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Schlagwort: Netflix (Seite 22 von 23)

Plagi Breslau – Die Seuchen Breslaus

Inhalt:

Nachdem die Polizei von Breslau mehrere verstümmelte Leichen findet, zeichnet sich ein grauenvolles Bild ab. Jemand scheint eine alte Mordserie aus dem 18. Jahrhundert nachzustellen und kennt bei seiner Brutalität keine Grenzen…

Fazit:

Für Filme, wie diesen, bin ich Netflix dankbar. Nicht weil er etwa ein krasser Geheimtipp wäre – sondern für das Hineinschnuppern in Werke, für die ich sonst keine Kohle locker gemacht hätte.

„Plagi Breslau“ ist nicht nur ein merkwürdiger Name, sondern insgesamt auch ein sehr merkwürdiger Film mit verworrener Handlung. Verworren deshalb, weil man oftmals weder den Ordnungshütern, noch den Aktionen des Täters folgen kann. Motive können absolut nicht nachvollzogen werden bzw. sind überaus schlecht begründet und alles ist irgendwie sehr holprig erzählt.

Echte Sympathie kann zu keiner der Figuren auch nur im Ansatz aufgebaut werden. Alle wirken kühl, befremdlich, schlecht frisiert und schlichtweg uninteressant. Durch Randnotizen versucht man deren Hintergründe geringfügig verständlicher zu machen, im allgemeinen Desinteresse geht jedoch das meiste vollkommen unter und die Geschichte wird hierdurch nicht durchsichtiger.

Audiovisuell wird bestenfalls Mittelmaß geboten. Verwackelte Aufnahmen erinnern eher an billige Kameraführung, denn gewollte Effekte und von der schwachen deutschen Synchronisation braucht man gar nicht zu sprechen. Im direkten Vergleich wirken die „Tatorte“ der letzten Jahre wesentlich hochwertiger und zumeist runder inszeniert. Positiv eigentlich nur die derben Szenen, bei denen sichtlich die meiste Mühe in ordentliche Handarbeit und hohen Ekelfaktor gesteckt wurde. Statt einer 18er Freigabe hätte es eine Jugendfreigabe ab 16 allerdings auch getan. Da sind wir heute entspannter drauf.

„Plagi Breslau“ mag nette Ansätze aufweisen, bleibt unterm Strich nicht mehr als ein verschrobener Thriller mit nicht immer nachvollziehbaren Momenten. Mein Ding wars jetzt nicht, aber vielleicht findet es trotzdem seine Fans – zumal die Hürden seiner Sichtung durch Netflix nicht allzu hoch erscheinen. Empfehlen würde ich da eher ein erneuter Filmabend mit „Sieben“, „The Horsemen“ oder den erstklassigen Jussi Adler Olsen Buchumsetzungen.

4,5/10

Fotocopyright: Netflix

6 Underground

Inhalt:

Ein Millionär täuscht seinen Tod vor, um quasi im Untergrund Pläne zum Sturz von Bösewichtern zu schmieden. Dank seiner schier endlosen Geldmitteln heuert er nicht nur weitere „Geister“ an, sondern leistet sich das ausgefallenste Spielzeug. Abgesehen hat er es auf einen üblen Diktator aus einem fiktiven Staat – und bei der Hatz lässt es das ungewöhnliche Team ordentlich krachen…

Fazit:

Michael Bay steht für Action und lässt natürlich auch bei Netflix ordentlich die Sau heraus. Schon beim furiosem Auftakt – einer Verfolgungsjagd durch Florenz – kommt der Zuschauer kaum hinterher. Schnelle Schnitte, blutige Shoot-Outs und fast schon menschenverachtende Einlagen schwören auf den weiteren Werdegang des Titels ein. Schwache Gemüter haben wohl schon genug, für den Rest geht es nach etwas ruhigeren Momenten alsbald wieder ungeniert-rasant weiter zur Sache.

