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Schlagwort: Besprechung (Seite 27 von 199)

Die Passion Christi

Inhalt

Durch den Verrat von Jünger Saulus kann der gesuchte Jesus endlich verhaftet und inhaftiert werden. Während die römischen Besatzer lediglich eine symbolische Strafe für den vermeintlichen Wunderheiler wollen, fordern seine Gegner aus den eigenen Reihen hingegen die Kreuzigung des selbsternannten Königs der Juden…

Fazit

An dieser Stelle habe ich schon öfters geäußert, wie schwer mir die Bewertung einiger Filme fiele und selten lag ich dabei so sehr im Zwiespalt wie bei diesem. „Die Passion Christi“ fordert nicht nur den Darstellern, sondern auch den Zuschauern Einiges ab und spaltet die Gemeinde nach all den Jahren noch immer.

Was Mel Gibson hier ablieferte war im Grunde kein kompletter Spielfilm, sondern lediglich ein Auszug der letzten Stunden einer symbolhaften Figur. Jim Caviezel spielte dabei so erschreckend gut, dass eine Darbietung unter die Haut ging und zum bedingungslosen Mitfiebern animierte.

Die Handlung des Streifens bestand fast ausschließlich aus Folter und Qual, setzt zumindest einen Grundstock aus dem Religionsunterricht voraus – und selbst hier muss man diverse Abstriche eingehen bzw. stellenweise ein wenig umdenken. Gibson interpretierte einige Gegebenheiten nach seiner Ausrichtung des Glaubens und stieß damit nicht unbedingt auf weltweite Gegenliebe.

Seine Bildsprache war ein wichtiges Element und wurde zuweilen äußerst eindrucksvoll genutzt. Die blutigen Aufnahmen waren jederzeit absolut ästhetisch gelungen und die vielen kleinen Details am Rande kaum mit einer einmaligen Sichtung ins Auge zu fassen.

Wenn der Tod als sichtbare Person durch die Reihen wandert und grimmig drein schaut, wuchs die Gänsehaut. Auch wenn das unausweichliche Ende bereits vor dem Einlegen der Scheibe im Hinterkopf war, so packend wurde dieses hier inszeniert und eine nicht für möglich gehaltene Spannungskurve wuchs.

Großes Kino oder Gotteslästerung. „Die Passion Christi“ sorgte zurecht für Diskussionsstoff, bewies aber schon bei seiner boykottierten Veröffentlichung ein hohes Maß an Qualität und handwerklichem Können. Ich für meinen bescheidenen Teil liebe solche umstrittenen Werke und lasse mich gerne auf solches Material ein, welches noch weit über den Abspann hinaus zum Nachdenken animiert und einige Fakten im Netz nachschlagen ließ. Gibson lieferte uns sicherlich keinen leicht verdaulichen Blockbuster für mal eben Zwischendurch, aber ein intensives und sehr packende Erlebnis sofern man mit der richtigen Einstellung ans Werk heran geht.

Fotocopyright: ‎ Alive AG

Godzilla (1998)

Inhalt

Atomtests in Polynesien haben eine riesige Echse erweckt, welche aus bestimmten Gründen nun zielstrebig auf New York zusteuert. Das Militär ist in höchster Alarmbereitschaft, doch scheint bei entscheidenden Aktionen nicht unbedingt auf seine eigens dafür eingebundenen Wissenschaftler zu hören…

Fazit

Mit „Independence Day“ hatte Roland Emmerich die Herzen seiner (US-)Fans im Sturm erobert und danach schienen wohl endgültig alle Mittel für die Umsetzung weiterer ähnlich brachialer Kaliber parat. Mit einem Titel wie „Godzilla“ hat sich der Schwabe sicherlich einen Kindheitstraum erfüllt – und der Zuschauer spürt seine investierte Liebe zum Detail in nahezu jeder Einstellung.

