

Wenn es um das Thema „Hooligans“ geht, bin ich eigentlich immer dabei – auch wenn ich mir für dieses Format einige Tage bis zur Sichtung gelassen habe. Erst habe ich ein wenig gehadert mit dem Beginn einer neuen Serie und habe die überschaubaren fünf Episoden in nur zwei Etappen durchgesuchtet.

„Kibic“ (so der Originaltitel) wirkte aus dem Leben gegriffen und beleuchtete die Motive seiner Figuren hervorragend. Besonders gut hat hierbei die eher unreflektierte Erzählweise gefallen – die selbst aus Kubas kriminellen Vater nach etlichen Jahren im Gefängnis keinen geläuterten Apostel gemacht und die Treue zu den eigenen Leuten und den Verein nicht in Frage gestellt hat.

Die Darsteller haben ihre Sache mit Bravour erledigt und wiesen sogar optisch eine enge Verwandtschaft zueinander auf. Vater und Sohn waren klar zu erkennen und ihr Spiel (besonders in gemeinen Szenen) ging unter die Haut. Man konnte sich gut in alle Parteien hineindenken – auch wenn diese traurige Welt nicht dem eigene Umfeld entspricht.

Ausstattung und Optik waren auf einem hohen Level. Es gab zwar nicht sonderlich viele Schauplätze, doch diese waren standesgemäß ausgeschmückt und sorgten für eine perfekte Immersion. Trotz auf Hochglanz polierter Bilder wirkte das Szenario angenehm rau und intensiv. Die deutsche Synchronisation ging vollkommen in Ordnung und ließ nichts vermissen.

Hin und wieder war die Serie leicht drüber, aber vielleicht auch gerade deswegen war der Spannungsbogen so gelungen. Wer sich für das Milieu interessiert und bereits im Vorfeld erahnt, dass es nur wenige Eindrücke vom Rasensport gibt, liegt hier richtig. „Der Hooligan“ war packend erzählt, technisch makellos präsentiert und darstellerisch toll besetzt. Grundsätzlich fühlte sich das Geschehen abgeschlossen an, doch gegen eine weitere Staffel wäre absolut Nichts einzuwenden.

Fotocopyright: Netflix

Bogotá: Stadt der Verlorenen

Inhalt

Die Wirtschaftskriese im Jahr 1997 zwingt eine koreanische Familie zur Ausreise nach Kolumbien. Dort werden sie von einem alten Freund in Empfang genommen und finden schnell neue Arbeit. Das echte Paradies haben sie jedoch nicht gefunden, denn auch hier muss hart gehandelt und sich vor allem mit den korrupten Behörden arrangiert werden…

Fazit

Grundsätzlich erzählte „Bogotá“ keine neue Geschichte und riss in keinem Bereich irgendwelche Bestmarken. Unterhalten hat der Streifen aber dennoch recht gut, auch wenn ab einem gewissen Punkt einige Schwächen im Drehbuch auftauchten und das Finale (keine Spoiler!) mit einigen Fragezeichen zurück ließ.

Der Aufstieg unseres „Gangsterbosses“ wurde gut verständlich und weitestgehend kurzweilig in Szene gesetzt. Es hat durchaus Spaß gemacht der Entwicklung unseres jungen Protagonisten beizuwohnen und bei manch krasser Aktion sogar zu Schmunzeln.

In anderen Reviews wurde es bereits angemerkt und ich empfand ebenfalls so. Ab einen gewissen Punkt ging der rote Faden ein wenig verloren und die Szenen fühlten sich ein wenig willkürlich aneinandergereiht an. Die bis dato so schöne Erzählstruktur brach auf und man eröffnete hastig ein paar Fächer, ohne diese standesgemäß zu schließen.

Das Gezeigte wirkte hierdurch teilweise wie ein Pilotfilm zu einer (nicht vorhandenen) Serie und ließ uns am Ende mit einigen Fragen und Wünschen zurück. Sicherlich wurden einige Kapitel befriedigend zu Ende gebracht, doch die Zukunft unseres „Helden“ blieb ungewiss.

Neben seinen durchwegs gut agierenden Darstellern war besonders das exotische Setting ein echtes Highlight für mich gewesen. Kolumbien wirkte frisch und unverbraucht, während eher vertraute Gesichter für schnelle Immersion sorgten. Dazu gesellte sich eine hochwertige Optik, ein ordentlicher Soundtrack und eine brauchbare Synchronisation.

„Stadt der Verlorenen“ macht Vieles richtig, verliert aber hin und wieder die Orientierung und hätte uns noch runder in den Feierabend verabschieden dürfen. Trotzdem sei der Titel Freunden von koreanischen Filmen empfohlen – allein schon wegen den unverbrauchten Kulissen, die einen völlig anderen Seheindruck vermittelten und trotzdem rasch zum Abtauchen einluden.

Fotocopyright: Netflix

« Ältere Beiträge Neuere Beiträge »