Schon im Vorfeld wurde der hohe Gewaltpegel kritisiert und tatsächlich ist er doch selbst für einen Bay recht ungewöhnlich. Steht er doch sonst eher für familientaugliche Feuerwerke, fliegen hier die Körper durch die Luft und Kugeln hagelt es stellenweise im Sekundentakt. Vielleicht war dies auch mit der Grund, warum der Film besser beim Streamingdienst, statt im Kino aufgehoben war.

Typisch allerdings die schwache Handlung, die nur einen losen Rahmen für die wilde Action absteckt. Es gab viele Schauplatzwechsel und deren Inszenierung war optisch makellos. Technisch gab man sich ebenfalls keine Blöße, sieht man von den übertriebenen Komponenten einmal ab. So sorgen unrealistische Akrobatisch-Schüsse oder überzeichnete Bodycounts bestenfalls für ein breites Grinsen und sollten niemals weitergehend hinterfragt werden. Der Streifen erinnert oftmals an eine wilde Achterbahnfahrt, bei der man sich kaum konzentrieren kann. Die hektischen Bilder sorgen für mangelnde Übersicht und erschweren den Durchblick.

Ryan Reynolds („Deadpool“) macht Spaß wie eh und je, die mangelhafte Zeichnung seiner Figur ist im Kontext verzeihlich. Irgendwie kauft man ihm die Rolle als Millionär kaum ab – sei es in seinem Handeln, noch wie er es überhaupt zum Reichtum gebracht hat. Sonst klar Punktabzug, hier irgendwie egal und für das Geschehen absolut unwichtig.

„6 Underground“ ist ein Actionfilm in seiner reinsten Form. Laut, kompromisslos und schnell. Deftige Einblicke und ein paar kleinere Längen trüben den unterhaltsamen Gesamteindruck, aber insgesamt kommt der interessierte Betrachter schon auf seine Kosten. Wer die bisherigen Werke des Regisseurs kennt und etwas Härte dazu addiert, bekommt in Etwa einen erste Vorstellung. Trotz kleinerer Ungereimtheiten möchte ich den Film und wäre einer Fortsetzung sogar nicht abgeneigt. Für mich ganz klar kein Film fürs Kino, aber in den eigenen Wänden ist er herzlich willkommen!

7/10

Fotocopyright: Netflix

Dein Zuhause gehört mir

Inhalt:

Javier hat gut verdient und entsprechend gelebt. Als er seinen Job verliert und keine Rettung in Sicht ist, wird alles zu Geld gemacht – bis er letztlich sein geliebtes Haus verlassen und mit seiner Familie in eine mickrige Wohnung ziehen muss.

Seiner Frau gaukelt er jeden Tag eine Jobsuche oder eine Schulung vor, doch irgendwann vertreibt er sich einfach nur mit anderen Dingen die Zeit. Beispielsweise sucht er immer wieder den alten Wohnsitz auf und beobachtet die neuen Eigentümer…

Fazit:

Mit „Drei Meter über dem Himmel“ und dem Nachfolger „Ich steh auf Dich“ hat sich Mario Casas bei mir einen überaus guten Ruf erarbeitet und zuletzt mit Werken wie „Der unsichtbare Gast“ mehr als ordentlich verteidigen können. Da Netflix zumeist für eine gewisse Qualität steht, konnte eigentlich wenig schief gehen – so die erwartungsvolle Annahme.

Tatsächlich beweisen die Spanier mal wieder ein Gespür für ansprechende Inszenierung, was sich in einer ungewöhnlich – aber hochwertigen – Optik widerspiegelt. Langsam und stetig baut sich eine bizarre Grundstimmung auf und der Verlauf ist angenehm unvorhersehbar. Der Plot ist spannend und auch ohne Gewaltspitzen oder temporeichen Elemente fesselnd genug. Sicherlich sind einige Momente etwas gemächlich erzählt und unrealistisch konstruiert – der launigen Unterhaltung tut dies keinen Abbruch.