Als „Godzilla“ gegen Ende des letzten Jahrhunderts zum ersten Mal über meinen Bildschirm flackerte, war ich mir noch ein wenig uneins. Der Film machte zwar damals schon eine Menge Krawall, bot solide Effekte, aber irgendwie sprang der Funke noch nicht so recht über. Erst jetzt – knappe 26 Jahre nach seinem Release – fühlt sich das Teil jedoch so unwahrscheinlich unterhaltsam und vor allem voller Charme an, so dass ich am gestrigen Abend richtig viel Spaß mit dem Event auf der heimischen Leinwand hatte und meine damalige Meinung revidieren muss.

Nachwievor ist der 98iger Godzilla kein Überhit und mag mittlerweile auch bei seinen Effekten sichtlich gealtert sein – doch der guten Laune tat dies einfach keinen Abbruch. Emmerich hat nicht nur einen kurzweiligen Streifen abgeliefert, er gab sich sogar um eine akzeptable Rahmenhandlung und Gefühl bemüht. Sicherlich nicht über alle Leistungsgrenzen hinweg, doch für eine derartige Produktion absolut in Ordnung kein störendes Beiwerk. Die Idee mit dem Nachwuchs der Echse war so simpel wie genial und verhalf der CGI-Kreatur sogar zu ungeahntem Charakter.

Man konnte sich erschreckend gut in die Haut der Kreatur hineindenken und die Beweggründe für seinen Aufbruch und sogar für Rachegefühle für das Militär nachvollziehen. Ja, mag sicherlich etwas bekloppt klingen, aber bei den meisten Konkurrenten geht dieses Kopfspiel völlig ab und der Gegner ist ein unpersönliches Monster ohne echtes Motiv. Dieser Godzilla kann einem stellenweise schon leid tun.

Das Pacing war jederzeit hervorragend. Ruhigere und aufregende Szenen wechselten sich in einem gesungen Maße ab und ließen keine Leerläufe aufkeimen. Auch die Elemente von Humor, Action und einen Ticken Liebe hielten sich perfekt die Wage – wirkten zwar immer mal wieder ein bisschen aufgesetzt, störten den geschmeidigen Gesamteindruck aber nie. Zum Glück haben auch alle Darsteller hervorragend miteinander harmoniert, wobei besonders Jean Reno mit seinen Sprüchen über Kaffee absolut begeistern konnte.

Wie bereits erwähnt sind wie Spuren des Filmalters bei der visuellen Umsetzung durchaus sichtbar, doch selbst auf meinem 4k Beamer und entsprechend großer Leinwand schaut die Zerstörungsorgie und das Ungetüm noch recht passabel aus. Die Stadt wirkt noch immer sehr groß und das Ausmaß der Beschädigung selbiger ebenso gigantisch. Wenn Hubschrauber mit fantastischen Surround-Sound durch die Häuserschluchten brummen, ist die Immersion überzeugend und das Grinsen im Gesicht nicht mehr wegzubekommen.

Auch wenn mich der Streifen damals noch nicht zu hundertprozent überzeugt hat, muss ich eingestehen, dass ich ihn mittlerweile viel lieber als sämtliche Neuauflagen habe und Emmerich schlichtweg ein geniales Popcornkino abgeliefert hat. Leichte Überlange, dabei keine Sekunde langweilig, noch immer sehenswerte Effekte und ein toller Witz, der durchaus in die Kerbe seiner anderen Werke schlug. „Godzilla“ macht alles richtig und gehört nach meiner Ansicht in jede gut sortierte Filmsammlung!

Dieses Rezensionsexemplar wurde freundlicherweise von PLAION PICTURES zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!

Weitere Informationen zu diesen und weiteren Filmen findet Ihr auf der Webseite des Labels: https://plaionpictures.com

3 Body Problem (Staffel 1)

Inhalt

Wissenschaftler auf der ganzen Welt begehen Selbstmorde oder kommen bei tragischen Unfällen ums Leben. Die Polizei steht vor einem Rätsel, doch scheinbar hat alle Opfer eine gemeinsame Sache verbunden: die Forschung an Technologien, die eine außerirdische Macht möglicherweise als gefährlich empfindet und aufzuhalten versucht…

Fazit

Bei „3 Body Problem“ handelte es sich wieder einmal um eine Serie, die innerhalb kürzester Zeit einen unglaublichen Hype entfachte und hierdurch mein Interesse geweckt hat. Manchmal enttäuschen solche Produktionen – doch in diesem Fall wurde ich zum Glück äußerst positiv überrascht und hoffe auf weitere Staffeln.

