Inhalt:
Javier hat gut verdient und entsprechend gelebt. Als er seinen Job verliert und keine Rettung in Sicht ist, wird alles zu Geld gemacht – bis er letztlich sein geliebtes Haus verlassen und mit seiner Familie in eine mickrige Wohnung ziehen muss.
Seiner Frau gaukelt er jeden Tag eine Jobsuche oder eine Schulung vor, doch irgendwann vertreibt er sich einfach nur mit anderen Dingen die Zeit. Beispielsweise sucht er immer wieder den alten Wohnsitz auf und beobachtet die neuen Eigentümer…
Fazit:
Mit „Drei Meter über dem Himmel“ und dem Nachfolger „Ich steh auf Dich“ hat sich Mario Casas bei mir einen überaus guten Ruf erarbeitet und zuletzt mit Werken wie „Der unsichtbare Gast“ mehr als ordentlich verteidigen können. Da Netflix zumeist für eine gewisse Qualität steht, konnte eigentlich wenig schief gehen – so die erwartungsvolle Annahme.
Tatsächlich beweisen die Spanier mal wieder ein Gespür für ansprechende Inszenierung, was sich in einer ungewöhnlich – aber hochwertigen – Optik widerspiegelt. Langsam und stetig baut sich eine bizarre Grundstimmung auf und der Verlauf ist angenehm unvorhersehbar. Der Plot ist spannend und auch ohne Gewaltspitzen oder temporeichen Elemente fesselnd genug. Sicherlich sind einige Momente etwas gemächlich erzählt und unrealistisch konstruiert – der launigen Unterhaltung tut dies keinen Abbruch.
Die Darsteller machen Ihre Sache allesamt sehr gut, wobei das kammerartige Spiel der beiden Hauptakteure absolut im Vordergrund steht und den restlichen Cast als Randfiguren deklariert. Die Chemie passt zu jeder Zeit und davon lebt das Werk letztendlich und kann seinen Handlungskern prima entfalten.
Im „Stalking“-Genre ist „Dein Zuhause gehört mir“ kein Neuling und nüchtern betrachtet auch kein brachialer Geheimtipp. Als mehr oder weniger kostenfreie Dreingabe zum Netflix-Abo hingegen, schaut die Welt bzw. die Betrachtungsweise ein bißchen anders aus. Der Titel macht wenig falsch, ist ansprechend in Szene gesetzt und kurzweilig umgesetzt. Bei den Hauptdarstellern hab ich nichts zu mäkeln empfand meine wertvolle Zeit für nicht vergeudet. Insgesamt ein spannender, harmloser Thriller mit wenig Anspruch auf Glaubwürdigkeit – aber hohem Unterhaltungswert.
7,5/10
Fotocopyright: Netflix
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