Die Darsteller machen Ihre Sache allesamt sehr gut, wobei das kammerartige Spiel der beiden Hauptakteure absolut im Vordergrund steht und den restlichen Cast als Randfiguren deklariert. Die Chemie passt zu jeder Zeit und davon lebt das Werk letztendlich und kann seinen Handlungskern prima entfalten.

Im „Stalking“-Genre ist „Dein Zuhause gehört mir“ kein Neuling und nüchtern betrachtet auch kein brachialer Geheimtipp. Als mehr oder weniger kostenfreie Dreingabe zum Netflix-Abo hingegen, schaut die Welt bzw. die Betrachtungsweise ein bißchen anders aus. Der Titel macht wenig falsch, ist ansprechend in Szene gesetzt und kurzweilig umgesetzt. Bei den Hauptdarstellern hab ich nichts zu mäkeln empfand meine wertvolle Zeit für nicht vergeudet. Insgesamt ein spannender, harmloser Thriller mit wenig Anspruch auf Glaubwürdigkeit – aber hohem Unterhaltungswert.

7,5/10

Fotocopyright: Netflix

Parallelwelten

Inhalt:

Ein 25 Jahre altes Videoband verändert das Leben von Chirurgieassistentin Vera vollkommen. Irgendwie nimmt sie durch den Fernseher Kontakt zu einem Jungen aus der Vergangenheit auf und verändert hierdurch den Lauf der Dinge – was ich enorm auf Ihre bis dato gekannte Gegenwart auswirkt…

Fazit:

Filme aus Spanien sind in den letzten Jahren zu persönlichen Geheimtipps avanciert und „Parallelwelten“ ist ein erstklassiges Beispiel dafür.

Die im Grunde nicht sonderlich innovative Geschichte wird durch exzellent agierende Darsteller und sorgfältig konstruierten Elementen extrem spannend gehalten und kommt zu keiner Zeit wie ein Aufguss ähnlich gelagerter Titel daher. Während die Prämisse mit einem „Frequency“ oder „Buttlerfly Effect“ vergleichbar sind, weicht die spanische Umsetzung inhaltlich deutlich ab und zeigt eigene, durchaus ansprechende Ansätze auf.

Besonders hervorheben möchte ich die geschickt konstruierte Dramaturgie, welche wirklich eine Identifikation mit den Figuren zulässt und hierdurch den Aufmerksamkeitsspanne oben hält. So kann der Zuschauer den Verlust von Vera teilen und richtig mit Ihr mitfiebern. Man wünscht ihr einen versöhnlichen Abschluss herbei – und bleibt so stets gebannt vor der Mattscheibe kleben.

Der Erzählfluss ist jederzeit hervorragend und wird durch den roten Faden stets voran getrieben. Hin und wieder mag es fast schon etwas zu wehmütig zugehen, richtig langweilig wurde es nie. Diese ruhige Gangart ist insgesamt okay, kostet aber mindestens ein halbes Pünktchen aufm dem Wertungskonto. Eine nicht Hundertprozent zufrieden stellende Auflösung ebenfalls.

Es hört sich im Kontext zum Thema komisch an, aber die realistische Herangehensweise an solch eher unrealistisches Thema ist sehenswert. Statt auf krächzende Action, setzten die Spanier auf viel Gefühl und eine spannende Handlung. Erneut beweisen unsere europäischen Kollegen, wie großartig Produktionen außerhalb von Hollywood sein können und erreichen via Netflix hoffentlich ein breites Publikum, welches sich ohne großen Einsatz einfach mal überraschen lassen kann.

8/10

Fotocopyright: Netflix

Spenser Confidential

Inhalt:

Polizist Spenser wird nach fünf langen Jahren endlich aus dem Gefängnis entlassen und findet bei Boxtrainer Henry Unterschlupf. Es dauert allerdings nicht lang, bis die ehemaligen Kollegen wieder vor der Tür stehen, da der damals für die Haft verantwortliche Cop nun Tod aufgefunden wurde..

