Inhalt

Luke ist begabter Motorradfahrer und arbeitet auf dem Rummel. Als er eines Tages von seiner Vaterschaft erfährt, spricht er seinem ziehenden Arbeitgeber die Kündigung aus und lässt sich in der Nähe von seinem Nachwuchs nieder. Da der Verdienst aus Tätigkeiten in einer kleinen Werkstatt jedoch nicht ausreicht, beginnt er mit dem Überfall von Banken…

Fazit

Es ist kaum zu glauben, auch auch dieser Streifen hat schon wieder über zehn Jahre auf dem Buckel. Als ich ihn seinerzeit zum ersten Mal sah, hat er mich total umgehauen und war vielleicht sogar der beste Film des Jahres. Nun ist einige Zeit vergangen und am gestrigen Abend bekam das Teil eine erneute Chance, die er ohne mit der Wimper zu zucken ergreifen und seine Faszination erneut ausspielen konnte.

Der Streifen gliedert sich in drei Episoden, die eng miteinander verbunden sind und trotz kleinerer Zeitsprünge nahtlos ineinander übergehen. Es gab nur wenige Hauptfiguren, die allerdings umso intensiver dargestellt und von den Autoren geschrieben wurden. Es präsentierte sich eine klassische Geschichte über die Verbindung dieser Personen – über verschiedene Epochen und über verschiedene Ansichten hinweg.

Die Aussage ist allerdings nicht ganz klar. Man versucht dem Zuschauer vielmehr diverse unglückliche Zusammenhänge und Zufälle aufzuzeigen, irgendwo den echten Lauf des Lebens zu schildern – ohne dabei allzu sehr konstruiert rüber zu kommen. Manchmal ziehen sich bestimmte Personen einfach an und das Schicksal nimmt seinen Lauf – wie es hier auf packende Weise geschildert wurde.

Die Inszenierung war hochwertig und besaß einen tollen Look. Die leicht grobkörnigen Aufnahmen wurden mit starken Filtern bestückt und dennoch kam das Ganze sehr realistisch und glänzend rüber. Die Bilder waren stellenweise so ruhig, dass eine gewisse Meditation ausgeübt wurde und trotzdem (oder gerade deshalb) die Aufmerksamkeit nicht verloren ging. Der Soundtrack hielt sich dagegen meist angenehm im Hintergrund, doch dröhnende Motorengeräusche spielten sich nett ins Ohr.

„The Place Beyond the Pines“ war ein krasses, generationenübergreifendes Familienportrait, dass in Sachen Darsteller, Inszenierung und vor allem in seiner Wirkung nichts von seinem Charme eingebüßt hat und nach all den Jahren noch immer ein fantastisches Erlebnis gewesen ist. Ryan Gosling und Bradley Cooper warnen niemals besser, aber genügend andere Gründe zur Sichtung dieses Meisterwerkes gibt es auf jeden Fall reichlich.

Fotocopyright: Studiocanal