Die Story entfaltete sich langsam, aber äußerst spannend und mit viel Tiefgang. Diese Serie schaut man sicherlich nicht nebenbei weg, sondern muss konzentiert angegangen werden, um alle Theorien und Abläufe zu verstehen. Das investierte Hirnschmalz rechnet sich jedoch schnell, denn die Sogwirkung war über weite Strecken absolut hervorragend und man konnte kaum vom Gesehen ablassen.

Neben einer vertrackten und zum Mitdenken animierenden Geschichte haben die Macher nicht an Kritik und kritischen Untertiteln zu aktuellen Themen gespart. Nicht nur künstliche Intelligenz, auch andere Entwicklungen werden zuweilen in Frage gestellt und vor allem unser Verhalten in einer stets abhörbanren Welt werden in den Fokus gerückt. Stellte sich das Problem, wie wir wohl sicher kommunizieren, ohne dabei von „anderen“ belauscht zu werden – moderne Assistenten lassen schön Grüßen.

Obwohl das Szenario nicht voll mit Computereffekten war, wirkte es stets hochwertig und teuer. Der eher realistische Look (inklusive starker Vignetten-Eingrenzungen) war edel und die CGI-Elemente meist eher dezent (es sei denn man befand ich inmitten eines Abschnittes, der in einer Art Videospiel stattfand). Kam es dann aber mal bewußt zu optischen Spielereien, so glänzten die Macher mit atemberaudenden Bildern, die selbst die ärgste Konkurrenz nicht fürchten muss.

Die Darsteller haben durch die Bank weg gut gefallen und überzeugende Arbeit abgeliefert. Sie unterschieden sich nicht nur optisch stark voneinander (was das Auseinanderhalten einfach machte), sondern waren auch Charakteren mit eigenem Kopf und eigenen Verhaltensweisen. Man konnte sich recht passabel in alle Figuren hineindenken, auch wenn sie aufgrund ihres wissenschaftlichen Backgrounds schon ein wenig höhergestellt anfühlten.

Mit „3 Body Problem“ hat Netflix endlich mal wieder eine tiefgründige, auf einem tollen Level verkopfte und nicht unbedingt einfache Serie im Sortiment, die man bei Interesse uneingeschränkt empfehlen kann. Ich hoffe, dass diese Serie bei der breiten Maße größeren Anklang findet und so weitere Fortsetzung ermöglich – ging es nämlich mit dem aktuellen Niveau weiter, so müsste ich unbedingt weiter am Ball bleiben.

Fotocopyright: Netflix

Ravenous – Friß oder stirb

Inhalt

Die USA im Jahre 1847. Aufgrund seiner vermeintlichen Feigheit vor Feind wird Captain John Boyd ins tiefste Hinterland in der Sierra Nevada zwangsversetzt. Rasch lebt er sich bei den kauzigen Kollegen ein und fristet ein eher trauriges Dasein. Eines Tages taucht ein völlig aufgelöster Fremder auf und bittet die Herren um Hilfe. Sein Konvoi sei vor geraumer Zeit vom Wege abgekommen und scheinbar gibt es noch andere Überlebende, die es nun zu retten gilt…

Fazit

Zumindest bei mir hat „Ravenous“ einen kleinen Kultstatus. Bereits zu VHS-Zeiten fand der Titel Einzug in meine Sammlung und am vergangenen Wochenende flackerte nach Jahren sogar die Blu-Ray-Variante über die heimische Leinwand. So richtig herausragend war der Streifen zwar nie, doch er besaß neben einer deftigen Handlung auch ein paar echt gute Momente mit bitterbösem Humor.

Geschickt wurden hier Western und Kannibalenfilm miteinander vereint, nicht an schrägen Charakteren und Sarkasmus gespart. Alles wirkte ein wenig überzeichnet, übte dennoch ein paar kleinere Schocker aus und hielt weitestgehend sehr gut bei Laune. Der Verlauf war überwiegend kurzweilig, auch wenn mittendrin ein paar Straffungen nicht unbedingt geschadet hätten.