Fazit:

So langsam aber sicher verschiebt sich der Schwerpunkt meiner Seite ungewollt von der asiatischen Ecke in Richtung Netflix. Der Dienst bietet so viele Highlights, die ich hier sehr gerne bespreche – und ja, ich bekomme weder Provision noch gratis Abo dafür 🙂

Die Erwartung an „Spenser Confidential“ waren allein wegen Publikumsmagnet Mark Wahlberg schon recht hoch. Steht er doch seit Jahren für zumeist sehr hohe Qualität und enttäuscht nur selten. Hier war nun leider letzteres der Fall, aber dies möchte ich noch ein wenig ausführen.

Da der Film quasi inklusive ist, drücke ich ein Auge zu. Für sich genommen ist er bestenfalls im Mittelfeld anzusiedeln, denn nichts sticht hier wirklich hervor. Die Geschichte ist altbacken, vorhersehbar und mit wenigen Überraschungen gespickt. Alles plätschert größtenteils vor sich hin, ist stellenweise sogar ein bisschen langatmig und zäh. Die Gags zünden eher selten und wenn, dann hauen sie nicht unbedingt vom Hocker.

Wahlberg macht seine Sache solide, bleibt aber hinter seinen Möglichkeiten zurück. Er kommt zwar stets cool rüber, wirkt jedoch eindimensional präsentiert. Beim Rest vom Cast schaut es ähnlich aus – wobei sein unfreiwilliger, dunkelhäutiger Buddy noch für die meisten Lacher sorgt.

Größter Knackpunkt ist die Auslegung des Filme, die leider nicht immer klar ist. Man kann sich oftmals nicht für eine Richtung entscheiden. Auf der einen Seite versucht man ernst zu bleiben, seine Charaktere auszubauen und auf der anderen Seite watscht man den Zuschauer mit platten und auf übertrieben lustig getrimmten Actioneinlagen ab. Das passt so gut wie nie zusammen, schadet gar der Kurzweil.

Peter Berg steht in der Regel für ein gewisses Niveau, Wahlberg und Netflix sowieso. Das mag sich reimen, steht in meiner Kritik vielmehr für eine kleine Enttäuscht. Der Film an sich war okay und unterhielt schon – hätte dank der glänzenden Namen weit mehr aus sich machen können. Gerade die Uneinigkeit zwischen Ernsthaftigkeit und Lockerheit hat letztlich wertvolle Punkte gekostet – und bei ähnlich gelagerten Produktionen weitaus besser funktioniert.

6,5/10

Fotocopyright: Netflix

Weitere Infos unter: https://www.netflix.com/de/title/81005492

In the Shadow of the Moon

Inhalt:

Schon sein ganzes Leben wird Polizist Thomas Lockhart von einer rätselhaften Mordserie begleitet. Alle 9 Jahre trifft er auf eine mysteriöse Killerin, die ebenso schnell verschwindet, wie sie erschienen ist. Er wird besessen von der Hatz und ruiniert sein ganzes Leben…

Fazit:

„In the Shadow of the Moon“ hat mich anfänglich ganz schön in die Irre geführt, doch im Nachhinein vermag ich mich über die unerwartete Entwicklung der Handlung – trotz kleinerer Ungereimtheiten – nicht beschweren.

Ich kann nicht sagen warum, aber zunächst bin ich bei dem Titel von einem Horror, genauer gesagt einem Vampirfilm ausgegangen – und lag damit vollkommen daneben. Vielmehr orientiert man sich grob beim „Terminator“ und bleibt lange Zeit so unbedarft, wie die Hauptfigur. Erst nach und nach offeriert sich der zu Grunde liegende Gedanke und langsam bauen sich die Mosaikstückchen verständlich zusammen.

Obwohl der Film mit knapp zwei Stunden eine humane Laufzeit aufweist, kam er mir recht lang vor. Damit meine ich allerdings nicht langweilig, sondern sehr extrem ereignisreich – ähnlich einer Mini-Serie. Man bekam innerhalb kürzester Zeit erschlagend viele Eindrücke, bei denen die Zeitsprünge natürlich auch ihre Teil zur Überwältigung beitrugen. Gut hingegen, dass diese nicht für unnötige Verwirrung sorgten und immer ruhig und beschaulich – und in eine Richtung – stattfanden.

