Inhalt:

Schon sein ganzes Leben wird Polizist Thomas Lockhart von einer rätselhaften Mordserie begleitet. Alle 9 Jahre trifft er auf eine mysteriöse Killerin, die ebenso schnell verschwindet, wie sie erschienen ist. Er wird besessen von der Hatz und ruiniert sein ganzes Leben…

Fazit:

„In the Shadow of the Moon“ hat mich anfänglich ganz schön in die Irre geführt, doch im Nachhinein vermag ich mich über die unerwartete Entwicklung der Handlung – trotz kleinerer Ungereimtheiten – nicht beschweren.

Ich kann nicht sagen warum, aber zunächst bin ich bei dem Titel von einem Horror, genauer gesagt einem Vampirfilm ausgegangen – und lag damit vollkommen daneben. Vielmehr orientiert man sich grob beim „Terminator“ und bleibt lange Zeit so unbedarft, wie die Hauptfigur. Erst nach und nach offeriert sich der zu Grunde liegende Gedanke und langsam bauen sich die Mosaikstückchen verständlich zusammen.

Obwohl der Film mit knapp zwei Stunden eine humane Laufzeit aufweist, kam er mir recht lang vor. Damit meine ich allerdings nicht langweilig, sondern sehr extrem ereignisreich – ähnlich einer Mini-Serie. Man bekam innerhalb kürzester Zeit erschlagend viele Eindrücke, bei denen die Zeitsprünge natürlich auch ihre Teil zur Überwältigung beitrugen. Gut hingegen, dass diese nicht für unnötige Verwirrung sorgten und immer ruhig und beschaulich – und in eine Richtung – stattfanden.

Die Inszenierung war jederzeit hochwertig und praktisch nicht von einem hoch budgetierten Kinofilm zu unterscheiden. Mit CGI wurde sparsam umgegangen und alles wirkte wie aus einem Guss. Ein wenig aus dieser Immersion rissen die eigentlich so hervorragend agierenden Darsteller. Im Laufe der Jahre wurden deren Haare und Bärte zwar länger, deren Gesichter hat man dies aber kaum angesehen. Meckern auf hohem Niveau.

Spätestens mit Sichtung von Michael C. Hall („Dexter“) hat der Streifen meine volle Aufmerksamkeit erweckt. Dazu paarte sich eine zunehmend packende Handlung, die bis zum bitteren Ende an die heimische Leinwand fesselte. Über etwas lapidar konstruierte Moralverteidigungen und kaum alternde Figuren vermag ich im Anbetracht des stimmigen Restes mal den Mantel des Schweigens hüllen. Sicherlich war die Auflösung extrem an den Haare herbeigezogen – aber dank des geschmeidigen Gesamtverlaufs gibt’s bei mir keine Abzüge. Lasst sich nicht von der Thematik abschrecken – „In the Shadow of the Moon“ ist weit mehr als ein weiterer Zeitreise-Trash, sondern eine anspruchsvolle Unterhaltung mit überraschendem Tiefgang. Ein Netflix-Abo lohnt einmal mehr.

8,5/10

Fotocopyright: Netflix

Weitere Infos: https://www.netflix.com/de/title/80231903