Optisch leidet zwar selbst die aktuelle HD-Scheibe unter leichter Unschärfe, doch nach kurzer Zeit gewohnt man sich daran. Der „abnutzte“ Look passte hervorragend zum Szenario, ließ das Geschehen nur noch ein wenig dreckiger und rauer erscheinen. Die handgemachten Effekte fügten sich hier ebenfalls prima ein und einige Aufnahmen kamen richtig schön eklig rüber. An Blut wurde nicht gespart.

Die Darsteller haben ihre Sache allesamt mit Bravour erledigt, wobei vor allem Guy Pearce und Robert Carlyle ins Auge stachen. Sie lieferten sich ein packendes Duell mit – gemessen an anderen ähnlich gelagerten Werken – ausgezeichneten und vergleichsweise tiefsinnigen Dialogen. Dazu passend gabs zeitgenössische Kostüme, ein trostloses Fort und ein paar wirklich hübsche Landschaftsaufnahmen.

Hin und wieder stolperte der Streifen jedoch über Probleme bei der Logik oder kleinere Längen. Das Setting wusste zwar zu packen, manchmal hätte es aber einen Ticken flotter auf dem Schirm zugehen können – zumal nicht immer etwas aufregendes passierte und dies in nahezu epischer Breite dem leicht gelangweilten Zuschauer präsentiert wurde.

Kleinere Patzer beim Pacing aber hin und her. Selbst nach knapp 25 Jahren wirkt „Ravenous“ frisch und verbreitet noch immer einen angenehm düsteren Grundton. Wer solche dreckigen und leicht zynischen Streifen mag, kommt definitiv auf seine Kosten. Für mich einer der besseren Western UND Maneater-Titel und tatsächlich irgendwo schon sehr kultig.

Fotocopyright: NSM Records

The Iron Claw

Inhalt

Einst war Jack Adkisson ein großartiger Wrestler, doch der große Ruhm blieb ihm stets verwehrt. Zum Glück zeugte er aber vier Söhne, denen er die Bürde seines unerreichten Zieles auflegte und sie damit an den Rande der Belastbarkeit führte…

Fazit

Um ehrlich zu sein habe ich mir vor Filmstart weder Inhaltangabe, noch Trailer zu Gemüte geführt – wusste also nur grob, dass das Thema Wrestling irgendwie in diesem Werk anzutreffen sei. Wo sich am Anfang noch ein eher durchschaubares Familiendrama abzeichnete, wurde im Laufe der Zeit eine packende und durchaus unerwartet emotionale Angelegenheit mit enormen Tiefgang.

Die Geschichte war so dramatisch, wie sie wohl nur das wahre Leben schreiben und nicht aus der Feder eines normalen Hollywood-Autoren stammen konnte. Besonders gelungen hierbei die gefühlvolle Inszenierung, die uns so richtig am Leben der Familie Von Erich teilnehmen ließ und stets für eine passende Stimmungslage sorgte.

Die ruhigen Bilder mit langsamen Kameraschwenks und unaufgeregten Schnitten waren auf den ersten Blick ein wenig gewöhnungsbedürftig, zeigten sich aber dennoch als bestes Mittel um das Geschehen intensiv und eindringlich an den Zuschauer zu bringen. Es gab keine Längen, vielmehr immer mal wieder ein paar Momente zum Sortieren der Gedanken und die Konzentration für die kommenden Ereignisse zu schüren.

Die Darsteller haben ihre Sache allesamt hervorragend gemacht. Sicherlich war ein extrem durchtrainierter Efron der erste Hingucker, doch auch der Rest seiner Kollegen überzeugte auf ganzer Linie. Sie trieben sich nicht nur während der Kämpfe, besonders bei den hervorragend geschriebenen Dialogen zu Höchstleistungen an. Sie gingen in ihren Rollen auf, machten das Treiben in meinen Augen sogar extrem dokumentarisch und jederzeit uneingeschränkt glaubwürdig.