Die Inszenierung war jederzeit hochwertig und praktisch nicht von einem hoch budgetierten Kinofilm zu unterscheiden. Mit CGI wurde sparsam umgegangen und alles wirkte wie aus einem Guss. Ein wenig aus dieser Immersion rissen die eigentlich so hervorragend agierenden Darsteller. Im Laufe der Jahre wurden deren Haare und Bärte zwar länger, deren Gesichter hat man dies aber kaum angesehen. Meckern auf hohem Niveau.

Spätestens mit Sichtung von Michael C. Hall („Dexter“) hat der Streifen meine volle Aufmerksamkeit erweckt. Dazu paarte sich eine zunehmend packende Handlung, die bis zum bitteren Ende an die heimische Leinwand fesselte. Über etwas lapidar konstruierte Moralverteidigungen und kaum alternde Figuren vermag ich im Anbetracht des stimmigen Restes mal den Mantel des Schweigens hüllen. Sicherlich war die Auflösung extrem an den Haare herbeigezogen – aber dank des geschmeidigen Gesamtverlaufs gibt’s bei mir keine Abzüge. Lasst sich nicht von der Thematik abschrecken – „In the Shadow of the Moon“ ist weit mehr als ein weiterer Zeitreise-Trash, sondern eine anspruchsvolle Unterhaltung mit überraschendem Tiefgang. Ein Netflix-Abo lohnt einmal mehr.

8,5/10

Fotocopyright: Netflix

Weitere Infos: https://www.netflix.com/de/title/80231903

Betonrausch

Inhalt:

Lebemann Viktor Steiner sitzt im Knast und erzählt einer Reporterin von seinem wilden Leben. Mit dubiosen Partnern bereicherte er sich zum Nachteil vieler Menschen mit überteuerten Immobilien und unsauberen Kreditgeschäften. Er berichtet, wie es soweit kommen konnte…

Fazit:

Langsam, aber sicher kann man sich Frederick Lau aus deutschen Produktionen – egal ob für das Kino, oder eben Netflix – nicht mehr wegdenken. Auch in diesem kleinen Gaunerstück macht er neben Frau Thomalla eine gute Figur, der Rest ist jedoch leidlich unterhaltsam.

Der Film weißt eine klassische Erzählstruktur auf, in der ihre Hauptfigur die Handlung in Rückblenden erzählt. Dies geht weitestgehend gut über die Bühne, wobei einige Szenen nicht so harmonisch zusammenspielen wollen. So verkörpert David Kross einen polarisierenden Charakter, mit dem sich der Zuschauer kaum identifizieren bzw. dessen Verhalten vollends nachvollziehen kann. Sein Spiel an sich war überaus anschaubar, mit seiner Rolle wurde man nicht so recht warm.

„Betonrausch“ bot unterhaltsame Passagen, aber auch leider ein paar kleinere Längen. Einige Abschnitte hätten gestrafft oder gänzlich entfernt werden können. Auf der einen Seite versucht man sich an (vermutlich) wahren Begebenheiten zu orientieren, an anderer Stelle regt man mit lächerlichen Aktionen zum Fremdschämen an. Schräge Gesangseinlagen oder nächtliche Tätigkeiten auf Spielplätzen wären da nur einige Beispiele.

Aus der Grundidee hätte ein toller Film werden können, doch unterm Strich bleibt es bestenfalls beim Mittelmaß. Viele Elemente greifen nicht geschmeidig ineinander und eigentlich passabel agierende Darsteller wollen nicht ans Herz wachsen. Alles wirkt harmlos, uninspiriert und vom Tempo schlecht optimiert. Ein gewisser Unterhaltungswert ist sicherlich vorhanden, aber uneingeschränkt kann man den Titel einfach nicht empfehlen. Von einem Besuch im Kino hätte ich definitiv abgeraten, für eine seichten Abend auf Netflix geht das Resultat allerdings in Ordnung.

