Inhalt

Atomtests in Polynesien haben eine riesige Echse erweckt, welche aus bestimmten Gründen nun zielstrebig auf New York zusteuert. Das Militär ist in höchster Alarmbereitschaft, doch scheint bei entscheidenden Aktionen nicht unbedingt auf seine eigens dafür eingebundenen Wissenschaftler zu hören…

Fazit

Mit „Independence Day“ hatte Roland Emmerich die Herzen seiner (US-)Fans im Sturm erobert und danach schienen wohl endgültig alle Mittel für die Umsetzung weiterer ähnlich brachialer Kaliber parat. Mit einem Titel wie „Godzilla“ hat sich der Schwabe sicherlich einen Kindheitstraum erfüllt – und der Zuschauer spürt seine investierte Liebe zum Detail in nahezu jeder Einstellung.

Als „Godzilla“ gegen Ende des letzten Jahrhunderts zum ersten Mal über meinen Bildschirm flackerte, war ich mir noch ein wenig uneins. Der Film machte zwar damals schon eine Menge Krawall, bot solide Effekte, aber irgendwie sprang der Funke noch nicht so recht über. Erst jetzt – knappe 26 Jahre nach seinem Release – fühlt sich das Teil jedoch so unwahrscheinlich unterhaltsam und vor allem voller Charme an, so dass ich am gestrigen Abend richtig viel Spaß mit dem Event auf der heimischen Leinwand hatte und meine damalige Meinung revidieren muss.

Nachwievor ist der 98iger Godzilla kein Überhit und mag mittlerweile auch bei seinen Effekten sichtlich gealtert sein – doch der guten Laune tat dies einfach keinen Abbruch. Emmerich hat nicht nur einen kurzweiligen Streifen abgeliefert, er gab sich sogar um eine akzeptable Rahmenhandlung und Gefühl bemüht. Sicherlich nicht über alle Leistungsgrenzen hinweg, doch für eine derartige Produktion absolut in Ordnung kein störendes Beiwerk. Die Idee mit dem Nachwuchs der Echse war so simpel wie genial und verhalf der CGI-Kreatur sogar zu ungeahntem Charakter.

Man konnte sich erschreckend gut in die Haut der Kreatur hineindenken und die Beweggründe für seinen Aufbruch und sogar für Rachegefühle für das Militär nachvollziehen. Ja, mag sicherlich etwas bekloppt klingen, aber bei den meisten Konkurrenten geht dieses Kopfspiel völlig ab und der Gegner ist ein unpersönliches Monster ohne echtes Motiv. Dieser Godzilla kann einem stellenweise schon leid tun.

Das Pacing war jederzeit hervorragend. Ruhigere und aufregende Szenen wechselten sich in einem gesungen Maße ab und ließen keine Leerläufe aufkeimen. Auch die Elemente von Humor, Action und einen Ticken Liebe hielten sich perfekt die Wage – wirkten zwar immer mal wieder ein bisschen aufgesetzt, störten den geschmeidigen Gesamteindruck aber nie. Zum Glück haben auch alle Darsteller hervorragend miteinander harmoniert, wobei besonders Jean Reno mit seinen Sprüchen über Kaffee absolut begeistern konnte.

Wie bereits erwähnt sind wie Spuren des Filmalters bei der visuellen Umsetzung durchaus sichtbar, doch selbst auf meinem 4k Beamer und entsprechend großer Leinwand schaut die Zerstörungsorgie und das Ungetüm noch recht passabel aus. Die Stadt wirkt noch immer sehr groß und das Ausmaß der Beschädigung selbiger ebenso gigantisch. Wenn Hubschrauber mit fantastischen Surround-Sound durch die Häuserschluchten brummen, ist die Immersion überzeugend und das Grinsen im Gesicht nicht mehr wegzubekommen.

Auch wenn mich der Streifen damals noch nicht zu hundertprozent überzeugt hat, muss ich eingestehen, dass ich ihn mittlerweile viel lieber als sämtliche Neuauflagen habe und Emmerich schlichtweg ein geniales Popcornkino abgeliefert hat. Leichte Überlange, dabei keine Sekunde langweilig, noch immer sehenswerte Effekte und ein toller Witz, der durchaus in die Kerbe seiner anderen Werke schlug. „Godzilla“ macht alles richtig und gehört nach meiner Ansicht in jede gut sortierte Filmsammlung!

Dieses Rezensionsexemplar wurde freundlicherweise von PLAION PICTURES zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!

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