„The Wrestler“ mit Mickey Rourke war schon ein recht guter Genre-Beitrag, doch „The Iron Claw“ toppt auch diesen Titel um Längen. Seine grandiosen Darsteller, die intensive und audiovisuell hypnotisch umgesetzte Handlung packten bereits nach wenigen Minuten und ließen noch weit über den Abspann hinaus an der Materie knabbern. Für mich ein echter Geheimtipp im bisher recht überschaubaren Filmjahr und definitiv eines der eindrucksvollsten Werke von Zac Efron als ernsthaften Akteur.

Fotocopyright: LEONINE

Ghostbusters: Frozen Empire

Inhalt

Die neuen Geisterjäger haben endlich ihr altes Hauptquartier in New York bezogen und haben alle Hände voll zu tun. Der Bürgermeister ist zwar wenig erfreut über die dabei entstandenen Kollateralschäden, doch steht noch eine Begegnung mit einer viel zerstörerischen Kraft ins Haus…

Fazit

Den Hype um „Legacy“ konnte ich damals verstehen, war aber von dessen Ergebnis schon ziemlich enttäuscht. Etwas verkrampft wollte man hier mit Retro-Einschlägen auch die alteingesessenen Fans abholen, doch irgendwie ließ mich die eigentlich lang erwartete Reunion unerwartet kalt. „Frozen Empire“ geht da ähnliche Wege, schafft es in meinen Augen jedoch noch weniger die Generationen miteinander zu vereinen.

Obwohl hier „Ghostbusters“ draufsteht, alte Darsteller (Bill Murray, Dan Aykroyd, Ernie Hudson) am Start sind und sogar Rückblenden aus den alten Filmen in Form von Nachrichtensendungen eingespielt wurden, kommt nicht das vertraute Feeling auf. Der Streifen fühlt sich aufgrund seiner zum Teil arg jungen (und unglaubhaft besetzten) Figuren mehr wie ein austauschbarer Jugendfilm, denn ein echtes mystisch angehauchtes Fantasy-Event an.

Der Humor ist nunmehr ein gänzlich anderer und ebenso deutlicher auf das neue Zielpublikum ausgerichtet. Keine zweideutigen Kommentare wie bei den alten Teilen und keine schelmischen Sprüche aus der zweiten Reihe. Alles entsprach hier dem aktuellen Zeitgeist, harmlos und umso mehr für die ganze Familie geeignet (obwohl das früher eigentlich auch schon der Fall war) – auch wenn man als Kind damals noch nicht alle Anspielungen verstand.

Der Erzählfluss war durchwachsen. Nach einem soliden Auftakt trat man ordentlich auf die Bremse und rannte in einige Leerläufe hinein. Viele Dialoge und Passagen fühlten sich belanglos ein, selbst ein paar Gimmicks im Hintergrund konnten bestenfalls ein kurzes Lächeln abringen. Wie gesagt standen hier pubertierende Themen im Vordergrund und die eigentliche Geisterhatz fühlte sich stets wie ein weiteres Element, nicht aber wie ein klarer Fokus an.

Die Figuren wurden wild zusammengewürfelt und schienen mit aller Kraft ebenso wie der traurige Rest den aktuellen Sehgewohnheiten hinterher zu rennen. Persönliches Highlight waren selbstredend die Recken aus meiner Kindheit, doch so richtig konnten sie mich leider auch nicht mehr abholen. Entweder hat es am Wortwitz gelegen oder weil sie mittlerweile gar etwas lustlos erschienen.

Technisch war der Streifen nicht übel, fühlte sich aber nicht so mächtig wie erwartet an. Die zum Teil wirklich liebevoll dekorierten Schauplätze wussten zu gefallen, das groß angekündigte Finale wirkte dagegen eher klein und nicht so gewaltig wie erhofft. Man sah nur kurze Fetzen einer mit Eis überzogenen Stadt, wobei hier richtig viel Imposantes möglich gewesen wäre. Immerhin wurde der berühmte Titelsong hin und wieder passend untergebracht.