6/10

Fotocopyright: Netflix

Der Schacht

Inhalt:

Um seinen Abschluss zu bekommen, lässt sich Goreng auf ein seltsames Experiment ein. Er erwacht in einer Art Gefängnis, in dem es mehrere Etagen gibt. Täglich wird Essen über eine Plattform verteilt – doch je nachdem an welcher Position man sich im Gebäude befindet, bleibt mal mehr, mal weniger übrig…

Fazit:

Neben dem „Tiger King“ ist „Der Schacht“ gefühlt einer der am heftigsten diskutierten Produktionen von Netflix in der letzten Zeit – und das vollkommen zurecht.

Der Titel erinnert zunächst an ein wenig an „The Cube“, bei dem der Zuschauer seinerzeit ebenfalls ins kalte Wasser gestoßen wurde und erst einmal viele Fragezeichen im Raum standen. Richtig gut bei „Der Schacht“ war allerdings, dass man im Gegensatz zur Konkurrenz schon recht schnell mit brauchbaren Informationen versorgt wurde und sich immer besser auf die prekäre Situation einstellen konnte.

Die absolut unvorhersehbare Handlung baut einen gigantischen Spannungsbogen auf – der bis zum bitteren Ende aufrecht erhalten werden konnte. Man vermag die nächsten Schritte niemals sicher voraus zu ahnen, ist zwischen den Akteueren (besonders der Hauptfigur) immer hin und her gerissen. Man greift unappetitliche Themen auf, macht sich aber auf einem anderen Level Gedanken dazu und versucht absurde Dinge für sich (oder eben die Hauptfigur) zu relativieren. Das Spiel mit den Ängsten wird so perfekt, wie unterhaltsam präsentiert.

Etwas „Cube“, etwas „Saw“, aber dennoch eine komplett eigene Note. „Der Schacht“ ist krank, unberechenbar und extrem fesselnd. Das Finale lässt Raum für Interpretation, schließt das Geschehen für meinen Geschmack aber angemessen ab. In der heutigen Zeit sind solch innovative Werke eine Seltenheit und von daher soll ihm verdiente Aufmerksamkeit zu Teil werden. Scheinbar wird über einen zweiten Teil spekuliert – bei dem wäre ich auf jeden Fall wieder dabei. Wenn es aktuell einen Geheimtipp gibt, dann dieser Film!

8,5/10

Fotocopyright: Netflix

Ragnarök – Staffel 1

Inhalt:

Unfreiwillig muss Magne mit seiner Mutter zurück in die alte Heimat ziehen. In der Schule hat er es als Neuling und introvertierte Persönlichkeit nicht leicht, doch scheinbar scheinen verborgene Kräfte in ihm zu erwachen – und die Aufmerksamkeit einiger Dorfpersönlichkeiten auf sich zu ziehen…

Fazit:

Völlig ohne Vorwissen bin ich an diese Serie heran gegangen und wurde extrem positiv überrascht. Da ich ein leichtes Faible für Szenario und nordische Mythologie habe, war ich umso mehr erstaunt, wie gut hier alles zusammengewürfelt und auf modern getrimmt wurde. Die Autoren vermengten bekannte Namen und Ereignisse und transferierten ohne Reibungsverlust in die heutige Zeit. Klar wirken viele Elemente arg konstruiert, aber allein die geschickte und lockere Einbindung hat es mir schon ein wenig angetan.

Unter dem ursprünglich erdachten Deckmantel einer Fantasy-Handlung steckt hingegen ein waschechtes Sozial- bzw. Umweltdrama, welches in heutigen Zeiten eine angenehme Brisanz aufweist – ohne allzu belehrend oder langweilig zu wirken. Actionfreunde könnten möglicherweise enttäuscht werden – nachdem ich das Anliegen der Macher durchschaut hatte, war ich jedoch nicht weniger an der Materie interessiert. Dies lässt dann irgendwo auch über Handlungslücken und kleinere Logikfehler hinweg schauen.

