Inhalt:

Ein 25 Jahre altes Videoband verändert das Leben von Chirurgieassistentin Vera vollkommen. Irgendwie nimmt sie durch den Fernseher Kontakt zu einem Jungen aus der Vergangenheit auf und verändert hierdurch den Lauf der Dinge – was ich enorm auf Ihre bis dato gekannte Gegenwart auswirkt…

Fazit:

Filme aus Spanien sind in den letzten Jahren zu persönlichen Geheimtipps avanciert und „Parallelwelten“ ist ein erstklassiges Beispiel dafür.

Die im Grunde nicht sonderlich innovative Geschichte wird durch exzellent agierende Darsteller und sorgfältig konstruierten Elementen extrem spannend gehalten und kommt zu keiner Zeit wie ein Aufguss ähnlich gelagerter Titel daher. Während die Prämisse mit einem „Frequency“ oder „Buttlerfly Effect“ vergleichbar sind, weicht die spanische Umsetzung inhaltlich deutlich ab und zeigt eigene, durchaus ansprechende Ansätze auf.

Besonders hervorheben möchte ich die geschickt konstruierte Dramaturgie, welche wirklich eine Identifikation mit den Figuren zulässt und hierdurch den Aufmerksamkeitsspanne oben hält. So kann der Zuschauer den Verlust von Vera teilen und richtig mit Ihr mitfiebern. Man wünscht ihr einen versöhnlichen Abschluss herbei – und bleibt so stets gebannt vor der Mattscheibe kleben.

Der Erzählfluss ist jederzeit hervorragend und wird durch den roten Faden stets voran getrieben. Hin und wieder mag es fast schon etwas zu wehmütig zugehen, richtig langweilig wurde es nie. Diese ruhige Gangart ist insgesamt okay, kostet aber mindestens ein halbes Pünktchen aufm dem Wertungskonto. Eine nicht Hundertprozent zufrieden stellende Auflösung ebenfalls.

Es hört sich im Kontext zum Thema komisch an, aber die realistische Herangehensweise an solch eher unrealistisches Thema ist sehenswert. Statt auf krächzende Action, setzten die Spanier auf viel Gefühl und eine spannende Handlung. Erneut beweisen unsere europäischen Kollegen, wie großartig Produktionen außerhalb von Hollywood sein können und erreichen via Netflix hoffentlich ein breites Publikum, welches sich ohne großen Einsatz einfach mal überraschen lassen kann.

8/10

Fotocopyright: Netflix