Das Zepter muss sicherlich irgendwann übergeben werden, doch in dieser Form ist die Lizenz für mich gegen die Wand gefahren worden. Auch wenn die jungen Gesichter grundsätzlich passabel performten, wollten sie noch immer nicht in die großen Fußstapfen der Vorbilder passen. Natürlich war die Hürde groß, doch vielleicht hätte man (bereits beim letzten Teil) nur einfach nicht mit solch zu grünen Charakteren aufwarten sollen – stattdessen lieber ein paar etwas reifere Akteure und einen ebenso erwachseneren Umgangston an den Tag legen sollen. Schließlich waren Aykroyd und Konsorten damals auch keine Kinder und bereits gestandene Männer. Für mich war es daher zu viel unbedeutsames Teenie-Drama, denn unterhaltsamer Geisterjäger-Spaß.

Fotocopyright: Sony Pictures Entertainment (PLAION PICTURES)

Road House

Inhalt

Eine verzweifelte Kneipenbesitzerin engagiert den ehemaligen und leider auch ziemlich abgewrackten UFC Champignon Elwood Dalton, um wieder etwas Ruhe in ihren Laden zu bekommen. Die normalen Raufereien sind auch zunächst kein Problem für den durchtrainierten Kampfsportler, doch eine Truppe beauftragter Schläger stellt schon eine ganz andere Herausforderung dar…

Fazit

Es klingt irgendwie bizarr, aber die Neuauflage von „Road House“ ist genau schlecht wie erhofft geworden. Schon das Original mit Patrick Swayze wirkte an vielen Stellen arg unausgegoren und zum Kopfschütteln – und genau in diese Kerbe ist die aktuelle Variante ebenfalls gegrätscht.

Mit seinen muskelbepackten Typen, simplen Dialogen und extrem flacher Story wird eine wunderbare Stimmung, die an Genrewerke der 80iger erinnert aufgebaut. Man gab seinen Figuren so viel Tiefe wie nötig, ließ sich aber das absolute Überzeichnen keineswegs nehmen. Schon beim Auftakt blieb unser Held ganz cool als plötzlich ein Messer in seinem Körper steckt oder ein durchgeknallter Conor McGregor läuft mal eben nackt durch die Gegend und verprügelt Leute um frische Klamotten zu erhalten.

Das Geschehn ist ständig einen Ticken drüber und bereitet wohl auch deshalb so viel Spaß – obwohl es in den zwei Stunden auch durchaus mal kleinere Durchhänger gab. Wie beim Vorbild hätte man einige Passagen einkürzen und so das Tempo konstanter oben halten können. Ich denke knapp 100 Minuten wären für solch einen Film durchaus angemessen und ausreichend gewesen. Im Nachhinein war dies aber noch okay und kein Showstopper, da die Action stets gut verteilt war und auch nicht an seltsamen Episoden gespart wurde.

Großes schauspielerisches Talent habe ich aufgrund der Materie eigentlich nicht erwartet und war am Ende doch recht positiv überrascht. Jake Gyllenhaal konnte ja bereits in früheren Werken (u.A. „Southpaw“) mit einem durchtrainierten Körper auftrumpfen und tat es hier erneut. Sein leicht kauziges Spiel ergänzte sich mit dem flapsigen Verhalten von McGregor hervorragend und mündete letztlich in einem interessanten Aufeinandertreffen der Beiden – was wir Filmfreunde seit den ersten Fotos vom Set erwartet haben.

Für mich wirkt das 2024er „Road House“ trotz makelloser technischer Seite und aktueller Optik irgendwie aus der Zeit gefallen und wohl insgeheim auch deshalb so ansprechend. Die deftige Action und die schrulligen Dialoge erinnerten sogar an Klassiker von Bud Spencer und bereiteten auch ebenso große Laune. Einen Hauch kürzer und mein Daumen ginge weiter nach oben – aber alle Interessierten schauen sowieso mal rein. Es kann sich durchaus lohnen.