Da es sich hier um eine norwegische Produktion handelt, sind die meisten Gesichter für unsere Verhältnisse eher unbekannt – was deren überzeugenden Leistung allerdings keinen Abbruch tut. Hauptfigur Magne wirkt auf Anhieb sympathisch und keineswegs so geleckt wie in den meisten Teenie-Streifen aus Hollywood. Die Chemie aller Beteiligten hat gepasst und besonders die garstige „Feindfamilie“ war mit ihrer Darbietung eine echte Bereicherung.

In Ragnarök steckt mehr, als es auf den ersten Blick und das ist auch gut so. Statt mit einer weiteren, seichten Jugendserie, bekommen wir einen Mix aus launig präsentierter Mythologie und perfekt abgestimmter Gesellschaftskritik. Kaum eine Produktion spricht sich so deutlich für Umweltschutz aus und ist dabei noch so wunderbar packend und kurzweilig gemacht. Diese Serie ist unbedingt einen Blick wert – und wird hoffentlich um weitere Episoden verlängert. Erwartet bitte keinen Marvel- oder ähnlich gelagerten Actionspaß und lasst euch einfach auf die tollen Kulissen und netten Figuren ein – es kann sich durchaus lohnen.

8/10

Fotocopyright: Netflix

Weitere Infos unter: https://www.netflix.com/de/title/80232926

Coffee & Kareem

Inhalt:

Polizist Coffee ist endlich wieder in einer neuen Beziehung, jedoch stößt er beim Sohn seiner Auserwählten auf enorme Ablehnung. Dieser versucht seinen potentiell neuen Daddy loszuwerden und verstrickt sich dabei selbst in ein waghalsiges Abenteuer…

Fazit:

Die Inhaltsangabe ist kurz und knapp, jedoch wollte ich einfach nicht mehr von der simplen Geschichte spoilern und etwaige Zuschauer nicht vor den Kopf zu stoßen.

Bei Coffee & Kareem handelt sich sich grundsätzlich um ein klassisches Buddy-Movie, welches zur Abwechslung mal wieder mit einem Erwachsenen und einem Kind als Duo besetzt wurde und leider nicht die Klasse vieler Mitbewerber erreicht. Die Dialoge sind stellenweise recht niveaulos und somit wenig lustig, der Verlauf trotz kompakter Laufzeit mit Längen zersetzt. Man hat alles irgendwo schon besser und vor allem unterhaltsamer gesehen, so dass hier oftmals nur ein müdes Lächeln abgerungen werden konnte.

Technisch ist der Titel gut umgesetzt und entspricht den aktuellen Standards, welche gerade bei Produktionen von Netflix erwartungsgemäß sehr hoch gesteckt sind. Gegen die schwache Story und die durchaus nervigen Darsteller kann die akkurate Inszenierung jedoch wenig aussetzen und den insgesamt eher unterdurchschnittlichen Eindruck nur wenig heben.

In „Hangover“ hat die breite Maße Notiz von „Ed Helms“ genommen und genauso sollte er auch in Erinnerung verbleiben. Mit diesem Titel hat er sich jedenfalls keinen Gefallen getan, bzw. ordentlich zum mäßigen Ergebnis beigetragen. Die Zusammenarbeit mit seinem jungen Kollegen mag grundsätzlich in Ordnung gehen, schwache Dialoge und unlogische Momente machen die Ansätze zu Nichte.

„Coffee & Kareem“ hat inmitten großer Konkurrenz einen schweren Stand. Es gibt genügend Alternativen, die in vielen Belangen geglückter und unterm Strich unterhaltsamer sind. Dieser Film hat allerdings den gewaltigen Vorteil auf Netflix abrufbar zu sein und deshalb ohne weitere Kosten mal eben Zwischendurch konsumiert werden zu können. Von daher drücke ich mal ein Auge zu, gebe aber bestenfalls eine eingeschränkte Empfehlung.

5/10

Fotocopyright: Netflix

Weitere Infos: https://www.netflix.com/de/title/80220009

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