Fotocopyright: Amazon

Damsel

Inhalt

Um die finanzielle Situation seines Reiches zu verbessern, überreicht ein König die Hand seiner Tochter an eine reiche, aber zwielichtige Familie. Statt nach der Vermählung ein schönes Leben führen zu dürfen, wird die junge Braut einem Drachen zum Opfer vorgeworfen und muss sich irgendwie selbst aus der misslichen Lage befreien…

Fazit

„Damsel“ hat mich positiv überrascht. Nach einen eher etwas langatmigen Auftakt folgte eine muntere Drachenverfolgung – die nicht nur technisch einwandfrei daher kam, sondern sich vor allem auch sehr frisch angefühlt hat.

Nur selten wird man heute noch mit richtig neuen Ideen konfrontiert und da machte „Damsel“ glücklicherweise eine angenehme Ausnahme. Obwohl sich das Geschehen in seinem Kern vertraute „Märchen-Vibes“ versprühte und durchaus Parallelen zu Serien wie „Game of Thrones“ (Drachen!) nicht zu verleugnen waren, machte der Film sein ganz eigenes Ding.

Obwohl sich das Szenario recht überschaubar darstellte, machten die Kammerspiel-artigen Momente wirklich Laune und ließen die Zeit fast wie im Fluge vergehen. Man war irgendwann voll im Geschehen drin, konnte sich gut in die verzwickte Lage unserer holden Prinzessin hineindenken und bei deren mehr oder weniger geglückten Aktionen herzhaft grinsen.

Das Pacing war super und ließ keine Langeweile aufkeimen. Auf dem Schirm ging stets etwas ab und vor allem dank hervorragender Effekte war die Immersion fortwährend gegeben. Der Drache war erstklassig animiert und fügte sich natlos ins Gesamtbild ein, die Landschaften luden teils zum Staunen ein – auch wenn man sich hier offenkundig von Vorbildern wie der Moselschleife inspirieren ließ.

Wer einen leichtgängigen Fantasy-Streifen sucht und obendrein ein Abo bei Netflix besitzt, macht mit „Damsel“ absolut nichts verkehrt. Der Film war so ungewöhnlich wie kurzweilig und lieferte Milli Bobby Brown eine hübsche Bühne, um sich als Actionheldin beweisen zu können. Am Ende vielleicht kein Werk, welches länger in Erinnerung verweilen wird, aber eine spaßige Angelegenheit nach einem langen Arbeitstag.

Fotocopyright: Netflix

Bob Marley: One Love

Inhalt

„One Love“ beleuchtet einen Teil des Lebens von Bob Marley. Nach einen gescheiterten Mordanschlag zog er sich ins Ausland zurück und schuf ein Album, welches weltweite Berühmtheit erlangen und auch viele Jahre nach seinem Tod noch in aller Munde ist…

Fazit

Es gibt interessante Persönlichkeiten, über die aus Zeitgründen einfach nicht im Schulunterricht gesprochen werden kann und da kommen solche Filme eigentlich gerade recht. Manche Streifen sind für einen schnellen Informationsüberblick auch sicherlich ganz gut geeignet, doch hier haben die Macher in weiten Teilen ordentlich gepatzt und vor allem kein richtiges Gefühl für den großen Künstler aufkeimen lassen.

Die Handlung steigt mitten im Leben von Marley ein, verliert (abgesehen von kleineren Texttafeln im Intro) keine großen Worte zur geschilderten Lage und lässt uns zunächst etwas ratlos zurück. Vielleicht hätte man sein Werdegang in einem kurzen Zeitraffer zusammenfassen und evtl. auch kurze Rückblenden im Nachgang verzichten können. Erst spät bemerkte man den Fokus auf die Schaffung seines Albums „Exodus“, doch bis zuletzt ging das auch irgendwie nicht so klar hervor – ging im allgemeinen Grundrauschen sogar ein wenig unter.

Die Darsteller haben ihre Sache passabel, aber nicht überragend gemacht. Die Ähnlichkeit zum realen Vorbild war bestenfalls an der Frisur, weniger an der restlichen Optik festzumachen. Die deutsche Synchronisation wirkte ein wenig motivationslos, aber immerhin wurden fortwährend originale Stücke des Meisters eingespielt – gefühlt sogar mehr, als bei manch anderen ähnlich gelagerten Filmen. Technisch gab es nur solide Kost, doch mittlerweile können hier schon locker „günstige“ TV-Produktionen mitthalten – doch ehrlicherweise kreide ich diesen einfachen Look den Machern keineswegs an. Es hat schon irgendwo zum Thema gepasst und verwässert die Geschichte nicht mit blinkenden Elementen.

„One Love“ war für mich in seiner Erzählweise etwas zerfasert und konnte mich am Ende nicht sonderlich für die Figur Marley begeistern. Das Geschehen plätscherte in weiten Teilen ziellos vor sich hin, versuchte sich an sozialkritischen Themen, Diskussionen über Freundschaft und der Geburt einer legendären Langspielplatte. Kein Part wurde so richtig dicht verfolgt und Alles wirkte etwas antrieblos und abgesehen von seiner Musik auch nicht unbedingt kultverdächtig. Wo mich andere Produktionen noch weit über den Abspann hinaus beschäftigen (genauere Recherche zu den Biografien der Hauptpersonen, etc.), war ich hier einfach nur über das Ende froh. Sicherlich mag dieses Werk kein Totalausfall sein, doch für mich war das Gebotene einfach in allen Bereichen leider einen deutlichen Ticken zu wenig.

Fotocopyright: Paramount (Universal Pictures)

Out of Time – Sein Gegner ist die Zeit

Inhalt

Matthias Whitlock ist Polizeichef einer kleinen Gemeinde und hat seine Schäfchen im Gegensatz zu seinem Privatleben voll im Griff. Die Scheidung von seiner Ex steht vor der Tür, doch das hindert ihn nicht an Bettgeschichten mit der Frau eines anderen Mannes. Als ihn seine Affäre jedoch um Geld für eine teure Behandlung bittet, lässt sich Matthias erweichen und greift sogar auf Kohle aus der Aservatenkammer zurück…

Fazit

Nach all den Jahren gilt „Out of Time“ für mich immernoch als kleiner Geheimtipp, der an keinem Genrefreund vorbeigehen sollte. Trotz Beteiligung von Denzel Washington und Eva Mendes gilt der Titel im Bekanntkreis als recht unbekannt – was er aufgrund seiner Qualitäten aber keineswegs verdient hat.

Die Geschichte war so simpel, wie effektiv und spannend konstruiert. Nach einem beschaulichen Auftakt war schnell klar, dass die malerische Stimmung trügt und unser sympathischer Cop schon bald in gewaltigen Schwierigkeiten stecken wird. Der Weg dorthin war beschaulich, aber niemals langweilig und stets mit einer ungemütlichen Grundstimmung unterlegt.

Obwohl einige Teile des Plotes als recht vorherschaubar daher kamen, konnte man sich dem packenden Geschehen bis zur letzten Minute nicht entziehen. Es gab trotz wiederholter Sichtung meinerseits immer noch spannendes Momente, die zusätzlich mit zynischen Dialogen bestärkt wurden und ordentlich Unterhaltung in die Bude brachten.

Die Darsteller (auch Abseits des großartigen Washington) haben ihre Sache allesamt hervorragend erledigt und gaben keinen Grund zur Klage. Besonders sein leicht trottelig, aber stets loyaler Kollege war richtig stark und stahl dem Meister manchmal fast die Schau. Die Beiden haben sich erstklassig ergänzt und zu Höchstleistungen angespornt, während Mendes gewohnt sexy daher kam und dem Treiben zusätzliche Eleganz verlieh.

Für mich bietet „Out of Time“ alles, was ich von einem guten Thriller erwarte. Neben tollen Schauspielern und einer soliden technischen Seite gefiel vor allem die geschickt gebastelte Handlung, die stets mit perfektem Pacing bei Laune hielt und praktisch keinerlei Durchhänger zu verzeichnen hatte. Ich lobe die grandiose Atmosphäre, die mich selbst nach mehrfacher Sichtung immer wieder in ihren Bann zieht und eine gute Zeit bereitet. Ein wirklich starker Film mit gewohnt starkem Washington.

Fotocopyright: LEONINE

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